Gebrauchtkauf

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Bromptons waren noch nie billig - und nie waren sie so teuer wie heute. Wohl fast jeder Bromptonaut wird sich noch an das ungläubige Staunen angesichts der Preise für so ein kleines Rad erinnern, an die Unsicherheit, ob das wohl gerechtfertigt ist und an das innere Widerstreben deutlich über 1000 Euro dafür hinzulegen. Aktuell (Mitte 2014) geht der Bromptonspass bei guten 1000 Euro los für ein gangloses Nacktbrompton ohne Licht, Schutzbleche und Gepäckträger und endet aktuell bei 3000 Euro für ein voll ausgestattetes Titanmodell (das dann immer noch keine Schutzhülle oder Gepäcktaschen hat). Ein sinnvolles Mittelklassemodell mit 6-Gang, Licht und Gepäckträger liegt bei ca. 1600.- Euro Neupreis (2014). Da stellt sich die Frage ob ein gebrauchtes Brompton denn nicht eine gute Alternative sein kann. Soviel vorweg:  Es kann - wenn man ein paar Dinge beachtet.
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Bromptons waren noch nie billig - und nie waren sie so teuer wie heute. Wohl fast jeder Bromptonaut wird sich noch an das ungläubige Staunen angesichts der Preise für so ein kleines Rad erinnern, an die Unsicherheit, ob das wohl gerechtfertigt ist und an das innere Widerstreben deutlich über 1000 Euro dafür hinzulegen. Aktuell (Mitte 2014) geht der Bromptonspass bei guten 1000 Euro los für ein gangloses Nacktbrompton ohne Licht, Schutzbleche und Gepäckträger und endet bei 3000 Euro für ein voll ausgestattetes Titanmodell (das dann immer noch keine Schutzhülle oder Gepäcktaschen hat). Ein sinnvolles Mittelklassemodell mit 6-Gang, Licht und Gepäckträger liegt in Deutschland bei knapp 1600.- Euro Listeneupreis (2014). Da stellt sich die Frage ob ein gebrauchtes Brompton denn nicht eine gute Alternative sein kann. Soviel vorweg:  Es kann - wenn man ein paar Dinge beachtet.
 
   
 
   
 
'''Die schlechten Nachrichten zuerst:''' Auch gebrauchte Bromptons sind nicht billig. Und es ist - mindestens für den Laien -  nicht trivial ein sehr altes Brompton von einem Neueren und ein gutes Angebot von einem Schlechten zu unterscheiden - kurz zu beurteilen, ob der geforderte Preis angemessen ist. Zumindest dabei hilft hoffentlich diese Kaufberatung.
 
'''Die schlechten Nachrichten zuerst:''' Auch gebrauchte Bromptons sind nicht billig. Und es ist - mindestens für den Laien -  nicht trivial ein sehr altes Brompton von einem Neueren und ein gutes Angebot von einem Schlechten zu unterscheiden - kurz zu beurteilen, ob der geforderte Preis angemessen ist. Zumindest dabei hilft hoffentlich diese Kaufberatung.
  
 
'''Es gibt aber auch gute Nachrichten:''' Bromptons sind nicht selten (auch wenn man im Alltag immer noch nicht  täglich welchen begegnet) - immerhin verlassen aktuell pro Jahr rund 35.000 Räder die Fabrik in London und der deutsche Importeur bringt jedes Jahr ca. 3000 neue Räder auf den deutschen  Markt. Bis Ende 2014 werden ungefähr 400.000 Bromptons insgesamt gebaut worden sein, davon über 300.000 nach dem Jahr 2000 und der überwiegende Teil ist wohl noch im Einsatz. Angebote für gebrauchte Räder in gutem Zustand gibt es auf den einschlägigen Portalen fast immer und man braucht trotz Kultstatus keine Liebhaberpreise dafür zu bezahlen - es sind einfach gute, langlebige Gebrauchsfahrräder.  
 
'''Es gibt aber auch gute Nachrichten:''' Bromptons sind nicht selten (auch wenn man im Alltag immer noch nicht  täglich welchen begegnet) - immerhin verlassen aktuell pro Jahr rund 35.000 Räder die Fabrik in London und der deutsche Importeur bringt jedes Jahr ca. 3000 neue Räder auf den deutschen  Markt. Bis Ende 2014 werden ungefähr 400.000 Bromptons insgesamt gebaut worden sein, davon über 300.000 nach dem Jahr 2000 und der überwiegende Teil ist wohl noch im Einsatz. Angebote für gebrauchte Räder in gutem Zustand gibt es auf den einschlägigen Portalen fast immer und man braucht trotz Kultstatus keine Liebhaberpreise dafür zu bezahlen - es sind einfach gute, langlebige Gebrauchsfahrräder.  
Teile sind für alle Bromptons problemlos verfügbar und auch sehr alte Räder lassen sich mit sehr wenigen Einschränkungen auf den Stand eines aktuellen Modells bringen - finanziell lohnend ist das in der Regel nicht, das bedeutet aber, dass selbst der misslungendste Kauf im Normalfall kein Totalausfall ist sondern lediglich unnötig teuer.
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Teile sind für alle Bromptons problemlos verfügbar und auch sehr alte Räder lassen sich mit sehr wenigen Einschränkungen auf den Stand eines aktuellen Modells bringen. Finanziell lohnend ist das in der Regel nicht, das bedeutet aber, dass selbst der misslungenste Kauf im Normalfall kein Totalausfall ist sondern lediglich unnötig teuer.
  
 
'''Auch alte Räder fahren gut und sind durchaus lohnend''' und viele Bromptonauten gönnen ihrem Schätzchen gelegentlich die eine oder andere modernere Komponente - einzelne neuere, verbesserte Teile an alten Rädern sind durchaus nicht ungewöhnlich.
 
'''Auch alte Räder fahren gut und sind durchaus lohnend''' und viele Bromptonauten gönnen ihrem Schätzchen gelegentlich die eine oder andere modernere Komponente - einzelne neuere, verbesserte Teile an alten Rädern sind durchaus nicht ungewöhnlich.
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Das Brompton ist ursprünglich in erster Linie als '''Pendlerrad''' konzipiert worden - sehr kompaktes Faltmass, schneller Faltvorgang und komfortable Rollmöglichkeit des gefalteten Rades sind offensichtliche Vorteile. Nicht ganz so offensichtlich ist, dass beim gefalteten Brompton die Kette im Gegensatz zu vielen anderen Falträdern innen liegt und man zudem beim Falten, Entfalten oder Tragen (im Gegensatz zu anderen Rädern) keine potentiell schmutzigen Teile anfassen muss. Die Gefahr sich Öl- oder Schmutzflecken auf Hände oder Kleidung zu holen ist so nahezu ausgeschlossen - ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Das gefaltete Rad ist ein kompaktes, robustes Paket von 58 x 57 x 27 cm, alle empfindlichen Teile sind im inneren des Pakets und gut durch Rahmen und Räder geschützt, nichts steht ab. Es steht stabil und klappt auch nicht von alleine wieder auseinander. Auch das ist bei vielen Mitbewerbern anders. Das gefaltete Brompton lässt sich wie ein Trolley hinterher ziehen beim Laufen. Wer es tragen muss wird überrascht bemerken, dass sich an der Sattelnase unten Griffmulden für die Finger befinden. Das ungefaltete Rad lässt sich mit dem Sattel über der Schulter hängend tragen und der Fahrer wird feststellen, dass er keine Hände dafür braucht (bzw. nur zum kraftfreien Halten des Rades beim schnelleren Laufen) - das Brompton ist in dieser Position perfekt ausbalanciert und auch ohne Festhalten stabil, sogar mit einer mässig beladenen Fronttasche am Trägerblock. Das Falten bzw. Entfalten ist übrigens mit etwas Übung stressfrei in ca. 15s erledigt.
 
Das Brompton ist ursprünglich in erster Linie als '''Pendlerrad''' konzipiert worden - sehr kompaktes Faltmass, schneller Faltvorgang und komfortable Rollmöglichkeit des gefalteten Rades sind offensichtliche Vorteile. Nicht ganz so offensichtlich ist, dass beim gefalteten Brompton die Kette im Gegensatz zu vielen anderen Falträdern innen liegt und man zudem beim Falten, Entfalten oder Tragen (im Gegensatz zu anderen Rädern) keine potentiell schmutzigen Teile anfassen muss. Die Gefahr sich Öl- oder Schmutzflecken auf Hände oder Kleidung zu holen ist so nahezu ausgeschlossen - ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Das gefaltete Rad ist ein kompaktes, robustes Paket von 58 x 57 x 27 cm, alle empfindlichen Teile sind im inneren des Pakets und gut durch Rahmen und Räder geschützt, nichts steht ab. Es steht stabil und klappt auch nicht von alleine wieder auseinander. Auch das ist bei vielen Mitbewerbern anders. Das gefaltete Brompton lässt sich wie ein Trolley hinterher ziehen beim Laufen. Wer es tragen muss wird überrascht bemerken, dass sich an der Sattelnase unten Griffmulden für die Finger befinden. Das ungefaltete Rad lässt sich mit dem Sattel über der Schulter hängend tragen und der Fahrer wird feststellen, dass er keine Hände dafür braucht (bzw. nur zum kraftfreien Halten des Rades beim schnelleren Laufen) - das Brompton ist in dieser Position perfekt ausbalanciert und auch ohne Festhalten stabil, sogar mit einer mässig beladenen Fronttasche am Trägerblock. Das Falten bzw. Entfalten ist übrigens mit etwas Übung stressfrei in ca. 15s erledigt.
  
Wer also einen Arbeitsweg in Kombination von Fahrrad und ÖPNV hat ist mit dem Brompton bestens bedient. Man braucht noch nicht mal eine Fahrradkarte (das gefaltete Brompton zählt als '''Handgepäck''') und kann das Rad auch im ICE mitnehmen, wo Fahrradtransport normalerweise ausgeschlossen ist. Ebenso in Stadt- und Fernbussen. Das Brompton mit normallanger Sattelstütze passt ausserdem in etwas grössere Schliessfächer, etwa in Bibliotheken oder an Bahnhöfen. Prinzipiell passt das Brompton auch in die Gepäckfächer von Flugzeugen, könnte also von minimalistisch Reisenden als Handgepäck mitgenommen werden. Allerdings traut sich seit den verschärften Sicherheitsvorschriften an Flughäfen 2001 kaum noch einer das auszuprobieren, früher wurde das regelmässig gemacht (und es gibt nach wie vor auch aktuelle Erfolgsberichte) .
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Wer also einen Arbeitsweg in Kombination von Fahrrad und ÖPNV hat ist mit dem Brompton bestens bedient. Man braucht noch nicht mal eine Fahrradkarte (das gefaltete Brompton zählt als '''Handgepäck''') und kann das Rad auch im ICE mitnehmen, wo Fahrradtransport normalerweise ausgeschlossen ist (genauso natürlich auch in Strassen- und U-Bahnen, Stadt- und Fernbussen). Das Brompton mit normallanger Sattelstütze passt ausserdem in etwas grössere Schliessfächer, etwa in Bibliotheken oder an Bahnhöfen. Prinzipiell passt das Brompton auch in die Gepäckfächer von Flugzeugen, könnte also von minimalistisch Reisenden als Handgepäck mitgenommen werden. Allerdings traut sich seit den verschärften Sicherheitsvorschriften an Flughäfen 2001 kaum noch einer das auszuprobieren, früher wurde das regelmässig gemacht (und es gibt nach wie vor auch aktuelle Erfolgsberichte) .
  
 
Eine weitere Besonderheit ist der optionale '''Trägerblock''' am Lenkerrohr, für den es eine ganze Serie unterschiedlicher '''Gepäcktaschen''' gibt. Kein anderes Faltrad kann da auch nur näherungsweise mithalten. Mit der Touringbag wird das Brompton zum Reiserad mit Übernachtungsgepäck , mit der S-Bag zum rollenden Büro, mit der Einkaufstasche ersetzt das gefaltete Brompton gar einen Einkaufswagen im Supermarkt. Der Bromptonaut radelt gut belüftet und durchgeschwitzte Bekleidung gehört der Vergangenheit an - ein Rucksack ist ja unnötig, wenn man das Brompton-Gepäcksystem nutzt. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil für Büroarbeiter.
 
