Gebrauchtkauf

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Bromptons waren noch nie billig - und nie waren sie so teuer wie heute. Wohl fast jeder Bromptonaut wird sich noch an das ungläubige Staunen angesichts der Preise für so ein kleines Rad erinnern, an die Unsicherheit, ob das wohl gerechtfertigt ist und an das innere Widerstreben deutlich über 1000 Euro dafür hinzulegen. Aktuell (Mitte 2014) geht der Bromptonspass bei guten 1000 Euro los für ein gangloses Nacktbrompton ohne Licht, Schutzbleche und Gepäckträger und endet bei 3000 Euro für ein voll ausgestattetes Titanmodell (das dann immer noch keine Schutzhülle oder Gepäcktaschen hat). Ein sinnvolles Mittelklassemodell mit 6-Gang, Licht und Gepäckträger liegt in Deutschland bei knapp 1600.- Euro Listeneupreis (2014). Da stellt sich die Frage ob ein gebrauchtes Brompton denn nicht eine gute Alternative sein kann. Soviel vorweg:  Es kann - wenn man ein paar Dinge beachtet.
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Bromptons waren noch nie billig - und nie waren sie so teuer wie heute. Wohl fast jeder Bromptonaut wird sich noch an das ungläubige Staunen angesichts der Preise für so ein kleines Rad erinnern, an die Unsicherheit, ob das wohl gerechtfertigt ist und an das innere Widerstreben deutlich über 1000 Euro dafür hinzulegen. Aktuell (Mitte 2014) geht der Bromptonspass bei guten 1000 Euro los für ein gangloses Nacktbrompton ohne Licht, Schutzbleche und Gepäckträger und endet bei 3000 Euro für ein voll ausgestattetes Titanmodell (das dann immer noch keine Schutzhülle oder Gepäcktaschen hat). Ein sinnvolles Mittelklassemodell mit 6-Gang, Licht und Gepäckträger liegt in Deutschland bei knapp 1600.- Euro Listenneupreis (2014). Da stellt sich die Frage ob ein gebrauchtes Brompton denn nicht eine gute Alternative sein kann. Soviel vorweg:  Es kann - wenn man ein paar Dinge beachtet.
 
   
 
   
 
'''Die schlechten Nachrichten zuerst:''' Auch gebrauchte Bromptons sind nicht billig. Und es ist - mindestens für den Laien -  nicht trivial ein sehr altes Brompton von einem Neueren und ein gutes Angebot von einem Schlechten zu unterscheiden - kurz zu beurteilen, ob der geforderte Preis angemessen ist. Zumindest dabei hilft hoffentlich diese Kaufberatung.
 
'''Die schlechten Nachrichten zuerst:''' Auch gebrauchte Bromptons sind nicht billig. Und es ist - mindestens für den Laien -  nicht trivial ein sehr altes Brompton von einem Neueren und ein gutes Angebot von einem Schlechten zu unterscheiden - kurz zu beurteilen, ob der geforderte Preis angemessen ist. Zumindest dabei hilft hoffentlich diese Kaufberatung.
  
'''Es gibt aber auch gute Nachrichten:''' Bromptons sind nicht selten (auch wenn man im Alltag immer noch nicht  täglich welchen begegnet) - immerhin verlassen aktuell pro Jahr rund 35.000 Räder die Fabrik in London und der deutsche Importeur bringt jedes Jahr ca. 3000 neue Räder auf den deutschen  Markt. Bis Ende 2014 werden ungefähr 400.000 Bromptons insgesamt gebaut worden sein, davon über 300.000 nach dem Jahr 2000 und der überwiegende Teil ist wohl noch im Einsatz. Angebote für gebrauchte Räder in gutem Zustand gibt es auf den einschlägigen Portalen fast immer und man braucht trotz Kultstatus keine Liebhaberpreise dafür zu bezahlen - es sind einfach gute, langlebige Gebrauchsfahrräder.  
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'''Es gibt aber auch gute Nachrichten:''' Bromptons sind nicht selten (auch wenn man im Alltag immer noch nicht  täglich welchen begegnet) - immerhin verlassen aktuell pro Jahr rund 35.000 Räder die Fabrik in London, 80% davon gehen in den Export und Deutschland ist nach Japan und Benelux der drittwichtigste Exportmarkt für Brompton. Der deutsche Importeur Voss Spezialrad bringt jedes Jahr ca. 3000 neue Räder auf den deutschen  Markt. Bis Ende 2014 wurden ungefähr 400.000 Bromptons insgesamt gebaut, davon über 300.000 nach dem Jahr 2000 und der überwiegende Teil ist wohl noch im Einsatz. Angebote für gebrauchte Räder in gutem Zustand gibt es auf den einschlägigen Portalen fast immer und man braucht trotz Kultstatus keine Liebhaberpreise dafür zu bezahlen - es sind einfach gute, langlebige Gebrauchsfahrräder.  
 
Teile sind für alle Bromptons problemlos verfügbar und auch sehr alte Räder lassen sich mit sehr wenigen Einschränkungen auf den Stand eines aktuellen Modells bringen. Finanziell lohnend ist das in der Regel nicht, das bedeutet aber, dass selbst der misslungenste Kauf im Normalfall kein Totalausfall ist sondern lediglich unnötig teuer.
 
Teile sind für alle Bromptons problemlos verfügbar und auch sehr alte Räder lassen sich mit sehr wenigen Einschränkungen auf den Stand eines aktuellen Modells bringen. Finanziell lohnend ist das in der Regel nicht, das bedeutet aber, dass selbst der misslungenste Kauf im Normalfall kein Totalausfall ist sondern lediglich unnötig teuer.
  
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Ein Brompton S2Lx ist entsprechend ein Titan-S-Modell mit 2-Gang und Schutzblechen, aber ohne Dynamo-Licht und Gepäckträger. Ein M6RD  ein M-Modell mit 6 Gängen, Licht und Gepäckträger. (Gepäckträger heisst immer auch, dass Schutzbleche verbaut sind.)
 
Ein Brompton S2Lx ist entsprechend ein Titan-S-Modell mit 2-Gang und Schutzblechen, aber ohne Dynamo-Licht und Gepäckträger. Ein M6RD  ein M-Modell mit 6 Gängen, Licht und Gepäckträger. (Gepäckträger heisst immer auch, dass Schutzbleche verbaut sind.)
  
'''Bis 2005''' war die Namensgebung etwas einfacher gehalten - es gab ja nur eine Lenkerversion: T (Touring) war die Version mit Schutzblechen, Licht und Gepäckträger, L (Lightweight) die Version nur mit Schutzblechen. Vor 2000 gab es auch noch ein S-Modell, das mit dem heutigen aber nichts gemein hat. Ein T5 ist also ein Touringmodell mit Fünfgangnabe.
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'''Bis 2005''' war die Namensgebung etwas einfacher gehalten - es gab ja nur eine Lenkerversion: T (Touring) war die Version mit Schutzblechen, Licht und Gepäckträger, L (Lightweight) die Version nur mit Schutzblechen, LD die Variante mit Schutzblechen und Licht, aber ohne Gepäcktäger. Vor 2000 gab es irgendwann auch noch einen S-Lenker, der mit dem heutigen S-Modell aber nichts gemein hat. Ein T5 ist also ein Touringmodell mit Fünfgangnabe.
  
