Gebrauchtkauf

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K (Raw Laquer)
(Companion und Preisentwicklung M3L eingefügt)
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Eine Sonderrolle auf dem Gebrauchtmarkt spielt das '''Titanmodell''': Es wird seit 2005 angeboten und kostet einen heftigen Aufpreis (aktuell über 700 Euro) gegenüber dem „Normalen“, zudem ist es nur in homöopathischen Dosen lieferbar. Bei diesem Modell sind Gabel und Hinterbau, sowie einige andere Teile aus Titan, wodurch man baujahrabhängig ca. 720g - knapp 1 Kg Gewicht gegenüber dem Stahlmodell einspart. Die Anzahl der zusätzlichen Titan- und Leichtbauteile hat über die Jahre koninuierlich abgenommen: Waren neben Gabel und Hinterbau zunächst noch die Sattelstütze, die Schutzblechstreben und die Schraube am Faltpedal aus Titan und zudem ein leichter Sattel von Fizik verbaut, ein Steuersatz aus Aluminium statt aus Stahl sowie ab 2009 noch ein Vorderrad mit einer hochwertigeren, leichteren Nabe sind davon heute ausser den Rahmenteilen nur noch die Schutzblechstreben übrig geblieben - der Rest ist identisch zum Stahlmodell. Um 2010 wurde die Titansattelstütze für kurze Zeit durch eine aus Aluminium ersetzt - hier gab es jedoch Probleme mit der Oberflächenbeschichtung, so dass wenig später auch das Titanmodell mit der Stahlsattelstütze ausgeliefert wurde. Die hochwertige X-Light-Nabe im Vorderrad erfuhr einen Rückruf, weil die ursprüngliche Einspeichung sich als instabil erwies. Die Distributeure erhielten eine Liste mit den Seriennummern der betroffenen Räder und sollten die Kunden kontaktieren, so dass der Austausch eigentlich abgeschlossen sein sollte.
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'''Die Titanmodelle'''
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Eine Sonderrolle auf dem Gebrauchtmarkt spielt das '''Titanmodell''': Es wird seit 2005 angeboten und kostet einen heftigen Aufpreis (aktuell über 700 Euro) gegenüber dem „Normalen“, zudem ist es nur in homöopathischen Dosen lieferbar. Bei diesem Modell sind Gabel und Hinterbau, sowie einige andere Teile aus Titan, wodurch man baujahrabhängig ca. 720g - knapp 1 Kg Gewicht gegenüber dem Stahlmodell einspart. Die Titanvarianten sind von allen Modellen lieferbar, teilweise haben sie abweichende Standardfarben. Die Anzahl der zusätzlichen Titan- und Leichtbauteile hat über die Jahre koninuierlich abgenommen: Waren neben Gabel und Hinterbau zunächst noch die Sattelstütze, die Schutzblechstreben und die Schraube am Faltpedal aus Titan und zudem ein leichter Sattel von Fizik verbaut, ein Steuersatz aus Aluminium statt aus Stahl sowie ab 2009 noch ein Vorderrad mit einer hochwertigeren, leichteren Nabe sind davon heute ausser den Rahmenteilen nur noch die Schutzblechstreben und der Steuersatz übrig geblieben, manchmal auch noch das Leichtvorderrad - der Rest ist identisch zum Stahlmodell. 2010 wurde die Titansattelstütze für zwei Jahre durch eine aus Aluminium ersetzt - hier gab es jedoch Probleme mit der Oberflächenbeschichtung, so dass wenig später auch das Titanmodell mit der Stahlsattelstütze der Standardmodelle ausgeliefert wurde. Die hochwertige X-Light-Nabe im Vorderrad erfuhr kurz nach Einführung einen Rückruf, weil die ursprüngliche radiale Einspeichung sich als instabil erwies. Die Distributeure erhielten eine Liste mit den Seriennummern der betroffenen Räder und sollten die Kunden kontaktieren, so dass der Austausch eigentlich abgeschlossen sein sollte.
  
