Gebrauchtkauf

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- '''Feststellclip für den Hinterbau''' (jetzt serienmässig vorhanden)
 
- '''Feststellclip für den Hinterbau''' (jetzt serienmässig vorhanden)
  
Viel mehr ist an diesem Modell nicht dran. Andersrum gesprochen: Gleich '''geblieben sind der Hauptrahmen, die 3-Gang-Schaltung, die Sattelstütze und die Nabe des Vorderrads'''. Nachrüsten lassen sich alle diese Veränderungen - gut, den Rahmen zu Lackieren wäre völlig sinnfrei. Kosten dürfte die Nachrüsterei (ohne Lackierung) ein paar hundert Euro reine Materialkosten - da kann man sich in der Regel besser  und billiger ein neues Rad kaufen anstatt eines Gebrauchten, das man dann aufrüstet. Da hat man keine Arbeit, ist rundherum aktuell, hat Geld gespart und Garantie hat man auch noch. Das (erheblich hochwertigere) aktuelle Pendant des Nackt-Modells wie oben beschrieben kostet 2014 rund 1100 Euro, für das Modell von 2007 wurden bei ebay-Kleinanzeigen im Juni 2014 850 Euro gefordert (bei einem Neupreis 2007 von wohl unter 800 Euro). Verkauft wurde es dann übrigens per ebay-Auktion für 910 Euro plus Versandkosten... Bekloppte Welt.
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Viel mehr ist an diesem Modell nicht dran. Andersrum gesprochen: Gleich '''geblieben sind der Hauptrahmen, die 3-Gang-Schaltung, die Sattelstütze und die Nabe des Vorderrads'''. Nachrüsten lassen sich alle diese Veränderungen - gut, den Rahmen zu Lackieren wäre völlig sinnfrei. Kosten dürfte die Nachrüsterei (ohne Lackierung) ein paar hundert Euro reine Materialkosten - da kann man sich in der Regel besser  und billiger ein neues Rad kaufen anstatt eines Gebrauchten, das man dann aufrüstet. Da hat man keine Arbeit, ist rundherum aktuell, hat Geld gespart und Garantie hat man auch noch. Das erheblich hochwertigere aktuelle Pendant des Nackt-Modells wie oben beschrieben kostet 2014 rund 1100 Euro, für das Modell von 2007 wurden bei ebay-Kleinanzeigen im Juni 2014 850 Euro gefordert (bei einem Neupreis 2007 von deutlich unter 800 Euro). Verkauft wurde es dann übrigens per ebay-Auktion für 910 Euro plus Versandkosten... Bekloppte Welt.
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Die klassischen '''Brompton-Farben''' sind rot und schwarz, einzeln oder kombiniert. Diese Farben sind am Gebrauchtmarkt auch am häufigsten anzutreffen. Recht früh kamen elfenbein und gelb dazu, auch british-racing-green war schon in den 90ern erhältlich, wenig später kamen silber und blau dazu. Die Farbpalette ist einigermassen unübersichtlich - heute gibt es eine ganze Palette Farben, die sich gegen Aufpreis auch kombinieren lassen. Im Laufe der Jahre kamen immer mal wieder Farben hinzu, andere fielen weg, manchmal nur temporär. Prominentes Beispiel dafür ist die Sonderlackierung "Raw-Laquer", bei der der rohe Stahlrahmen mit Klarlack überzogen wird, so dass die Lötstellen deutlich zu sehen sind. Die meisten bunten Farben kosten Aufpreis, es gibt es jedoch eine jährlich wechselnde Auswahl an Farben, die ohne Aufpreis bestellbar sind - schwarz gehörte immer dazu und rot meistens. Wichtigste Änderung war die Umstellung auf matte Lackierung 2009. Seitdem ist - so der allgemeine Tenor - die Lackierung nicht mehr so haltbar wie zuvor und viele meinen auch weniger schön. Das Brompton-Logo am Hauptrahmen ist - abhängig von Alter und Farbe des Rades - entweder schwarz, weiss, silbern oder rot (letzteres bei älteren schwarzen Rädern).  
  
  
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Der Grossteil der Gebrauchtangebote tummelt sich im Bereich zwischen knapp 600 und gut 1200 Euro - wie gesagt weitgehend unabhängig vom Alter und erstaunlicherweise auch weitgehend unabhängig von der Ausstattung des betreffenden Bromptons. Einzige Ausnahme sind die seltenen „superlight“ Titanbromptons - die sind in der Regel erheblich teurer als alle anderen (wer die aktuell 720 Euro Aufpreis für dafür ausgegeben hat merkt sich das offenbar). Wer sich einmal durch den Konfiguration für Neuräder bei Brompton klickt (http://www.brompton.de/kalkulator/index.php) weiss aber, dass die Ausstattung gewaltige Unterschiede beim Neupreis ausmacht - 75 Euro für Schutzbleche,  weitere 110 Euro für den Gepäckträger, zwischen 60 Euro (Batterieleuchten) und 450 Euro (SON-Dynamo) für die Beleuchtung, 220 Euro für die 6-Gang-Schaltung, 70 Euro für die Teleskopsattelstütze, etc etc.
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Der Grossteil der Gebrauchtangebote tummelt sich im Bereich zwischen ca. 500 und gut 1200 Euro - wie gesagt weitgehend unabhängig vom Alter und erstaunlicherweise auch weitgehend unabhängig von der Ausstattung und dem Zustand des betreffenden Bromptons. Einzige Ausnahme sind die seltenen „superlight“ Titanbromptons - die sind in der Regel erheblich teurer als alle anderen (wer die aktuell 720 Euro Aufpreis für dafür ausgegeben hat merkt sich das offenbar). Wer sich einmal durch den Konfiguration für Neuräder bei Brompton klickt (http://www.brompton.de/kalkulator/index.php) weiss aber, dass die Ausstattung gewaltige Unterschiede beim Neupreis ausmacht - 75 Euro für Schutzbleche,  weitere 110 Euro für den Gepäckträger, zwischen 60 Euro (Batterieleuchten) und 450 Euro (SON-Dynamo) für die Beleuchtung, 220 Euro für die 6-Gang-Schaltung, 70 Euro für die Teleskopsattelstütze, etc etc.
  
