Gebrauchtkauf

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(Kapitel Schaltungsalternativen überarbeitet, Spreizungsübersicht eingefügt)
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Wer noch mehr Bandbreite der Übersetzung benötigt und nicht aufs Geld schauen muss der kann auch eine Shimano Alfine 11-Gang oder sogar eine Rohloff 14-Gang-Nabe einbauen (lassen). Dafür sind dann heftigere Modifikationen am Hinterbau erforderlich und billig ist das auch nicht. Den Alfine-Umbau gibt es z.B. bei tillercycles und - erheblich teurer - bei Fudge-Cycles, den Rohloff-Umbau z.B. bei Ben Cooper (Kinetics) oder Steven Parry.
 
Wer noch mehr Bandbreite der Übersetzung benötigt und nicht aufs Geld schauen muss der kann auch eine Shimano Alfine 11-Gang oder sogar eine Rohloff 14-Gang-Nabe einbauen (lassen). Dafür sind dann heftigere Modifikationen am Hinterbau erforderlich und billig ist das auch nicht. Den Alfine-Umbau gibt es z.B. bei tillercycles und - erheblich teurer - bei Fudge-Cycles, den Rohloff-Umbau z.B. bei Ben Cooper (Kinetics) oder Steven Parry.
  
Nachdem die 8-Gang-Umbauten und auch der Alfine-11-Umbau keine Lötarbeiten am Rahmen erfordern und auch keine Spezialteile kann ein begabter Bastler auch ohne Kit erfolgreich sein. Der Teufel steckt jedoch im Detail - Kettenline, Modifikation des Kettenspanners und ggf. Aufspreizen des Hinterbaus sowie Modifikation der Schaltnabe erfordern durchaus schrauberisches Talent, Mut und eine gewisse Frustrationstoleranz.  
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Nachdem die 8-Gang-Umbauten und auch der Alfine-11-Umbau keine Lötarbeiten am Rahmen erfordern und auch keine Spezialteile kann ein begabter Bastler auch ohne Kit erfolgreich sein. Der Teufel steckt jedoch im Detail - Kettenline, Modifikation des Kettenspanners und ggf. Aufspreizen des Hinterbaus sowie Modifikation der Schaltnabe erfordern durchaus schrauberisches Talent, Mut und eine gewisse Frustrationstoleranz.
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Gelegentlich findet man Umbauten auf Kettenschaltung mit 5-9 Ritzeln hinten. Das sind sämtlich sehr aufwändige Bastelorgien, die mit einer heftigen Modifikation des Hinterbaus einhergehen. Für den Bromptonnovizen definitiv nicht zu empfehlen.  
  
 
Früher war der Einbau eines Tretlagergetriebes von Schlumpf recht beliebt um die Übersetzungsbandbreite zu erhöhen. Die Lösung ist sehr robust, erfordert ein geändertes Tretlager und geänderte Kurbeln, ist mit deutlich über 500 Euro nicht billig - und bringt ca. 1 kg Speck auf die Rippen des Brompton. Seit der BWR macht diesen Umbau wohl kaum noch einer. Mit dem Schlumpf Speed Drive kann man aber auch der klassischen Dreigang-Nabe eine sehr anständige Spreizung in praxistauglicher Abstufung beibringen und mit dem MountainDrive das Brommi bergtauglich machen. Experimenteirfreudige kombinieren die Schlumpfschaltung mit der Halfstepschaltung und erreichen so rechnerisch 12 Gänge (oder gar 20, wenn sie erst die Sprinter mit einer Halfstepschaltung kombinieren und das Resultat dann mit einem Schlumpf-Getriebe). Brauchen tut man das sicher nicht und die dann drei zu kombinierenden Schaltelemente sind zweifellos noch verwirrender als es die Halfstepschaltung für sich schon ist.
 