 
'''Gewichtsschwankungen'''
 
'''Gewichtsschwankungen'''
  
Die Angaben über die Gewichtseinsparung schwanken über die Jahre etwas. Im 2007er Katalog wird für die Titansattelstütze in normaler Länge eine Gewichtseinsparung von 100g angegeben, für die Faltpedalachse aus Titan 25g und für alle weiteren Leichtbauteile zusammen (damals Gabel, Hinterbau, Schutzblechstreben aus Titan und Steuersatz aus Aluminium) 790g - vielleicht auch für das komplette Leichtbaupaket, das ist etwas missverständlich formuliert. 2008 wird ebenfalls 790g angegeben für die Superlight-Option und (vermutlich zusätzlich) für die Titansattelstütze je nach Modell der Stütze zwischen 100 (Standard) und 225g (verlängert oder teleskopisch). Im Katalog 2009 heisst es "ausstattungsabhängig 793 - 1053g Ersparnis" (ab 2009 wurde das Leichtvorderrad verbaut, aber dafür der etwas schwerere neue Bromptonstandardsattel anstelle des leichten Fizik; alle modelle erhielte rechts das sehr leichte Alupedal statt des vorherigen Plastikpendants und das S-Modell einen etwas leichteren Lenker). Die Ausstattungsunterschiede können eigentlich nur die Länge der Sattelstütze (standard vs. verlängert vs. teleskopisch) und die Schutzblechstreben (mit oder ohne Bleche) betreffen. Wer also ein "normal" ausgestattetes alltagstaugliches Brompton kauft wird eher im unteren Bereich des Angegebenen liegen. Ein kleiner Teil der Gewichtsersparnis kommt übrigens auch daher, dass beim Titanmodell die Luftpumpe nur lose beigelegt wird - die Befestigung am Hinterbau, die das Stahlmodell aufweist, fehlt, die Pumpe wird also nicht ins Gewicht des Rades eingerechnet (die Zefal-Pumpe des Brompton wiegt incl. ein bisschen Dreck 90g). 2010 und 2011 wurde anstelle der Titanstütze eine aus anodisiertem Aluminium verbaut, hier lautet die Angabe im Katalog 790 - 1050g Ersparnis. Dieser Wert findet sich exakt genauso auch in der Broschüre für 2012, wobei in diesem Baujahr die Aluminiumstütze bereits wieder durch eine aus Stahl abgelöst worden war - das kann also eigentlich nicht stimmen. Im 2013er Katalog heisst es dann nur noch pauschal "knapp 1 Kilo Ersparnis" und 2014 ebenso wie 2015 "ca. 800g". Das leichte Vorderrad (- 85g) ist eigentlich nach wie vor Teil der Superlightausstattung, es wird jedoch offenbar aufgrund von Lieferproblemen nicht an allen Titanbromptons verbaut und bei amerikanischen Händlern erhält der Käufer 100$ Nachlass, wenn er ein Titanrad ohne Superlight-Nabe erwischt. Als leichtestes Modell ab Werk ist im Katalog 2010 das S1Ex mit 9,1kg genannt (Titan, ohne Schaltung, ohne Licht, ohne Schutzbleche) - der Konfigurator listet das gleiche Modell 2015 mit 9,5 kg (und damit 740g leichter als sein stählernes Pendant). Die 400g Unterschied zum älteren Modell sind zum einen der mittlerweise stählernen Sattelstütze geschuldet, aber auch die neuen Hohlkammerfelgen ab 2013 wiegen pro Stück rund 35g mehr als ihre Vorgänger. Die Gewichtsunterschiede zwischen den Kurbelsätzen vor und ab 2013 sind aktuell noch unklar.
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Die Angaben über die Gewichtseinsparung schwanken über die Jahre etwas. Im 2007er Katalog wird für die Titansattelstütze in normaler Länge eine Gewichtseinsparung von 100g angegeben, für die Faltpedalachse aus Titan 25g und für alle weiteren Leichtbauteile zusammen (damals Gabel, Hinterbau, Schutzblechstreben aus Titan und Steuersatz aus Aluminium) 790g. 2008 wird ebenfalls 790g angegeben für die Superlight-Option und zusätzlich für die Titansattelstütze je nach Modell der Stütze zwischen 100 (Standard) und 225g (verlängert oder teleskopisch). Im Katalog 2009 heisst es "ausstattungsabhängig 793 - 1053g Ersparnis" (ab 2009 wurde das Leichtvorderrad verbaut, aber dafür der etwas schwerere neue Bromptonstandardsattel anstelle des leichten Fizik). Die Ausstattungsunterschiede können eigentlich nur die Länge der Sattelstütze (standard vs. verlängert vs. teleskopisch) und die Schutzblechstreben (mit oder ohne Bleche) betreffen. Wer also ein "normal" ausgestattetes alltagstaugliches Brompton kauft wird eher im unteren Bereich des Angegebenen liegen. Ein kleiner Teil der Gewichtsersparnis kommt übrigens auch daher, dass beim Titanmodell die Luftpumpe nur lose beigelegt wird - die Befestigung am Hinterbau, die das Stahlmodell aufweist, fehlt, die Pumpe wird also nicht ins Gewicht des Rades eingerechnet (die Zefal-Pumpe des Brompton wiegt incl. ein bisschen Dreck 90g). Titansattelstütze und Faltpedalachse aus Titan waren zumindest in den ersten Jahren ab 2005 optional - es ist aktuell unklar ob und ab wann diese Teile zur Standardausstattung der Titanmodelle gehörten. 2010 und 2011 wurde anstelle der Titanstütze eine aus anodisiertem Aluminium verbaut, hier lautet die Angabe im Katalog 790 - 1050g Ersparnis. Dieser Wert findet sich exakt genauso auch in der Broschüre für 2012, wobei in diesem Baujahr die Aluminiumstütze bereits wieder durch die Stahlstütze der Standardmodelle abgelöst worden war - das kann also eigentlich nicht stimmen. Im 2013er Katalog heisst es dann nur noch pauschal "knapp 1 Kilo Ersparnis" und 2014 ebenso wie 2015 "ca. 800g". Das leichte Vorderrad (- 85g) ist eigentlich nach wie vor Teil der Superlightausstattung, es wird jedoch offenbar aufgrund von Lieferproblemen nicht an allen Titanbromptons verbaut und bei amerikanischen Händlern erhält der Käufer 100$ Nachlass, wenn er ein Titanrad ohne Superlight-Nabe erwischt. Als leichtestes Modell ab Werk ist im Katalog 2010 das S1Ex mit 9,1kg genannt (Titan, ohne Schaltung, ohne Licht, ohne Schutzbleche) - der Konfigurator listet das gleiche Modell 2015 mit 9,5 kg (und damit 740g leichter als sein stählernes Pendant). Die 400g Unterschied zum älteren Modell sind zum einen der mittlerweise stählernen Sattelstütze geschuldet, aber auch die neuen Hohlkammerfelgen ab 2013 wiegen pro Stück rund 35g mehr als ihre Vorgänger. Damit sind rund 170g Gewichtsdifferenz erklärt, wo sich der Rest versteckt ist nicht ganz klar. Ein heisser Kandidat: Die Gewichtsunterschiede zwischen den Kurbelsätzen vor und ab 2013 sind aktuell noch unklar.
  
