Gebrauchtkauf

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Bei einer '''Besichtigung''' sollte man neben dem allgemeinen Zustand des Rades einen besonderen Blick auf die Pedale werfen und Faltbarkeit und Lauf überprüfen. Reifen, Bremsbeläge, Zustand von Felgen, Speichen, Zügen, Kette und Ritzeln und Funktion der Lichtanlage sind schnell geprüft. Das Kettenblatt sollte nicht eiern, die Schaltung sollte in allen Gängen gut schalten und fahren, die Kette weder beim Rückwärtstreten noch beim Falten oder Entfalten abspringen. Der Hinterbau sollte sich nicht seitlich bewegen lassen. Der Rahmen sollte frei von Rissen, Rost und Beulen sein; beim alten Rahmen vor 2004 lohnt sich ein Blick unter die vordere Rahmenhälfte beim Faltscharnier - das ist die Stelle, wo der Rahmen reisst (in sehr, sehr seltenen Fällen auch hinter dem Scharnier). Die Querstrebe am Hinterbau beim Schwingengelenk ist bei sehr alten Modellen gelegentlich durchgerostet - auch hier lohnt ein Blick. Bei der Gelegenheit kann man gleich prüfen, ob die Aussenzüge im Bereich des Schwingengelenks gebrochen sind - bei eingefaltetem Hinterbau leicht zu erkennen. Auf Schwingenlager und Sattelrohr findet man auch Rahmennummer und Seriennummer des Bromptons - beide sehr hilfreich bei der Alterszuordnung (siehe den Abschnitt "Wie erkenne ich das Alter eines Rades?" weiter unten). Der allgemeine Lackzustand des Rades sollte akzeptabel sein für die eigenen Bedürfnisse - eine Komplettlackierung ist ein sehr aufwändiges (und damit teures) Unterfangen. Die Schutzbleche sollten nicht gebrochen sein und die Schmutzlappen ebenso vorhanden wie der Kettenschutzring. Die Gabel sollte nicht gestaucht sein (nach hinten verbogen) und das Rad sollte sich gut falten lassen. Technisch war es das schon im Wesentlichen. Wenn das Ergebnis der Untersuchung positiv ausfällt, der Verkäufer ein bisschen was über die Geschichte des Rades und seine Nutzung erzählen kann und es dann noch einen Eigentumsnachweis gibt steht der Verhandlung nichts mehr im Weg.
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Bei einer '''Besichtigung''' sollte man neben dem allgemeinen Zustand des Rades einen besonderen Blick auf die Pedale werfen und Faltbarkeit und Lauf überprüfen. Reifen, Bremsbeläge, Zustand von Felgen, Speichen, Zügen, Kette und Ritzeln und Funktion der Lichtanlage sind schnell geprüft. Das Kettenblatt sollte nicht eiern, die Schaltung sollte in allen Gängen gut schalten und fahren, die Kette weder beim Rückwärtstreten noch beim Falten oder Entfalten abspringen. Der Hinterbau sollte sich nicht seitlich bewegen lassen. Der Rahmen sollte frei von Rissen, Rost und Beulen sein; beim alten Rahmen vor 2004 lohnt sich ein Blick unter die vordere Rahmenhälfte beim Faltscharnier - das ist die Stelle, wo der Rahmen reisst (in sehr, sehr seltenen Fällen auch hinter dem Scharnier). Die Querstrebe am Hinterbau beim Schwingengelenk ist bei sehr alten Modellen gelegentlich durchgerostet - auch hier lohnt ein Blick. Bei der Gelegenheit kann man gleich prüfen, ob die Aussenzüge im Bereich des Schwingengelenks gebrochen sind - bei eingefaltetem Hinterbau leicht zu erkennen. Auf Schwingenlager und Sattelrohr findet man auch Rahmennummer und Seriennummer des Bromptons - beide sehr hilfreich bei der Alterszuordnung (siehe den Abschnitt "Wie erkenne ich das Alter eines Rades?" weiter unten). Der allgemeine Lackzustand des Rades sollte akzeptabel sein für die eigenen Bedürfnisse - eine Komplettlackierung ist ein sehr aufwändiges (und damit teures) Unterfangen. Die beiden kleinen Rädchen am Hinterbau sollten vorhanden sein und die Metallflügelchen, an denen sie befestigt sind, weder verbogen noch gebrochen oder sonstwie beschädigt. Die Sattelstütze sollte weder in ausgefahrenem Zustand wackeln noch beim Fahren Durchrutschen (testet sich am einfachsten beim stärkeren Bremsen, wenn man keine weite Probefahrt machen kann oder möchte). Wenn eines von beidem zutrifft ist wahrscheinlich nur die billige Plastikhülse im Sattelrohr gebrochen oder verschlissen, es kann aber auch sein, dass der Hauptrahmen irreversibel beschädigt ist, weil der Besitzer versucht hat dem Problem durch zu heftiges Nachziehen der Schraube am Sattelspanner Herr zu werden. Die Schutzbleche sollten nicht gebrochen sein und die Schmutzlappen ebenso vorhanden wie der Kettenschutzring. Die Gabel sollte nicht gestaucht sein (nach hinten verbogen) und das Rad sollte sich gut falten lassen. Technisch war es das schon im Wesentlichen. Wenn das Ergebnis der Untersuchung positiv ausfällt, der Verkäufer ein bisschen was über die Geschichte des Rades und seine Nutzung erzählen kann und es dann noch einen Eigentumsnachweis gibt steht der Verhandlung nichts mehr im Weg.
  
