Gebrauchtkauf

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Gefälschte Angebote sind seit Jahren ein Problem bei Kleinanzeigen im Internet. Gemeint sind hierbei nicht Angebote, wo bei Alter oder Zustand geschummelt wird, sondern Angebote, wo das zum Verkauf stehende Rad nicht existiert, zumindest nicht im Besitz des angeblichen Verkäufers. Solche Angebote tauchen früher oder später bei fast allen Waren auf, nach denen eine hohe Nachfrage bei überschaubarem Angebot besteht - mittlerweile leider gelegentlcih auch bei Bromptons.
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Gefälschte Angebote sind seit Jahren ein Problem bei Kleinanzeigen im Internet. Gemeint sind hierbei nicht Angebote, bei denen bei Alter oder Zustand geschummelt wird, sondern Angebote, wo das zum Verkauf stehende Rad nicht existiert, zumindest nicht im Besitz des angeblichen Verkäufers. Solche Angebote tauchen früher oder später bei fast allen Waren auf, bei denen eine hohe Nachfrage bei überschaubarem Angebot besteht - mittlerweile leider gelegentlich auch bei Bromptons.
  
  
Ziel dieser Betrüger ist es, das Geld vom Käufer zu bekommen ohne als Gegenleistung die Ware zu liefern. Im Wesentlichen gibt es dafür drei Wege:
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Vorrangiges Ziel dieser Betrüger ist es, das Geld vom Käufer zu bekommen ohne als Gegenleistung die Ware zu liefern. Im Wesentlichen gibt es dafür drei Wege:
  
  
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Nichts von alldem ist besonders erstrebenswert. Vollständig ausschliessen kann man diese Risiken leider nicht, jedoch mit ein bisschen Aufmerksamkeit und vernünftigem Verhalten kann man sie jedoch sehr niedrig halten. Konkrete Fälle sind zumindest mir bei Bromptons nicht bekannt, Versuche aber durchaus. Oft kann man schon aus der Anzeige erkennen, dass hier etwas nicht ganz astrein sein könnte.
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Nichts von alldem ist besonders erstrebenswert. Vollständig ausschliessen kann man diese Risiken leider nicht, jedoch mit ein bisschen Aufmerksamkeit und vernünftigem Verhalten kann man sie jedoch sehr niedrig halten. Konkrete Fälle sind zumindest mir bei Bromptons bisher nicht bekannt, eindeutige Fakeanzeigen gibt es jedoch gelegentlich. Oft kann man schon aus der Anzeige erkennen, dass hier etwas nicht ganz astrein sein könnte.
  
  
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Wie beschrieben gibt es die "perfekte" Verkaufsanzeige nur selten. Oft genug kann man sich nur wundern wie wenig auch seriöse Verkäufer über ihr Rad wissen, dass ihnen z.B. sogar die Anzahl der Gänge ihres Bromptons unbekannt ist und wie lieblos Anzeigen formuliert und aufbereitet sind. So kann man nur Idikatoren überprüfen, die Betrug wahrscheinlich machen. Je mehr Indikatoren zutreffen, desto vorsichtiger sollte man sein.
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Wie beschrieben gibt es die "perfekte" Verkaufsanzeige nur selten. Oft genug kann man sich nur wundern wie wenig auch seriöse Verkäufer über ihr Rad wissen, so dass ihnen z.B. sogar die Anzahl der Gänge ihres Bromptons unbekannt ist und wie lieblos Anzeigen formuliert und aufbereitet sind. So kann man nur Indikatoren überprüfen, die Betrug wahrscheinlich machen. Je mehr Indikatoren zutreffen, desto vorsichtiger sollte man sein.
  
  
- '''der Preis:''' Wenn der geforderte Preis drastisch niedriger ist als auf der betreffenden Plattform üblich hat man entweder das Schnäppchen des Jahrhunders gefunden oder es stimmt etwas nicht. Meistens zweiteres. Ein niedriger Preis zieht viele Leute an und weckt die Gier im Käufer, so dass Bedenken leichter über Bord geworfen werden. Das wissen auch die Betrüger. Allerdings ist das so plump und auffällig, dass sich die Gangster andere Wege suchen.
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- '''der Preis:''' Wenn der geforderte Preis drastisch niedriger ist als auf der betreffenden Plattform üblich hat man entweder das Schnäppchen des Jahrhunders gefunden oder es stimmt etwas nicht. Meistens zweiteres. Ein niedriger Preis zieht viele Leute an und weckt die Gier im Käufer, so dass Bedenken leichter über Bord geworfen werden. Das wissen auch die Betrüger. Allerdings ist das so plump und auffällig, dass sich viele Gangster inzwischen andere Wege suchen und unauffälliger agieren.
  