Eine weitere Besonderheit ist der optionale '''Trägerblock''' am Lenkerrohr, für den es eine ganze Serie unterschiedlicher '''Gepäcktaschen''' gibt. Kein anderes Faltrad kann da auch nur näherungsweise mithalten. Mit der Touringbag wird das Brompton zum Reiserad mit Übernachtungsgepäck , mit der S-Bag zum rollenden Büro, mit der Einkaufstasche ersetzt das gefaltete Brompton gar einen Einkaufswagen im Supermarkt. Der Bromptonaut radelt gut belüftet und durchgeschwitzte Bekleidung gehört der Vergangenheit an - ein Rucksack ist ja unnötig, wenn man das Brompton-Gepäcksystem nutzt. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil für Büroarbeiter.
  
Wer mehr Platz braucht kann zusätzlich noch den optionalen Gepäckträger hinten nutzen. Das Gepäck vorne beeinflusst das Fahrverhalten übrigens in keiner Weise - im Gegensatz zu Packtaschen an anderen Rädern. Zudem gibt es diverse Hüllen, Taschen und Koffer, um das gefaltete Brompton im ÖPNV oder im Flugzeug zu transportieren. Insgesamt ist das Brompton sehr gut durchdacht und sehr ausgereift - wie sehr fällt einem meist erst dann auf, wenn man mal mit einem anderen Faltrad unterwegs ist.
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Wer mehr Platz braucht kann zusätzlich noch den optionalen Gepäckträger hinten nutzen. Das Gepäck vorne beeinflusst das Fahrverhalten übrigens in keiner Weise - im Gegensatz zu Packtaschen an anderen Rädern. Zudem gibt es diverse passgenau für's Brompton gefertige Hüllen, Taschen und Koffer von Brompton und Drittherstellern, um das gefaltete Brompton im ÖPNV oder im Flugzeug zu transportieren. Insgesamt ist das Brompton sehr gut durchdacht und sehr ausgereift - wie sehr fällt einem meist erst dann auf, wenn man mal mit einem anderen Faltrad unterwegs ist.
  
 
Der Einsatz als Rad für Berufspendler ist bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange. Die meisten Bromptonauten sind sehr überrascht wie flexibel sich ihr neuer kleiner Freund nutzen lässt - und heimlich oft Stück für Stück das eigentliche "Erstrad" ersetzt. Man kann eigentlich immer ein Fahrrad dabei haben, auch ohne z.B. beim Auto aufwändig einen Fahrradträger montieren zu müssen. So muss man sich bei Ausflügen nicht vorher überlegen, ob man denn vielleicht vor Ort ein Rad gebrauchen könnte. Geklaut wird das Rad auch nicht und Sprit spart man auch noch. Und weil das Brompton so klein ist passt es auch bei längeren Urlauben meist noch zusätzlich zum Urlaubsgepäck in den Kofferraum. Ein gängiges Einsatzszenario ist es auch, einen längeren Arbeitsweg vom Land in die Stadt mangels ÖPNV per Auto zurückzulegen, das Auto ausserhalb zu parken (wo es reichlich kostenlose Parkplätze gibt) und das letzte Wegstück per Brompton zu bewältigen (und sich gleichzeitig seine tägliche Portion Sport abzuholen).  
 
Der Einsatz als Rad für Berufspendler ist bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange. Die meisten Bromptonauten sind sehr überrascht wie flexibel sich ihr neuer kleiner Freund nutzen lässt - und heimlich oft Stück für Stück das eigentliche "Erstrad" ersetzt. Man kann eigentlich immer ein Fahrrad dabei haben, auch ohne z.B. beim Auto aufwändig einen Fahrradträger montieren zu müssen. So muss man sich bei Ausflügen nicht vorher überlegen, ob man denn vielleicht vor Ort ein Rad gebrauchen könnte. Geklaut wird das Rad auch nicht und Sprit spart man auch noch. Und weil das Brompton so klein ist passt es auch bei längeren Urlauben meist noch zusätzlich zum Urlaubsgepäck in den Kofferraum. Ein gängiges Einsatzszenario ist es auch, einen längeren Arbeitsweg vom Land in die Stadt mangels ÖPNV per Auto zurückzulegen, das Auto ausserhalb zu parken (wo es reichlich kostenlose Parkplätze gibt) und das letzte Wegstück per Brompton zu bewältigen (und sich gleichzeitig seine tägliche Portion Sport abzuholen).  
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2012 führte Brompton zusätzlich das '''H-Modell''' ein. Es verbindet den Lenker des M-Modells mit einer höheren Lenksäule und ermöglicht so eine deutlich aufrechtere Sitzposition, ähnlich einem Hollandrad. Sehr grosse Fahrer mit entsprechend weit ausgezogener Sattelstütze erreichen mir dem H-Modell eine Sitzposition vergleichbar der, wie sie kleinere Fahrer mit dem M-Modell haben. Das Modell ist ziemlich beliebt, aber gebraucht selten, da noch nicht lange im Verkauf.
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2012 führte Brompton zusätzlich das '''H-Modell''' ein. Es verbindet den Lenker des M-Modells mit einer höheren Lenksäule und ermöglicht so eine deutlich aufrechtere Sitzposition, ähnlich einem Hollandrad. Sehr grosse Fahrer mit entsprechend weit ausgezogener Sattelstütze erreichen mir dem H-Modell eine Sitzposition vergleichbar der, wie sie kleinere Fahrer mit dem M-Modell haben. Das Modell ist ziemlich beliebt, aber gebraucht selten, da noch nicht lange im Verkauf. Vom Faltmass her sind übrigens alle Modelle identisch, egal welcher Lenker verbaut ist.
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Von allen Lenkern ist der S-Lenker am steifsten und das Rad fährt sich recht sportlich. Die Lenker am M- und H-Modell haben etwas mehr Flex, am ausgeprägstesten spürbar ist er jedoch am P-Modell. Für manche Leute ist das neben der Optik ein Grund dieses Modell nicht in Betracht zu ziehen - Geschmackssache.
  
 
Für das Brompton gibt es ab Werk 3 verschiedene '''Sattelstützen''': Standard (bis ca. 1,80m Grösse), verlängert (bis ca. 1,87 m Grösse) und teleskopierbar zweiteilig gegen Aufpreis (für alle die grösser sind). Die verlängerte Sattelstütze steht beim gefalteten Rad dabei etwas höher  heraus als die beiden anderen Varianten, was die Schliessfachtauglichkeit des Bromptons negativ beeinflusst, weitere Nachteile gibt es nicht. Auch kleine Fahrer können die längeren Stützen übrigens problemlos fahren, aber natürlich sind die längeren Varianten ein paar Gramm schwerer als die kurze Normalvariante. Die Sattelstützen lassen sich auch im Nachhinein problemlos tauschen, es ist also kein Problem ein Rad mit zu kurzer oder zu langer Stütze zu erwerben.
 
Für das Brompton gibt es ab Werk 3 verschiedene '''Sattelstützen''': Standard (bis ca. 1,80m Grösse), verlängert (bis ca. 1,87 m Grösse) und teleskopierbar zweiteilig gegen Aufpreis (für alle die grösser sind). Die verlängerte Sattelstütze steht beim gefalteten Rad dabei etwas höher  heraus als die beiden anderen Varianten, was die Schliessfachtauglichkeit des Bromptons negativ beeinflusst, weitere Nachteile gibt es nicht. Auch kleine Fahrer können die längeren Stützen übrigens problemlos fahren, aber natürlich sind die längeren Varianten ein paar Gramm schwerer als die kurze Normalvariante. Die Sattelstützen lassen sich auch im Nachhinein problemlos tauschen, es ist also kein Problem ein Rad mit zu kurzer oder zu langer Stütze zu erwerben.
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Bei der '''Beleuchtung''' gibt es verschiedene Varianten: Bei älteren Modellen wurde am Gepäckträger ein Seitenläuferdynamo verbaut. Diese Beleuchtung ist nicht mehr zeitgemäss und der Dynamo war auch nicht gerade überragend zuverlässig. Seit ca. 2005 ist alternativ der hervorragende (und teure) Schmitt Nabendynamo SON im Angebot, der gelegentlich auch nachgerüstet wurde. Als günstigere Alternative wurde 2010 der Seitenläuferdynamo durch einen Nabendynamo von Shimano ersetzt. Dieser kann leistungsmässig, gewichtsmässig und vom Rollwiderstand her nicht ganz mit der SON-Lösung mithalten, ob das in der Praxis spürbar ist darüber streiten sich die Gelehrten. Deutlich besser als der Seitenläufer ist er definitiv. Seit 2005 gibt es ausserdem ein neues Batterieleuchtenset mittelprächtiger Qualität.
 
Bei der '''Beleuchtung''' gibt es verschiedene Varianten: Bei älteren Modellen wurde am Gepäckträger ein Seitenläuferdynamo verbaut. Diese Beleuchtung ist nicht mehr zeitgemäss und der Dynamo war auch nicht gerade überragend zuverlässig. Seit ca. 2005 ist alternativ der hervorragende (und teure) Schmitt Nabendynamo SON im Angebot, der gelegentlich auch nachgerüstet wurde. Als günstigere Alternative wurde 2010 der Seitenläuferdynamo durch einen Nabendynamo von Shimano ersetzt. Dieser kann leistungsmässig, gewichtsmässig und vom Rollwiderstand her nicht ganz mit der SON-Lösung mithalten, ob das in der Praxis spürbar ist darüber streiten sich die Gelehrten. Deutlich besser als der Seitenläufer ist er definitiv. Seit 2005 gibt es ausserdem ein neues Batterieleuchtenset mittelprächtiger Qualität.
  
Zubehörseitig gibt es wie schon erwähnt ein sehr umfangreiches und absolut empfehlenswertes Gepäcksystem. Um das zu Nutzen benötigt man einen Trägerblock am vorderen Rahmenende (nachrüstbar). Das Rollen des gefalteten Rades erleichtern die EZ-Wheels (nachrüstbar).
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Zubehörseitig gibt es wie schon erwähnt ein sehr umfangreiches und absolut empfehlenswertes Gepäcksystem - dazu gibt es weiter unten einen eigenen Abschnitt. Um das zu nutzen benötigt man einen Trägerblock am vorderen Rahmenende (nachrüstbar). Das Rollen des gefalteten Rades erleichtern die EZ-Wheels (nachrüstbar).
  
  
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Der Grossteil der Gebrauchtangebote tummelt sich im Bereich zwischen ca. 500 und gut 1200 Euro - wie gesagt weitgehend unabhängig vom Alter und erstaunlicherweise auch weitgehend unabhängig von der Ausstattung und dem Zustand des betreffenden Bromptons. Einzige Ausnahme sind die seltenen „superlight“ Titanbromptons - die sind in der Regel erheblich teurer als alle anderen (wer die aktuell 720 Euro Aufpreis für dafür ausgegeben hat merkt sich das offenbar). Wer sich einmal durch den Konfiguration für Neuräder bei Brompton klickt (http://www.brompton.de/kalkulator/index.php) weiss aber, dass die Ausstattung gewaltige Unterschiede beim Neupreis ausmacht - 75 Euro für Schutzbleche,  weitere 110 Euro für den Gepäckträger, zwischen 60 Euro (Batterieleuchten) und 450 Euro (SON-Dynamo) für die Beleuchtung, 220 Euro für die 6-Gang-Schaltung, 70 Euro für die Teleskopsattelstütze, etc etc.
 
Der Grossteil der Gebrauchtangebote tummelt sich im Bereich zwischen ca. 500 und gut 1200 Euro - wie gesagt weitgehend unabhängig vom Alter und erstaunlicherweise auch weitgehend unabhängig von der Ausstattung und dem Zustand des betreffenden Bromptons. Einzige Ausnahme sind die seltenen „superlight“ Titanbromptons - die sind in der Regel erheblich teurer als alle anderen (wer die aktuell 720 Euro Aufpreis für dafür ausgegeben hat merkt sich das offenbar). Wer sich einmal durch den Konfiguration für Neuräder bei Brompton klickt (http://www.brompton.de/kalkulator/index.php) weiss aber, dass die Ausstattung gewaltige Unterschiede beim Neupreis ausmacht - 75 Euro für Schutzbleche,  weitere 110 Euro für den Gepäckträger, zwischen 60 Euro (Batterieleuchten) und 450 Euro (SON-Dynamo) für die Beleuchtung, 220 Euro für die 6-Gang-Schaltung, 70 Euro für die Teleskopsattelstütze, etc etc.
  