Abweichend gab es von 2000 bis 2008 auch ein '''C-Modell''' ("Companion") als billige Einstiegsvariante. Das hat ab Werk immer den M-Lenker, einen Gang oder drei Gänge, weder Licht noch Schutzbleche noch Gepäckträger, ist immer rot und hat teilweise fühlbar schlechtere Komponenten verbaut als die zeitgenössischen normalen Modelle. Der einzige Grund dieses Modell neu zu kaufen war der Preis, für den Gebrauchtkäufer ist es heute also eher unattraktiv.
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Abweichend gab es von 2000 bis 2008 auch ein '''C-Modell''' ("Companion") als billige Einstiegsvariante. Das hat ab Werk immer den M-Lenker, einen Gang oder drei Gänge, weder Licht noch Schutzbleche noch Gepäckträger, ist immer rot und hat teilweise fühlbar schlechtere Komponenten verbaut als die zeitgenössischen normalen Modelle (z.B. Stahlkurbeln. Der einzige Grund dieses Modell neu zu kaufen war der Preis, für den Gebrauchtkäufer ist es heute also eher unattraktiv.
  
Bei der '''Beleuchtung''' gibt es verschiedene Varianten: Bei älteren Modellen wurde am Gepäckträger ein Seitenläuferdynamo verbaut. Diese Beleuchtung ist nicht mehr zeitgemäss und der Dynamo war auch nicht gerade überragend zuverlässig. Seit ca. 2005 ist alternativ der hervorragende (und teure) Schmitt Nabendynamo SON im Angebot, der gelegentlich auch nachgerüstet wurde. Als günstigere Alternative wurde 2010 der Seitenläuferdynamo durch einen Nabendynamo von Shimano ersetzt. Dieser kann leistungsmässig, gewichtsmässig und vom Rollwiderstand her nicht ganz mit der SON-Lösung mithalten, ob das in der Praxis spürbar ist darüber streiten sich die Gelehrten. Deutlich besser als der Seitenläufer ist er definitiv. Seit 2005 gibt es ausserdem ein neues Batterieleuchtenset mittelprächtiger Qualität.
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Bei der '''Beleuchtung''' gibt es verschiedene Varianten: Bei älteren Modellen wurde am Gepäckträger ein Seitenläuferdynamo verbaut. Diese Beleuchtung ist nicht mehr zeitgemäss und der Dynamo war auch nicht gerade überragend zuverlässig. Seit ca. 2005 ist alternativ der hervorragende (und teure) Schmitt Nabendynamo SON im Angebot, der gelegentlich auch nachgerüstet wurde. Als günstigere Alternative wurde 2010 der Seitenläuferdynamo durch einen Nabendynamo von Shimano ersetzt. Dieser kann leistungsmässig, gewichtsmässig und vom Rollwiderstand her nicht ganz mit der SON-Lösung mithalten, ob das in der Praxis spürbar ist darüber streiten sich die Gelehrten. Deutlich besser als der Seitenläufer ist er definitiv, der SON hat neben den besseren Leistungswerten den Charme eines präzise gefertigten Ingenieursprodukts und passt allein deshalb schon sehr gut zum Charakter des Brompton. Seit 2005 gibt es ausserdem ein neues Batterieleuchtenset mittelprächtiger Qualität.
  
 
Zubehörseitig gibt es wie schon erwähnt ein sehr umfangreiches und absolut empfehlenswertes Gepäcksystem - dazu gibt es weiter unten einen eigenen Abschnitt. Um das zu nutzen benötigt man einen Trägerblock am vorderen Rahmenende (nachrüstbar). Das Rollen des gefalteten Rades erleichtern die EZ-Wheels (nachrüstbar).
 
Zubehörseitig gibt es wie schon erwähnt ein sehr umfangreiches und absolut empfehlenswertes Gepäcksystem - dazu gibt es weiter unten einen eigenen Abschnitt. Um das zu nutzen benötigt man einen Trägerblock am vorderen Rahmenende (nachrüstbar). Das Rollen des gefalteten Rades erleichtern die EZ-Wheels (nachrüstbar).
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Ab Werk bringt das Brompton abhängig von der Ausstattung zwischen knapp 10 kg und gut 12,5 kg auf die Waage. Im Vergleich zu heute üblichen Normalrädern ist es damit eher leicht, aber die trägt man nicht regelmässig spazieren. Im Umfeld der Falträder steht das Brompton vom Gewicht her im soliden Mittelfeld - es gibt etwas leichtere Falträder, der Grossteil der alltagstauglichen Räder ist in der gleichen Gewichtsklasse oder schwerer. Gewichtstuning in Maßen ist insbesondere bei vielfahrenden Bromptonauten beliebt - auf gute 9 kg kann man mit etwas finanziellem Einsatz ohne Abstriche in der Alltagstauglichkeit abspecken, danach wird es nicht nur zusehends teurer sondern der Gewichtsverlust geht auch mit Einschränkungen einher. Der aktuelle Gewichtsrekord liegt in der Grössenordnung von 6,6 kg, allerdings lässt sich das Rad nicht mehr falten und ist auch sonst sehr minimalistisch und nicht gerade alltagstauglich.  
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Ab Werk bringt das Brompton abhängig von der Ausstattung zwischen knapp 10 kg und gut 12,5 kg auf die Waage. Im Vergleich zu heute üblichen Normalrädern ist es damit eher leicht, aber die trägt man auch nicht regelmässig spazieren. Im Umfeld der Falträder steht das Brompton vom Gewicht her im soliden Mittelfeld - es gibt etwas leichtere Falträder, der Grossteil der alltagstauglichen Räder ist in der gleichen Gewichtsklasse oder schwerer. Gewichtstuning in Maßen ist insbesondere bei vielfahrenden Bromptonauten beliebt - auf gute 9 kg kann man mit etwas finanziellem Einsatz ohne Abstriche in der Alltagstauglichkeit abspecken, danach wird es nicht nur zusehends teurer sondern der Gewichtsverlust geht auch mit Einschränkungen einher. Der aktuelle Gewichtsrekord liegt in der Grössenordnung von 6,6 kg, allerdings lässt sich das Rad nicht mehr falten und ist auch sonst sehr minimalistisch und nicht gerade alltagstauglich.  
  
  
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In Deutschland sind auf dem Gebrauchtmarkt fast ausschliesslich Räder ab Mitte der 90er Jahre vertreten, ältere Modelle tauchen kaum auf. Es werden aktuell (2014) sehr viele Modelle, die rund um das Jahr 2000 gebaut wurden (1997 bis ca. 2003) angeboten, häufig in hervorragendem, kaum benutzten Zustand. Gefühlt sind Räder aus diesem Zeitraum aktuell häufiger im Angebot als neuere Modelle, die zudem oft deutlichere Spuren regelmässiger Nutzung zeigen. Warum das so ist kann man nur spekulieren: Früher waren Bromptons in Deutschland in erster Linie bei Seglern und Wohnmobilfahrern als kompakte Beiboote beliebt, auch Hobbyflieger entdeckten das Brompton für sich - passt es doch perfekt als Bodenmobil in diverse Cessnamodelle. Alle diese Benutzergruppen haben etwas gemeinsam: Der verfügbare Platz ist beschränkt, durch das teure Hobby fiel der Preis des Bromptons nicht übermässig ins Gewicht und das Rad wurde als "Beiboot" nur ab und an verwendet und nicht im harten Alltagsbetrieb verschliessen.
 
