Gebrauchtkauf

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- '''Feststellclip für den Hinterbau''' (jetzt serienmässig vorhanden)
 
- '''Feststellclip für den Hinterbau''' (jetzt serienmässig vorhanden)
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- '''Schraubknebel der Faltgelenke''' (andere Form)
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- '''Schnellspanner an der Sattelstütze''' (geändert, optisch ansprechender und besser bedienbar)
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- '''Federelement am Hinterbau''' (jetzt progressive Kennlinie, besseres Ansprechverhalten und weniger Schaukeln)
  
 
Viel mehr ist an diesem Modell nicht dran. Andersrum gesprochen: Gleich '''geblieben sind der Hauptrahmen, die 3-Gang-Schaltung, die Sattelstütze und die Nabe des Vorderrads'''. Nachrüsten lassen sich alle diese Veränderungen - gut, den Rahmen zu Lackieren wäre völlig sinnfrei. Kosten dürfte die Nachrüsterei (ohne Lackierung) ein paar hundert Euro reine Materialkosten - da kann man sich in der Regel besser  und billiger ein neues Rad kaufen anstatt eines Gebrauchten, das man dann aufrüstet. Da hat man keine Arbeit, ist rundherum aktuell, hat Geld gespart und Garantie hat man auch noch. Das erheblich hochwertigere aktuelle Pendant des Nackt-Modells wie oben beschrieben kostet 2014 rund 1100 Euro neu, für das Modell von 2007 wurden bei ebay-Kleinanzeigen im Juni 2014 850 Euro gefordert (bei einem Neupreis 2007 von sehr deutlich unter 800 Euro). Verkauft wurde es dann übrigens per ebay-Auktion für 910 Euro plus Versandkosten... Bekloppte Welt.
 
Viel mehr ist an diesem Modell nicht dran. Andersrum gesprochen: Gleich '''geblieben sind der Hauptrahmen, die 3-Gang-Schaltung, die Sattelstütze und die Nabe des Vorderrads'''. Nachrüsten lassen sich alle diese Veränderungen - gut, den Rahmen zu Lackieren wäre völlig sinnfrei. Kosten dürfte die Nachrüsterei (ohne Lackierung) ein paar hundert Euro reine Materialkosten - da kann man sich in der Regel besser  und billiger ein neues Rad kaufen anstatt eines Gebrauchten, das man dann aufrüstet. Da hat man keine Arbeit, ist rundherum aktuell, hat Geld gespart und Garantie hat man auch noch. Das erheblich hochwertigere aktuelle Pendant des Nackt-Modells wie oben beschrieben kostet 2014 rund 1100 Euro neu, für das Modell von 2007 wurden bei ebay-Kleinanzeigen im Juni 2014 850 Euro gefordert (bei einem Neupreis 2007 von sehr deutlich unter 800 Euro). Verkauft wurde es dann übrigens per ebay-Auktion für 910 Euro plus Versandkosten... Bekloppte Welt.
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Die unterschiede zwischen besser ausgestatteten Modellen und zwischen aktuellen Modellen und z.B. Modellen aus den 90er Jahren sind noch grösser als am Beispiel der beiden Einfachbromptons oben beschrieben.
  
 
Die klassischen '''Brompton-Farben''' sind rot und schwarz, einzeln oder kombiniert. Diese Farben sind am Gebrauchtmarkt auch am häufigsten anzutreffen. Recht früh kamen elfenbein und gelb dazu, auch british-racing-green war schon in den 90ern erhältlich, noch vor der Jahrtausendwende kamen mindestens noch silber und blau dazu. Die Farbpalette ist über die Jahre einigermassen unübersichtlich - heute gibt es eine ganze Palette Farben, die sich gegen Aufpreis auch kombinieren lassen. Im Laufe der Jahre kamen immer mal wieder Farben hinzu, andere fielen weg, manchmal nur temporär. Prominentes Beispiel dafür ist die Sonderlackierung "Raw-Laquer", bei der der rohe Stahlrahmen mit Klarlack überzogen wird, so dass die Lötstellen deutlich zu sehen sind. Eingeführt ca. 2007, pausiert 2010, ab ca. 2011 wieder erhältlich. Die meisten bunten Farben kosten Aufpreis, es gibt es jedoch eine jährlich wechselnde Auswahl an Farben, die ohne Aufpreis bestellbar sind - schwarz gehörte immer dazu und rot meistens. Wichtigste Änderung war die Umstellung auf matte Lackierung 2009. Seitdem ist - so der allgemeine Tenor - die Lackierung nicht mehr so haltbar wie zuvor und viele meinen auch weniger schön. Das Brompton-Logo am Hauptrahmen ist - abhängig von Alter und Farbe des Rades - entweder schwarz, weiss, silbern oder rot (letzteres bei älteren schwarzen Rädern).  
 