Bei Nachrüstung (http://www.brompton.de/brompton-zubehoer.html) sind die meisten Optionen etwas teurer als wenn sie beim Neukauf mitbestellt werden (Ausnahme: SON-Dynamovorderrad und Beleuchtungsset, das kann man billiger anderswo kaufen). Nachdem die Ausstattung nur einen sehr geringen Einfluss auf den Gebrauchtpreis hat empfiehlt es sich, ein möglichst gut ausgestattetes Rad zu erwerben oder im Idealfall eines, das bereits die Features aufweist, die man haben möchte. Das gilt insbesondere für die Features, die nur kostenintensiv oder aufwändig nachzurüsten sind (gehen tut wie gesagt eigentlich alles), insbesondere dann, wenn man nicht selbst am Brompton schrauben kann oder will. Wir reden ja immer noch von Fahrradteilen, da kann der Arbeitslohn für die Umrüstung schnell die Teilekosten übersteigen. Mechanisch stellt die Nachrüstung von Teilen für einen versierten Fahrradschrauber keine besondere Herausforderung dar. Da das Brompton zwar filigran ist, aber sehr durchdacht dauert es oft einen Moment, bis man begriffen hat wie die Dinge zusammenhängen und vor allem warum. Man sollte jedoch unbedingt darauf achten sich grundsätzlich  an die werksseitigen Vorgehensweisen beim Verbauen von Teilen zu halten, ansonsten kann das lustige Effekte und mangelhafte Funktionalität zur Folge haben - durch die Faltbarkeit ist das Brompton erheblich komplexer als „normale“ Fahrräder und fast alles hat seinen guten Grund, auch wenn der auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist.  
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Bei Nachrüstung (http://www.brompton.de/brompton-zubehoer.html) sind die meisten Optionen etwas teurer als wenn sie beim Neukauf mitbestellt werden (Ausnahme: SON-Dynamovorderrad und Beleuchtungsset, das kann man billiger anderswo kaufen). Nachdem die Ausstattung nur einen sehr geringen Einfluss auf den Gebrauchtpreis hat empfiehlt es sich, ein möglichst gut ausgestattetes Rad zu erwerben oder im Idealfall eines, das bereits die Features aufweist, die man haben möchte. Das gilt insbesondere für die Features, die nur kostenintensiv oder aufwändig nachzurüsten sind (gehen tut wie gesagt eigentlich Alles), insbesondere dann, wenn man nicht selbst am Brompton schrauben kann oder will. Wir reden ja immer noch von Fahrradteilen, da kann der Arbeitslohn für die Umrüstung schnell die Teilekosten übersteigen. Mechanisch stellt die Nachrüstung von Teilen für einen versierten Fahrradschrauber keine besondere Herausforderung dar. Da das Brompton zwar filigran ist, aber sehr durchdacht dauert es oft einen Moment, bis man begriffen hat wie die Dinge zusammenhängen und vor allem warum. Man sollte jedoch unbedingt darauf achten sich grundsätzlich  an die werksseitigen Vorgehensweisen beim Verbauen von Teilen zu halten, ansonsten kann das lustige Effekte und mangelhafte Funktionalität zur Folge haben - durch die Faltbarkeit ist das Brompton erheblich komplexer als „normale“ Fahrräder und fast alles hat seinen guten Grund, auch wenn der auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist.  
  
'''Das erste Kriterium sollte das Grundmodell sein''', bestimmt durch die Lenkerform: '''Klassisches M-Modell''', '''sportliches S-Modell''', '''komfortables H-Modell''', '''flexibles P-Modell'''. Ein Umbau ist möglich, erfordert aber ausser dem Lenker auch jeweils eine andere Lenksäule und andere Brems- und Schaltungszüge, so dass ein solcher Umbau typischerweise deutlich über 200 Euro reine Materialkosten zur Folge hat. Die unterschiedlichen Lenker wurden übrigens erst 2005 eingeführt, wer ein älteres Modell kauft bekommt immer den klassischen M-Lenker (auch wenn das Modell früher T hiess) - trotzdem keine schlechte Wahl. Wer einen '''Gepäckträger''' möchte sollte bevorzugt ein Modell kaufen, an dem er bereits verbaut ist - die Nachrüstung ist mit 140 Euro Materialkosten nicht ganz billig.  
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'''Das erste Kriterium bei der Bromptonwahl sollte das Grundmodell sein''', bestimmt durch die Lenkerform: '''Klassisches M-Modell''', '''sportliches S-Modell''', '''komfortables H-Modell''', '''flexibles P-Modell'''. Ein Umbau ist möglich, erfordert aber ausser dem Lenker auch jeweils eine andere Lenksäule und andere Brems- und Schaltungszüge, so dass ein solcher Umbau typischerweise deutlich über 200 Euro reine Materialkosten zur Folge hat. Die unterschiedlichen Lenker wurden übrigens erst 2005 eingeführt, wer ein älteres Modell kauft bekommt immer den klassischen M-Lenker (auch wenn das Modell früher T hiess) - trotzdem keine schlechte Wahl. Wer einen '''Gepäckträger''' möchte sollte bevorzugt ein Modell kaufen, an dem er bereits verbaut ist - die Nachrüstung ist mit 140 Euro Materialkosten nicht ganz billig.  
  
 
'''''Anmerkung zum Gepäckträger:''' Dass er praktisch ist steht ausser Frage. Sicherlich auch (etwas eingeschränkt) zum Transport von Dingen, aber beim Rollen des gefalteten Rades hat er klare Vorteile. Viele Bromptonfahrer empfinden ihn aber als ästhetische Zumutung und rollen lieber unkomfortabel. Wer schön sein will muss leiden... Zum Gepäcktransport im Alltag ist die bromptonspezifische Lösung mit Frontträgerblock oberhalb der Gabel und passenden Taschen erheblich besser geeignet und für Viele eines der Killerfeatures des Brompton - absolut empfehlenswert.
 
'''''Anmerkung zum Gepäckträger:''' Dass er praktisch ist steht ausser Frage. Sicherlich auch (etwas eingeschränkt) zum Transport von Dingen, aber beim Rollen des gefalteten Rades hat er klare Vorteile. Viele Bromptonfahrer empfinden ihn aber als ästhetische Zumutung und rollen lieber unkomfortabel. Wer schön sein will muss leiden... Zum Gepäcktransport im Alltag ist die bromptonspezifische Lösung mit Frontträgerblock oberhalb der Gabel und passenden Taschen erheblich besser geeignet und für Viele eines der Killerfeatures des Brompton - absolut empfehlenswert.
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'''Das zweite Entscheidungskriterium nach dem Grundmodell ist die Schaltung'''. Ab Werk gibt bzw. gab es Singlespeed, 2-Gang-Kettenschaltung (seit Mitte 2005), Dreigangnabe, Fünfgangnabe (bis 2000/2001) oder Sechs-Gang (seit April 2002, eine bromptonspezifische Kombination aus 3-Gang-Nabe und 2-Gang Kettenschaltung), zwischen 2001 und 2008 zusätzlich optional ein Schlumpf-Getriebe im Tretlager.  
 
'''Das zweite Entscheidungskriterium nach dem Grundmodell ist die Schaltung'''. Ab Werk gibt bzw. gab es Singlespeed, 2-Gang-Kettenschaltung (seit Mitte 2005), Dreigangnabe, Fünfgangnabe (bis 2000/2001) oder Sechs-Gang (seit April 2002, eine bromptonspezifische Kombination aus 3-Gang-Nabe und 2-Gang Kettenschaltung), zwischen 2001 und 2008 zusätzlich optional ein Schlumpf-Getriebe im Tretlager.  
  
Die Nabenschaltungen kamen bis Ende 2000 / Anfang 2001 von Sturmey Archer, von 2001 bis 2004 von Sachs/Sram (die gute alte Torpedo), danach kam, wie schon vor 2001, die Dreigangschaltung von Sturmey-Archer (jetzt unter der Regie von Sunrace), während die Sechsgangversion bis einschliesslich Januar 2009 weiterhin mit Sachs/SRAM-Naben arbeitete. Die Sechsgang-Version hat seit 2009 eine geänderte Nabe, die Brompton Wide Range - sehr empfehlenswert - die ebenfalls von S/A kommt. Dieses muntere Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel hat seine Ursache in der Insolvenz von Sturmey-Archer im September 2000. Anfang 2001 waren die letzten Vorräte aufgebraucht und ein neuer Lieferant musste her. Da es von Sachs keine passende Fünfgangnabe gab wurde eilends der bromptoneigene Umwerfer entwickelt, der nach Erscheinen im April 2002 nicht nur für neue Räder sondern auch als Nachrüstkit für Räder mit Sachs-Dreigang-Schaltung angeboten wurde. Um den Kunden auch in dieser Zwischenzeit ein grösseres Übersetzungsspektrum anbieten zu können waren die Räder gegen heftigen Aufpreis mit einem 2-Gang Tretlagergetriebe von Schlumpf (SpeedDrive oder MountainDrive) lieferbar, das zumindest beim deutschen Importeur bis einschliesslich 2008 im Programm blieb und unabhängig von der Schaltung im Hinterrad verbaut werden konnte (die hinten verbaute Ganganzahl wird mit dem Getriebe formal verdoppelt) - hier sind also viele Kombinationen denkbar. Neben dem heftigen Preisaufschlag bringt die Schlumpferei auch rund 1 kg Gewicht an Bord - beides Gründe warum diese Lösung nicht sehr häufig bei gebrauchten Rädern auftaucht. Technisch ist sie völlig problemlos und hat sogar einige Vorteile.
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Die Nabenschaltungen kamen bis Ende 2000 / Anfang 2001 von Sturmey Archer, von 2001 bis 2004 von Sachs/SRAM (die gute alte Torpedo), danach kam, wie schon vor 2001, die Dreigangschaltung von Sturmey-Archer (jetzt unter der Regie von Sunrace), während die Sechsgangversion bis einschliesslich Januar 2009 weiterhin mit Sachs/SRAM-Naben arbeitete. Die Sechsgang-Version hat seit 2009 eine geänderte Nabe, die Brompton Wide Range - sehr empfehlenswert - die ebenfalls von S/A kommt. Dieses muntere Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel hat seine Ursache in der Insolvenz von Sturmey-Archer im September 2000. Anfang 2001 waren die letzten Vorräte aufgebraucht und ein neuer Lieferant musste her. Da es von Sachs keine passende Fünfgangnabe gab wurde eilends der bromptoneigene Umwerfer entwickelt, der nach Erscheinen im April 2002 nicht nur für neue Räder sondern auch als Nachrüstkit für Räder mit Sachs-Dreigang-Schaltung angeboten wurde. Um den Kunden auch in dieser Zwischenzeit ein grösseres Übersetzungsspektrum anbieten zu können waren die Räder gegen heftigen Aufpreis mit einem 2-Gang Tretlagergetriebe von Schlumpf (SpeedDrive oder MountainDrive) lieferbar, das zumindest beim deutschen Importeur bis einschliesslich 2008 im Programm blieb und unabhängig von der Schaltung im Hinterrad verbaut werden konnte (die hinten verbaute Ganganzahl wird mit dem Getriebe formal verdoppelt) - hier sind also viele Kombinationen denkbar. Neben dem heftigen Preisaufschlag bringt die Schlumpferei auch rund 1 kg Gewicht an Bord - beides Gründe warum diese Lösung nicht sehr häufig bei gebrauchten Rädern auftaucht. Technisch ist sie völlig problemlos und hat sogar einige Vorteile.
  