In Deutschland sind auf dem Gebrauchtmarkt fast ausschliesslich Räder ab Mitte der 90er Jahre vertreten, ältere Modelle tauchen kaum auf. Es werden aktuell (2014) sehr viele Modelle, die rund um das Jahr 2000 gebaut wurden (1997 bis ca. 2003) angeboten, häufig in hervorragendem, kaum benutzten Zustand. Gefühlt sind Räder aus diesem Zeitraum aktuell häufiger im Angebot als neuere Modelle, die zudem oft deutlichere Spuren regelmässiger Nutzung zeigen. Warum das so ist kann man nur spekulieren: Früher waren Bromptons in Deutschland in erster Linie bei Seglern und Wohnmobilfahrern als kompakte Beiboote beliebt, auch Hobbyflieger entdeckten das Brompton für sich - passt es doch perfekt als Bodenmobil in diverse Cessnamodelle. Alle diese Benutzergruppen haben etwas gemeinsam: Der verfügbare Platz ist beschränkt, durch das teure Hobby fiel der Preis des Bromptons nicht übermässig ins Gewicht und das Rad wurde als "Beiboot" nur ab und an verwendet und nicht im harten Alltagsbetrieb verschliessen.
  
Pendler (für die das Rad in erster Linie entworfen wurde) und Stadtbewohner entdeckten - im Gegensatz zur Situation in England - den kleinen Flitzer hierzulande erst später in grossem Stil und zum Kultmobil der urbanen Hipster wurde das Brompton erst in den letzten paar Jahren. 1997 war das Brompton „Rad des Jahres“, das mag zur Bekanntheit in dieser Periode beigetragen haben.  
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Pendler (für die das Rad in erster Linie entworfen wurde) und Stadtbewohner entdeckten - im Gegensatz zur Situation in England - den kleinen Flitzer hierzulande erst später in grossem Stil und zum Kultmobil der urbanen Hipster wurde das Brompton erst in den letzten paar Jahren. 1996 war das Brompton T5 vom ADFC zum „Rad des Jahres 1997“ gekürt, das mag zur Bekanntheit in dieser Periode beigetragen haben und die Verkäufe bei obigen Zielgruppen angekurbelt.  
  
 
Die '''Beiboote''' wurden oft wenig und nur gelegentlich genutzt, ihre Besitzer kommen möglicherweise nun, 15-20 Jahre später in einen weniger aktiven Lebensabschnitt und die neuwertigen Räder auf den Markt. Das ist für den potentiellen Gebrauchtkäufer natürlich erst mal erfreulich, hat aber auch einen gewaltigen Nachteil: Da für den Laien ein Brompton von 1997 nicht viel anders aussieht als ein Brompton von 2014 unterscheiden sich die in den Anzeigen zunächst geforderten Preise auf dem Gebrauchtmarkt fast gar nicht - und damit sind die alten Modelle sehr häufig viel zu teuer. Technisch bestehen nämlich zwischen den Jahrgängen gewaltige Unterschiede: Das Brompton wird nach wie vor laufend weiterentwickelt und verbessert. In jedem Modelljahr gibt es mehr oder weniger umfangreiche Neuerungen. Einige der Veränderungen sind eher kosmetischer Natur, sehr viele aber sind  wirkliche Verbesserungen. Ein neueres Modell ist daher bei gleichem Preis, Zustand und Ausstattung eigentlich immer der bessere Kauf. Beim exemplarischen Vergleich eines „nackten“ C-Modells (Einstiegsmodell mit 3-Gang ohne Licht, Schutzbleche und Gepäckträger) aus '''2007''' mit seinem aktuellen Äquivalent, einem entsprechend konfigurierten M-E-Modell aus '''2014''' zeigen sich z.B. folgende offensichtlichen Unterschiede:
 
Die '''Beiboote''' wurden oft wenig und nur gelegentlich genutzt, ihre Besitzer kommen möglicherweise nun, 15-20 Jahre später in einen weniger aktiven Lebensabschnitt und die neuwertigen Räder auf den Markt. Das ist für den potentiellen Gebrauchtkäufer natürlich erst mal erfreulich, hat aber auch einen gewaltigen Nachteil: Da für den Laien ein Brompton von 1997 nicht viel anders aussieht als ein Brompton von 2014 unterscheiden sich die in den Anzeigen zunächst geforderten Preise auf dem Gebrauchtmarkt fast gar nicht - und damit sind die alten Modelle sehr häufig viel zu teuer. Technisch bestehen nämlich zwischen den Jahrgängen gewaltige Unterschiede: Das Brompton wird nach wie vor laufend weiterentwickelt und verbessert. In jedem Modelljahr gibt es mehr oder weniger umfangreiche Neuerungen. Einige der Veränderungen sind eher kosmetischer Natur, sehr viele aber sind  wirkliche Verbesserungen. Ein neueres Modell ist daher bei gleichem Preis, Zustand und Ausstattung eigentlich immer der bessere Kauf. Beim exemplarischen Vergleich eines „nackten“ C-Modells (Einstiegsmodell mit 3-Gang ohne Licht, Schutzbleche und Gepäckträger) aus '''2007''' mit seinem aktuellen Äquivalent, einem entsprechend konfigurierten M-E-Modell aus '''2014''' zeigen sich z.B. folgende offensichtlichen Unterschiede:
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- '''Felgen''' (stabiler)
 
- '''Felgen''' (stabiler)
  
- '''Kurbelsatz''' (leichter, jetzt wechselbares Kettenblatt)
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- '''Kurbelsatz''' (leichter, Alu statt Stahl, jetzt wechselbares Kettenblatt)
  
 
- '''Pedale''' (besser, jetzt Alu statt Plastik)
 
- '''Pedale''' (besser, jetzt Alu statt Plastik)
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Viel mehr ist an diesem Modell nicht dran. Andersrum gesprochen: Gleich '''geblieben sind der Hauptrahmen, die 3-Gang-Schaltung, die Sattelstütze und die Nabe des Vorderrads'''. Nachrüsten lassen sich alle diese Veränderungen - gut, den Rahmen zu Lackieren wäre völlig sinnfrei. Kosten dürfte die Nachrüsterei (ohne Lackierung) ein paar hundert Euro reine Materialkosten - da kann man sich in der Regel besser  und billiger ein neues Rad kaufen anstatt eines Gebrauchten, das man dann aufrüstet. Da hat man keine Arbeit, ist rundherum aktuell, hat Geld gespart und Garantie hat man auch noch. Das erheblich hochwertigere aktuelle Pendant des Nackt-Modells wie oben beschrieben kostet 2014 rund 1100 Euro neu, für das Modell von 2007 wurden bei ebay-Kleinanzeigen im Juni 2014 850 Euro gefordert (bei einem Neupreis 2007 von sehr deutlich unter 800 Euro). Verkauft wurde es dann übrigens per ebay-Auktion für 910 Euro plus Versandkosten... Bekloppte Welt.
 