 
Bei Nachrüstung (http://www.brompton.de/brompton-zubehoer.html) sind die meisten Optionen etwas teurer als wenn sie beim Neukauf mitbestellt werden (Ausnahme: SON-Dynamovorderrad und Beleuchtungsset, das kann man billiger anderswo kaufen). Nachdem die Ausstattung nur einen sehr geringen Einfluss auf den Gebrauchtpreis hat empfiehlt es sich, ein möglichst gut ausgestattetes Rad zu erwerben oder im Idealfall eines, das bereits die Features aufweist, die man haben möchte. Das gilt insbesondere für die Features, die nur kostenintensiv oder aufwändig nachzurüsten sind (gehen tut wie gesagt eigentlich alles), insbesondere dann, wenn man nicht selbst am Brompton schrauben kann oder will. Wir reden ja immer noch von Fahrradteilen, da kann der Arbeitslohn für die Umrüstung schnell die Teilekosten übersteigen. Mechanisch stellt die Nachrüstung von Teilen für einen versierten Fahrradschrauber keine besondere Herausforderung dar. Da das Brompton zwar filigran ist, aber sehr durchdacht dauert es oft einen Moment, bis man begriffen hat wie die Dinge zusammenhängen und vor allem warum. Man sollte jedoch unbedingt darauf achten sich grundsätzlich  an die werksseitigen Vorgehensweisen beim Verbauen von Teilen zu halten, ansonsten kann das lustige Effekte und mangelhafte Funktionalität zur Folge haben - durch die Faltbarkeit ist das Brompton erheblich komplexer als „normale“ Fahrräder und fast alles hat seinen guten Grund, auch wenn der auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist.  
 
Bei Nachrüstung (http://www.brompton.de/brompton-zubehoer.html) sind die meisten Optionen etwas teurer als wenn sie beim Neukauf mitbestellt werden (Ausnahme: SON-Dynamovorderrad und Beleuchtungsset, das kann man billiger anderswo kaufen). Nachdem die Ausstattung nur einen sehr geringen Einfluss auf den Gebrauchtpreis hat empfiehlt es sich, ein möglichst gut ausgestattetes Rad zu erwerben oder im Idealfall eines, das bereits die Features aufweist, die man haben möchte. Das gilt insbesondere für die Features, die nur kostenintensiv oder aufwändig nachzurüsten sind (gehen tut wie gesagt eigentlich alles), insbesondere dann, wenn man nicht selbst am Brompton schrauben kann oder will. Wir reden ja immer noch von Fahrradteilen, da kann der Arbeitslohn für die Umrüstung schnell die Teilekosten übersteigen. Mechanisch stellt die Nachrüstung von Teilen für einen versierten Fahrradschrauber keine besondere Herausforderung dar. Da das Brompton zwar filigran ist, aber sehr durchdacht dauert es oft einen Moment, bis man begriffen hat wie die Dinge zusammenhängen und vor allem warum. Man sollte jedoch unbedingt darauf achten sich grundsätzlich  an die werksseitigen Vorgehensweisen beim Verbauen von Teilen zu halten, ansonsten kann das lustige Effekte und mangelhafte Funktionalität zur Folge haben - durch die Faltbarkeit ist das Brompton erheblich komplexer als „normale“ Fahrräder und fast alles hat seinen guten Grund, auch wenn der auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist.  
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'''''Die Räder lassen sich grob altersmässig gruppieren:'''''
 
'''''Die Räder lassen sich grob altersmässig gruppieren:'''''
  
Es gibt eine offizielle Generationengruppierung bei Bromptons: MK 1, Mk 2 (ab 1987), MK 3 (ab 2000), Mk4 (ab 2004) - die vernachlässigen wir hier mal grosszügig, da wir uns ja vorwiegend auf den Nutzwert fokussieren wollen und weniger Bromptonhistorie betreiben. Im Folgenden also eine subjektive, pragmatische Gruppierung:
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Es gibt eine offizielle Generationengruppierung bei Bromptons: MK 1, Mk 2 (ab 1987), MK 3 (ab 2000), Mk4 (ab 2004) - die vernachlässigen wir hier mal grosszügig, da wir uns ja vorwiegend auf den Nutzwert fokussieren wollen und weniger Bromptonhistorie betreiben. Die industrielle Fertigung im kleinen Stil begann mit dem MK2. Sehr frühe Mk2-Räder und Räder der MK1-Generation sind Liebhaberstücke mit einigen Besonderheiten. Sie tauchen sehr selten am Markt auf und sind nicht in dieser Kaufberatung berücksichtit. Im Folgenden also eine subjektive, pragmatische Gruppierung:
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- '''neue oder neuwertige Räder ab 2013:''' Diese haben bereits alle wesentlichen aktuellen Ausstattungsmerkmale. Erwähnenswert sind ab 2013 unter anderem neue Bremsgriffe, ein geschraubtes Kettenblatt mit leichteren Kurbeln sowie neue, stabilere Felgen. Gebraucht macht sich bei diesen Rädern unterschiedliche Ausstattung am stärksten bemerkbar - die Besitzer haben den Anschaffungspreis wohl noch gut in Erinnerung. Importeur Voss verkauft hin und wieder Vorführ- und Messeräder, typischerweise mit rund 10% Abschlag auf den Listenpreis. Privatangebote sind etwas günstiger - ca. 15 - 25%  günstiger als der aktuelle Listenneupreis sind realistisch, mit Glück auch mal bis zu 30%. Teurere Modelle werden meist nicht nur absolut sondern auch prozentual etwas mehr als billigere verlieren - stehen sie doch in direkter Konkurrenz zu etwas schlichter ausgestatteten Neurädern. Die 1000 Euro-Marke ist eine magische Schwelle für das Interesse von Kaufinteressenten. Nicht jedes Rad wird sich daran annähern, mindestens 200 Euro Unterschied zum Neupreis sollten aber auch bei neuwertigen Rädern immer drin sein. Je höher der Nachlass desto schneller ist das Rad verkauft, das wissen auch die meisten Verkäufer. Vom Zustand her sind die Räder meist sehr gut oder nahezu neuwertig. Ein guter Kauf.
 