Besonders empfehlenswert sind bei neueren Rädern die BWR (ab 2009) oder die 2-Gang (ab 2005), bei älteren Rädern die S/A 5-Gang-Sprinter (ca. 1994 - 2000). Auch die anderen Schaltungen tun jedoch ihren Dienst, zudem lässt sich die Schaltung problemlos tauschen und z.B. auch moderne 8-Gang-Naben von Shimano oder S/A verbauen (und mit gehörigem Aufwand auch Alfine oder Rohloff). Wenn also sonst alles passt ausstattungshalber und der Preis stimmt kann auch ein Rad mit unattraktiver Schaltung ein sehr guter Kauf sein. Dennoch ist ein Schaltungswechsel finanziell ein heftiger Schlag ins Kontor - mit das Teuerste, was man abseits eines Umbaus auf Titanteile machen kann. Bedauerlich, weil die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Schaltungsvarianten beim Neurad sehr gering sind und auch beim Gebrauchtrad keinen wirklich grossen Unterschied ausmachen, wenn überhaupt. Wer also mit einer der werksmässig offerierten Schaltungen hinreichend bedient ist sollte versuchen direkt ein passendes Modell erwerben - leider sind ausgerechnet die empfehlenswertesten Schaltungen bei den neueren Rädern diejenigen, die am seltensten gebraucht angeboten werden... Wer hingegen ohnehin vor hat auf eine Nachrüstlösung zu setzen kann diesen Aspekt vernachlässigen.  
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Besonders empfehlenswert sind bei neueren Rädern die BWR (ab 2009) oder die 2-Gang (ab 2005), bei älteren Rädern die S/A 5-Gang-Sprinter (ca. 1994 - 2000). Auch die anderen Schaltungen tun jedoch ihren Dienst, zudem lässt sich die Schaltung problemlos tauschen und z.B. auch moderne 8-Gang-Naben von Shimano oder S/A verbauen (und mit gehörigem Aufwand auch Alfine-11 oder Rohloff). Wenn also sonst alles passt ausstattungshalber und der Preis stimmt kann auch ein Rad mit unattraktiver Schaltung ein sehr guter Kauf sein. Dennoch ist ein Schaltungswechsel finanziell ein heftiger Schlag ins Kontor - mit das Teuerste, was man abseits eines Umbaus auf Titanteile machen kann. Bedauerlich, weil die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Schaltungsvarianten beim Neurad sehr gering sind und auch beim Gebrauchtrad keinen wirklich grossen Unterschied ausmachen, wenn überhaupt. Wer also mit einer der werksmässig offerierten Schaltungen hinreichend bedient ist sollte versuchen direkt ein passendes Modell erwerben - leider sind ausgerechnet die empfehlenswertesten Schaltungen bei den neueren Rädern diejenigen, die am seltensten gebraucht angeboten werden... Wer hingegen ohnehin vor hat auf eine Nachrüstlösung zu setzen kann diesen Aspekt vernachlässigen.  
  
  
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- '''neue oder neuwertige Räder ab 2013:''' Diese haben bereits alle wesentlichen aktuellen Ausstattungsmerkmale. Erwähnenswert sind ab 2013 unter anderem neue Bremsgriffe, ein geschraubtes Kettenblatt mit leichteren Kurbeln sowie neue, stabilere Felgen. Gebraucht macht sich bei diesen Rädern unterschiedliche Ausstattung am stärksten bemerkbar - die Besitzer haben den Anschaffungspreis wohl noch gut in Erinnerung. Importeur Voss verkauft hin und wieder Vorführ- und Messeräder, typischerweise mit rund 10% Abschlag auf den Listenpreis. Privatangebote sind etwas günstiger - ca. 15 - 25%  günstiger als der aktuelle Listenneupreis sind realistisch, mit Glück auch mal bis zu 30%. Teurere Modelle werden meist nicht nur absolut sondern auch prozentual etwas mehr als billigere verlieren - stehen sie doch in direkter Konkurrenz zu etwas schlichter ausgestatteten Neurädern. Die 1000 Euro-Marke ist eine magische Schwelle für das Interesse von Kaufinteressenten. Nicht jedes Rad wird sich daran annähern, mindestens 200 Euro Unterschied zum Neupreis sollten aber auch bei neuwertigen Rädern immer drin sein. Je höher der Nachlass desto schneller ist das Rad verkauft, das wissen auch die meisten Verkäufer. Vom Zustand her sind die Räder meist sehr gut oder nahezu neuwertig. Ein guter Kauf.
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- '''neue oder neuwertige Räder ab 2013:''' Diese haben bereits alle wesentlichen aktuellen Ausstattungsmerkmale. Erwähnenswert sind ab 2013 unter anderem neue, deutlich verbesserte Bremsgriffe, ein geschraubtes Kettenblatt mit leichteren Kurbeln sowie neue, stabilere Hohhlkammerfelgen. Gebraucht macht sich bei diesen Rädern unterschiedliche Ausstattung am stärksten bemerkbar - die Besitzer haben den Anschaffungspreis wohl noch gut in Erinnerung. Importeur Voss verkauft hin und wieder Vorführ- und Messeräder, typischerweise mit rund 10% Abschlag auf den Listenpreis. Privatangebote sind etwas günstiger - ca. 15 - 25%  günstiger als der aktuelle Listenneupreis sind realistisch, mit Glück auch mal bis zu 30%. Teurere Modelle werden meist nicht nur absolut sondern auch prozentual etwas mehr als billigere verlieren - stehen sie doch in direkter Konkurrenz zu etwas schlichter ausgestatteten Neurädern. Die 1000 Euro-Marke ist eine magische Schwelle für das Interesse von Kaufinteressenten. Nicht jedes Rad wird sich daran annähern, mindestens 200 Euro Unterschied zum Neupreis sollten aber auch bei neuwertigen Rädern immer drin sein. Je höher der Nachlass desto schneller ist das Rad verkauft, das wissen auch die meisten Verkäufer. Vom Zustand her sind die Räder meist sehr gut oder nahezu neuwertig. Ein guter Kauf.
  
  
'''''''Nachrüsten:''''' ''empfehlenswert:'' Ergon Handgriffe (3rd Party), sonst nichts - die Modelljahre 2014 und 2015 brachten eigentlich nur (gerinfügige) optische Änderungen  
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'''''''Nachrüsten:''''' ''empfehlenswert:'' Ergon Handgriffe ([http://www.ergon-bike.com/de/de/product/gp1-biokork 3rd Party]), sonst nichts - die Modelljahre 2014 und 2015 brachten eigentlich nur (gerinfügige) optische Änderungen  
  
 
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' Titanmodell hat weniger Titan als früher und ist noch teurer
 
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' Titanmodell hat weniger Titan als früher und ist noch teurer
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- '''die Generation ab 2008/2009:''' Hier sind die wichtigsten sicherheitsrelevanten Neuerungen verbaut (Bremsen!), ab 2009 ausserdem der neue Sattel und die BWR bei der 6-Gang-Schaltung. So um die 800 Euro aufwärts sollte man einplanen für ein Rad in sehr gutem Zustand. Sehr viel günstiger wird es selten, bei neueren oder gut ausgestatteten Modellen (z.B. mit BWR und oder SON) darf es auch mehr sein (aber eher nicht deutlich vierstellig), auch wenn gerne mal um und sehr deutlich über 1000 Euro gefordert werden. Je neuer das Brompton, je besser der Zustand und je umfangreicher die Ausstattung desto höher der Preis. Der Zustand bei dieser Generation divergiert: Es gibt kaum gefahrene Wohnmobilräder oder wenig genutzte Geschenke, aber genauso täglich bei Wind und Wetter gefahrene Pendlerräder mit deutlichen Nutzungsspuren und relativ hohen Kilometerleistungen. Entsprechend sollten sich die Unterschiede im Zustand im Preis widerspiegeln.  
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- '''die Generation ab 2008/2009 - 2012:''' Hier sind die wichtigsten sicherheitsrelevanten Neuerungen verbaut (Bremsen!), ab 2009 ausserdem der neue Sattel und die BWR bei der 6-Gang-Schaltung. So um die 800 Euro sollte man einplanen '''für ein Rad in sehr gutem Zustand'''. Sehr viel günstiger wird es selten, bei neueren oder gut ausgestatteten Modellen (z.B. mit BWR und oder SON) darf es auch mehr sein (aber eher nicht deutlich vierstellig), auch wenn gerne mal um und sehr deutlich über 1000 Euro gefordert werden. Je neuer das Brompton, je besser der Zustand und je umfangreicher die Ausstattung desto höher der Preis. Der Zustand bei dieser Generation divergiert: Es gibt kaum gefahrene Wohnmobilräder oder wenig genutzte Geschenke, aber genauso täglich bei Wind und Wetter gefahrene Pendlerräder mit deutlichen Nutzungsspuren und relativ hohen Kilometerleistungen. Entsprechend sollten sich die Unterschiede im Zustand im Preis widerspiegeln.  
  
  
'''''''Nachrüsten:'''''  ''empfehlenswert:'' Sattel (nur Modell 2008, 40 Euro) mit Pentaclip (nur Modell 2008, ca. 30 Euro), rechtes Brompton Pedal mit Alukäfig oder 3rd Party (nur Modell 2008), , ansonsten wie die moderneren Generationen. ''lohnend, optional:'' neue Bremsgriffe (ca. 39 Euro plus Züge), Nabendynamo falls nicht vorhanden, ansonsten wie die moderneren Generationen
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'''''''Nachrüsten:'''''  ''empfehlenswert:'' neuer Brompton Sattel oder 3rd Party (nur Modell 2008, 40 Euro) mit Pentaclip (nur Modell 2008, ca. 30 Euro), rechtes Brompton Pedal mit Alukäfig oder 3rd Party (nur Modell 2008), , ansonsten wie die moderneren Generationen. ''lohnend, optional:'' neue Bremsgriffe (ca. 39 Euro plus Züge), Nabendynamo falls nicht vorhanden, ansonsten wie die moderneren Generationen
  
 
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' nichts Dramatisches. 2008er 6-Gang-Modelle ohne BWR, Kurbeln, Bremsgriffe und Felgen der Modelle ab 2013 haben Vorteile, billiger Nabendynamo ab Werk erst ab Bj 2010 verfügbar
 