Viel mehr ist an diesem Modell nicht dran. Andersrum gesprochen: Gleich '''geblieben sind der Hauptrahmen, die 3-Gang-Schaltung, die Sattelstütze und die Nabe des Vorderrads'''. Nachrüsten lassen sich alle diese Veränderungen - gut, den Rahmen zu Lackieren wäre völlig sinnfrei. Kosten dürfte die Nachrüsterei (ohne Lackierung) ein paar hundert Euro reine Materialkosten - da kann man sich in der Regel besser  und billiger ein neues Rad kaufen anstatt eines Gebrauchten, das man dann aufrüstet. Da hat man keine Arbeit, ist rundherum aktuell, hat Geld gespart und Garantie hat man auch noch. Das erheblich hochwertigere aktuelle Pendant des Nackt-Modells wie oben beschrieben kostet 2014 rund 1100 Euro neu, für das Modell von 2007 wurden bei ebay-Kleinanzeigen im Juni 2014 850 Euro gefordert (bei einem Neupreis 2007 von sehr deutlich unter 800 Euro). Verkauft wurde es dann übrigens per ebay-Auktion für 910 Euro plus Versandkosten... Bekloppte Welt.
Die unterschiede zwischen besser ausgestatteten Modellen und zwischen aktuellen Modellen und z.B. Modellen aus den 90er Jahren sind noch grösser als am Beispiel der beiden Einfachbromptons oben beschrieben.
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Die Unterschiede zwischen besser ausgestatteten Modellen und zwischen aktuellen Modellen und z.B. Modellen aus den 90er Jahren sind noch umfassender als am Beispiel der beiden schlichten Einstiegsbromptons oben beschrieben.
  
Die klassischen '''Brompton-Farben''' sind rot und schwarz, einzeln oder kombiniert. Diese Farben sind am Gebrauchtmarkt auch am häufigsten anzutreffen. Recht früh kamen elfenbein und gelb dazu, auch british-racing-green war schon in den 90ern erhältlich, noch vor der Jahrtausendwende kamen mindestens noch silber und blau dazu. Die Farbpalette ist über die Jahre einigermassen unübersichtlich - heute gibt es eine ganze Palette Farben, die sich gegen Aufpreis auch kombinieren lassen. Im Laufe der Jahre kamen immer mal wieder Farben hinzu, andere fielen weg, manchmal nur temporär. Prominentes Beispiel dafür ist die Sonderlackierung "Raw-Laquer", bei der der rohe Stahlrahmen mit Klarlack überzogen wird, so dass die Lötstellen deutlich zu sehen sind. Eingeführt ca. 2007, pausiert 2010, ab ca. 2011 wieder erhältlich. Die meisten bunten Farben kosten Aufpreis, es gibt es jedoch eine jährlich wechselnde Auswahl an Farben, die ohne Aufpreis bestellbar sind - schwarz gehörte immer dazu und rot meistens. Wichtigste Änderung war die Umstellung auf matte Lackierung 2009. Seitdem ist - so der allgemeine Tenor - die Lackierung nicht mehr so haltbar wie zuvor und viele meinen auch weniger schön. Das Brompton-Logo am Hauptrahmen ist - abhängig von Alter und Farbe des Rades - entweder schwarz, weiss, silbern oder rot (letzteres bei älteren schwarzen Rädern).  
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Die klassischen '''Brompton-Farben''' sind rot und schwarz, einzeln oder kombiniert. Diese Farben sind am Gebrauchtmarkt auch am häufigsten anzutreffen. Recht früh kamen elfenbein und gelb dazu, auch british-racing-green war schon in den 90ern erhältlich, noch vor der Jahrtausendwende kamen mindestens noch silber und blau dazu. Die Farbpalette ist über die Jahre einigermassen unübersichtlich - heute gibt es eine umfassende Reihe an Farben, die sich gegen Aufpreis auch kombinieren lassen. Im Laufe der Jahre kamen immer mal wieder Farben hinzu, andere fielen weg, manchmal nur temporär. Prominentes Beispiel dafür ist die Sonderlackierung "Raw-Laquer", bei der der rohe Stahlrahmen mit Klarlack überzogen wird, so dass die Lötstellen deutlich zu sehen sind. Eingeführt ca. 2007, pausiert 2010, ab ca. 2011 wieder erhältlich. Die meisten bunten Farben kosten Aufpreis, es gibt es jedoch eine jährlich wechselnde Auswahl an Farben, die ohne Aufpreis bestellbar sind - schwarz gehörte immer dazu und rot meistens. Wichtigste Änderung war die Umstellung auf matte Lackierung 2009. Seitdem ist - so der allgemeine Tenor - die Lackierung nicht mehr so haltbar wie zuvor und viele meinen auch weniger schön. Das Brompton-Logo am Hauptrahmen ist bei Serienmodellen - abhängig von Alter und Farbe des Rades - entweder schwarz, weiss, silbern oder rot (letzteres bei älteren schwarzen Rädern).  
  
  
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'''Preislich am attraktivsten sind erstaunlicherweise relativ neue Räder''' - hier gibt es vergleichsweise grosse Abschläge auf den Neupreis, bei älteren Rädern nimmt der Wertverlust drastisch ab und der Preiswunsch der Besitzer unterscheidet sich immer häufiger von einem vernünftigen Preis - und zumindest die auf ebay erzielten Ergebnisse ebenfalls.  
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'''Preislich am attraktivsten sind erstaunlicherweise relativ neue Räder''' - hier gibt es vergleichsweise grosse Abschläge auf den Neupreis, bei älteren Rädern nimmt der Wertverlust drastisch ab und der Preiswunsch der Besitzer unterscheidet sich immer häufiger von einem vernünftigen Preis - und zumindest die auf ebay erzielten Ergebnisse ebenfalls.
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Die Preise für neue Räder unterscheiden sich zumeist nur geringfügig - die meisten Händler orientieren sich bei Rädern und Zubehör an den unverbindlichen Preisempfehlungen des Importeurs, wie sie im Konfigurator unter http://www.brompton.de zu finden sind. Einzelne Händler unterbieten diese Preise modellabhängig regelmässig um ca. 100 - 150 Euro, etwas günstiger lässt sich ausserdem häufig in den Wintermonaten einkaufen. Im Frühjahr wiederum kann man mit etwas Glück ein vergünstigtes Vorjahresmodell bekommen. Die saisonalen Nachlässe sind nicht üppig - kein Vergleich mit den Rabattschlachen bei grossen Rädern - so um die 10% sind vermutlich drin im Mittel ohne grosses Verhandeln. Vor Ort beim Händler kann man im Zweifel einen Hauspreis bekommen, insbesondere wenn man noch Zubehör kauft. Leben und leben lassen heisst die Devise - auf Teufel komm raus immer noch ein bisschen billiger zu wollen macht am Ende weder Händler noch Kunden Spass.
 
Die Preise für neue Räder unterscheiden sich zumeist nur geringfügig - die meisten Händler orientieren sich bei Rädern und Zubehör an den unverbindlichen Preisempfehlungen des Importeurs, wie sie im Konfigurator unter http://www.brompton.de zu finden sind. Einzelne Händler unterbieten diese Preise modellabhängig regelmässig um ca. 100 - 150 Euro, etwas günstiger lässt sich ausserdem häufig in den Wintermonaten einkaufen. Im Frühjahr wiederum kann man mit etwas Glück ein vergünstigtes Vorjahresmodell bekommen. Die saisonalen Nachlässe sind nicht üppig - kein Vergleich mit den Rabattschlachen bei grossen Rädern - so um die 10% sind vermutlich drin im Mittel ohne grosses Verhandeln. Vor Ort beim Händler kann man im Zweifel einen Hauspreis bekommen, insbesondere wenn man noch Zubehör kauft. Leben und leben lassen heisst die Devise - auf Teufel komm raus immer noch ein bisschen billiger zu wollen macht am Ende weder Händler noch Kunden Spass.
  