- '''neue oder neuwertige Räder ab 2013:''' Diese haben bereits alle wesentlichen aktuellen Ausstattungsmerkmale. Erwähnenswert sind ab 2013 unter anderem neue Bremsgriffe, ein geschraubtes Kettenblatt mit leichteren Kurbeln sowie neue, stabilere Felgen. Gebraucht macht sich bei diesen Rädern unterschiedliche Ausstattung am stärksten bemerkbar - die Besitzer haben den Anschaffungspreis wohl noch gut in Erinnerung. Importeur Voss verkauft hin und wieder Vorführ- und Messeräder, typischerweise mit rund 10% Abschlag auf den Listenpreis. Privatangebote sind etwas günstiger - ca. 15 - 25%  günstiger als der aktuelle Listenneupreis sind realistisch, mit Glück auch mal bis zu 30%. Teurere Modelle werden meist nicht nur absolut sondern auch prozentual etwas mehr als billigere verlieren - stehen sie doch in direkter Konkurrenz zu etwas schlichter ausgestatteten Neurädern. Die 1000 Euro-Marke ist eine magische Schwelle für das Interesse von Kaufinteressenten. Nicht jedes Rad wird sich daran annähern, mindestens 200 Euro Unterschied zum Neupreis sollten aber auch bei neuwertigen Rädern immer drin sein. Je höher der Nachlass desto schneller ist das Rad verkauft, das wissen auch die meisten Verkäufer. Vom Zustand her sind die Räder meist sehr gut oder nahezu neuwertig. Ein guter Kauf.
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Bei '''Nabenschaltungen''' neigt im hohen Alter der darin befindliche Schmierstoff zum Verharzen und die darin befindlichen Sperrklinken durch zähes Fett zusammen mit Abrieb zum Verkleben - mangelhafte Funktion ist die Folge. Zerlegen, reinigen und neu Fetten schafft Abhilfe. Das kostet im Wesentlichen die Arbeitszeit. Der Mangel betrifft aktuell in erster Linie Räder mit der 5-Gang-Sprinternabe (aber bei weitem nicht alle) und verstärkt diejenigen, die kaum gefahren wurden.
 
Bei '''Nabenschaltungen''' neigt im hohen Alter der darin befindliche Schmierstoff zum Verharzen und die darin befindlichen Sperrklinken durch zähes Fett zusammen mit Abrieb zum Verkleben - mangelhafte Funktion ist die Folge. Zerlegen, reinigen und neu Fetten schafft Abhilfe. Das kostet im Wesentlichen die Arbeitszeit. Der Mangel betrifft aktuell in erster Linie Räder mit der 5-Gang-Sprinternabe (aber bei weitem nicht alle) und verstärkt diejenigen, die kaum gefahren wurden.
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Die Pedale sind ein chronischer Verschleissartikel und zumindest das Faltpedal links ist schmerzhaft teuer - dafür hält es normalerweise erheblich länger als sein nicht-faltbarer Gegenpart.
  
 
Die das bromptontypische Defektrisiko betrifft also in erster Linie Schwingenlager und Felgen - beides erst bei hohen bis sehr hohen Laufleistungen und beides kein finanzieller Untergang. Der Rest ist normale Wartung und Verschleiss wie bei anderen Rädern auch. Die meisten Bromptonauten, auch die, die das Rad täglich nutzen, fahren jahrelang ohne jemals was anderes zu machen als die Kette zu ölen und ab und zu die Reifen aufzupumpen.
 
Die das bromptontypische Defektrisiko betrifft also in erster Linie Schwingenlager und Felgen - beides erst bei hohen bis sehr hohen Laufleistungen und beides kein finanzieller Untergang. Der Rest ist normale Wartung und Verschleiss wie bei anderen Rädern auch. Die meisten Bromptonauten, auch die, die das Rad täglich nutzen, fahren jahrelang ohne jemals was anderes zu machen als die Kette zu ölen und ab und zu die Reifen aufzupumpen.
  
Wenn wir für die Risiken mal 100 Euro einkalkulieren und alles aufsummieren und einen realistischen Mittelwert bilden (nicht bei jedem Rad fällt ja gleich alles an) stellen wir fest, dass wir bei einem alten Rad recht problemlos 400-500 Euro investieren können bei einiger schrauberischer Eigenleistung. Dann ist aber immer noch nicht der Ausstattungsstrandard oder die Optik eines neuen Rades erreicht, noch haben wir Garantie o.ä. Wenn wir also für ein T5 mit Sprinter und Gepäckträger aus 2000 800 Euro bezahlen, dann noch mal 400 Euro investieren kommen wir auf insgesamt 1200 Euro. Ein neues Brompton mit 6-Gang BWR und Gepäckträger kommt auf ca. 1500 Euro, ein junges Gebrauchtes mit aktueller Ausstattung und ggf. Restgarantie bekommt man für 1000 - 1200 Euro. '''Das macht klar, warum ein sehr altes Brompton finanziell nur dann lohnt, wenn man es deutlich billiger bekommt als die meisten Anbieter fordern, eines in gutem Zustand erwischt, selbst schrauben kann und die Nachrüstung moderneren Teile auf die notwendigsten Komponenten beschränkt.''' Und ein bisschen Glück ist auch immer dabei, ein Rad ohne hohe Folgekosten zu erwischen - wie immer beim Kauf von gebrauchten Dingen.
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Wenn wir für die Risiken mal 100 Euro einkalkulieren und alles aufsummieren und einen realistischen Mittelwert bilden für Reparaturen und Aufrüstungen (nicht bei jedem Rad fällt ja gleich alles an) stellen wir fest, dass wir bei einem alten Rad recht problemlos 400-500 Euro investieren können bei einiger schrauberischer Eigenleistung. Dann ist aber immer noch nicht der Ausstattungsstrandard oder die Optik eines neuen Rades erreicht, noch haben wir Garantie o.ä. Wenn wir also für ein T5 mit Sprinter und Gepäckträger aus 2000 800 Euro bezahlen, dann noch mal 400 Euro investieren kommen wir auf insgesamt 1200 Euro. Ein neues Brompton mit 6-Gang BWR und Gepäckträger kommt auf ca. 1500 Euro, ein junges Gebrauchtes mit aktueller Ausstattung und ggf. Restgarantie bekommt man für 1000 - 1200 Euro. '''Das macht klar, warum ein sehr altes Brompton finanziell nur dann lohnt, wenn man es deutlich billiger bekommt als die meisten Anbieter fordern, eines in gutem Zustand erwischt, selbst schrauben kann und die Nachrüstung moderneren Teile auf die notwendigsten Komponenten beschränkt.''' Und ein bisschen Glück ist auch immer dabei, ein Rad ohne hohe Folgekosten zu erwischen - wie immer beim Kauf von gebrauchten Dingen.
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Bei einer '''Besichtigung''' sollte man neben dem allgemeinen Zustand des Rades einen besonderen Blick auf die Pedale werfen und Faltbarkeit und Lauf überprüfen. Reifen, Bremsbeläge, Zustand von Felgen, Speichen, Zügen, Kette und Ritzeln und Funktion der Lichtanlage sind schnell geprüft. Die Schaltung sollte in allen Gängen gut schalten und fahren. Der Hinterbau sollte sich nicht seitlich bewegen lassen. Der Rahmen sollte frei von Rissen, Rost und Beulen sein; beim alten Rahmen vor 2004 lohnt sich ein Blick unter die vordere Rahmenhälfte beim Faltscharnier - das ist die Stelle, wo der Rahmen reisst. Die Querstrebe am Hinterbau beim Schwingengelenk ist bei sehr alten Modellen gelegentlich durchgerostet - auch hier lohnt ein Blick. Bei der Gelegenheit kann man gleich prüfen, ob die Aussenzüge im Bereich des Schwingengelenks gebrochen sind - bei eingefaltetem Hinterbau leicht zu erkennen. Der allgemeine Lackzustand des Rades sollte akzeptabel sein für die eigenen Bedürfnisse - eine Komplettlackierung ist ein sehr aufwändiges (und damit teures) Unterfangen. Die Schutzbleche sollten nicht gebrochen sein und die Schmutzlappen vorhanden. Die Gabel sollte nicht gestaucht sein (nach hinten verbogen) und das Rad sollte sich gut falten lassen. Technisch war es das schon im Wesentlichen. Wenn das Ergebnis der Untersuchung positiv ausfällt, der Verkäufer ein bisschen was über die Geschichte des Rades und seine Nutzung erzählen kann und es dann noch einen Eigentumsnachweis gibt steht der Verhandlung nichts mehr im Weg.
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'''Als Faustregel sollte ein gebrauchtes Brompton INCLUSIVE Mängelbeseitigung, der nötigen fälligen Wartungsarbeiten''' (Züge, ggf. Kette und Ritzel) '''und elementarsten Nachrüstungen''' (Bremsen, Reifen, Sattel) '''nicht mehr als 50% - 80% vom Neupreis eines aktuellen Modells in der entsprechenden Ausstattung kosten, damit ein Gebrauchtkauf sinnvoll ist.'''  80% nur bei extrem jungen, neuwertigen Rädern in komplett aktueller Ausstattung, alle anderen weniger. Das würde ich als faire Preise ansehen, ein Schnäppchen ist billiger. Je älter das Rad ist (und je grösser somit die Ausstattungsdifferenzen zum aktuellen Modell) desto niedriger der Prozentsatz, je neuer, desto höher. Je umfangreicher die nötigen Arbeiten ausfallen, desto niedriger muss also der Kaufpreis für das Gebrauchtrad sein. Die aktuell geforderten und offensichtlich zumindest teilweise auch gezahlten Preise insbesondere für ältere Räder machen es nicht immer leicht das einzuhalten.
 