  
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Wie man sieht: Die Mischung macht's. Die Fakeanbieter lernen auch dazu, so ist es heute oft nicht leicht zu beurteilen, ob ein Angebot echt ist oder falsch. Wenn es einem "echt genug" erscheint kann man ja Kontakt aufnehmen - noch ist ja nichts passiert.  
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Wie man sieht: Die Mischung macht's. Die Fakeanbieter lernen auch dazu, so ist es heute oft nicht leicht zu beurteilen, ob ein Angebot echt ist oder falsch. Nicht zuletzt werden gerade Bromptons der Beibootkategorie auch oft von Leuten verkauft, die alles andere als internetaffin sind. Was bei misstrauischer Auslegung suspekt wirken könnte kann auch einfach nur mangelnde Erfahrung oder Ungeschicklichkeit sein. Wenn einem eine Anzeige "echt genug" erscheint kann man ja Kontakt aufnehmen - noch ist ja nichts passiert.  
 
   
 
   
 
   
 
   
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Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Je nach Misstrauensgrad sollte man sich überlegen, welche seiner persönlichen Daten man in der ersten Anfrage exponiert - schliesslich hat man keine Ahnung, wer da am anderen Ende des Internet sitzt. Von sehr netten Kontakten bis zu anschliessendem Stalking ist alles möglich. Höflich sollte man immer sein - bei allem Verständnis will auch ein seriöser Anbieter lieber nett behandelt werden als wie ein potentieller Verbrecher. Wenn die Anfrage auf ein Angebot dann damit beantwortet wird, dass der Anbieter leider mittlerweile ins Ausland verzogen sei, aber gerne nach Deutschland verschickt - vergessen. Das ist immer Betrug. Wenn der Standort des Artikels auf einmal in Warschau ist - vergessen. Die Anzahl der phantastischen Geschichten ist gross, stimmen tut daran erfahrungsgemäss nichts.  
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Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Je nach Misstrauensgrad sollte man sich überlegen, welche seiner persönlichen Daten man in der ersten Anfrage exponiert - schliesslich hat man keine Ahnung, wer da am anderen Ende des Internet sitzt. Von sehr netten Kontakten bis zu anschliessendem Stalking ist alles möglich. Höflich sollte man immer sein - bei allem Verständnis will auch ein seriöser Anbieter lieber nett behandelt werden anstatt wie ein potentieller Verbrecher. Wenn die Anfrage auf ein Angebot dann damit beantwortet wird, dass der Anbieter leider mittlerweile ins Ausland verzogen sei, aber gerne nach Deutschland verschickt - vergessen. Das ist immer Betrug. Wenn der Standort des Artikels auf einmal in Warschau ist anstatt in Köln - vergessen. Die Anzahl der phantastischen Geschichten ist gross, stimmen tut davon erfahrungsgemäss nichts.
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Wenn bis dahin immer noch alles in Ordnung ist und man das Rad nicht, oder nur mit erheblichem Aufwand selbst besichtigen und abholen kann kann man noch weitere Schritte zur Absicherung unternehmen: Zunächst mal sollte man die Rahmennummer erfragen. Wenn sie vom Schema her stimmt und auch zur angegebenen Altersklasse des Rades passt und zudem das Rad nicht als gestohlen gemeldet ist ist das schon mal gut. Einige Verkäufer wollen die Rahmennummer nicht rausgeben - entweder aus Angst vor irgendwas Ominösem oder weil sie was zu verbergen haben. In so einem Fall würde ich persönlich vom Kauf Abstand nehmen.  
 
Wenn bis dahin immer noch alles in Ordnung ist und man das Rad nicht, oder nur mit erheblichem Aufwand selbst besichtigen und abholen kann kann man noch weitere Schritte zur Absicherung unternehmen: Zunächst mal sollte man die Rahmennummer erfragen. Wenn sie vom Schema her stimmt und auch zur angegebenen Altersklasse des Rades passt und zudem das Rad nicht als gestohlen gemeldet ist ist das schon mal gut. Einige Verkäufer wollen die Rahmennummer nicht rausgeben - entweder aus Angst vor irgendwas Ominösem oder weil sie was zu verbergen haben. In so einem Fall würde ich persönlich vom Kauf Abstand nehmen.  
  
  
Die nächste Stufe der Absicherung sind zusätzliche Fotos - und zwar nicht nur, um Detailfragen zum Rad zu klären sondern um sicherzustellen, dass der Anbieter das Rad auch wirklich in Besitz hat. Man kann also z.B. nach Fotos von Stellen fragen, die nicht so häufig fotografiert werden. Hat der Anbieter die Fotos irgendwo im Internet geklaut wird er das nicht liefern können für das betreffende Rad.
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Die nächste Stufe der Absicherung sind zusätzliche Fotos - und zwar nicht nur, um Detailfragen zum Rad zu klären sondern um sicherzustellen, dass der Anbieter das Rad auch wirklich in Besitz hat. Man kann also z.B. nach Fotos von Stellen fragen, die nicht so häufig fotografiert werden. Hat der Anbieter die Fotos irgendwo im Internet geklaut wird er das nicht liefern können für das betreffende Rad. Ein Kaufbeleg, im Idealfall mit dem Namen der Verkäufers drauf, kann Vertrauen schaffen.
  