  
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Titanmodelle tauchen sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt auf, einen Preis kann man dafür daher nicht pauschal festlegen - in jedem Fall liegt er in der Regel sehr deutlich über dem der Stahlmodelle. Ältere Modelle sind wegen des höheren Titananteils sogar beliebter als Neuere - bei ihnen ist schliesslich auch die Sattelstütze aus Titan und die gibt es bei Brompton nicht mehr für Geld und gute Worte. Die Titan-Sattelstütze allein erzielte in der Vergangenheit regelmässig Gebrauchtpreise von weit über 200 Euro bis hin zu (sehr selten) über 400 Euro (bei einem Neupreis bei Nachrüstung 2009 von 156 Euro) - eines der wenigen Teile für die ein Liebhaberbonus gezahlt wird. Aus diesem Grunde wird sie auch gerne getrennt vom Rad verkauft und dieses mit der aktuellen Stahlsattelstütze „abgerüstet“. So furchtbar begehrenswert ist die Titanstütze in der Praxis gar nicht: Sie neigt früher zum Durchrutschen als ihr Stahlpendant, es sind Berichte über Brüche bekannt, sie zeigt im Alter deutliche optische Gebrauchsspuren und wer unbedingt eine möchte wird inzwischen auf dem Drittanbietermarkt (wo es ausserdem auch leichte Modelle aus Aluminium gibt) gleich bei mehreren Anbietern fündig. Das Aufkommen der alternativen Sattelstützen hat dazu beitgetragen, dass die Gebrauchtpreise für Titanstützen fühlbar gesunken sind. Einzig für die Telekopsattelstütze aus Titan gibt es keine Alternative von Drittanbietern. Ausser dem gebrauchten Brompton-Original bleibt nur die Brompton-Alternative aus Stahl oder die (teure) individuelle Anfertigung einer Stütze. Natürlich kann man theoretisch auch ein Stahl-Brompton nachträglich mit den entsprechenden Werks-Teilen auf Titan umbauen - die Teile sind allerdings sehr teuer und sehr schwer lieferbar, so dass sich das nicht lohnt.
 