'''Als Faustregel sollte ein gebrauchtes Brompton INCLUSIVE Mängelbeseitigung, der nötigen fälligen Wartungsarbeiten''' (Züge, ggf. Kette und Ritzel) '''und elementarsten Nachrüstungen''' (Bremsen, Reifen, Sattel) '''nicht mehr als 50% - 80% vom Neupreis eines aktuellen Modells in der entsprechenden Ausstattung kosten, damit ein Gebrauchtkauf sinnvoll ist.'''  80% nur bei extrem jungen, neuwertigen Rädern in komplett aktueller Ausstattung, alle anderen weniger. Das würde ich als faire Preise ansehen, ein Schnäppchen ist billiger. Je älter das Rad ist (und je grösser somit die Ausstattungsdifferenzen zum aktuellen Modell) desto niedriger der Prozentsatz, je neuer, desto höher. Je umfangreicher die nötigen Arbeiten ausfallen, desto niedriger muss also der Kaufpreis für das Gebrauchtrad sein. Die aktuell geforderten und offensichtlich zumindest teilweise auch gezahlten Preise insbesondere für ältere Räder machen es nicht immer leicht das einzuhalten.
  
'''Beispielrechnung:''' Ein neues M6R (mit Gepäckträger und 6-Gang ohne Licht) kostet 2014 rund 1.500 Euro. Ist das Objekt der Begierde ein T5 Sprinter-Modell mit Bj. 2000 sollte das am Ende nicht mehr als 750 -  ca. 800 Euro kosten. Davon ziehen wir 150 Euro für Züge und Reifen ab, 70 Euro für einen zeitgemässen Sattel mit dem unvermeidlichen Pentaclip, weitere 100 Euro für den Tausch der Bremsen - schon stehen wir bei gut 300 Euro weniger, zuzüglich Risikoabschlag. Das Rad selbst darf also eigentlich maximal ca. 400 Euro kosten, ''wenn sonst nichts ansteht'' (was unwahrscheinlich ist) und wir die Arbeiten selber durchführen können - sehr guten Zustand des Rades vorausgesetzt. Das wird schwierig...
 
  
Ist das Ziel ein 2009er Brompton M6R wäre der Zielpreis ca. 800 - 1000 Euro. Wirklichen zwingenden Nachrüstbedarf gibt es nicht - wenn das Rad keine technischen Mängel hat können wir dieses Geld auch dafür ausgeben, sehr guten Pflegezustand vorausgesetzt. Für dieses Geld ein entsprechendes Brompton zu finden ist recht unproblematisch.
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'''Beispielrechnung:''' Ein neues M6R (mit Gepäckträger und 6-Gang ohne Licht) kostet 2014 rund 1.500 Euro UVP - das ist unsere Referenz. Ist das Objekt der Begierde ein T5 Sprinter-Modell mit Bj. 2000 sollte das am Ende nicht mehr als 750 -  ca. 800 Euro kosten. Davon ziehen wir 150 Euro für Züge und Reifen ab, 70 Euro für einen zeitgemässen Sattel mit dem unvermeidlichen Pentaclip, weitere 100 Euro für den Tausch der Bremsen - schon stehen wir bei gut 300 Euro weniger, zuzüglich Risikoabschlag. Das Rad selbst darf also eigentlich maximal ca. 400 Euro kosten, ''wenn sonst nichts ansteht'' (was unwahrscheinlich ist) und wir die Arbeiten selber durchführen können - sehr guten Zustand des Rades vorausgesetzt. Das wird schwierig...
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Ist das Ziel ein 2009er Brompton M6R wäre der Zielpreis ca. 800 - 1000 Euro. Wirklichen zwingenden Nachrüstbedarf gibt es nicht (das Modell hat ja schon Sattel, Bremsen und Schaltung in aktueller Ausführung) - wenn das Rad keine technischen Mängel hat können wir dieses Geld auch dafür ausgeben, sehr guten Pflegezustand vorausgesetzt. Für dieses Geld ein entsprechendes Brompton zu kaufen ist kein grosses Problem - schwieriger ist es erst mal eines in dieser Ausstattung zu finden, das man dann kaufen kann.
  