  
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Unterm Strich kommt irgenwann der Punkt, ab dem man dem Verkäufer vertrauen muss. Den Schwellwert dafür muss jeder selbst festlegen. Wenn es möglich ist das Rad persönlich abzuholen macht das Vieles erheblich leichter. Nicht zuletzt kann man sich dann auch versichern, dass der Zustand des Rades dem Beschriebenen entspricht. Wenn man selbst nicht vor Ort kommen kann kennt man vielleicht jemanden in der Nähe, der das übernehmen kann - eigentlich geht es ja in erster Linie um das Henne-Ei-Problem "was fliesst zuerst? Geld oder Ware?". Heutzutage ist das typischerweise das Geld und da steckt das Problem: Wirklich sichere Zahlungswege, wo man sein Geld im Problemfall zuverlässig wieder bekommt, gibt es an der Stelle nicht, auch wenn Paypal und Co gerne etwas anderes behaupten. Das Risiko liegt also typischerweise auf Seiten des Käufers und ein Notaranderkonto wird wohl niemand ernsthaft in Erwägung ziehen, der einfach nur ein gebrauchtes Brompton kaufen will...
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Unterm Strich kommt irgenwann der Punkt, ab dem man dem Verkäufer vertrauen muss. Den Schwellwert dafür muss jeder selbst festlegen. Alles, was für seriöse Verkäufer kein grossartiger Mehraufwand ist, einem Betrüger aber deutliche Extra-Arbeit machen würde ist als vertrauensbildende Massnahme geeignet. Wenn es möglich ist das Rad persönlich abzuholen macht das Vieles erheblich leichter. Nicht zuletzt kann man sich dann auch versichern, dass der Zustand des Rades dem Beschriebenen entspricht. Wenn man selbst nicht vor Ort kommen kann kennt man vielleicht jemanden in der Nähe, der das übernehmen kann - eigentlich geht es ja in erster Linie um das Henne-Ei-Problem "was fliesst zuerst? Geld oder Ware?". Heutzutage ist das typischerweise das Geld und da steckt das Problem: Wirklich sichere Zahlungswege, wo man sein Geld im Problemfall zuverlässig wieder bekommt, gibt es an der Stelle nicht, auch wenn Paypal und Co gerne etwas anderes behaupten. Das Risiko liegt also typischerweise auf Seiten des Käufers und ein Notaranderkonto wird wohl niemand ernsthaft in Erwägung ziehen, der einfach nur ein gebrauchtes Brompton kaufen will...
  
  
 
Wie gross das Risiko ist betrogen zu werden, lässt sich schwer einschätzen. Es kommt vor - ein Beispiel findet sich z.B. im Forum des Moulton-Owners-Club: http://www.moultonbuzz.com/community/groups/open-discussion-group/forum/topic/moulton-speed-craigslist-scam/  
 
Wie gross das Risiko ist betrogen zu werden, lässt sich schwer einschätzen. Es kommt vor - ein Beispiel findet sich z.B. im Forum des Moulton-Owners-Club: http://www.moultonbuzz.com/community/groups/open-discussion-group/forum/topic/moulton-speed-craigslist-scam/  
Die Anzeigenplattformen sind sehr daran interessiert, betrügerische Anzeigen zu identifizieren und zu löschen. Dennoch nimmt Internetkriminalität insgesamt zu und so auch die Frequenz betrügerischer Anzeigen. Und selbst wenn man beim Bromptonkauf noch rechtzeitig die Handbremse zieht: Mit einer gestohlenen Identität kann der Bösewicht noch ganz andere Sachen machen und so dem Käufer oder Verkäufer lange Zeit erheblichen Verdruss bereiten...
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Die Anzeigenplattformen sind sehr daran interessiert, betrügerische Anzeigen zu identifizieren und zu löschen. Dennoch nimmt Internetkriminalität insgesamt zu und so auch die Frequenz betrügerischer Anzeigen. Und selbst wenn man beim Bromptonkauf noch rechtzeitig die Handbremse zieht: Mit einer gestohlenen Identität kann ein Bösewicht noch ganz andere Sachen machen und so dem Käufer oder Verkäufer lange Zeit erheblichen Verdruss bereiten...
  
  

Version vom 1. Mai 2015, 16:00 Uhr

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