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' nichts Dramatisches. 2008er 6-Gang-Modelle ohne BWR, Kurbeln, Bremsgriffe und Felgen der Modelle ab 2013 haben Vorteile, billiger Nabendynamo ab Werk erst ab Bj 2010 verfügbar
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- '''die Generation zwischen 2004 und 2007:''' Hier gibt es sehr attraktive Modelle (z.B. sehr frühe 2-Gang-Titan-Bromptons) und auch optisch sind hübsche Duotonlackierungen mit Silber als Kontrastfarbe häufig. Technisch sind diese Modelle aber schon deutlich weiter vom aktuellen Stand entfernt, wenn nicht nachgerüstet wurde: Baujahrsabhängig sollte man mindestens die hintere Bremse gegen ein aktuelleres Exemplar tauschen (die vordere ist in den Jahren nach 2000 schon das verbesserte Exemplar). Die Reifen sind oft noch keine pannensicheren Hochdruckexemplare, die werksseitige 6-Gang-Schaltung ist deutlich unattraktiver als die späterer Modelle, die Beleuchtung ist zumeist per Seitenläuferdynamo und insgesamt veraltet, die Pedale sind teilweise noch die alten Plastikmodelle, der Sattel wenn original ein Folterinstrument, Der Clip zum Arretieren des Hinterbaus ist erst ab 2007 Serie und bei einem Rad dieser Altersklasse kann man zudem davon ausgehen, dass man die Innen- und Aussenzüge wechseln sollte (die Aussenzüge sind beim Brompton durch das Falten stark beansprucht und insbesondere die nach hinten führenden brechen an den Knickstellen irgendwann). Bei vielgefahrenen Rädern kann zudem das Schwingenlager nach Liebe verlangen und die Felgen nach baldigem Austausch. Es besteht also potentiell ein fühlbarer Wartungs- und Nachrüstaufwand - das spiegelt sich allerdings nicht in den geforderten Gebrauchtpreisen wider: Die liegen regelmässig zwischen 800 und gut 1000 Euro - in meinen Augen deutlich zu viel und wenn überhaupt nur für Räder in sehr gutem Wartungszustand, mit halbwegs geringer Laufleistung und einigen bereits erfolgten Nachrüstungen berechtigt. 800 sollten (natürlich wie immer mit Ausnahme des Titanmodells) das alleroberste Limit sein für ein wirklich sehr gutes Modell, ein normal gebrauchtes wäre wohl eher zwischen 500 und 700 Euro zu verorten, abhängig von Ausstattung und Zustand. Zur Erinnerung: Erst seit 2005 gibt es die verschiedenen Lenkerformen, davor ausschliesslich den M-Lenker. In dieser Altersklasse sind relativ viel gefahrene Räder mit mehr oder weniger deutlichen Nutzungsspuren eher die Regel als die Ausnahme, es gibt aber auch durchaus sehr gepflegte Exemplare - nur eben seltener als in den anderen Kategorien.
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- '''die Generation zwischen 2004 und 2007:''' Hier gibt es sehr attraktive Modelle (z.B. sehr frühe 2-Gang-Titan-Bromptons) und auch optisch sind hübsche Duotonlackierungen mit Silber als Kontrastfarbe häufig (da in diesem Zeitraum aufpreisfrei erhältlich). Technisch sind diese Modelle aber schon deutlich weiter vom aktuellen Stand entfernt, wenn nicht nachgerüstet wurde: Baujahrsabhängig sollte man mindestens die hintere Bremse gegen ein aktuelleres Exemplar tauschen (die vordere ist in den Jahren nach 2000 schon das verbesserte Exemplar). Die Reifen sind oft noch keine pannensicheren Hochdruckexemplare, die werksseitige 6-Gang-Schaltung ist deutlich unattraktiver als die späterer Modelle, die Beleuchtung ist zumeist per Seitenläuferdynamo und insgesamt veraltet, die Pedale sind teilweise noch die alten Plastikmodelle, der Sattel, wenn original, ein Folterinstrument. Der Clip zum Arretieren des Hinterbaus ist erst ab 2007 Serie und bei einem Rad dieser Altersklasse kann man zudem davon ausgehen, dass man die Innen- und Aussenzüge wechseln sollte (die Aussenzüge sind beim Brompton durch das Falten stark beansprucht und insbesondere die nach hinten führenden brechen an den Knickstellen irgendwann). Bei vielgefahrenen Rädern kann zudem das Schwingenlager nach Liebe verlangen und die Felgen nach baldigem Austausch. Es besteht also potentiell ein fühlbarer Wartungs- und Nachrüstaufwand - das spiegelt sich allerdings nicht in den geforderten Gebrauchtpreisen wider: Die liegen regelmässig zwischen 800 und gut 1000 Euro - in meinen Augen deutlich zu viel und wenn überhaupt nur für Räder in sehr gutem Wartungszustand, mit halbwegs geringer Laufleistung und einigen bereits erfolgten Nachrüstungen ansatzweise vertretbar. 800 sollten (natürlich wie immer mit Ausnahme des Titanmodells) das alleroberste Limit sein für ein wirklich sehr gutes Modell, ein normal gebrauchtes wäre wohl eher zwischen 500 und 700 Euro zu verorten, abhängig von Ausstattung und Zustand. Zur Erinnerung: Erst seit 2005 gibt es die verschiedenen Lenkerformen, davor ausschliesslich den M-Lenker. In dieser Altersklasse sind relativ viel gefahrene Räder mit mehr oder weniger deutlichen Nutzungsspuren eher die Regel als die Ausnahme, es gibt aber auch durchaus sehr gepflegte Exemplare - nur eben seltener als in den anderen Kategorien.
  
  
'''''''Nachrüsten:''''' ''empfehlenswert:'' Doppelpivotgbremse hinten, bei älteren Rädern pannensichere Hochdruckbereifung (ca. 40 Euro/Rad), ansonsten wie die moderneren Generationen ''lohnend, optional:'' Hinterbauclip (ca. 43 Euro), moderne Jagwirezüge, moderne Beleuchtung, teilweise moderne Pedale, ansonsten wie die moderneren Generationen
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'''''''Nachrüsten:''''' ''empfehlenswert:'' Doppelpivotgbremse hinten (ca. 50 Euro), bei älteren Rädern pannensichere Hochdruckbereifung (ca. 40 Euro/Rad), ansonsten wie die moderneren Generationen ''lohnend, optional:'' Hinterbauclip (ca. 43 Euro), moderne Jagwirezüge, moderne Beleuchtung, teilweise moderne Pedale, ansonsten wie die moderneren Generationen
  
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' mit Ausnahme der 2-Gang-Variante (ab 2005) keine wirklich gute Schaltung/Übersetzung verfügbar. Kann man überleben.
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'''''grösster Nachteil der Generation:''''' mit Ausnahme der 2-Gang-Variante (ab 2005) keine wirklich gute Schaltung/Übersetzung verfügbar. Kann man überleben und ist überdies Geschmackssache.
  
  
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Wichtig: Bei Modellen bis Bj. 2000 ist ab Werk ein '''Lenker verbaut der bruchgefährdet ist. Falls dieser noch nicht getauscht wurde sollte das unbedingt umgehend nachgeholt werden.''' Details dazu hier: http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Rueckruf/Brompton.handlebar.02.html. Aber auch beim neuen Lenker sollte man altersbedingt über einen Austausch nachdenken (zumindest bei vielgefahrenen Rädern) - der Lenker ist aus Aluminium und das bricht ohne Ankündigung. Bei dem Alter der Räder sind Ermüdungsbrüche am Lenker nicht auszuschliessen, der vorbeugende Austausch ist daher eine ebenso gute Idee wie der Tausch der veralteten Seitenzugbremsen. Ansonsten fährt ein Brompton dieser Generation nicht anders und vor allem nicht schlechter als ein Modernes - kaufen und mit viel Freude benutzen kann man es also durchaus. Je älter das Rad ist desto billiger sollte es sein aufgrund zusehends weiter veralteter Ausstattung. '''Insgesamt stellt sich aufgrund der geringen Preisunterschiede dieser Generation zu drastisch neueren Modellen regelmässig die Frage, ob ein neueres Modell nicht der bessere Kauf ist.'''
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Wichtig: Bei Modellen bis Bj. 2000 ist ab Werk ein '''Lenker verbaut der bruchgefährdet ist. Falls dieser noch nicht getauscht wurde sollte das unbedingt umgehend nachgeholt werden.''' Details dazu hier: http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Rueckruf/Brompton.handlebar.02.html. Aber auch beim neuen Lenker sollte man altersbedingt über einen Austausch nachdenken (zumindest bei vielgefahrenen Rädern) - der Lenker ist aus Aluminium und das bricht ohne Ankündigung. Bei dem Alter der Räder sind Ermüdungsbrüche am Lenker nicht auszuschliessen, der vorbeugende Austausch ist daher eine ebenso gute Idee wie der Tausch der veralteten Seitenzugbremsen. Ansonsten fährt ein Brompton dieser Generation nicht anders und vor allem nicht schlechter als ein Modernes - kaufen und mit viel Freude benutzen kann man es also durchaus. Je älter das Rad ist desto billiger sollte es sein aufgrund zusehends weiter veralteter Ausstattung. '''Insgesamt stellt sich aufgrund der geringen Preisunterschiede dieser Generation zu drastisch neueren Modellen regelmässig die Frage, ob ein neueres Modell nicht der bessere Kauf ist.''' Der "best buy" in dieser Generation dürfte ein T5 aus dem Jahr 2000 sein: Voll ausgestattet mit Gepäckträger, noch mit 5-Gang-Sprinter, schon mit vernünftiger Bremse vorne. Ein solches Rad in neuwertigem Zustand ist ein guter Kauf - mehr als 500 Euro sollte man vernünftigerweise trotzdem nicht dafür bezahlen.
  
 
Unklar ist, inwieweit die hohen Angebotspreise auf purem Nichtwissen der Verkäufer beruhen und sich im persönlichen Gespräch bei Besichtigung "normalisieren" lassen - telefonisch oder per eMail wird das in jedem Fall schwierig. Zumindest für einige Angebote kann man das sicher ausschliessen, dort wird bewusst auf unbedarfte Käufer spekuliert. Diese Sorte Käufer findet sich auch regelmässig auf ebay - da in den Angeboten selten das Alter der Räder angegeben wird, für den Laien ein altes Brompton nicht anders aussieht als ein Neues und ausserdem die hier diskutierten Schwächen älterer Modelle nicht Allgemeinwissen sind kann man getrost davon ausgehen, dass viele Bieter nicht wissen, was sie da eigentlich kaufen.
 
Unklar ist, inwieweit die hohen Angebotspreise auf purem Nichtwissen der Verkäufer beruhen und sich im persönlichen Gespräch bei Besichtigung "normalisieren" lassen - telefonisch oder per eMail wird das in jedem Fall schwierig. Zumindest für einige Angebote kann man das sicher ausschliessen, dort wird bewusst auf unbedarfte Käufer spekuliert. Diese Sorte Käufer findet sich auch regelmässig auf ebay - da in den Angeboten selten das Alter der Räder angegeben wird, für den Laien ein altes Brompton nicht anders aussieht als ein Neues und ausserdem die hier diskutierten Schwächen älterer Modelle nicht Allgemeinwissen sind kann man getrost davon ausgehen, dass viele Bieter nicht wissen, was sie da eigentlich kaufen.
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Eine Sonderrolle auf dem Gebrauchtmarkt spielt das '''Titanmodell''': Es wird seit 2005 angeboten und kostet einen heftigen Aufpreis (aktuell über 700 Euro) gegenüber dem „Normalen“, zudem ist es nur in homöopathischen Dosen lieferbar. Bei diesem Modell sind Gabel und Hinterbau, sowie einige andere Teile aus Titan, wodurch man baujahrsabhängig ca. ein Kilo Gewicht gegenüber dem Stahlmodell einspart. Die Anzahl der zusätzlichen Titan- und Leichtbauteile hat über die Jahre koninuierlich abgenommen: Waren neben Gabel und Hinterbau zunächst noch die Sattelstütze, die Schutzblechstreben und die Schraube am Faltpedal aus Titan und zudem ein leichter Sattel von Fizik verbaut sowie ab 2009 noch ein Vorderrad mit einer hochwertigeren, leichteren Nabe sind davon heute ausser den Rahmenteilen nur noch die Schutzblechstreben übrig geblieben - der Rest ist identisch zum Stahlmodell. Titanmodelle tauchen sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt auf, einen Preis kann man dafür daher nicht pauschal festlegen - in jedem Fall liegt er in der Regel deutlich über dem der Stahlmodelle. Ältere Modelle sind wegen des höheren Titananteils sogar beliebter als Neuere - bei ihnen ist nämlich auch die Sattelstütze aus Titan und die gibt es bei Brompton nicht mehr für Geld und gute Worte. Die Titan-Sattelstütze allein erzielte in der Vergangenheit regelmässig  Gebrauchtpreise von weit über 200 Euro bis hin zu (sehr selten) über 400 Euro (bei einem Neupreis bei Nachrüstung 2009 von 156 Euro) - eines der wenigen Teile wo ein Liebhaberbonus gezahlt wird. Aus diesem Grunde wird sie auch gerne getrennt vom Rad verkauft und dieses mit der aktuellen Stahlsattelstütze „abgerüstet“. So furchtbar begehrenswert ist die Titanstütze in der Praxis gar nicht: Sie neigt früher zum Durchrutschen als ihr Stahlpendant, es sind Berichte über Brüche bekannt und wer unbedingt eine möchte wird auf dem Drittanbietermarkt gleich bei mehreren Anbietern fündig (wo es ausserdem auch leichte Modelle aus Aluminium gibt). Das Aufkommen der alternativen Sattelstüzen hat dazu beitgetragen, dass die Gebrauchtpreise für Titanstützen fühlbar gesunken sind. Einzig für die Telekopsattelstütze aus Titan gibt es keine Alternative von Drittanbietern. Ausser dem gebrauchten Brompton-Original bleibt nur die Brompton-Alternative aus Stahl. Natürlich kann man auch ein Stahl-Brompton nachträglich mit den entsprechenden Werks-Teilen auf Titan umbauen - die Teile sind allerdings sehr teuer und schwer lieferbar, so dass sich das nicht lohnt.
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Eine Sonderrolle auf dem Gebrauchtmarkt spielt das '''Titanmodell''': Es wird seit 2005 angeboten und kostet einen heftigen Aufpreis (aktuell über 700 Euro) gegenüber dem „Normalen“, zudem ist es nur in homöopathischen Dosen lieferbar. Bei diesem Modell sind Gabel und Hinterbau, sowie einige andere Teile aus Titan, wodurch man baujahrsabhängig ca. ein Kilo Gewicht gegenüber dem Stahlmodell einspart. Die Anzahl der zusätzlichen Titan- und Leichtbauteile hat über die Jahre koninuierlich abgenommen: Waren neben Gabel und Hinterbau zunächst noch die Sattelstütze, die Schutzblechstreben und die Schraube am Faltpedal aus Titan und zudem ein leichter Sattel von Fizik verbaut sowie ab 2009 noch ein Vorderrad mit einer hochwertigeren, leichteren Nabe sind davon heute ausser den Rahmenteilen nur noch die Schutzblechstreben übrig geblieben - der Rest ist identisch zum Stahlmodell. Titanmodelle tauchen sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt auf, einen Preis kann man dafür daher nicht pauschal festlegen - in jedem Fall liegt er in der Regel sehr deutlich über dem der Stahlmodelle. Ältere Modelle sind wegen des höheren Titananteils sogar beliebter als Neuere - bei ihnen ist nämlich auch die Sattelstütze aus Titan und die gibt es bei Brompton nicht mehr für Geld und gute Worte. Die Titan-Sattelstütze allein erzielte in der Vergangenheit regelmässig  Gebrauchtpreise von weit über 200 Euro bis hin zu (sehr selten) über 400 Euro (bei einem Neupreis bei Nachrüstung 2009 von 156 Euro) - eines der wenigen Teile für die ein Liebhaberbonus gezahlt wird. Aus diesem Grunde wird sie auch gerne getrennt vom Rad verkauft und dieses mit der aktuellen Stahlsattelstütze „abgerüstet“. So furchtbar begehrenswert ist die Titanstütze in der Praxis gar nicht: Sie neigt früher zum Durchrutschen als ihr Stahlpendant, es sind Berichte über Brüche bekannt und wer unbedingt eine möchte wird inzwischen auf dem Drittanbietermarkt gleich bei mehreren Anbietern fündig (wo es ausserdem auch leichte Modelle aus Aluminium gibt). Das Aufkommen der alternativen Sattelstüzen hat dazu beitgetragen, dass die Gebrauchtpreise für Titanstützen fühlbar gesunken sind. Einzig für die Telekopsattelstütze aus Titan gibt es keine Alternative von Drittanbietern. Ausser dem gebrauchten Brompton-Original bleibt nur die Brompton-Alternative aus Stahl. Natürlich kann man auch ein Stahl-Brompton nachträglich mit den entsprechenden Werks-Teilen auf Titan umbauen - die Teile sind allerdings sehr teuer und schwer lieferbar, so dass sich das nicht lohnt.
  