Titanmodelle tauchen sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt auf, einen Preis kann man dafür daher nicht pauschal festlegen - in jedem Fall liegt er in der Regel sehr deutlich über dem der Stahlmodelle. Ältere Modelle sind wegen des höheren Titananteils sogar beliebter als Neuere - bei ihnen ist schliesslich auch die Sattelstütze aus Titan und die gibt es bei Brompton nicht mehr für Geld und gute Worte. Die Titan-Sattelstütze allein erzielte in der Vergangenheit regelmässig Gebrauchtpreise von weit über 200 Euro bis hin zu (sehr selten) über 400 Euro (bei einem Neupreis bei Nachrüstung 2009 von 156 Euro) - eines der wenigen Teile für die ein Liebhaberbonus gezahlt wird. Aus diesem Grunde wird sie auch gerne getrennt vom Rad verkauft und dieses mit der aktuellen Stahlsattelstütze „abgerüstet“. So furchtbar begehrenswert ist die Titanstütze in der Praxis gar nicht: Sie neigt früher zum Durchrutschen als ihr Stahlpendant, es sind Berichte über Brüche bekannt, sie zeigt im Alter deutliche optische Gebrauchsspuren und wer unbedingt eine möchte wird inzwischen auf dem Drittanbietermarkt (wo es ausserdem auch leichte Modelle aus Aluminium gibt) gleich bei mehreren Anbietern fündig. Das Aufkommen der alternativen Sattelstützen hat dazu beitgetragen, dass die Gebrauchtpreise für Titanstützen fühlbar gesunken sind. Einzig für die Telekopsattelstütze aus Titan gibt es keine Alternative von Drittanbietern. Ausser dem gebrauchten Brompton-Original bleibt nur die Brompton-Alternative aus Stahl oder die (teure) individuelle Anfertigung einer Stütze. Natürlich kann man theoretisch auch ein Stahl-Brompton nachträglich mit den entsprechenden Werks-Teilen auf Titan umbauen - die Teile sind allerdings sehr teuer und sehr schwer lieferbar, so dass sich das nicht lohnt.
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'''Das Companion-Modell'''
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Das Brompton Companion, kurz C-Modell genannt, war als günstiges Einstiegsmodell positioniert. In England taucht es als schaltungsloses Modell bereits in der Preisliste 1997 auf (und vielleicht noch früher), nach Deutschland schaffte es das Modell wahrscheinlich erst um oder kurz nach der Jahrtausendwende als Dreigangversion "C3". Der Rahmen des Companion unterscheidet sich nicht von dem anderer Bromptons, die (ab Werk nicht veränderbare) Ausstattung dafür um so mehr: Es ist immer rot, hat immer einen M-Lenker, keine Schutzbleche und keine Beleuchtung, in Deutschland immer eine Dreigangschaltung und ausserdem erheblich schlechtere Komponenten als die teureren Modelle. Gerüchteweise sollen übrig gebliebene Teile von Mk2-Modellen zum Einsatz gekommen sein, inwieweit das stimmt ist unklar. In jedem Fall ist der Kurbelsatz aus Stahl (statt aus Alu), die Bremsen (schlechtere) Saccon 630 (anstelle der Alonga-Modelle der besseren Bromptons), die Reifen bis zum Bauende 2007 die uralten Raleigh Record. Die Lenkergriffe blieben bis zum Ende aus Hartplastik und so weiter und so fort. Auch wenn viele sich angesichts der hohen Einstiegspreise für neue Bromptons ein neues C-Modell wünschen - als Gebrauchtrad ist es ziemlich unattraktiv, zumal es im Normalfall nicht billiger angeboten wird als seine besser ausgestatteten Brüder.
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2007 tauchte das C3 zum letzten mal in der deutschen Preisliste auf, damals kostete es 680 Euro Listenpreis, ein M3L, das günstigste Standardmodell der Hauptlinie, hingegen 899.- Euro. Ausser besseren Komponenten an sehr vielen Stellen hatte es dem C3 nur die Schutzbleche voraus - und die am C3 nachzurüsten kostete damals 61 Euro als Komplettsatz. Das zeigt um wie viel schlechter die die Komponenten des C3 waren: erheblich. Sogar das Faltpedal links fehlte ihm.
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'''Häufigkeit der Grundmodelle als Gebrauchte'''
 