 
Bei der Preisfindung berücksichtigen sollte man natürlich auch fehlende und verschlissene Teile - die Luftpumpe (Gegenwert gute 20 Euro) fehlt gerne mal im Alter und gelegentlich auch die Schmutzlappen am hinteren oder auch am vorderen Schutzblech (das merkt man dann bei der ersten Regenfahrt). Die Pedale verschleissen und halten nicht ewig, ebenso Kette, Ritzel und auch das Kettenblatt, das bei älteren Bromptons mitsamt der Kurbel getauscht werden will. Jedes Teil für sich ist zwar nicht besonders teuer, aber es summiert sich halt auf. Am Ende wird man zumeist feststellen: Das bessere Brompton ist in der Regel der bessere Kauf. Da man den Abzug der Teilepreise vom geforderten Preis vielleicht noch durchsetzen kann, kalkulatorische Kosten für die Werkstattzeit oder Risiken aber nur selten oder eingeschränkt sinkt der Obulus für ein Rad mit erhöhtem Liebesbedarf oft nicht so stark wie es angemessen wäre - andernfalls bliebe nicht viel übrig vom Kaufpreis - und der nächste, womöglich unbedarftere Interessent wird schon kommen...
 
Bei der Preisfindung berücksichtigen sollte man natürlich auch fehlende und verschlissene Teile - die Luftpumpe (Gegenwert gute 20 Euro) fehlt gerne mal im Alter und gelegentlich auch die Schmutzlappen am hinteren oder auch am vorderen Schutzblech (das merkt man dann bei der ersten Regenfahrt). Die Pedale verschleissen und halten nicht ewig, ebenso Kette, Ritzel und auch das Kettenblatt, das bei älteren Bromptons mitsamt der Kurbel getauscht werden will. Jedes Teil für sich ist zwar nicht besonders teuer, aber es summiert sich halt auf. Am Ende wird man zumeist feststellen: Das bessere Brompton ist in der Regel der bessere Kauf. Da man den Abzug der Teilepreise vom geforderten Preis vielleicht noch durchsetzen kann, kalkulatorische Kosten für die Werkstattzeit oder Risiken aber nur selten oder eingeschränkt sinkt der Obulus für ein Rad mit erhöhtem Liebesbedarf oft nicht so stark wie es angemessen wäre - andernfalls bliebe nicht viel übrig vom Kaufpreis - und der nächste, womöglich unbedarftere Interessent wird schon kommen...
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Insgesamt ist das Brompton sehr langlebig und in keiner Weise schlechter als "normale" Fahrräder. Dadurch, dass es in der Regel in der Wohnung aufbewahrt wird sind alte Bromptons typischerweise sogar in erheblich besserem Zustand als ein vergleichbar altes "normales" Gebrauchtrad und durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Nachrüstbarkeit moderner Komponenten ist der Werterhalt erheblich besser.
 
Insgesamt ist das Brompton sehr langlebig und in keiner Weise schlechter als "normale" Fahrräder. Dadurch, dass es in der Regel in der Wohnung aufbewahrt wird sind alte Bromptons typischerweise sogar in erheblich besserem Zustand als ein vergleichbar altes "normales" Gebrauchtrad und durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Nachrüstbarkeit moderner Komponenten ist der Werterhalt erheblich besser.
  
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Zusammenfassend lässt sich sagen dass der Kauf eines gebrauchten Bromptons keine grossen technischen Risiken birgt und vorhandene Mängel bei einer Besichtigung vor dem Kauf leicht zu entdecken sind. Reparaturen sowie Aufrüstungen sind überschaubar und von Käufern mit technischem Grundverständnis grossteils problemlos in Eigenregie zu bewältigen. Auch alte Bromtons sind im Alltag problemlose Räder und ein guter Kauf (insbesondere wenn man sich die initiale Wartung nach dem Kauf selbst zutraut), technische Revolutionen haben nicht stattgefunden - das Einzige was gegen ein altes Brompton spricht sind die meist völlig überhöhten Kaufpreisforderungen. Für deutlich unter 400 Euro wird man in der Praxis auf dem freien Markt nur höchst selten ein Brompton bekommen, das nicht entweder völlig kaputt oder gestohlen ist. Die oft geforderten Mondpreise von 650 Euro un mehr für 15 Jahre alte Räder sollte man allerdings auch nicht zahlen - und das muss man auch nicht. Der Rest hängt an verfügbarer Zeit für den Kauf, Glück, Verhandlungsgeschick und dem eigenen Geldbeutel...
  
 
Unterm Strich ist jedes Rad so viel wert wie jemand bereit ist dafür auszugeben. Wenn Dir also ein Rad mehr oder weniger wert ist als ich hier vorgerechnet habe ist das vollkommen in Ordnung - die Bewertung des Wertes ist eine sehr subjektive Angelegenheit. Diese Kaufberatung soll Dich lediglich davor bewahren, der sprichwörtliche Dumme zu sein, der jeden Morgen aufsteht...
 
Unterm Strich ist jedes Rad so viel wert wie jemand bereit ist dafür auszugeben. Wenn Dir also ein Rad mehr oder weniger wert ist als ich hier vorgerechnet habe ist das vollkommen in Ordnung - die Bewertung des Wertes ist eine sehr subjektive Angelegenheit. Diese Kaufberatung soll Dich lediglich davor bewahren, der sprichwörtliche Dumme zu sein, der jeden Morgen aufsteht...
  
Zusammenfassend lässt sich sagen dass der Kauf eines gebrauchten Bromptons keine grossen technischen Risiken birgt und vorhandene Mängel bei einer Besichtigung vor dem Kauf leicht zu entdecken sind. Reparaturen sowie Aufrüstungen sind überschaubar und von Käufern mit technischem Grundverständnis grossteils problemlos in Eigenregie zu bewältigen. Auch alte Bromtons sind im Alltag problemlose Räder und ein guter Kauf (insbesondere wenn man sich Reparaturen selbst zutraut), technische Revolutionen haben nicht stattgefunden - das Einzige was gegen ein altes Brompton spricht sind die meist völlig überhöhten Kaufpreisforderungen.
 