  
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'''Brompton Kevelar (neu)'''  ( 16 x 1 3/8 Inch (37-349)) Löste 2013 den Kevelar grün ab als Serienbereifung. Weiter verbesserte Eigenschaften, im Prinzip aber das gleiche Modell in neuer Optik. Hochdruckreifen, leichtlaufend, pannensicher, relativ leicht. Langzeiterfahrungen liegen noch nicht vor. Erkennungsmerkmal: Stilisierter Brompton-Faltvorgang als weisse Symbole auf den Flanken, Reflexstreifen. Einziger aktueller Bromptonreifen, der zum Einsatz mit einem Seitenläuferdynamo geeignet ist. Preis für die Lebensdauer im Vergleich zum Mitbewerb recht hoch. UVP: 33 Euro '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 220g, Luftdruck max. 6,8 Bar, empfohlener Luftdruck: vorne 5,2 - 6,1 Bar, hinten 5,8 - 6,8 Bar. '''Prädikat:''' ''sehr empfehlenswert''
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'''Brompton Kevelar (neu)'''  ( 16 x 1 3/8 Inch (37-349)) Löste 2013 den Kevelar grün ab als Serienbereifung. Weiter verbesserte Eigenschaften, im Prinzip aber das gleiche Modell in neuer Optik. Hochdruckreifen, leichtlaufend, relativ pannensicher, relativ leicht. Langzeiterfahrungen zum Alterungsverhalten liegen noch nicht vor. Erkennungsmerkmal: Stilisierter Brompton-Faltvorgang als weisse Symbole auf den Flanken, Reflexstreifen. Einziger aktueller Bromptonreifen, der zum Einsatz mit einem Seitenläuferdynamo geeignet ist. Preis für die Lebensdauer im Vergleich zum Mitbewerb recht hoch. UVP: 33 Euro '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 220g, Luftdruck max. 6,8 Bar, empfohlener Luftdruck: vorne 5,2 - 6,1 Bar, hinten 5,8 - 6,8 Bar. '''Prädikat:''' ''sehr empfehlenswert''
  