'''Häufigkeit der Grundmodelle als Gebrauchte'''
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(weitere Informationen hier http://road.cc/content/news/6853-win-gold-bicycle-worth-%C2%A312500-cycle-show-2009).
 
(weitere Informationen hier http://road.cc/content/news/6853-win-gold-bicycle-worth-%C2%A312500-cycle-show-2009).
  
Vereinzelt gelangen auch ehemalige offzielle Vorführräder in den Verkauf, die dann anstelle des Normalen Bromptonlogos am Hauptrahmen einen Aufkleber mit der Aufschrift "Demonstrator" haben.
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Vereinzelt gelangen auch ehemalige offzielle Vorführräder in den Verkauf, die dann anstelle des Normalen Bromptonlogos am Hauptrahmen einen (meist orangen, manchmal roten) Aufkleber mit der Aufschrift "Demonstrator" haben.
 
  
 
  
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'''„Getunte“ Bromptons''' spielen auf dem deutschen Markt keine grosse Rolle. Es gibt eine kleine Szene, die Radikalumbauten von Bromptons macht - von Optiktuning über Gewichtstuning ist alles drin und insbesondere in Asien gibt es zahlreiche Anbieter für Spezialteile. Solche Räder sind häufig faszinierend und schön anzusehen, haben aber zumeist deutliche Einschränkungen im Alltagseinsatz. Wer sowas will hat die besten Chancen bei ebay.uk oder sollte am einfachsten selbst Hand anlegen (und eine gut gefüllte Brieftasche bereithalten). Zur Inspiration sei z.B. die Flickr-Gruppe "Pimp my Brompton" empfohlen: https://www.flickr.com/groups/pimpmybrompton/pool/
 
'''„Getunte“ Bromptons''' spielen auf dem deutschen Markt keine grosse Rolle. Es gibt eine kleine Szene, die Radikalumbauten von Bromptons macht - von Optiktuning über Gewichtstuning ist alles drin und insbesondere in Asien gibt es zahlreiche Anbieter für Spezialteile. Solche Räder sind häufig faszinierend und schön anzusehen, haben aber zumeist deutliche Einschränkungen im Alltagseinsatz. Wer sowas will hat die besten Chancen bei ebay.uk oder sollte am einfachsten selbst Hand anlegen (und eine gut gefüllte Brieftasche bereithalten). Zur Inspiration sei z.B. die Flickr-Gruppe "Pimp my Brompton" empfohlen: https://www.flickr.com/groups/pimpmybrompton/pool/
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'''Spezialumbauten''' gibt es einige, auch sie tauchen nur sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt auf. Am gängigsten ist der Umbau auf eine 8-Gang-Nabenschaltung, in Deutschland zumeist eine Shimano Nexus von Juliane Neuss (http://www.junik-hpv.de/html/brompton_tuning.htm). Am anderen Ende der Skala bewegen sich die Radikalumbauten von Steven Parry - von Scheibenbremsen über gefederten Vorbau bis Rohloffschaltung ist da alles verbaut was gut und teuer ist und dazu noch einige Speziallösungen vom Trinkflaschenhalter bis zu angepassten Gepäckträgern. Sehr begehrenswert, gebraucht so gut wie nie zu haben, in Deutschland schon gar nicht.  
 