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'''''Die Räder lassen sich grob altersmässig gruppieren:'''''
 
'''''Die Räder lassen sich grob altersmässig gruppieren:'''''
  
Es gibt eine offizielle Generationengruppierung bei Bromptons: MK 1, Mk 2 (ab 1987), MK 3 (ab 2000), Mk4 (ab 2004) - die vernachlässigen wir hier mal grosszügig, da wir uns ja vorwiegend auf den Nutzwert fokussieren wollen und weniger Bromptonhistorie betreiben. Die industrielle Fertigung im kleinen Stil begann mit dem MK2. Sehr frühe Mk2-Räder und Räder der MK1-Generation sind Liebhaberstücke mit einigen Besonderheiten. Sie tauchen sehr selten am Markt auf und sind nicht in dieser Kaufberatung berücksichtit. Im Folgenden also eine subjektive, pragmatische Gruppierung:
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Es gibt eine offizielle Generationengruppierung bei Bromptons: MK 1, Mk 2 (ab 1987), MK 3 (ab 2000), Mk4 (ab 2004) - die vernachlässigen wir hier mal grosszügig, da wir uns ja vorwiegend auf den Nutzwert fokussieren wollen und weniger Bromptonhistorie betreiben. Die industrielle Fertigung im kleinen Stil begann mit dem MK2. Sehr frühe Mk2-Räder und Räder der MK1-Generation sind Liebhaberstücke mit einigen Besonderheiten. Sie tauchen sehr selten am Markt auf und sind nicht in dieser Kaufberatung berücksichtigt. Im Folgenden also eine subjektive, pragmatische Gruppierung:
  
  
- '''neue oder neuwertige Räder ab 2013:''' Diese haben bereits alle wesentlichen aktuellen Ausstattungsmerkmale. Erwähnenswert sind ab 2013 unter anderem neue, deutlich verbesserte Bremsgriffe, ein geschraubtes Kettenblatt mit leichteren Kurbeln sowie neue, stabilere Hohhlkammerfelgen. Gebraucht macht sich bei diesen Rädern unterschiedliche Ausstattung am stärksten bemerkbar - die Besitzer haben den Anschaffungspreis wohl noch gut in Erinnerung. Importeur Voss verkauft hin und wieder Vorführ- und Messeräder, typischerweise mit rund 10% Abschlag auf den Listenpreis. Privatangebote sind etwas günstiger - ca. 15 - 25%  günstiger als der aktuelle Listenneupreis sind realistisch, mit Glück auch mal bis zu 30%. Teurere Modelle werden meist nicht nur absolut sondern auch prozentual etwas mehr als billigere verlieren - stehen sie doch in direkter Konkurrenz zu etwas schlichter ausgestatteten Neurädern. Die 1000 Euro-Marke ist eine magische Schwelle für das Interesse von Kaufinteressenten. Nicht jedes Rad wird sich daran annähern, mindestens 200 Euro Unterschied zum Neupreis sollten aber auch bei neuwertigen Rädern immer drin sein. Je höher der Nachlass desto schneller ist das Rad verkauft, das wissen auch die meisten Verkäufer. Vom Zustand her sind die Räder meist sehr gut oder nahezu neuwertig. Ein guter Kauf.
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- '''neue oder neuwertige Räder ab 2013:''' Diese haben bereits alle wesentlichen aktuellen Ausstattungsmerkmale. Erwähnenswert sind ab 2013 unter anderem neue, deutlich verbesserte Bremsgriffe, ein geschraubtes Kettenblatt mit leichteren Kurbeln sowie neue, stabilere Hohlkammerfelgen. Gebraucht macht sich bei diesen Rädern unterschiedliche Ausstattung am stärksten bemerkbar - die Besitzer haben den Anschaffungspreis wohl noch gut in Erinnerung. Importeur Voss verkauft hin und wieder Vorführ- und Messeräder, typischerweise mit rund 10% Abschlag auf den Listenpreis. Auch einige Händler tauschen zum Jahreswechsel ihre Vorführräder. Privatangebote sind etwas günstiger - ca. 15 - 25%  unter als dem aktuelle Listenneupreis sind realistisch, mit Glück auch mal bis zu 30%. Teurere Modelle werden meist nicht nur absolut sondern auch prozentual etwas mehr als billigere verlieren - stehen sie doch in direkter Konkurrenz zu etwas schlichter ausgestatteten Neurädern. Die 1000 Euro-Marke ist eine magische Schwelle für das Interesse von Kaufinteressenten. Nicht jedes Rad wird sich daran annähern, mindestens 200 Euro Unterschied zum Neupreis sollten aber auch bei neuwertigen Rädern immer drin sein. Je höher der Nachlass desto schneller ist das Rad verkauft, das wissen auch die meisten Verkäufer. Vom Zustand her sind die Räder meist sehr gut oder nahezu neuwertig. Ein guter Kauf.
  
  
'''''''Nachrüsten:''''' ''empfehlenswert:'' Ergon Handgriffe ([http://www.ergon-bike.com/de/de/product/gp1-biokork 3rd Party]), sonst nichts - die Modelljahre 2014 und 2015 brachten eigentlich nur (gerinfügige) optische Änderungen  
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'''''''Nachrüsten:''''' ''empfehlenswert:'' Ergon Handgriffe ([http://www.ergon-bike.com/de/de/product/gp1-biokork 3rd Party]), sonst nichts - die Modelljahre 2014 und 2015 brachten keine technischen und nur sehr geringfügige optische Änderungen  
  
 
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' Titanmodell hat weniger Titan als früher und ist noch teurer
 
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' Titanmodell hat weniger Titan als früher und ist noch teurer
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- '''die Generation ab 2008/2009 - 2012:''' Hier sind die wichtigsten sicherheitsrelevanten Neuerungen verbaut (Bremsen!), ab 2009 ausserdem der neue Sattel und die BWR bei der 6-Gang-Schaltung. So um die 800 Euro sollte man einplanen '''für ein Rad in sehr gutem Zustand'''. Sehr viel günstiger wird es selten, bei neueren oder gut ausgestatteten Modellen (z.B. mit BWR und oder SON) darf es auch mehr sein (aber eher nicht deutlich vierstellig), auch wenn gerne mal um und sehr deutlich über 1000 Euro gefordert werden. Je neuer das Brompton, je besser der Zustand und je umfangreicher die Ausstattung desto höher der Preis. Der Zustand bei dieser Generation divergiert: Es gibt kaum gefahrene Wohnmobilräder oder wenig genutzte Geschenke, aber genauso täglich bei Wind und Wetter gefahrene Pendlerräder mit deutlichen Nutzungsspuren und relativ hohen Kilometerleistungen. Entsprechend sollten sich die Unterschiede im Zustand im Preis widerspiegeln.  
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- '''die Generation ab 2008/2009 - 2012:''' Hier sind die wichtigsten sicherheitsrelevanten Neuerungen verbaut (Bremsen!), ab 2009 ausserdem der neue Sattel und die BWR bei der 6-Gang-Schaltung. Der neue Sattel ist optisch ansprechend und vom Sitzen um Welten besser als das Vormodell - HighEnd ist er nach wie vor nicht und ein Tausch gegen einen für den eigenen Hintern passenden Sattel ist zumindest bei Vielfahrern nach wie vor üblich - beliebt ist der klassische Kernledersattel Brooks B17, den Brompton gegen Aufpreis schon seit vielen Jahren in Herren- oder Damenversion zum Neurad anbietet (und der sich, wie jeder andere Sattel auch, nachrüsten lässt). Mit dem neuen Sattel wird auch der hochwertige Sattelkloben "Brompton Pentaclip" mitgeliefert anstelle der vorherigen proprietären Lösung - das macht die Nachrüstung von individuellen Sätteln billiger als bei älteren Bromptons. So um die 800 Euro sollte man einplanen '''für ein Rad in sehr gutem Zustand'''. Sehr viel günstiger wird es selten, bei neueren oder gut ausgestatteten Modellen (z.B. mit BWR und oder SON) darf es auch mehr sein (aber eher nicht deutlich vierstellig), auch wenn gerne mal um und sehr deutlich über 1000 Euro gefordert werden. Je neuer das Brompton, je besser der Zustand und je umfangreicher die Ausstattung desto höher der Preis. Der Zustand bei dieser Generation divergiert: Es gibt kaum gefahrene Wohnmobilräder oder wenig genutzte Geschenke, aber genauso täglich bei Wind und Wetter gefahrene Pendlerräder mit deutlichen Nutzungsspuren und relativ hohen Kilometerleistungen. Entsprechend sollten sich die Unterschiede im Zustand im Preis widerspiegeln.  
  