 
Von den Grundmodellen ist am Gebrauchtmarkt am häufigsten das Modell mit M-Lenker vertreten (auch weil es vor 2005 kein anderes gab). Das ist ein guter Kompromiss, auf dem sich die meisten Fahrer recht wohl fühlen. Am zweithäufigsten ist das S-Modell, das 2012 eingeführte H-Modell mit dem höheren Lenker verkauft sich gut, dürfte also in einigen Jahren ebenfalls recht häufig sein. Das P-Modell mit dem Hirschgeweihlenker mag praktische Vorteile haben hinsichtlich der Griffposition, allein die Optik ist sehr speziell, so dass es nur wenige Abnehmer findet und entsprechend selten gebraucht zu finden ist. Auch unter der Annahme das das P-Modell auch am Gebrauchtmarkt unbeliebt ist - ein solches billig abzustauben und umzubauen dürfte sich finanziell trotzdem so gut wie nie lohnen.
 
Von den Grundmodellen ist am Gebrauchtmarkt am häufigsten das Modell mit M-Lenker vertreten (auch weil es vor 2005 kein anderes gab). Das ist ein guter Kompromiss, auf dem sich die meisten Fahrer recht wohl fühlen. Am zweithäufigsten ist das S-Modell, das 2012 eingeführte H-Modell mit dem höheren Lenker verkauft sich gut, dürfte also in einigen Jahren ebenfalls recht häufig sein. Das P-Modell mit dem Hirschgeweihlenker mag praktische Vorteile haben hinsichtlich der Griffposition, allein die Optik ist sehr speziell, so dass es nur wenige Abnehmer findet und entsprechend selten gebraucht zu finden ist. Auch unter der Annahme das das P-Modell auch am Gebrauchtmarkt unbeliebt ist - ein solches billig abzustauben und umzubauen dürfte sich finanziell trotzdem so gut wie nie lohnen.
 
Von allen Lenkern ist der S-Lenker am steifsten und das Rad fährt sich recht sportlich. Die Lenker am M- und H-Modell haben etwas mehr Flex, am ausgeprägstesten spürbar ist er jedoch am P-Modell. Für manche Leute ist das neben der Optik ein Grund dieses Modell nicht in Betracht zu ziehen - Geschmackssache.
 
  
 
Von der '''Schaltung''' her ist bei den neueren Modellen die Dreigang-Nabe am häufigsten vertreten - wohl deswegen, weil sie auf den ersten Blick das beste Preis-Leistungsverhältnis verspricht beim Neukauf und entsprechend bei den Händlern am besten verfügbar ist. In der Praxis zeigt sich dann häufig, dass das Brompton sehr viel umfänglicher genutzt wird als vom Käufer zunächst vermutet und die '''Dreigangnabe den schlechtesten Kompromiss aus Gewicht und Übersetzungsvielfalt''' darstellt. Der bessere Kauf ist für die meisten Leute die '''6-Gang Brompton-Wide-Range''' (drastisch erweitere Übersetzung bei vernachlässigterem Mehrgewicht und minimalem Mehrpreis beim Neurad, ab 2009) oder die '''Zweigang-Kettenschaltung''' (deutlich leichter). Die Dreigangnabe ist jedoch durchaus fahrbar und zumindest im flachen Geläuf ausreichend. Bei allen Bromptonschaltungen ist die leichtere Übersetzung empfehlenswert (realisiert durch ein kleineres Kettenblatt) - das Brompton ist ab Werk zu lang übersetzt. Leider haben nur wenige Neukäufer diese Variante gewählt (da Sonderbestellung) und in den Anzeigen für gebrauchte Räder taucht diese Information so gut wie nie auf. Nachrüstung ist natürlich wie immer möglich und bei den Modellen ab 2013 auch unaufwändig machbar durch Tausch des Kettenblatts, dem geänderten Kurbelsatz sei dank. Bei älteren Modellen muss dazu die komplette Kurbel getauscht werden - kein Drama, kostet halt mehr.
 
Von der '''Schaltung''' her ist bei den neueren Modellen die Dreigang-Nabe am häufigsten vertreten - wohl deswegen, weil sie auf den ersten Blick das beste Preis-Leistungsverhältnis verspricht beim Neukauf und entsprechend bei den Händlern am besten verfügbar ist. In der Praxis zeigt sich dann häufig, dass das Brompton sehr viel umfänglicher genutzt wird als vom Käufer zunächst vermutet und die '''Dreigangnabe den schlechtesten Kompromiss aus Gewicht und Übersetzungsvielfalt''' darstellt. Der bessere Kauf ist für die meisten Leute die '''6-Gang Brompton-Wide-Range''' (drastisch erweitere Übersetzung bei vernachlässigterem Mehrgewicht und minimalem Mehrpreis beim Neurad, ab 2009) oder die '''Zweigang-Kettenschaltung''' (deutlich leichter). Die Dreigangnabe ist jedoch durchaus fahrbar und zumindest im flachen Geläuf ausreichend. Bei allen Bromptonschaltungen ist die leichtere Übersetzung empfehlenswert (realisiert durch ein kleineres Kettenblatt) - das Brompton ist ab Werk zu lang übersetzt. Leider haben nur wenige Neukäufer diese Variante gewählt (da Sonderbestellung) und in den Anzeigen für gebrauchte Räder taucht diese Information so gut wie nie auf. Nachrüstung ist natürlich wie immer möglich und bei den Modellen ab 2013 auch unaufwändig machbar durch Tausch des Kettenblatts, dem geänderten Kurbelsatz sei dank. Bei älteren Modellen muss dazu die komplette Kurbel getauscht werden - kein Drama, kostet halt mehr.
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'''Sonderlocken'''
 
'''Sonderlocken'''
  
'''Sondermodelle''' In den letzten Jahren hat Brompton einige Sondermodelle in limitierter Auflage auf den Markt gebracht:  Royal Wedding (2011, 300 Stück), London (2012, 500 Stück), Queen's Jubilee (2012, 500 Stück) und Barcelona (2013, 400 Stück). Von den Serienmodellen unterscheiden sie sich durch eine fixe, nicht veränderbare (und teilweise unpraktische) Ausstattung, eine mitgelieferte Fronttasche mit modellspezifischem Deckeldesign, eine Lackierung in Sonderfarben und teilweise Anbauteile in Sonderfarben. Preislich waren diese Modelle leicht über den entsprechenden Serienmodellen angesiedelt. Liebhaberpreise erzielen sie bisher nicht - im Gegenteil: Das Barcelona-Modell in orange-blau aus 2013 ist Mitte 2014 immer noch bei zahlreichen Händlern regulär zu bekommen, teilweise zu reduzierten Preisen. Details zu den Sondermodellen in der Modellhistorie http://wiki.bromptonauten.de/index.php?title=Modell%C3%A4nderungen Gelegentlich werden auch einzelne Räder in Sonderfarben und / oder Sonderausstattung Firmen als Gewinne bei Wettbewerben und Preisausschreiben ausgelobt, z.B. hier http://www.theguardian.com/lifeandstyle/competition/2013/aug/21/win-limited-edition-brompton-bike-competition oder - deutlich extremer u.a. mit 24 Karat Vergoldung und einem angeblichen Wert von 12500 Pfund  aufgemotztes Einzelstück hier https://www.eta.co.uk/2009/09/04/a-24ct-gold-brompton-the-ultimate-folder/
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'''Sondermodelle''' In den letzten Jahren hat Brompton einige Sondermodelle in [http://brompton.com/our-bikes/limited-editions limitierter Auflage] auf den Markt gebracht:  [http://brompton.com/pages/10390 Royal Wedding] (2011, 300 Stück), [http://brompton.com/pages/10388 London] (2012, 500 Stück), [http://brompton.com/pages/10389 Queen's Jubilee] (2012, 500 Stück) und [http://brompton.com/pages/10387 Barcelona] (2013, 400 Stück). Von den Serienmodellen unterscheiden sie sich durch eine fixe, nicht veränderbare (und teilweise unpraktische) Ausstattung, eine mitgelieferte Fronttasche mit modellspezifischem Deckeldesign, eine Lackierung in Sonderfarben und teilweise Anbauteile in Sonderfarben. Preislich waren diese Modelle leicht über den entsprechenden Serienmodellen angesiedelt. Liebhaberpreise erzielen sie bisher nicht - im Gegenteil: Das Barcelona-Modell in orange-blau aus 2013 ist Mitte 2014 immer noch bei zahlreichen Händlern regulär zu bekommen, teilweise zu reduzierten Preisen. Details zu den Sondermodellen in der Modellhistorie http://wiki.bromptonauten.de/index.php?title=Modell%C3%A4nderungen Gelegentlich werden auch einzelne Räder in Sonderfarben und / oder Sonderausstattung Firmen als Gewinne bei Wettbewerben und Preisausschreiben ausgelobt, z.B. hier http://www.theguardian.com/lifeandstyle/competition/2013/aug/21/win-limited-edition-brompton-bike-competition oder - deutlich extremer u.a. mit 24 Karat Vergoldung und einem angeblichen Wert von 12500 Pfund  aufgemotztes Einzelstück hier https://www.eta.co.uk/2009/09/04/a-24ct-gold-brompton-the-ultimate-folder/
 
(weitere Informationen hier http://road.cc/content/news/6853-win-gold-bicycle-worth-%C2%A312500-cycle-show-2009).
 