'''Spezialumbauten''' gibt es einige, auch sie tauchen nur sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt auf. Am gängigsten ist der Umbau auf eine 8-Gang-Nabenschaltung, in Deutschland zumeist eine Shimano Nexus von Juliane Neuss (http://www.junik-hpv.de/html/brompton_tuning.htm). Am anderen Ende der Skala bewegen sich die Radikalumbauten von Steven Parry - von Scheibenbremsen über gefederten Vorbau bis Rohloffschaltung ist da alles verbaut was gut und teuer ist und dazu noch einige Speziallösungen vom Trinkflaschenhalter bis zu angepassten Gepäckträgern. Sehr begehrenswert, gebraucht so gut wie nie zu haben, in Deutschland schon gar nicht.  
 
Weitere drastische Umbauten kommen eigentlich nicht vor - mangels Anlötsockeln (die kaum jemand nachrüsten lässt) spielen Hydraulik- oder Scheibenbremsen keine Rolle und auch sonst hat das Brompton eine so hohe Komplexität dass es nur wenige Leute gibt, die weitergehende Umbauten vornehmen. Um ehrlich zu sein funktioniert das Brommi auch einfach so gut dass es schlicht keinen Grund dafür gibt…  
 
Weitere drastische Umbauten kommen eigentlich nicht vor - mangels Anlötsockeln (die kaum jemand nachrüsten lässt) spielen Hydraulik- oder Scheibenbremsen keine Rolle und auch sonst hat das Brompton eine so hohe Komplexität dass es nur wenige Leute gibt, die weitergehende Umbauten vornehmen. Um ehrlich zu sein funktioniert das Brommi auch einfach so gut dass es schlicht keinen Grund dafür gibt…  
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'''Brompton-Pedelecs''', also ein Brompton mit elektronischer Unterstützung der Fortbewegung, gibt es bisher ab Werk nicht. Brompton hatte 2011 die Verfügbarkeit eines solchen Modells, des eBrompton, ab Anfang 2012 mit Deutschland als einem Testmarkt angekündigt, den öffentlichen Launch des Projektes aber nach diversen Verzögerungen und heftigen Rückschlägen im September 2012 gecancelt und auf unbestimmte Zeit verschoben - das Ergebnis ihrer Versuche und die verfügbaren Lösungen waren ihnen nicht gut genug für eine Serienproduktion und es gab zudem Probleme mit einem Zulieferer. Seither herrscht von Brompton Schweigen zu dem Thema.
 
'''Brompton-Pedelecs''', also ein Brompton mit elektronischer Unterstützung der Fortbewegung, gibt es bisher ab Werk nicht. Brompton hatte 2011 die Verfügbarkeit eines solchen Modells, des eBrompton, ab Anfang 2012 mit Deutschland als einem Testmarkt angekündigt, den öffentlichen Launch des Projektes aber nach diversen Verzögerungen und heftigen Rückschlägen im September 2012 gecancelt und auf unbestimmte Zeit verschoben - das Ergebnis ihrer Versuche und die verfügbaren Lösungen waren ihnen nicht gut genug für eine Serienproduktion und es gab zudem Probleme mit einem Zulieferer. Seither herrscht von Brompton Schweigen zu dem Thema.
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Umrüstsätze, die aus jedem Brompton ein Pedelec machen, gibt es von mehreren Anbietern. Die Aufrüstung besteht in der Regel aus einem Motor in der Vorderradnabe, einer Batterie, die man in der Fronttasche platzieren kann, einer kleinen Steuereinheit, für die man ein Plätzchen finden muss, und einer Bedieneinheit für den Lenker. Die Aufrüstung ist nicht sehr aufwändig, allerdings muss oft die Gabel geringfügig aufgeweitet werden. Gebrauchte aufgerüstete Räder tauchen gelegentlich mal am Markt auf und bewegen sich zumeist in einer Preisrange von 1400 - 1800 Euro. Fertige Aufrüstkits beginnen ab gut 800 Euro. Die Besitzer solche aufgerüsteter Bromptons äussern sich  zufrieden, grösster Nachteil einer solchen Lösung ist die deutliche Gewichtszunahme - das Tragen des Bromptons wird mühseliger. Die Reichweite wird im Wesentlichen durch die Kapazität der eingesetzten Batterie bestimmt - Platz ist am Brompton genug, mit der Kapazität der Batterie steigt jedoch auch der Preis erheblich.
 