  
'''''''Nachrüsten:'''''  ''empfehlenswert:'' neuer Brompton Sattel oder 3rd Party (nur Modell 2008, 40 Euro) mit Pentaclip (nur Modell 2008, ca. 30 Euro), rechtes Brompton Pedal mit Alukäfig oder 3rd Party (nur Modell 2008), , ansonsten wie die moderneren Generationen. ''lohnend, optional:'' neue Bremsgriffe (ca. 39 Euro plus Züge), Nabendynamo falls nicht vorhanden, ansonsten wie die moderneren Generationen
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'''''''Nachrüsten:'''''  ''empfehlenswert:'' neuer Brompton Sattel oder 3rd Party (nur Modell 2008, 40 Euro) mit Pentaclip (nur Modell 2008, ca. 30 Euro), rechtes Brompton Pedal mit Alukäfig oder 3rd Party (nur Modell 2008, knapp 10 Euro), , ansonsten wie die moderneren Generationen. ''lohnend, optional:'' neue Bremsgriffe (ca. 39 Euro plus Züge), Nabendynamo mit LED-Licht falls nicht vorhanden, ansonsten wie die moderneren Generationen
  
 
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' nichts Dramatisches. 2008er 6-Gang-Modelle ohne BWR, Kurbeln, Bremsgriffe und Felgen der Modelle ab 2013 haben Vorteile, billiger Nabendynamo ab Werk erst ab Bj 2010 verfügbar
 
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' nichts Dramatisches. 2008er 6-Gang-Modelle ohne BWR, Kurbeln, Bremsgriffe und Felgen der Modelle ab 2013 haben Vorteile, billiger Nabendynamo ab Werk erst ab Bj 2010 verfügbar
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Ein Ehrenplatz gebührt dem '''Brecki''' ('''Br'''ompton '''re'''cumbent '''ki'''t) - das ist ein Umbausatz von Juliane Neuss, der aus dem Brompton ein '''Liegerad''' macht, genauso faltbar wie das Brompton Grundmodell und problemlos rückrüstbar. Das ist eine höchst erstaunliche und ziemlich spassige Angelegenheit und funktioniert ziemlich gut (wie ich bei einer Testrunde mit Julianes eigenem Rad feststellen konnte). Falls jemand eines haben möchte gibt es schlechte Nachrichten: Der Umbausatz passt nur an Modelle mit dem alten Rahmen vor 2004 und er ist nicht mehr erhältlich. 90 Stück sind weltweit verkauft worden - um einen Umbausatz oder ein umgerüstetes Rad zu finden ist also viel Zeit und Glück nötig...
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Ein Ehrenplatz gebührt dem '''Brecki''' ('''B'''rompton '''rec'''umbent '''ki'''t) - das ist ein Umbausatz von Juliane Neuss, der aus dem Brompton ein '''Liegerad''' macht, genauso faltbar wie das Brompton Grundmodell und problemlos rückrüstbar. Das ist eine höchst erstaunliche und ziemlich spassige Angelegenheit und funktioniert ziemlich gut (wie ich bei einer Testrunde mit Julianes eigenem Rad feststellen konnte). Falls jemand eines haben möchte gibt es schlechte Nachrichten: Der Umbausatz passt nur an Modelle mit dem alten Rahmen vor 2004 und er ist nicht mehr erhältlich. 90 Stück sind weltweit verkauft worden - um einen Umbausatz oder ein umgerüstetes Rad zu finden ist also viel Zeit und Glück nötig...
  
  
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Wenn wir für die Risiken mal 100 Euro einkalkulieren und alles aufsummieren und einen realistischen Mittelwert bilden für Reparaturen und Aufrüstungen (nicht bei jedem Rad fällt ja gleich alles an) stellen wir fest, dass wir bei einem alten Rad recht problemlos 400-500 Euro investieren können bei einiger schrauberischer Eigenleistung. Dann ist aber immer noch nicht der Ausstattungsstrandard oder die Optik eines neuen Rades erreicht, noch haben wir Garantie o.ä. Wenn wir also für ein T5 mit Sprinter und Gepäckträger aus 2000 800 Euro bezahlen, dann noch mal 400 Euro investieren kommen wir auf insgesamt 1200 Euro. Ein neues Brompton mit 6-Gang BWR und Gepäckträger kommt auf ca. 1500 Euro, ein junges Gebrauchtes mit aktueller Ausstattung und ggf. Restgarantie bekommt man für 1000 - 1200 Euro, ein Mittelaltes mit minimalem Nachrüstbedarf für unter 1000 Euro. '''Das macht klar, warum ein sehr altes Brompton finanziell nur dann lohnt, wenn man es deutlich billiger bekommt als die meisten Anbieter fordern, eines in gutem Zustand erwischt, selbst schrauben kann und die Nachrüstung moderneren Teile auf die notwendigsten Komponenten beschränkt.''' Und ein bisschen Glück ist auch immer dabei, ein Rad ohne hohe Folgekosten zu erwischen - wie immer beim Kauf von gebrauchten Dingen. ''(Wobei man die Kirche auch im Dorf lassen muss: Die kompletten Kosten für ein Brompton sind typischerweise deutlich niedriger als der Wertverlust, den ein neues Auto beim Verlassen des Autohändlerhofes erleidet und wer sich jedes Jahr ein neues Smartphone oder Tablet kauft könnte von dem Wertverlust ziemlich schnell ein bis mehrere neue Bromptons kaufen...)''
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Wenn wir für die Risiken mal 100 Euro einkalkulieren und alles aufsummieren und einen realistischen Mittelwert bilden für Reparaturen und Aufrüstungen (nicht bei jedem Rad fällt ja gleich alles an) stellen wir fest, dass wir bei einem alten Rad recht problemlos 400-500 Euro investieren könnten bei einiger schrauberischer Eigenleistung. Dann ist aber immer noch nicht der Ausstattungsstrandard oder die Optik eines neuen Rades erreicht, noch haben wir Garantie o.ä. Wenn wir also für ein T5 mit Sprinter und Gepäckträger aus 2000 800 Euro bezahlen, dann noch mal 400 Euro investieren kommen wir auf insgesamt 1200 Euro. Ein neues Brompton mit 6-Gang BWR und Gepäckträger kommt auf ca. 1500 Euro, ein junges Gebrauchtes mit aktueller Ausstattung und ggf. Restgarantie bekommt man für 1000 - 1200 Euro, ein Mittelaltes mit minimalem Nachrüstbedarf für unter 1000 Euro. '''Das macht klar, warum ein sehr altes Brompton finanziell nur dann lohnt, wenn man es deutlich billiger bekommt als die meisten Anbieter fordern, eines in gutem Zustand erwischt, selbst schrauben kann und die Nachrüstung moderneren Teile auf die notwendigsten Komponenten beschränkt.''' Und ein bisschen Glück ist auch immer dabei, ein Rad ohne hohe Folgekosten zu erwischen - wie immer beim Kauf von gebrauchten Dingen. ''(Wobei man die Kirche auch im Dorf lassen muss: Die kompletten Kosten für ein Brompton sind typischerweise deutlich niedriger als der Wertverlust, den ein neues Auto beim Verlassen des Autohändlerhofes erleidet und wer sich jedes Jahr ein neues Smartphone oder Tablet kauft könnte von dem Wertverlust ziemlich schnell ein bis mehrere neue Bromptons kaufen...)''
  