  
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'''Schwalbe Marathon HS 420 (ab 2011):''' http://www.schwalbe.com/de/tour-reader/marathon.html Ziemlich pannensicher durch Greenguard-Einlage, sehr schwer, grosser Rollwiderstand (noch 3% höher als beim Vorgänger), hohe Laufleistung, mehr Profil als der Brompton-Reifen. UVP: 20,90 Euro '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 420g, Luftdruck max. 7,5 Bar, empfohlener Luftdruck vorne 4,1 - 5,1 Bar, hinten 5,1 - 5,8 Bar '''Prädikat:''' ''bedingt empfehlenswert''
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'''Schwalbe Marathon HS 420 (ab 2011):''' http://www.schwalbe.com/de/tour-reader/marathon.html Ziemlich pannensicher durch Greenguard-Einlage, sehr schwer, grosser Rollwiderstand (noch 3% höher als beim Vorgänger), hohe Laufleistung, mehr Profil als der Brompton-Reifen, gutes Preis-Leistungsverhältnis. UVP: 20,90 Euro '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 420g, Luftdruck max. 7,5 Bar, empfohlener Luftdruck vorne 4,1 - 5,1 Bar, hinten 5,1 - 5,8 Bar '''Prädikat:''' ''bedingt empfehlenswert''
  
  
'''Schwalbe Marathon plus HS 440''': http://www.schwalbe.com/de/tour-reader/marathon-plus.html Ab ca. 2010 erhältlich (evtl. früher) , Hochdruckreifen. 2014 überarbeitet. Die sehr hohe Pannensicherheit erkauft man sich mit sehr hohem Gewicht und Rollwiderstand. Gegen Aufpreis beim Neurad erhältlich. Ist recht beliebt bei Neukäufern, persönlich mag ich ihn nicht. Hohe Laufleistung, mehr Profil als der Brompton-Reifen, dadurch gut für Ganzjahreseinsatz geeignet. Sehr steif und schwer auf die Felge zu bringen. Weiss-blaues Label an den Seiten, Reflektorring.UVP: 36.90 Euro '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 480g, Luftdruck max. 7,5 Bar '''Prädikat:''' ''empfehlenswert''
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'''Schwalbe Marathon plus HS 440''': http://www.schwalbe.com/de/tour-reader/marathon-plus.html Ab ca. 2010 erhältlich (evtl. früher) , Hochdruckreifen. 2014 überarbeitet. Die sehr hohe Pannensicherheit erkauft man sich mit sehr hohem Gewicht und Rollwiderstand. Gegen Aufpreis beim Neurad erhältlich. Ist recht beliebt bei Neukäufern, persönlich mag ich ihn nicht. Hohe Laufleistung, mehr Profil als der Brompton-Reifen, dadurch gut für Ganzjahreseinsatz geeignet. Sehr steif und dadurch schwer auf die Felge zu bringen. Weiss-blaues Label an den Seiten, Reflektorring.UVP: 36.90 Euro '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 480g, Luftdruck max. 7,5 Bar '''Prädikat:''' ''empfehlenswert''
  
  
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Das war es schon mit den Reifen. Sollte ein gebrauchtes Rad noch mit den alten Raleigh-Reifen daherkommen ist eine Umrüstung auf moderne Hochdruckreifen sehr zu empfehlen. Den besten Kompromiss im Alltag bietet meiner Meinung nach der Brompton Kevelar: Leicht, schnell, relativ pannensicher, brauchbare Laufleistung - leider etwas teuer. Wer Anhänger des "God of Speed" ist oder einfach die Optik mag wählt den Kojak, bevorzugt in der leichteren faltbaren Version. Der Marathon Plus hat Vorteile bei Profil und Langlebigkeit ebenso wie bei der Pannensicherheit - die sind in meinen Augen mit sehr hohem Gewicht und Rollwiderstand zu teuer erkauft.  
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Das war es schon mit den Reifen. Sollte ein gebrauchtes Rad noch mit den alten Raleigh-Reifen daherkommen ist eine Umrüstung auf moderne Hochdruckreifen sehr zu empfehlen. Den besten Kompromiss im Alltag zwischen Gewicht, Pannensicherheit und Rollverhalten bietet meiner Meinung nach der Brompton Kevelar: Leicht, schnell, relativ pannensicher, brauchbare Laufleistung - leider ist er teuer, besonders, wenn man den Preis auf die Laufleistung rechnet. Wer Anhänger des "God of Speed" ist oder einfach die Optik mag wählt den Kojak, bevorzugt in der leichteren faltbaren Version. Der Marathon Plus hat Vorteile bei Profil und Langlebigkeit ebenso wie bei der Pannensicherheit - die sind in meinen Augen mit sehr hohem Gewicht und Rollwiderstand zu teuer erkauft.  
 