Die klassischen '''Brompton-Farben''' sind rot und schwarz, einzeln oder kombiniert. Diese Farben sind am Gebrauchtmarkt auch am häufigsten anzutreffen. Recht früh kamen elfenbein und gelb dazu, auch british-racing-green war schon in den 90ern erhältlich, noch vor der Jahrtausendwende kamen mindestens noch silber und blau dazu. Die Farbpalette ist über die Jahre einigermassen unübersichtlich - heute gibt es eine ganze Palette Farben, die sich gegen Aufpreis auch kombinieren lassen. Im Laufe der Jahre kamen immer mal wieder Farben hinzu, andere fielen weg, manchmal nur temporär. Prominentes Beispiel dafür ist die Sonderlackierung "Raw-Laquer", bei der der rohe Stahlrahmen mit Klarlack überzogen wird, so dass die Lötstellen deutlich zu sehen sind. Eingeführt ca. 2007, pausiert 2010, ab ca. 2011 wieder erhältlich. Die meisten bunten Farben kosten Aufpreis, es gibt es jedoch eine jährlich wechselnde Auswahl an Farben, die ohne Aufpreis bestellbar sind - schwarz gehörte immer dazu und rot meistens. Wichtigste Änderung war die Umstellung auf matte Lackierung 2009. Seitdem ist - so der allgemeine Tenor - die Lackierung nicht mehr so haltbar wie zuvor und viele meinen auch weniger schön. Das Brompton-Logo am Hauptrahmen ist - abhängig von Alter und Farbe des Rades - entweder schwarz, weiss, silbern oder rot (letzteres bei älteren schwarzen Rädern).  
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Das '''Defektrisiko''' steigt mit dem Alter und der Laufleistung des Rades. '''Der Rahmen ist dabei eher unproblematisch''' - bei hohen Laufleistungen über 30.000 km sollte man in endlicher Zeit mit einem Tausch der Hinterbaulagerung rechnen (ca. 50 - 80 Euro in der Werkstatt, Erkennungsmerkmal: Hinterbau lässt sich seitlich bewegen), die Kunststoffhülse im Sattelrohr möchte wohl eher ca. alle 10.000 km (abhängig von der Falthäufigkeit)  gegen eine neue getauscht werden (wenn die Sattelstütze rutscht und geringfügiges Nachstellen der Schraube keine dauerhafte Linderung schafft), kostet aber nur einstellige Eurobeträge. Lackschäden sind gängig bei regelmässig genutzten Rädern, aber in erster Linie ein kosmetisches Problem. Insbesondere das Hauptrohr bekommt beim Auf- und Absteigen schnell Spuren und leichte Kratzer und kann als Indikator der Nutzungsintensität dienen.  
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Das '''Defektrisiko''' steigt mit dem Alter und der Laufleistung des Rades. '''Der Rahmen ist dabei eher unproblematisch''' - bei hohen Laufleistungen über 30.000 km sollte man in endlicher Zeit mit einem Tausch der Hinterbaulagerung rechnen (ca. 50 - 80 Euro in der Werkstatt, Erkennungsmerkmal: Hinterbau lässt sich seitlich bewegen), die Kunststoffhülse im Sattelrohr möchte wohl eher ca. alle 10.000 km (abhängig von der Falthäufigkeit)  gegen eine neue getauscht werden (wenn die Sattelstütze rutscht und geringfügiges Nachstellen der Schraube keine dauerhafte Linderung schafft), kostet aber nur einstellige Eurobeträge. Wird der Schaden nicht erkannt und versucht das Problem durch wiederholtes, heftiges  Nachstellen der Schraube am Schnellspanner der Sattelstütze zu lösen kann der Hauptrahmen im schlimmsten Fall irreperabel beschädigt werden. Für leichtere Fälle hat der Bromptonhändler eine Reiblehre in seiner Werkstatt um das Rohr wieder zu begradigen. Lackschäden sind gängig bei regelmässig genutzten Rädern, aber in erster Linie ein kosmetisches Problem. Insbesondere das Hauptrohr bekommt beim Auf- und Absteigen schnell Spuren und leichte Kratzer und kann als Indikator der Nutzungsintensität dienen.  
  