Früher war der Einbau eines Tretlagergetriebes von Schlumpf recht beliebt um die Übersetzungsbandbreite zu erhöhen. Die Lösung ist sehr robust, erfordert ein geändertes Tretlager und geänderte Kurbeln, ist mit deutlich über 500 Euro nicht billig - und bringt ca. 1 kg Speck auf die Rippen des Brompton. Seit der BWR macht diesen Umbau wohl kaum noch einer. Mit dem Schlumpf Speed Drive kann man aber auch der klassischen Dreigang-Nabe eine sehr anständige Spreizung in praxistauglicher Abstufung beibringen und mit dem MountainDrive das Brommi bergtauglich machen. Experimenteirfreudige kombinieren die Schlumpfschaltung mit der Halfstepschaltung und erreichen so rechnerisch 12 Gänge (oder gar 20, wenn sie erst die Sprinter mit einer Halfstepschaltung kombinieren und das Resultat dann mit einem Schlumpf-Getriebe). Brauchen tut man das sicher nicht und die dann drei zu kombinierenden Schaltelemente sind zweifellos noch verwirrender als es die Halfstepschaltung für sich schon ist.
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Deutlich billiger ist es, anstelle eines Schlumpfgetriebes vorne zwei Kettenblätter zu verbauen, wie man es etwa von Rennrädern kennt. Diese Lösung hat jedoch zwei Nachteile: Zum einen wird man die Zahl der Gänge zwar formal verdoppeln, jedoch einige Überschneidungen bei den Gängen haben. Die Übersetzungsbandbreite wächst also nicht so sehr, wie man sich wünschen würde. Zum Zweiten lassen sich handelsübliche vordere Umwerfer nicht am Brompton montieren. Zur Lösung dieses Problems gab es eine zeitlang einen Umwerfersockel von einem japanischen Anbieter - dieser wird jedoch nicht mehr hergestellt (http://www.loro.co.jp/item/parts_etc/brompton-parts/post_6.html). Im Ergebnis muss die Kette also von Hand von einem Kettenblatt auf's nächste gelegt werden. Runterschalten auf vom Grossen auf's kleine Kettenblatt geht dabei mit etwas Übung mit der Hacke halbwegs brauchbar, hochschalten tatsächlich nur per Hand. Damit ist diese Lösung eigentlich nur geeignet um für sehr bergige Gegenden eine niedrigere Übersetzung vorzuhalten und weniger für den Alltagsbetrieb.
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Ein sehr hübscher, kostengünstiger und unaufwändiger Umbau ist, aus der 2-Gang-Kettenschaltung eine 3-Gang zu machen. Das Vorgehen ist hier beschrieben: http://bromptontalk.wikispaces.com/file/view/2%20to%203%20Speed.pdf/432196740/2%20to%203%20Speed.pdf Damit erhöht man zwar nicht die Gesamtbandbreite, erhält aber einen Zwischengang.
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Relevante Information: Ab Werk sind Bromptons mit Kettenblättern von 54, 50 und 44 Zähnen erhältlich. Sehr viel mehr als 54 Zähne lassen sich nicht verbauen, sonst lässt sich das Rad nicht mehr falten. Das kleinste Ritzel hinten ab Werk hat 12 Zähne, das Grösste 16. Ritzel mit 11 Zähnen sind gelegentlich schon adaptiert worden, die Grössten an den Werksnaben sind 18 Zähne. Die S/A XRF-8w verwendet bis zu 25 Zähne, das passt aber nicht an anderen Hinterradnaben.
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'''Welche Schaltung bietet mir welche Spreizungen und was kostet das?'''
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Wenn wir die am Brompton verfügbaren Werks- und Nachrüstschaltungen nach ihrer Spreizung gruppieren sieht das aus wie folgt:
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100%  Singlespeed (Werkslösung)
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133%  2-Gang Brompton (Werkslösung seit 2005)
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179% 3-Gang SRAM  (Werkslösung 2001 bis 2004)
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179% 3-Gang S/A  (Werkslösung seit 2005)
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206% 5-Gang Shimano Nexus, evtl. noch erhältlich über Juliane Neuss
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213% 6-Gang alt (SRAM/Brompton) (Werkslösung 2002 - 2008)
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225% 5-Gang S/A-Sprinter  (Werkslösung 1993 - 2000)
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244% 7-Gang Shimano Inter-7
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256% 5-Gang S/A SRF-5 (unproblematisch im Eigenbau nachrüstbar)
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302% 6-Gang BWR  (Werkslösung seit 2009)
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306% 8-Gang Shimano Nexus (Nachrüstlösung von Juliane Neuss)
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306% 8-Gang Shimano Alfine (Nachrüstlösung, z.B. über fudgescyclesonline.com oder tillercycles.uk)
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325% 8-Gang S/A XRF8w (Nachrüstlösung, z.B. über faltrad-direktor.de oder kinetics-online.co.uk)
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406% 11-Gang Shimano Alfine (Nachrüstlösung, z.B. tillercycles.co.uk oder fudgescyclesonline.com)
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525% 14-Gang Rohloff (Nachrüstlösung, z.B. Steven Parry oder kinetics-online.co.uk)
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Die Kosten für die Nachrüstlösungen unterscheiden sich erheblich - bleibt man für die SRF-5 wohl noch unter 300 Euro liegen die verschiedenen 8-Gang-Varianten zwischen 400 und 600 Euro (als Kit oder Dienstleistung). Die 11-Gang-Alfine wird dann schon tendenziell 4-stellig (besonders die Variante mit elektrischer Schaltungsansteuerung) und ein Rohloffumbau erfordert zwar noch nicht den Verkauf einer Niere, liegt aber aktuell (Herbst 2014) bei rund 1830 Euro (als Umbaukit von Kinetics - sehr lange Wartezeit sollte in Kauf genommen werden).
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Die Umrüster bieten alle auch neue, bereits umgebaute Räder an. Im Falle von Juliane Neuss ist auch die Lieferung eines Neurades mit Nexus-Umbau über den lokalen Brompton-Händler möglich.
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Wer einen engagierten Fahrradmechanikbetrieb im Umfeld hat kann sicherlich auch dort mal anklopfen für einen Umbau - die Umbauten sind zwar grossteils nicht trivial, aber auch keine Raketenwissenschaft. Erfahrung und teilweise Spezialwerkzeug sind in jedem Falle hilfreich. Dort sollte man auch vorstellig werden, wenn man über ein Schlumpfgetriebe nachdenkt - Selbsteinbau dürfte die meisten Hobbyschrauber überfordern.
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Für ein Schlumpf Tretlagergetriebe sollte man mit einer Grössenordnung von ca. 650 Euro rechnen. Zuf Verfügung stehen hier Mountaindrive (Untersetzung 2,5), Speeddrive (*1,65) und HighspeedDrive(*2,5), informationen gibt es noch bei Schlumpf http://www.schlumpf.ch/hp/schlumpf/faq.getriebe.dt.htm, die Getriebe werden inzwischen von Haberstock (http://www.haberstock-mobility.com/) vertrieben.
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Version vom 14. Dezember 2014, 17:26 Uhr

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