Von den exotischeren Reifen sind die wohl interessantesten der Primo Comet, der von amerikanischen Bromptonfahrern sehr gelobt wird, und der Velotto Fantome Mini, der Leichtlauf mit Faltbarkeit und spezieller Optik verbindet - die Beschaffung ist in beiden Fällen nicht trivial.
 
Von den exotischeren Reifen sind die wohl interessantesten der Primo Comet, der von amerikanischen Bromptonfahrern sehr gelobt wird, und der Velotto Fantome Mini, der Leichtlauf mit Faltbarkeit und spezieller Optik verbindet - die Beschaffung ist in beiden Fällen nicht trivial.
  
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Die einzelnen Rahmen kosten in Deutschland je ca. 50 Euro, in England ca. 20 Pfund. Der Trägerblockadapter hat in Deutschland einen Listenpreis von 37 Euro, in England kostet er 15 Pfund. Eine Bestellung im Ausland kann also finanziell schnell lohnen.
 
Die einzelnen Rahmen kosten in Deutschland je ca. 50 Euro, in England ca. 20 Pfund. Der Trägerblockadapter hat in Deutschland einen Listenpreis von 37 Euro, in England kostet er 15 Pfund. Eine Bestellung im Ausland kann also finanziell schnell lohnen.
  
Wer mehrere Taschen kauft könnte auf die Idee kommen Geld zu sparen, nur einen Rahmen zu kaufen und den zwischen den Taschen zu kaufen. In der Theorie geht das, in der Praxis sieht die Faulheit: Ein eigener Rahmen für jede Tasche ist kein Luxus.
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Wer mehrere Taschen kauft könnte auf die Idee kommen Geld zu sparen, nur einen Rahmen zu kaufen und den zwischen den Taschen zu wechseln. In der Theorie geht das, in der Praxis siegt die Faulheit: Ein eigener Rahmen für jede Tasche ist kein Luxus.
  
 
Wer mehr Gepäckvolumen benötigt kann ergänzend stilecht z.B. auf die Carradice Camper Long Flap mit 24 Litern Fassungsvermögen zur Befestigung am Sattel zurückgreifen (http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&under=range&product_id=35). Ein "Geheimtipp" für die Nutzung am Gepäckträger ist die XLC Traveller BAS 35 in der Variante 13-23 Liter  (http://www.xlc-parts.com/produkte_detail_de,1109,24075,detail.html) - passt nach Berichten im Forum perfekt ans Brommi und kostet unter 40 Euro (http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,15656).  
 
Wer mehr Gepäckvolumen benötigt kann ergänzend stilecht z.B. auf die Carradice Camper Long Flap mit 24 Litern Fassungsvermögen zur Befestigung am Sattel zurückgreifen (http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&under=range&product_id=35). Ein "Geheimtipp" für die Nutzung am Gepäckträger ist die XLC Traveller BAS 35 in der Variante 13-23 Liter  (http://www.xlc-parts.com/produkte_detail_de,1109,24075,detail.html) - passt nach Berichten im Forum perfekt ans Brommi und kostet unter 40 Euro (http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,15656).  

Version vom 31. Januar 2015, 01:57 Uhr

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