  
  
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Wichtig ist, dass die Reifen wirklich mit hohen Luftdrücken um die 6 Bar und höher gefahren werden - das macht einen gewaltigen Unterschied für Rollwiderstand und Fahrverhalten. Jeder Reifen verliert schleichend ein wenig Luft, so dass man den Luftdruck mindestens einmal im Monat, besser aber alle zwei Wochen kontrollieren sollte. Wer keine Pumpe mit halbwegs exaktem Manometer hat kann dazu die nächste Tankstelle aufsuchen - die Brompton-Schläuche verwenden Autoventile. Die niedliche Luftpumpe von Zefal, die beim Brompton mitgeliefert wird ist erstaunlich gut darin, den Reifen auf die nötigen hohen Luftdrücke zu bringen. Die meisten anderen Luftpumpen, die der Neubromptonaut im Haushalt hat werden daran scheitern, egal ob es Standpumpen sind oder nicht. Wen der Gang zur Tankstelle nervt der kauft früher oder später eine vernünftige Standpumpe mit Manometer. Die Empfehlung an dieser Stelle heisst "SKS Rennkompressor" (zwischen 40 und 60 Euro) - ein Klassiker und seit vielen Jahrzehnten der Standard für hohe Drücke am Rad und etwas zum Vererben. Alternativ gibt es etwas billigere Modelle von SKS oder die "Joe Blow" von Toppeak.  
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Wichtig ist, dass die Reifen wirklich mit hohen Luftdrücken um die 6 Bar und höher gefahren werden - das macht einen gewaltigen Unterschied für Rollwiderstand und Fahrverhalten. Jeder Reifen verliert schleichend ein wenig Luft, so dass man den Luftdruck mindestens einmal im Monat, besser aber alle zwei Wochen kontrollieren sollte. Wer keine Pumpe mit halbwegs exaktem Manometer hat kann dazu die nächste Tankstelle aufsuchen - die Brompton-Schläuche verwenden Autoventile. Die niedliche Luftpumpe von Zefal, die beim Brompton mitgeliefert wird ist erstaunlich gut darin, den Reifen auf die nötigen hohen Luftdrücke zu bringen. Die meisten anderen Luftpumpen, die der Neubromptonaut im Haushalt hat werden daran scheitern, egal ob es Standpumpen sind oder nicht. Wen der Gang zur Tankstelle nervt der kauft früher oder später eine vernünftige Standpumpe mit Manometer. Die Empfehlung an dieser Stelle heisst "SKS Rennkompressor" (zwischen 40 und 60 Euro) - ein Klassiker und seit vielen Jahrzehnten der Standard für hohe Drücke am Rad und ausserdem etwas zum Vererben. Alternativ gibt es etwas billigere Modelle von SKS oder die "Joe Blow" von Toppeak - und natürlich diverse weitere geeignete Modelle.  
  
  
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aa) ist das Lenkerrohr auch silbergrau
 
aa) ist das Lenkerrohr auch silbergrau
  
aaa) ja -> Stahlmodell, Bj, ca. 2004 - 2007
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aaa) ja -> Stahlmodell, Bj, ca. 2000 - 2008
  
 
aab) nein -> ist die Gabelkrone rund -> Titanmodell, Bj ab 2005
 
aab) nein -> ist die Gabelkrone rund -> Titanmodell, Bj ab 2005
  
aaba) schimmert die Sattelstütze bläulich -> Titanmodell mit Titansattelstütze, bis ca. Bj. 2008
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aaba) schimmert die Sattelstütze bläulich -> Titanmodell mit Titansattelstütze, bis ca. Bj. 2010
  
aabb) ist die Sattelstütze aus Alu -> Titanmodell zwischen 2009 und 2010
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aabb) ist die Sattelstütze aus Alu -> Titanmodell zwischen 2011
  
aacc) ist die Sattelstütze aus Stahl -> Titanmodell ab 2011 (oder nachgerüstet oder doch kein Titanmodell)
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aacc) ist die Sattelstütze aus Stahl -> Titanmodell ab 2012 (oder nachgerüstet oder doch kein Titanmodell)
  
  
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'''4. Schalthebel und Schaltung'''
 
'''4. Schalthebel und Schaltung'''
  
a) Sind zwei Schalthebel am Lenker verbaut (je einer links und rechts) -> Sechsgangschaltung, Bj 2001 oder neuer
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a) Sind zwei Schalthebel am Lenker verbaut (je einer links und rechts) -> Sechsgangschaltung, Bj 2001 oder neuer (oder alte S/A 5-Gang bis 1993)
  
 
aa) ist der rechte Schalthebel ein klassischer Topedo-Dreigang Schalthebel -> Bj zwischen 2001 und ca. 2005
 
aa) ist der rechte Schalthebel ein klassischer Topedo-Dreigang Schalthebel -> Bj zwischen 2001 und ca. 2005
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c) ist nur ein Schalthebel rechts verbaut  
 
c) ist nur ein Schalthebel rechts verbaut  
  
ca) 5 Gänge, Aufschrift „Sprinter“ -> bis Bj. 2001
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ca) 5 Gänge, Aufschrift „Sprinter“ -> Bj. 1994 bis Bj. 2001
  
 
cb) 3 Gänge, Aufschrift „Sturmey Archer“ -> Bis Bj. 2001
 
cb) 3 Gänge, Aufschrift „Sturmey Archer“ -> Bis Bj. 2001
  
cc) 3 Gänge, klassischer Topedo-Dreigang Schalthebel -> Bj zwischen 2001 und ca. 2005
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cc) 3 Gänge, klassischer Topedo-Dreigang Schalthebel -> Bj zwischen 2001 und 2004
  
cd) Brompton Schalthebel mit zwei kleinen Hebelchen -> ab ca. Bj 2005 (unsicher)
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cd) Brompton Schalthebel mit zwei kleinen Hebelchen -> ab Bj 2005
  
 
cda) ist die Hinterradnabe schlank, aus Stahl und mit Riffelung -> 3-Gang Sachsschaltung, vor Bj. 2005
 
cda) ist die Hinterradnabe schlank, aus Stahl und mit Riffelung -> 3-Gang Sachsschaltung, vor Bj. 2005
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b) ist der Lack glänzend -> vermutich vor Bj 2009 ''(die Umstellung auf Mattlack war schrittweise, beginnend mit schwarz)''
 
b) ist der Lack glänzend -> vermutich vor Bj 2009 ''(die Umstellung auf Mattlack war schrittweise, beginnend mit schwarz)''
  
''Auch anhand der Farben und ihrer Kombinationen kann man auf das Baujahr rückschliessen - das ist aber ziemlich umfangreich und ausserdem habe ich davon zu wenig Ahnung…''
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''Auch anhand der Farben und ihrer Kombinationen kann man auf das Baujahr rückschliessen - das ist aber ziemlich komplex und ausserdem habe ich davon zu wenig Ahnung…''
  
  
 
'''6. Sattelrohrklemme'''
 
'''6. Sattelrohrklemme'''
  
a) ist die Sattelrohrklemme länglich und eckig -> vor ca. Bj. 2006  (unsicher)
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a) ist die Sattelrohrklemme länglich und eckig -> bis ca. Bj. 2006   
  
b) ist die Sattelrohrklemme rundlich und gebogen -> ab Bj. 2006  (unsicher)
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b) ist die Sattelrohrklemme rundlich und gebogen -> ab ca Bj. 2007
  