(weitere Informationen hier http://road.cc/content/news/6853-win-gold-bicycle-worth-%C2%A312500-cycle-show-2009).
  
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Ein Ehrenplatz gebührt dem '''Brecki''' - das ist ein Umbausatz von Juliane Neuss, der aus dem Brompton ein '''Liegerad''' macht, genauso faltbar wie das Brompton Grundmodell und problemlos rückrüstbar. Das ist eine höchst erstaunliche und ziemlich spassige Angelegenheit und funktioniert ziemlich gut (wie ich bei einer Testrunde mit Julianes eigenem Rad feststellen konnte). Falls jemand eines haben möchte gibt es schlechte Nachrichten: Der Umbausatz passt nur an Modelle mit dem alten Rahmen vor 2004 und er ist nicht mehr erhältlich. 90 Stück sind verkauft worden - um einen Umbausatz oder ein umgerüstetes Rad zu finden ist also viel Zeit und Glück nötig...
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Ein Ehrenplatz gebührt dem '''Brecki''' ('''Br'''ompton '''re'''cumbent '''ki'''t) - das ist ein Umbausatz von Juliane Neuss, der aus dem Brompton ein '''Liegerad''' macht, genauso faltbar wie das Brompton Grundmodell und problemlos rückrüstbar. Das ist eine höchst erstaunliche und ziemlich spassige Angelegenheit und funktioniert ziemlich gut (wie ich bei einer Testrunde mit Julianes eigenem Rad feststellen konnte). Falls jemand eines haben möchte gibt es schlechte Nachrichten: Der Umbausatz passt nur an Modelle mit dem alten Rahmen vor 2004 und er ist nicht mehr erhältlich. 90 Stück sind weltweit verkauft worden - um einen Umbausatz oder ein umgerüstetes Rad zu finden ist also viel Zeit und Glück nötig...
  
  
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Auch wenn für die Angebotspreise das Zubehör keine grosse Rolle spielt: Aus Käufersicht sieht das anders aus. Der '''Trägerblock''' für die Fronttaschen etwa ist ein unscheinbares Stück schwarzes Plastik und schnell und problemlos nachgerüstet - er kostet aber aktuell 37 Euro. Die grösseren Laufrollen zum Transport des gefalteten Rades ('''Eazy-Wheels''') kosten für die Gepäckträgerlose Version 32 Euro und für die Version mit Gepäckträger 46 Euro. Beides sind sinnvolle Features, die man wahrscheinlich sowieso früher oder später anbauen wird. Bei zusammen rund 80 Euro Neupreis ist entspricht das aber rund 10% vom Preis eines gebrauchten Rades - wenn die Sachen also bereits verbaut sind hat man unauffällig günstig eingekauft ohne grosses Verhandeln - einen Mehrpreis auf dem Gebrauchtmarkt erzielt der Verkäufer nämlich eher nicht für solche Features.
 
Auch wenn für die Angebotspreise das Zubehör keine grosse Rolle spielt: Aus Käufersicht sieht das anders aus. Der '''Trägerblock''' für die Fronttaschen etwa ist ein unscheinbares Stück schwarzes Plastik und schnell und problemlos nachgerüstet - er kostet aber aktuell 37 Euro. Die grösseren Laufrollen zum Transport des gefalteten Rades ('''Eazy-Wheels''') kosten für die Gepäckträgerlose Version 32 Euro und für die Version mit Gepäckträger 46 Euro. Beides sind sinnvolle Features, die man wahrscheinlich sowieso früher oder später anbauen wird. Bei zusammen rund 80 Euro Neupreis ist entspricht das aber rund 10% vom Preis eines gebrauchten Rades - wenn die Sachen also bereits verbaut sind hat man unauffällig günstig eingekauft ohne grosses Verhandeln - einen Mehrpreis auf dem Gebrauchtmarkt erzielt der Verkäufer nämlich eher nicht für solche Features.
  
'''Gepäcktaschen und Schutzhüllen''' sind preislich schwierig zu bewerten. Die Taschen für den Frontträgerblock bieten einen echten Mehrwert und sind auch nicht billig, allerdings werden zumeist nur die alten T-Modelle im Kombipaket mit Taschen verkauft - entweder mit der alten Aktentasche (bis ca. 2005) oder mit dem Einkaufkorb. Diese Taschengeneration (häufig mit rotem Kantenschutzband und bei sehr alten Modellen mit Ganzmetallrahmen zur Befestigung am Trägerblock) ist nicht mehr neu erhältlich, optisch nicht so ansprechend (und meistens auch ein wenig ausgebleicht). Nützlich sind sie, viel Geld (wenn überhaupt) würde ich nicht dafür bezahlen. Die '''Schutzhüllen''' und Taschen für's gefaltete Rad sind neu ebenfalls nicht geschenkt - meist sind sie annähernd neuwertig und das aus gutem Grund: In Deutschland braucht man sie quasi nicht (Ausnahme: In Fernbussen wird gelegentlich eine Abdeckung verlangt und natürlich kann eine Hülle ab und an Diskussionen ersparen. Selber habe ich sie in mittlerweile acht Jahren Brompton noch nie vermisst). Wer also nicht plant im Ausland das Brompton im ÖPNV mitzunehmen kann sich das Geld in aller Regel sparen.
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'''Gepäcktaschen und Schutzhüllen''' sind preislich schwierig zu bewerten. Die Taschen für den Frontträgerblock bieten einen echten Mehrwert und sind auch nicht billig, allerdings werden zumeist nur die alten T-Modelle im Kombipaket mit Taschen verkauft - entweder mit der alten Aktentasche (bis ca. 2005) oder mit dem Einkaufkorb. Diese Taschengeneration (häufig mit rotem Kantenschutzband und bei sehr alten Modellen mit Ganzmetallrahmen zur Befestigung am Trägerblock) ist nicht mehr neu erhältlich, optisch nicht so ansprechend (und meistens auch ein wenig ausgeblichen). Nützlich sind sie, viel Geld (wenn überhaupt) würde ich nicht dafür bezahlen. Mit neueren Rädern wird gelegentlich mal die C-Bag angeboten und dafür kaum ein Mehrpreis verlangt oder erzeilt - das lohnt sich: Wie bei allen Brompton-Taschen ist der Neupreis mit gut 150 Euro nicht ganz billig.
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Die '''Schutzhüllen''' und Taschen für's gefaltete Rad sind neu ebenfalls nicht geschenkt - meist sind sie annähernd neuwertig und das aus gutem Grund: In Deutschland braucht man sie quasi nicht (Ausnahme: In Fernbussen wird gelegentlich eine Abdeckung verlangt und natürlich kann eine Hülle ab und an Diskussionen ersparen. Selber habe ich sie in mittlerweile acht Jahren Brompton noch nie vermisst). Wer also nicht plant im Ausland das Brompton im ÖPNV mitzunehmen kann sich das Geld in aller Regel sparen. Ein Aufpreis in Kombination mit einem gebrauchten Rad dürfte also eher sehr gering ausfallen wenn überhaupt einer bezahlt werden muss.
  
  
Das '''Defektrisiko''' steigt mit dem Alter und der Laufleistung des Rades. '''Der Rahmen ist dabei eher unproblematisch''' - bei hohen Laufleistungen über 30.000 km sollte man in endlicher Zeit mit einem Tausch der Hinterbaulagerung rechnen (ca. 50 - 80 Euro in der Werkstatt, Erkennungsmerkmal: Hinterbau lässt sich seitlich bewegen), die Kunststoffhülse im Sattelrohr möchte wohl eher ca. alle 10.000 km (abhängig von der Falthäufigkeit)  gegen eine neue getauscht werden (wenn die Sattelstütze rutscht und geringfügiges Nachstellen der Schraube keine dauerhafte Linderung schafft), kostet aber nur einstellige Eurobeträge. Lackschäden sind gängig bei regelmässig genutzten Rädern, aber in erster Linie ein kosmetisches Problem. Insbesondere das Hauptrohr bekommt schnell Spuren und leichte Kratzer und kann als Indikator der Nutzungsintensität dienen.  
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Das '''Defektrisiko''' steigt mit dem Alter und der Laufleistung des Rades. '''Der Rahmen ist dabei eher unproblematisch''' - bei hohen Laufleistungen über 30.000 km sollte man in endlicher Zeit mit einem Tausch der Hinterbaulagerung rechnen (ca. 50 - 80 Euro in der Werkstatt, Erkennungsmerkmal: Hinterbau lässt sich seitlich bewegen), die Kunststoffhülse im Sattelrohr möchte wohl eher ca. alle 10.000 km (abhängig von der Falthäufigkeit)  gegen eine neue getauscht werden (wenn die Sattelstütze rutscht und geringfügiges Nachstellen der Schraube keine dauerhafte Linderung schafft), kostet aber nur einstellige Eurobeträge. Lackschäden sind gängig bei regelmässig genutzten Rädern, aber in erster Linie ein kosmetisches Problem. Insbesondere das Hauptrohr bekommt beim Auf- und Absteigen schnell Spuren und leichte Kratzer und kann als Indikator der Nutzungsintensität dienen.  
  
Die sehr hübsche und begehrte Sonderlackierung in '''„Raw-Laquer“''' machte in den ersten Jahren, in denen sie angeboten wurde, häufig nach kurzer Zeit Probleme: Der Klarlack wies nach einiger Zeit Unterrostungen auf, was der Optik des Rades nicht gerade zum Vorteil gereicht. Ein technisches Problem ist das nicht, aber ein Grund am Preis zu drehen. Die zweite Generation der Raw-Laquer-Lackierung (ab ca. 2010) hat das Problem bisher nicht.
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Die sehr hübsche und begehrte Sonderlackierung in '''„Raw-Laquer“''' machte in den ersten Jahren, in denen sie angeboten wurde, häufig nach kurzer Zeit Probleme: Der Klarlack wies nach einiger Zeit Unterrostungen auf, was der Optik des Rades nicht gerade zum Vorteil gereicht. Ein technisches Problem ist das nicht, aber ein Grund am Preis zu drehen. Die zweite Generation der Raw-Laquer-Lackierung (ab ca. 2010) hat das Problem bisher nicht, dennoch gelten die anderen Lackierungen als robuster.
  
  
'''Rost''' ist unproblematisch, bei sehr alten Modellen rostete gelegentlich mal eine Strebe am Hinterbau durch (neuer Hinterbau erforderlich) - das ist aber selten und ausserdem Geschichte bei neueren Modellen. Ansonsten ist offen sichtbarer Rost beim Brompton auch bei älteren Modellen die absolute Ausnahme und lässt entweder auf Wintereinsatz auf salzigen Strassen, feuchte Lagerung über einen längeren Zeitraum oder jahrelange extreme Vernachlässigung des Rades schliessen. Selbst vielgefahrene und wenig gepflegte Daily Driver zeigen normalerweise nur vereinzelt an Schraubenköpfen oder mechanisch beschädigten Metallteilen leichte, oberflächliche Rostansätze - Speichen, Schutzblechstreben oder Naben sind nicht betroffen. Entsprechend sollte man von einem Rad mit deutlichem Rost Abstand nehmen - der optische Zustand wird immer beeinträchtigt sein und nahezu jedes andere Brompton auf dem Markt ist besser. Insbesondere bei täglich genutzten Pendlerrädern ist Rost in den Rahmenrohren normal (und unproblematisch). Da die Rohre des Brompton innen nicht besonders behandelt sind schlägt sich insbesondere in der kalten Jahreszeit Kondenswasser innen an den Rohren nieder beim Wechsel von der Kälte in die warme Wohnung - das führt zu Rost. Gut sichtbar z.B. von unten im Sattelrohr bei ausgezogener Stütze. Die Materialstärken des Rahmens sind jedoch so hoch, dass das technisch kein Problem ist und offen sichtbar ist er auch nicht.
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'''Rost''' ist unproblematisch, bei sehr alten Modellen rostete gelegentlich mal eine Strebe am Hinterbau durch (neuer Hinterbau erforderlich) - das ist aber selten und ausserdem Geschichte bei neueren Modellen. Ansonsten ist offen sichtbarer Rost beim Brompton auch bei älteren Modellen die absolute Ausnahme und lässt entweder auf Wintereinsatz auf salzigen Strassen, feuchte Lagerung über einen längeren Zeitraum oder jahrelange extreme Vernachlässigung des Rades schliessen. Selbst vielgefahrene und wenig gepflegte Daily Driver zeigen normalerweise nur vereinzelt an Schraubenköpfen oder mechanisch beschädigten Metallteilen leichte, oberflächliche Rostansätze - Speichen, Schutzblechstreben oder Naben sind nicht betroffen. Entsprechend sollte man von einem Rad mit deutlichem Rost Abstand nehmen - der optische Zustand wird immer beeinträchtigt sein und nahezu jedes andere Brompton auf dem Markt ist besser. Ein solches Rad würde ich (wenn überhaupt) nur mit extremem Preisabschlag kaufen - aber eigentlich gar nicht. Insbesondere bei täglich genutzten Pendlerrädern ist Rost in den Rahmenrohren normal (und unproblematisch). Da die Rohre des Brompton innen nicht besonders behandelt sind schlägt sich insbesondere in der kalten Jahreszeit Kondenswasser innen an den Rohren nieder beim Wechsel von der Kälte in die warme Wohnung - das führt zu Rost. Gut sichtbar z.B. von unten im Sattelrohr bei ausgezogener Stütze. Die Materialstärken des Rahmens sind jedoch so hoch, dass das technisch kein Problem ist und offen sichtbar ist er auch nicht.
  