 
Die sehr hübsche und begehrte Sonderlackierung in '''„Raw-Laquer“''' machte in den ersten Jahren, in denen sie angeboten wurde, häufig nach kurzer Zeit Probleme: Der Klarlack wies nach einiger Zeit Unterrostungen auf, was der Optik des Rades nicht gerade zum Vorteil gereicht. Ein technisches Problem ist das nicht, aber ein Grund am Preis zu drehen. Die zweite Generation der Raw-Laquer-Lackierung (ab ca. 2010) hat das Problem bisher nicht, dennoch gelten die anderen Lackierungen als robuster.
 
Die sehr hübsche und begehrte Sonderlackierung in '''„Raw-Laquer“''' machte in den ersten Jahren, in denen sie angeboten wurde, häufig nach kurzer Zeit Probleme: Der Klarlack wies nach einiger Zeit Unterrostungen auf, was der Optik des Rades nicht gerade zum Vorteil gereicht. Ein technisches Problem ist das nicht, aber ein Grund am Preis zu drehen. Die zweite Generation der Raw-Laquer-Lackierung (ab ca. 2010) hat das Problem bisher nicht, dennoch gelten die anderen Lackierungen als robuster.
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== Kaufratschlag in einem Satz für unsichere Käufer ==
 
== Kaufratschlag in einem Satz für unsichere Käufer ==
  
Wenn Dir das obige alles zu kompliziert ist und Du jetzt völlig verwirrt und verunsichert bist kannst Du Dich an eine einfache Faustregel halten: '''Kaufe ein möglichst neuwertiges Rad (bevorzugt mit 6-Gang-Schaltung) das nachweisbar (!) maximal fünf Jahre alt ist, zahle dafür - abhängig von Alter, Ausstattung und Zustand - zwischen 750 und maximal 1000 Euro.''' Damit kannst Du ziemlich sicher sein nicht drastisch zu viel zu bezahlen und den ganzen technischen Unwägbarkeiten und Komplexitäten der Modellhistorie entgehst Du ebenso wie sofortigem Wartungsbedarf nach dem Gebrauchtkauf. Du hast ein Rad mit weitgehend aktueller Ausstattung und kannst es bei der Suche im ersten Schritt leicht am matten Lack erkennen. Hört sich das gut an?
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Wenn Dir das obige alles zu kompliziert ist und Du jetzt völlig verwirrt und verunsichert bist kannst Du Dich an eine einfache Faustregel halten: '''Kaufe ein möglichst neuwertiges Rad (bevorzugt mit 6-Gang-Schaltung) ab Baujahr 2009, zahle dafür - abhängig von Alter, Ausstattung und Zustand - zwischen 750 und maximal 1000 Euro.''' Damit kannst Du ziemlich sicher sein nicht drastisch zu viel zu bezahlen und den ganzen technischen Unwägbarkeiten und Komplexitäten der Modellhistorie entgehst Du ebenso wie sofortigem Wartungsbedarf nach dem Gebrauchtkauf. Du hast ein Rad mit weitgehend aktueller Ausstattung und kannst es bei der Suche im ersten Schritt leicht am matten Lack erkennen. Hört sich das gut an?
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Damit fallen dann zwar weite Teile des Gebrauchtmarktes für Dich raus und Du wirst wahrscheinlich eine Weile suchen müssen, aber Du eliminierst das Risiko eines Fehlkaufs nahezu vollständig.
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Hast Du weniger Geld zur Verfügung ist auch der Kauf eines T5 in sehr gutem Zustand bis maximal (!) 500 Euro eine Option. Finanziell ist das aber nur dann sinnvoll wenn Du nicht mehr an moderner Ausstattung nachrüstest, als unbedingt sein muss und Dich ansonsten mit dem Ist-Zustand des Rades bescheidest. Auch ein solches Rad macht im Alltag viel Spass. Vor dem Kauf solltest Du allerdings genauer hinschauen und ein bisschen mehr Wissen parat haben als bei der ersten (und risikoärmeren) Lösung.
  
Damit fallen dann zwar weite Teile des Gebrauchtmarktes für Dich raus und Du wirst wahrscheinlich eine Weile suchen müssen, aber Du eliminierst das Risiko eines Fehlkaufs nahezu vollständig.
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In jedem Fall kannst Du ein gebrauchtes Brompton auch noch Jahre später für ungefähr den gleichen Preis wieder verkaufen, den Du bezahlt hast - wenn es keine groben, preisrelevanten Mängel hat, die Du beim Kauf übersehen hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dein Brommi wieder los werden willst ist denkbar gering, aber es hilft vielleicht bei der Kaufentscheidung, dass Du es problemlos wieder los wirst, sollte es doch nichts für Dich sein...
  
  

Version vom 31. Januar 2015, 02:16 Uhr

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