  
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'''Beispielrechnung:''' Ein neues M6R (mit Gepäckträger und 6-Gang ohne Licht) kostet 2014 rund 1.500 Euro UVP - das ist unsere Referenz. Ist das Objekt der Begierde ein T5 Sprinter-Modell mit Bj. 2000 sollte das am Ende nicht mehr als 750 -  ca. 800 Euro kosten. Davon ziehen wir 150 Euro für Züge und Reifen ab, 70 Euro für einen zeitgemässen Sattel mit dem unvermeidlichen Pentaclip, weitere 100 Euro für den Tausch der Bremsen - schon stehen wir bei gut 300 Euro weniger, zuzüglich Risikoabschlag. Das Rad selbst darf also eigentlich maximal ca. 400 Euro kosten, ''wenn sonst nichts ansteht'' (was unwahrscheinlich ist) und wir die Arbeiten selber durchführen können - sehr guten Zustand des Rades vorausgesetzt. Das wird schwierig...
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'''Beispielrechnung:''' Ein neues M6R (mit Gepäckträger und 6-Gang ohne Licht) kostet 2014 rund 1.500 Euro UVP - das ist unsere Referenz. Ist das Objekt der Begierde ein T5 Sprinter-Modell mit Bj. 2000 sollte das am Ende nicht mehr als 750 -  ca. 800 Euro kosten. Davon ziehen wir 100 Euro für Züge und Reifen ab, 70 Euro für einen zeitgemässen Sattel mit dem unvermeidlichen Pentaclip, weitere 100 Euro für den Tausch der Bremsen - schon stehen wir bei knapp 300 Euro weniger, zuzüglich Risikoabschlag. Das Rad selbst darf also eigentlich maximal ca. 400 Euro kosten, ''wenn sonst nichts ansteht'' (was unwahrscheinlich ist) und wir die Arbeiten selber durchführen können - sehr guten Zustand des Rades vorausgesetzt. Das wird schwierig...
  
 
Ist das Ziel ein 2009er Brompton M6R wäre der Zielpreis ca. 800 - 1000 Euro. Wirklichen zwingenden Nachrüstbedarf gibt es nicht (das Modell hat ja schon Sattel, Bremsen und Schaltung in aktueller Ausführung) - wenn das Rad keine technischen Mängel hat können wir dieses Geld auch dafür ausgeben, sehr guten Pflegezustand vorausgesetzt. Für dieses Geld ein entsprechendes Brompton zu kaufen ist kein grosses Problem - schwieriger ist es erst mal eines in dieser Ausstattung zu finden, das man dann kaufen kann.
 
Ist das Ziel ein 2009er Brompton M6R wäre der Zielpreis ca. 800 - 1000 Euro. Wirklichen zwingenden Nachrüstbedarf gibt es nicht (das Modell hat ja schon Sattel, Bremsen und Schaltung in aktueller Ausführung) - wenn das Rad keine technischen Mängel hat können wir dieses Geld auch dafür ausgeben, sehr guten Pflegezustand vorausgesetzt. Für dieses Geld ein entsprechendes Brompton zu kaufen ist kein grosses Problem - schwieriger ist es erst mal eines in dieser Ausstattung zu finden, das man dann kaufen kann.
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Insgesamt ist das Brompton sehr langlebig und in keiner Weise schlechter als "normale" Fahrräder. Dadurch, dass es in der Regel in der Wohnung aufbewahrt wird sind alte Bromptons typischerweise sogar in erheblich besserem Zustand als ein vergleichbar altes "normales" Gebrauchtrad und durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Nachrüstbarkeit moderner Komponenten ist der Werterhalt erheblich besser.
 
Insgesamt ist das Brompton sehr langlebig und in keiner Weise schlechter als "normale" Fahrräder. Dadurch, dass es in der Regel in der Wohnung aufbewahrt wird sind alte Bromptons typischerweise sogar in erheblich besserem Zustand als ein vergleichbar altes "normales" Gebrauchtrad und durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Nachrüstbarkeit moderner Komponenten ist der Werterhalt erheblich besser.
  
Zusammenfassend lässt sich sagen dass der Kauf eines gebrauchten Bromptons keine grossen technischen Risiken birgt und vorhandene Mängel bei einer Besichtigung vor dem Kauf leicht zu entdecken sind. Reparaturen sowie Aufrüstungen sind überschaubar und von Käufern mit technischem Grundverständnis grossteils problemlos in Eigenregie zu bewältigen. Auch alte Bromptons sind im Alltag problemlose Räder und ein guter Kauf (insbesondere wenn man sich die initiale Wartung nach dem Kauf selbst zutraut), technische Revolutionen haben nicht stattgefunden - das Einzige was gegen ein altes Brompton spricht sind die meist völlig überhöhten Kaufpreisforderungen. Für deutlich unter 400 Euro wird man in der Praxis auf dem freien Markt nur höchst selten ein Brompton bekommen, das nicht entweder völlig kaputt oder gestohlen ist. Die oft geforderten Mondpreise von 650 Euro und mehr für 15 Jahre alte Räder sollte man allerdings auch nicht zahlen - und das muss man auch nicht. Der Rest hängt an verfügbarer Zeit für den Kauf, Glück, Verhandlungsgeschick und dem eigenen Geldbeutel... Als grobe Orientierung sollte man für ein gebrauchtes Brompton incl.der dringlichsten nach dem Kauf fälliger Wartungen, Reparaturen und Nachrüstungen zwischen 650.- und 1200.- Euro kalkulieren, ausser man sucht ein Titanmodell - dann wird es teurer. Gegenüber dem aktuellen Neupreis lassen sich so ca. 30% - 60% einsparen, allerdings muss man dabei mit Einschränkungen bei der Wahl von Modell, Farbe und Ausstattung leben, eine Weile suchen und sollte nicht das erste Angebot kaufen, das einem begegnet.  
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Zusammenfassend lässt sich sagen dass der Kauf eines gebrauchten Bromptons keine grossen technischen Risiken birgt und vorhandene Mängel bei einer Besichtigung vor dem Kauf leicht zu entdecken sind. Reparaturen sowie Aufrüstungen sind überschaubar und von Käufern mit technischem Grundverständnis grossteils problemlos in Eigenregie zu bewältigen. Auch alte Bromptons sind im Alltag problemlose Räder und ein guter Kauf (insbesondere wenn man sich die initiale Wartung nach dem Kauf selbst zutraut), technische Revolutionen haben nicht stattgefunden - das Einzige was gegen ein altes Brompton spricht sind die meist völlig überhöhten Kaufpreisforderungen. Für deutlich unter 400 Euro wird man in der Praxis auf dem freien Markt nur höchst selten ein Brompton bekommen, das nicht entweder völlig kaputt oder gestohlen ist. Die oft geforderten Mondpreise von 650 Euro und mehr für 15 Jahre alte Räder sollte man allerdings auch nicht zahlen - und das muss man auch nicht. Der Rest hängt an verfügbarer Zeit für den Kauf, Glück, Verhandlungsgeschick und dem eigenen Geldbeutel... Als grobe Orientierung sollte man für ein gebrauchtes Brompton '''incl.''' der dringlichsten nach dem Kauf fälliger Wartungen, Reparaturen und Nachrüstungen zwischen 650.- und 1200.- Euro kalkulieren, ausser man sucht ein Titanmodell - dann wird es teurer. Gegenüber dem aktuellen Neupreis lassen sich so ca. 30% - 60% einsparen, allerdings muss man dabei mit Einschränkungen bei der Wahl von Modell, Farbe und Ausstattung leben, eine Weile suchen und kann wahrscheinlich nicht das erste Angebot kaufen, das einem begegnet.  
  