  
Eine Schwachstelle des Brompton sind die kleinen Flügelchen, die die Rollen zum Transport des gefalteten Rades tragen. Sie verbiegen gern oder brechen gar ab bei grober Behandlung. Verbogene kann man vorsichtig wieder zurückbiegen (ist ja ein Stahlrahmen) - bis sie dann irgendwann doch abbrechen. Man kann den in so einem Fall den Hinterbau tauschen (Ersatzteilkosten 2014  ca. 160 Pfund) oder löten oder Reparaturbleche von Drittanbietern verwenden. Beim Titanbrompton ist das Wiederanlöten eines abgebrochenen Flügelchens nicht so einfach - da ein Ersatzhinterbau sehr teuer ist und noch dazu schwer erhältlich hat dieser Fehler beim Titanmodell eine drastische Wertminderung des Rades zur Folge. Ein neuer Titanhinterbau kostet 2014 460 britische Pfund - und das Teil ist nicht lieferbar (http://brilliantbikes.co.uk/brompton-frame-parts/449-brompton-titanium-rear-frame-5053099034406.html). Damit bleibt in so einem Fall nur Gang zum holländischen Spezialisten (http://www.eerdermetaal.nl/brompton.html) oder das Downgrade auf einen Stahlhinterbau. Ein neuer Hinterbau aus Stahl kostet im Herbst 2014 rund 180 Euro, dazu kommen neue Schwingenlager für knapp 30 Euro und ca. um die 50 Euro Arbeitslohn für den Tausch.
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Eine Schwachstelle des Brompton sind die kleinen Flügelchen, die die Rollen zum Transport des gefalteten Rades tragen. Sie verbiegen gern oder brechen gar ab bei grober Behandlung. Verbogene kann man vorsichtig wieder zurückbiegen (ist ja ein Stahlrahmen) - bis sie dann irgendwann doch abbrechen. Man kann den in so einem Fall den Hinterbau tauschen (Ersatzteilkosten 2014  ca. 160 Pfund) oder löten oder Reparaturbleche von Drittanbietern verwenden. Beim Titanbrompton ist das Wiederanlöten eines abgebrochenen Flügelchens nicht so einfach - da ein Ersatzhinterbau sehr teuer ist und noch dazu schwer erhältlich hat dieser Fehler beim Titanmodell eine drastische Wertminderung des Rades zur Folge. Ein neuer Titanhinterbau kostet 2014 460 britische Pfund - und das Teil ist nicht lieferbar (http://brilliantbikes.co.uk/brompton-frame-parts/449-brompton-titanium-rear-frame-5053099034406.html). Damit bleibt in so einem Fall nur Gang zum holländischen Spezialisten (http://www.eerdermetaal.nl/brompton.html) oder das Downgrade auf einen Stahlhinterbau. Ein neuer Hinterbau aus Stahl kostet im Herbst 2014 rund 190 Euro, dazu kommen neue Schwingenlager für knapp 30 Euro und ab ca. 50 Euro Arbeitslohn für den Tausch.
  
 
Beim alten Rahmen (vor Modelljahr 2004) kam es in sehr seltenen Fällen zum Rahmenbruch im Bereich der vorderen Rahmenhälfte. Sollte Dein Brompton ein solch trauriges Schicksal ereilen ist das das Worst-Case-Szenario - das neue Rahmenteil passt nicht, das alte ist nicht mehr erhältlich, ein komplett neuer Hautprahmen muss her. Der Rahmen mit dem verstärkten gemufften Faltgelenk ab 2004 ist in dieser Hinsicht unproblematisch.
 
Beim alten Rahmen (vor Modelljahr 2004) kam es in sehr seltenen Fällen zum Rahmenbruch im Bereich der vorderen Rahmenhälfte. Sollte Dein Brompton ein solch trauriges Schicksal ereilen ist das das Worst-Case-Szenario - das neue Rahmenteil passt nicht, das alte ist nicht mehr erhältlich, ein komplett neuer Hautprahmen muss her. Der Rahmen mit dem verstärkten gemufften Faltgelenk ab 2004 ist in dieser Hinsicht unproblematisch.
  
  
Bei sehr alten Rahmen ist die Nachrüstbarkeit moderner Komponenten eingeschränkt: Der hintere Umwerfer für die 2-Gang-Kettenschaltung lässt sich erst ab ca. Modelljahr 2001 montieren (also als Daumenregel nicht bei Modellen mit Sprinter-Nabe oder mit der S/A-Dreigangnabe mit dem bunten Schalthebel) - natürlich könnte man aber den Hinterbau tauschen (finanziell nicht attraktiv). Modelle vor sehr grob 1993 haben noch das alte, dünnere Steuerrohr - eine Umrüstung auf einen anderen Vorbau ist dann nicht möglich. Letztere Modelle sind auf dem Gebrauchtmarkt aber so gut wie nicht vertreten.
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Bei sehr alten Rahmen ist die Nachrüstbarkeit moderner Komponenten eingeschränkt: Der hintere Umwerfer für die 2-Gang-Kettenschaltung lässt sich erst ab ca. Modelljahr 2001 montieren (also als Daumenregel nicht bei Modellen mit Sprinter-Nabe oder mit der S/A-Dreigangnabe mit dem bunten Schalthebel), vorher fehlt das Anlötteil dafür - natürlich könnte man aber den Hinterbau tauschen (finanziell nicht attraktiv). Modelle vor sehr grob 1993 haben noch das alte, dünnere Steuerrohr - eine Umrüstung auf einen anderen Vorbau ist dann nicht möglich. Letztere Modelle sind auf dem Gebrauchtmarkt aber so gut wie nicht vertreten.
  
  
Ab sehr grob ca. 20.000 km Laufleistung sollte man (nicht zwingend) damit rechnen, dass die '''Felgen''' demnächst getauscht werden müssen - die Felgenbremsen in Kombination mit den kleinen Rädern sorgen hier für erhöhten Verschleiss und bei Nichtbeachtung für '''Unfallgefahr durch durchgebremste Felgen''' mit anschliessendem Stabilitätsverlust des Rades. Um das rechtzeitig zu erkennen weisen die Bromptonfelgen Verschleissmarkierungen auf. Der Zeitpunkt, wann der Wechsel nötig wird, hängt sehr deutlich von Fahrstrecke (bergiges Geläuf erfordert mehr Bremsen), Fahrstil, Materialpaarungen (Bremsklötze und Felgenmaterial) und Einsatzbedingungen (Sauwetter sorgt für Dreck auf den Felgen und dadurch höheren Verschleiss) ab - eine pauschale Kilometerangabe kann es daher nicht geben. Ca. 100 - 150 Euro für beide Felgen in der Werkstatt sind die ungefähren Kosten für einen Tausch.  
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Ab sehr grob ca. 20.000 km Laufleistung sollte man (nicht zwingend) damit rechnen, dass die '''Felgen''' demnächst getauscht werden müssen - die Felgenbremsen in Kombination mit den kleinen Rädern sorgen hier für erhöhten Verschleiss und bei Nichtbeachtung für '''Unfallgefahr durch durchgebremste Felgen''' mit anschliessendem Stabilitätsverlust des Rades. Um das rechtzeitig zu erkennen weisen die Bromptonfelgen der Baujahre 2005 - 2012 Verschleissmarkierungen auf. Der Zeitpunkt, wann der Wechsel nötig wird, hängt sehr deutlich von Fahrstrecke (bergiges Geläuf erfordert mehr Bremsen), Fahrstil, Materialpaarungen (Bremsklötze und Felgenmaterial) und Einsatzbedingungen (Sauwetter sorgt für Dreck auf den Felgen und dadurch höheren Verschleiss) ab - eine pauschale Kilometerangabe kann es daher nicht geben. Ca. 100 - 150 Euro für beide Felgen in der Werkstatt sind die ungefähren Kosten für einen Tausch.  
  
 
Bei '''Nabenschaltungen''' neigt im hohen Alter der darin befindliche Schmierstoff zum Verharzen und die darin befindlichen Sperrklinken durch zähes Fett zusammen mit Abrieb zum Verkleben - mangelhafte Funktion ist die Folge. Zerlegen, reinigen und neu Fetten schafft Abhilfe. Das kostet im Wesentlichen die Arbeitszeit. Der Mangel betrifft aktuell in erster Linie Räder mit der 5-Gang-Sprinternabe (aber bei weitem nicht alle) und verstärkt diejenigen, die kaum gefahren wurden.
 
Bei '''Nabenschaltungen''' neigt im hohen Alter der darin befindliche Schmierstoff zum Verharzen und die darin befindlichen Sperrklinken durch zähes Fett zusammen mit Abrieb zum Verkleben - mangelhafte Funktion ist die Folge. Zerlegen, reinigen und neu Fetten schafft Abhilfe. Das kostet im Wesentlichen die Arbeitszeit. Der Mangel betrifft aktuell in erster Linie Räder mit der 5-Gang-Sprinternabe (aber bei weitem nicht alle) und verstärkt diejenigen, die kaum gefahren wurden.
  
Die Pedale sind ein chronischer Verschleissartikel und zumindest das Faltpedal links ist schmerzhaft teuer - dafür hält es normalerweise erheblich länger als sein nicht-faltbarer Gegenpart.  
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Die Pedale sind ein chronischer Verschleissartikel und zumindest das Faltpedal links ist schmerzhaft teuer - dafür hält es normalerweise erheblich länger als sein nicht-faltbarer Gegenpart, das Vielfahrer regelmässis ersetzen müssen (bis sie irgendwann zu einem Drittanbieterpedal greifen).  
  
 
Die das bromptontypische Defektrisiko betrifft also in erster Linie Schwingenlager und Felgen - beides erst bei hohen bis sehr hohen Laufleistungen und beides kein finanzieller Untergang. Der Rest ist normale Wartung und Verschleiss wie bei anderen Rädern auch. Die meisten Bromptonauten, auch die, die das Rad täglich nutzen, fahren jahrelang ohne jemals was anderes zu machen als die Kette zu ölen und ab und zu die Reifen aufzupumpen.
 
Die das bromptontypische Defektrisiko betrifft also in erster Linie Schwingenlager und Felgen - beides erst bei hohen bis sehr hohen Laufleistungen und beides kein finanzieller Untergang. Der Rest ist normale Wartung und Verschleiss wie bei anderen Rädern auch. Die meisten Bromptonauten, auch die, die das Rad täglich nutzen, fahren jahrelang ohne jemals was anderes zu machen als die Kette zu ölen und ab und zu die Reifen aufzupumpen.

Version vom 24. Dezember 2014, 15:44 Uhr

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