  
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c) Sind beide Pedale aus Plastik
 
c) Sind beide Pedale aus Plastik
  
ca) und der Rahmen ist leuchtend rot und das Rad hat keine Schutzbleche  und eine Chromscheibe links oben an der Vordergabel -> C-Modell, bis Bj. 2007
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ca) und der Rahmen ist leuchtend rot und das Rad hat keine Schutzbleche  und eine Chromscheibe links oben an der Vordergabel -> C-Modell, bis Bj. 2008
  
 
cb) andere Rahmenfarbe und ansonsten brauchbare Ausstattung -> vor ca. Bj. 2004 (unklar)
 
cb) andere Rahmenfarbe und ansonsten brauchbare Ausstattung -> vor ca. Bj. 2004 (unklar)
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'''8. Schutzbleche'''
 
'''8. Schutzbleche'''
  
a) haben die Schutzbleche 2 schwarze Streifen -> ca. 2005 oder neuer (unklar)
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a) haben die Schutzbleche 2 schwarze Streifen -> ca. 2005 oder neuer
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a) sind die Schutzbleche einfarbig silber -> ca. 2005 oder älter
  
  
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''' 10. Bereifung'''
 
''' 10. Bereifung'''
  
a) sind komplett schwarze Reifen ohne Aufdruck und Reflektorring verbaut -> Bj. ca. 2006 oder älter (unsicher)
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a) sind komplett schwarze Reifen ohne Aufdruck und Reflektorring verbaut -> Bj. ca. 2006 oder älter (unsicher, ausnahme C-Modell)
  
  
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'''15. Aufkleber'''
 
'''15. Aufkleber'''
  
a) Das Rad hat auf dem Rahmen vor dem Faltscharnier einen gelben Aufkleber „Rad des Jahres 1997“ -> vor Bj, 2004, vermutlich bis ca. Bj. 2000
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a) Das Rad hat auf dem Rahmen vor dem Faltscharnier einen gelben Aufkleber „Rad des Jahres 1997“ -> vor Bj, 2004, vermutlich 1997 bis ca. Bj. 2000
  
'''16. Gummidämper hinten und Hinterbauarretierung'''
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'''16. Gummidämpfer hinten und Hinterbauarretierung'''
  
 
a) der Dämpfer ist geriffelt und an der Sattelstützenklemme ist im Bereich des Dämpfers ein schwarzer Plastik Haken erkennbar -> ab Bj. 2007
 
a) der Dämpfer ist geriffelt und an der Sattelstützenklemme ist im Bereich des Dämpfers ein schwarzer Plastik Haken erkennbar -> ab Bj. 2007
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a) auf der linken Tretkurbel ist ein kleines Brompton erkennbar, das Kettenblatt ist geschraubt -> ab Bj. 2013
 
a) auf der linken Tretkurbel ist ein kleines Brompton erkennbar, das Kettenblatt ist geschraubt -> ab Bj. 2013
  
b) auf der Tretkurbel ist die Aufschrift „Brompton“ erkennbar, das Kettenblatt hat runde Löcher -> ca. 2008 - 2012 (uneindeutig)
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b) das Kettenblatt ist fix, auf der Tretkurbel ist die Aufschrift „Brompton“ erkennbar ->bis einschliesslich Bj. 2012
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c) Das Kettenblatt hat keine runden Löcher -> vor ca. 2008 (unsicher)
 
  
  
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Neuräder sind in England fühlbar günstiger als hierzulande, allerdings dürfen britische Händler seit einigen Jahren keine neuen Räder mehr nach Deutschland verschicken. Wer dort ein neues Rad erwerben will muss das vor Ort tun. Im Zeitalter von Fernbussen und Billigfliegern ist das durchaus eine Variante, speziell wenn man den Radkauf mit einem (Kurz-)urlaub verbinden kann.
 
Neuräder sind in England fühlbar günstiger als hierzulande, allerdings dürfen britische Händler seit einigen Jahren keine neuen Räder mehr nach Deutschland verschicken. Wer dort ein neues Rad erwerben will muss das vor Ort tun. Im Zeitalter von Fernbussen und Billigfliegern ist das durchaus eine Variante, speziell wenn man den Radkauf mit einem (Kurz-)urlaub verbinden kann.
  
Was für den Neumarkt gilt gilt auch für den Gebrauchtmarkt: Das Preisniveau ist niedriger als in Deutschland, die Preise abhängig vom Pfundkurs teilweise sehr attraktiv (auch wenn die Briten mittlerweile ebenfalls über hohe Preise für gebrauchte Bromptons klagen). Zudem ist auch das Angebot, speziell an gebrauchten Rädern der Altersklasse ab 2004 grösser als in Deutschland; Bromptons werden dort - wenn man nach den Anzeigentexten geht - eher als "normale" Räder wahrgenommen denn als Exoten wie hierzulande. Häufig sind die Räder intensiver genutzt worden mit entsprechenden Gebrauchsspuren. Nur die wenigsten Privatanbieter bieten den Versand des Rades an - Selbstabholung ist fast immer obligatorisch. Wenn Versand angeboten wird sind die geforderten Kosten dafür zumeist sehr hoch - eine Grössenordnung von 100 britischen Pfund und mehr für den Versand nach Deutschland ist nicht aussergewöhnlich. Ein Ausweg kann darin bestehen, als Käufer auf eigene Rechnung einen Kurierdienst zu beauftragen, der das Rad beim Verkäufer abholt - dadurch kann man die Kosten erheblich drücken und ausserdem oft auch Räder erwerben, deren Verkäufer eigentlich nur Selbstabholung vorsehen. Dass man das vorher mit dem Verkäufer abklären sollte sollte selbstverständlich sein - er muss im Normalfall das Rad für den Transport auch verpacken. Eine Vorstellung von den Kosten kann man z.B. bei Interparcel bekommen (http://www.interparcel.com/).
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Was für den Neumarkt gilt gilt auch für den Gebrauchtmarkt: Das Preisniveau ist niedriger als in Deutschland, die Preise abhängig vom Pfundkurs teilweise sehr attraktiv (auch wenn die Briten mittlerweile ebenfalls über hohe Preise für gebrauchte Bromptons klagen). Zudem ist auch das Angebot, speziell an gebrauchten Rädern der Altersklasse ab 2004 grösser als in Deutschland; Bromptons werden dort - wenn man nach den Anzeigentexten geht - eher als "normale" Räder wahrgenommen denn als Exoten wie hierzulande. Häufig sind die Räder intensiver genutzt worden mit entsprechenden Gebrauchsspuren. Nur die wenigsten Privatanbieter bieten den Versand des Rades an - Selbstabholung ist fast immer obligatorisch, maximal Versand innerhalb UK. Wenn Versand nach Deutschland angeboten wird sind die geforderten Kosten dafür zumeist sehr hoch - eine Grössenordnung von 100 britischen Pfund und weit darüber für den Versand nach Deutschland ist nicht aussergewöhnlich. Ein Ausweg kann darin bestehen, als Käufer auf eigene Rechnung einen Kurierdienst zu beauftragen, der das Rad beim Verkäufer abholt - dadurch kann man die Kosten erheblich drücken und ausserdem oft auch Räder erwerben, deren Verkäufer eigentlich nur Selbstabholung vorsehen. Dass man das vorher mit dem Verkäufer abklären sollte sollte selbstverständlich sein - er muss im Normalfall das Rad für den Transport auch verpacken. Eine Vorstellung von den Kosten kann man z.B. bei Interparcel bekommen (http://www.interparcel.com/).
  