Umrüstsätze, die aus jedem Brompton ein Pedelec machen, gibt es von mehreren Anbietern. Die Aufrüstung besteht in der Regel aus einem Motor in der Vorderradnabe, einer Batterie, die man in der Fronttasche platzieren kann, einer kleinen Steuereinheit, für die man ein Plätzchen finden muss, und einer Bedieneinheit für den Lenker. Die Aufrüstung ist nicht sehr aufwändig, allerdings muss oft die Gabel geringfügig aufgeweitet werden. Gebrauchte aufgerüstete Räder tauchen gelegentlich mal am Markt auf und bewegen sich zumeist in einer Preisrange von 1400 - 1800 Euro. Fertige Aufrüstkits beginnen ab gut 800 Euro. Die Besitzer solche aufgerüsteter Bromptons äussern sich  zufrieden, grösster Nachteil einer solchen Lösung ist die deutliche Gewichtszunahme - das Tragen des Bromptons wird mühseliger. Die Reichweite wird im Wesentlichen durch die Kapazität der eingesetzten Batterie bestimmt - Platz ist am Brompton genug, mit der Kapazität der Batterie steigt jedoch auch der Preis erheblich.
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Erste Regel: Der damalige Kaufpreis ist egal! Viele alte Bromptons werden heute zu Preisen angeboten die sehr nahe am oder teilweise sogar über dem damaligen Neupreis liegen. Das mag man als Verhandlungsargument nutzen - es ist aber eigentlich egal: Bromptons sind teurer geworden (besonders drastisch in den letzten Jahren um 2010) und zu den Preisen von vor 15 Jahren kann man heute keine Neuen mehr kaufen. Die aktuelle Beliebtheitssteigerung der Bromptons tut ein Übriges um die Gebrauchtpreise anzuheizen.
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Erste Regel: Der damalige Kaufpreis ist egal! Viele alte Bromptons werden heute zu Preisen angeboten die sehr nahe am oder teilweise sogar über dem damaligen Neupreis liegen. Das mag man als Verhandlungsargument nutzen - es ist aber eigentlich egal: Bromptons sind teurer geworden (besonders drastisch in den letzten Jahren um 2010) und zu den Preisen von vor 15 Jahren kann man heute keine Neuen mehr kaufen. Ein schlichtes M3L als Basismodell kostete 2006 bereits 873.- Euro, 2007 und 2008 899.- Euro Listenpreis. 2009 sank der Preis gar auf 839.- Euro (dem gefallenen Pfund sei dank), kletterte jedoch bis 2011 auf 979 Euro, stand 2013 bereits bei 1179.- Euro und 2015 steht das selbe Modell für 1225 Euro im Laden. Die aktuelle Beliebtheitssteigerung der Bromptons tut ein Übriges um die Gebrauchtpreise anzuheizen.
  
 
Wenn der Verkäufer einen ehemaligen Neupreis des Rades angibt sollte man den nicht ungeprüft für bare Münze nehmen - häufig hat der mit der Realität nichts zu tun. Teilweise werden aktuelle Neupreise genommen (gerne von ganz anderen Modellen), aus DM werden Euro im Umrechnungskurs 1:1, die Erinnerung des Verkäufers trügt oder es wird gleich frei erfunden, um einen höheren Verkaufspreis zu rechtfertigen…
 
Wenn der Verkäufer einen ehemaligen Neupreis des Rades angibt sollte man den nicht ungeprüft für bare Münze nehmen - häufig hat der mit der Realität nichts zu tun. Teilweise werden aktuelle Neupreise genommen (gerne von ganz anderen Modellen), aus DM werden Euro im Umrechnungskurs 1:1, die Erinnerung des Verkäufers trügt oder es wird gleich frei erfunden, um einen höheren Verkaufspreis zu rechtfertigen…

Version vom 1. April 2015, 02:58 Uhr

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