 
Unterm Strich ist jedes Rad so viel wert wie jemand bereit ist dafür auszugeben. Wenn Dir also ein Rad mehr oder weniger wert ist als ich hier vorgerechnet habe ist das vollkommen in Ordnung - die Bewertung des Wertes ist eine sehr subjektive Angelegenheit. Diese Kaufberatung soll Dich lediglich davor bewahren, der sprichwörtliche Dumme zu sein, der jeden Morgen aufsteht...
 
Unterm Strich ist jedes Rad so viel wert wie jemand bereit ist dafür auszugeben. Wenn Dir also ein Rad mehr oder weniger wert ist als ich hier vorgerechnet habe ist das vollkommen in Ordnung - die Bewertung des Wertes ist eine sehr subjektive Angelegenheit. Diese Kaufberatung soll Dich lediglich davor bewahren, der sprichwörtliche Dumme zu sein, der jeden Morgen aufsteht...
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Damit fallen dann zwar weite Teile des Gebrauchtmarktes für Dich raus und Du wirst wahrscheinlich eine Weile suchen müssen, aber Du eliminierst das Risiko eines Fehlkaufs nahezu vollständig.  
 
Damit fallen dann zwar weite Teile des Gebrauchtmarktes für Dich raus und Du wirst wahrscheinlich eine Weile suchen müssen, aber Du eliminierst das Risiko eines Fehlkaufs nahezu vollständig.  
  
Hast Du ein stark limitiertes Budget ist auch der Kauf eines T5 in sehr gutem, am besten neuwertigem Zustand (!) bis maximal (!) 500 Euro eine Option. Finanziell ist das aber nur dann sinnvoll wenn Du nicht mehr an moderner Ausstattung nachrüstest, als unbedingt sein muss und Dich ansonsten mit dem Ist-Zustand des Rades bescheidest. Auch ein solches Rad macht im Alltag viel Spass. Vor dem Kauf solltest Du allerdings genauer hinschauen und ein bisschen mehr Wissen parat haben als bei der ersten (und risikoärmeren) Lösung. Diese Räder werden ziemlich häufig angeboten - wie schon geschrieben sind allerdings die Preisvorstellungen der Verkäufer meist höher als man sinnvoller Weise bezahlen sollte. Hier ist also weniger das Finden eines Rades das Problem als die Preisverhandlung...
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Hast Du ein stark limitiertes Budget ist der Kauf eines T5 in sehr gutem, am besten neuwertigem Zustand (!) bis maximal (!) 500 Euro eine Option. Finanziell ist das aber nur dann sinnvoll wenn Du nicht mehr an moderner Ausstattung nachrüstest, als unbedingt sein muss und Dich ansonsten mit dem Ist-Zustand des Rades bescheidest. Auch ein solches Rad macht im Alltag viel Spass. Vor dem Kauf solltest Du allerdings genauer hinschauen und ein bisschen mehr Wissen parat haben als bei der ersten (teureren und risikoärmeren) Lösung. Diese Räder werden ziemlich häufig angeboten - wie schon geschrieben sind allerdings die Preisvorstellungen der Verkäufer meist höher als man sinnvoller Weise bezahlen sollte. Hier ist also weniger das Finden eines Rades das Problem als die Preisverhandlung...
  
In jedem Fall kannst Du ein gebrauchtes Brompton auch noch Jahre später für ungefähr den gleichen Preis wieder verkaufen, den Du bezahlt hast - wenn es keine groben, preisrelevanten Mängel hat, die Du beim Kauf übersehen hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dein Brommi wieder los werden willst ist denkbar gering, aber es hilft vielleicht bei der Kaufentscheidung, dass Du es problemlos wieder los wirst, sollte es doch nichts für Dich sein...
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In jedem Fall kannst Du ein gebrauchtes Brompton auch noch Jahre später für ungefähr den gleichen Preis wieder verkaufen, den Du bezahlt hast - wenn es keine groben, preisrelevanten Mängel hat, die Du beim Kauf übersehen hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dein Brommi wieder los werden willst ist zwar denkbar gering, aber es hilft vielleicht bei der Kaufentscheidung, dass Du es schnell und problemlos wieder verkauft bekommst, sollte es doch nichts für Dich sein...
  
  
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Allerdings hat das seinen Preis: Zunächst mal muss sich der Bromptonaut daran gewöhnen die Gänge mit zwei Schalthebeln abwechselnd mit der linken und der rechten Hand zu schalten. Das ist etwas seltsam und verwirrend, funktioniert nach kurzer Eingewöhnung für die meisten Leute aber ganz gut.
 
Allerdings hat das seinen Preis: Zunächst mal muss sich der Bromptonaut daran gewöhnen die Gänge mit zwei Schalthebeln abwechselnd mit der linken und der rechten Hand zu schalten. Das ist etwas seltsam und verwirrend, funktioniert nach kurzer Eingewöhnung für die meisten Leute aber ganz gut.
  
Schwerwiegender ist, dass die Übersetzungsbandbreite der Dreigangschaltung durch die Halfsteplösung nur geringfügig erweitert wird - kein Wunder, ist die Nabe doch gar nicht dafür konstruiert worden. Die Lösung bietet also eine etwas höhere Gangspreizung und eine etwas feinere Abstufung als eine reine Dreigangnabe, wirklich befriedigend ist das aber nicht.
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Schwerwiegender ist, dass die Übersetzungsbandbreite der Dreigangschaltung durch die Halfsteplösung nur geringfügig erweitert wird - kein Wunder, ist die Nabe doch gar nicht dafür konstruiert worden. Die Lösung bietet also eine etwas höhere Gangspreizung und eine feinere Abstufung als eine reine Dreigangnabe, wirklich befriedigend ist das aber nicht. Weil das letzten Endes Geschmackssache ist gibt es auch durchaus Bromptonauten die die enge Stufung dieser Schaltung sehr schätzen und sie zu ihrer Lieblingsschaltung deklarieren, die Mehrheit sieht das aber anders.  
  
 
   
 
   

Version vom 31. Januar 2015, 11:56 Uhr

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