Für den Kauf im Ausland ohne Besichtigung gilt natürlich verschärft was oben zu ebay-Kaufen und Fernkäufen im allgemeinen geschrieben wurde - es ist gegenüber einem Kauf mit Besichtigung ein deutlich höheres Risiko. Eine Reklamation im Problemfall wird sich als schwierig erweisen. Insbesondere beim Kauf von privat sollte man daher neben einer möglichst akribischen Zustandsbewertung nicht nur sicherstellen, dass es das fragliche Rad überhaupt gibt sondern auch exotische und betrugsanfällige Zahlungswege wie Western Union etc. vermeiden. Ausserdem sollte man unbedingt prüfen, ob das Rad als gestohlen gemeldet ist - ebay und die diversen Kleinanzeigenportale [http://forum.ctc.org.uk/viewtopic.php?f=36&t=73406 bergen ein gewisses Risiko dafür]. Wenn einem die Anzeige nicht ganz astrein vorkommt sollte man besser weitersuchen. Brompton bietet auf der englischen Webseite nicht nur die Möglichkeit das eigene Rad zu registrieren sondern auch Serien- und Rahmennummern zu überprüfen (http://brompton.com/environment-society/stolen-bikes). Diese Daten basieren auf den bei Brompton von ihren Eigentümern registrierten Rädern. Eine etwas umfangreichere Datenbank mit gestohlenen Rädern, die auch auf die Daten der Metropolitan Police zugreift, findet sich  unter https://www.bikeregister.com/. Falls der Vorbesitzer das Rad bei Brompton registriert hat sollte er nach dem Verkauf dort in seinem Account das Rad auch auf den Status "verkauft" setzen. Ein Kaufvertrag sollte selbstversändlich sein, auch wenn er möglicherweise nicht allzuviel hilft im Problemfall.
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Für den Kauf im Ausland ohne Besichtigung gilt natürlich verschärft was oben zu ebay-Käufen und Fernkäufen im allgemeinen geschrieben wurde - es ist gegenüber einem Kauf mit Besichtigung ein deutlich höheres Risiko. Eine Reklamation im Problemfall wird sich als schwierig erweisen. Insbesondere beim Kauf von privat sollte man daher neben einer möglichst akribischen Zustandsbewertung nicht nur sicherstellen, dass es das fragliche Rad überhaupt gibt sondern auch exotische und betrugsanfällige Zahlungswege wie Western Union etc. vermeiden. Ausserdem sollte man unbedingt prüfen, ob das Rad als gestohlen gemeldet ist - ebay und die diversen Kleinanzeigenportale [http://forum.ctc.org.uk/viewtopic.php?f=36&t=73406 bergen ein gewisses Risiko dafür]. Wenn einem die Anzeige nicht ganz astrein vorkommt sollte man besser weitersuchen. Brompton bietet auf der englischen Webseite nicht nur die Möglichkeit das eigene Rad zu registrieren sondern auch Serien- und Rahmennummern zu überprüfen (http://brompton.com/environment-society/stolen-bikes). Diese Daten basieren auf den bei Brompton von ihren Eigentümern registrierten Rädern. Eine etwas umfangreichere Datenbank mit gestohlenen Rädern, die auch auf die Daten der Metropolitan Police zugreift, findet sich  unter https://www.bikeregister.com/. Falls der Vorbesitzer das Rad bei Brompton registriert hat sollte er nach dem Verkauf dort in seinem Account das Rad auch auf den Status "verkauft" setzen. Ein Kaufvertrag sollte selbstverständlich sein, auch wenn er möglicherweise nicht allzuviel hilft im Problemfall.
  
Mehr Sicherheit bekommt, wer anstatt von Privat ein Gebrauchtrad vom Händler kauft. Das ist wiederum problemlos möglich. Brompton selbst kooperiert mit Going-Going-Bike, auch normale Händler haben manchmal eine Gebrauchtrubrik ("used", "preloved") auf ihrer Webseite - leider ist das Angebot insgesamt sehr überschaubar und die Preise meistens ziemlich hoch.
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Mehr Sicherheit bekommt, wer anstatt von Privat ein Gebrauchtrad vom Händler kauft. Das ist wiederum problemlos möglich. Brompton selbst kooperiert mit Going-Going-Bike, auch normale Händler haben manchmal eine Gebrauchtrubrik ("used", "preloved") auf ihrer Webseite - leider ist das Angebot insgesamt sehr überschaubar und die Preise meistens ziemlich hoch. Going-Going-Bike schreiben auf ihrer Webseite zum Preisniveau gebrauchter Bromptons:
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''"A Brompton bike is known for keeping its price well. A one year old Brompton tends to lose £50 to £100 off its price. The older a Brompton gets, the cheaper it becomes. However, price levels for post 2005 models rarely dip below £400.  A 2011 Brompton will cost between £650 and £1,390 depending on the model. This puts Bromptons at the premium end of the folding bike market."''
  
 
Das grösste Angebot gibt es bei ebay uk und bei gumtree, das ebenfalls zu ebay gehört und das britische Pendant zu ebay Kleinanzeigen in Deutschland ist.
 
Das grösste Angebot gibt es bei ebay uk und bei gumtree, das ebenfalls zu ebay gehört und das britische Pendant zu ebay Kleinanzeigen in Deutschland ist.
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http://www.atob.org.uk/a-to-b-classifieds/
 
http://www.atob.org.uk/a-to-b-classifieds/
  
 
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http://tillercycles.co.uk/page7.html
  
  

Version vom 29. Juli 2014, 17:19 Uhr

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