Gebrauchtkauf

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(Titangewichte, Schläuche, England, Kleinanzeigen, diverses - grössere Änderungen)
 
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'''Die schlechten Nachrichten zuerst:''' Auch gebrauchte Bromptons sind nicht billig. Und es ist - mindestens für den Laien -  nicht trivial ein sehr altes Brompton von einem Neueren und ein gutes Angebot von einem Schlechten zu unterscheiden - kurz zu beurteilen, ob der geforderte Preis angemessen ist. Zumindest dabei hilft hoffentlich diese Kaufberatung.
 
'''Die schlechten Nachrichten zuerst:''' Auch gebrauchte Bromptons sind nicht billig. Und es ist - mindestens für den Laien -  nicht trivial ein sehr altes Brompton von einem Neueren und ein gutes Angebot von einem Schlechten zu unterscheiden - kurz zu beurteilen, ob der geforderte Preis angemessen ist. Zumindest dabei hilft hoffentlich diese Kaufberatung.
  
'''Es gibt aber auch gute Nachrichten:''' Bromptons sind nicht selten (auch wenn man im Alltag immer noch nicht  täglich welchen begegnet) - immerhin verlassen aktuell pro Jahr rund 35.000 Räder (2014: ca. 45.000) die Fabrik in London, 80% davon gehen in den Export und Deutschland ist nach Japan und Benelux der drittwichtigste Exportmarkt für Brompton. Der deutsche Importeur Voss Spezialrad bringt jedes Jahr ca. 3000 neue Räder auf den deutschen  Markt. Bis Ende 2014 wurden ungefähr 400.000 Bromptons insgesamt gebaut, davon über 300.000 nach dem Jahr 2000 und der überwiegende Teil ist wohl noch im Einsatz. Angebote für gebrauchte Räder in gutem Zustand gibt es auf den einschlägigen Portalen fast immer und man braucht trotz Kultstatus keine Liebhaberpreise dafür zu bezahlen - es sind einfach gute, langlebige Gebrauchsfahrräder.  
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'''Es gibt aber auch gute Nachrichten:''' Bromptons sind nicht selten (auch wenn man im Alltag immer noch nicht  täglich welchen begegnet) - immerhin verlassen aktuell pro Jahr rund 50.000 Räder (2014: ca. 45.000, 2013: ca. 35.000) die Fabrik in London, 80% davon gehen in den Export und Deutschland ist nach Japan und Benelux der drittwichtigste Exportmarkt für Brompton. Der deutsche Importeur Voss Spezialrad bringt jedes Jahr ca. 3000 neue Räder (2013) auf den deutschen  Markt. Bis Ende 2014 wurden ungefähr 400.000 Bromptons insgesamt gebaut, davon über 300.000 nach dem Jahr 2000 und der überwiegende Teil ist wohl noch im Einsatz. Angebote für gebrauchte Räder in gutem Zustand gibt es auf den einschlägigen Portalen fast immer und man braucht trotz Kultstatus keine Liebhaberpreise dafür zu bezahlen - es sind einfach gute, langlebige Gebrauchsfahrräder.  
 
Teile sind für alle Bromptons problemlos verfügbar und auch sehr alte Räder lassen sich mit sehr wenigen Einschränkungen auf den Stand eines aktuellen Modells bringen. Finanziell lohnend ist das in der Regel nicht, das bedeutet aber, dass selbst der misslungenste Kauf im Normalfall kein Totalausfall ist sondern lediglich unnötig teuer.
 
Teile sind für alle Bromptons problemlos verfügbar und auch sehr alte Räder lassen sich mit sehr wenigen Einschränkungen auf den Stand eines aktuellen Modells bringen. Finanziell lohnend ist das in der Regel nicht, das bedeutet aber, dass selbst der misslungenste Kauf im Normalfall kein Totalausfall ist sondern lediglich unnötig teuer.
  
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Die weitere Ausstattung des Brompton folgt einem Baukastensystem, das sich ab 2005 auch in der Namensgebung des Modells wiederspiegelt. Die Variante ohne alles heisst "E" (Empty), die mit '''Schutzblechen''' heisst "L" (Leisure), die Variante mit Schutzblechen und '''Gepäckträger''' heisst "R" (Rack) und die Variante mit Dynamobeleuchtung heisst "D". '''Schaltungsseitig''' besteht die Wahl zwischen Singlespeed, 2-Gang, 3-Gang und 6-Gang, bis 2001 war auch eine 5-Gang-Version erhältlich. Die teure Version mit Titanteilen hat zusätzlich ein kleines X (x-light) im Namen.
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Die weitere Ausstattung des Brompton folgt einem Baukastensystem, das sich ab 2005 ergänzend zur Lenkerform auch in der Namensgebung des Modells wiederspiegelt. Die Variante ohne alles heisst "E" (Empty), die mit '''Schutzblechen''' heisst "L" (Leisure), die Variante mit Schutzblechen und '''Gepäckträger''' heisst "R" (Rack) und die Variante mit Dynamobeleuchtung heisst "D". '''Schaltungsseitig''' besteht die Wahl zwischen Singlespeed, 2-Gang, 3-Gang und 6-Gang, bis 2001 war auch eine 5-Gang-Version erhältlich. Die teure Version mit Titanteilen hat zusätzlich ein kleines X (x-light) im Namen.
  
  
 
Ein Brompton S2Lx ist entsprechend ein Titan-S-Modell mit 2-Gang und Schutzblechen, aber ohne Dynamo-Licht und Gepäckträger. Ein M6RD  ein M-Modell mit 6 Gängen, Licht und Gepäckträger. (Gepäckträger heisst immer auch, dass Schutzbleche verbaut sind.)
 
Ein Brompton S2Lx ist entsprechend ein Titan-S-Modell mit 2-Gang und Schutzblechen, aber ohne Dynamo-Licht und Gepäckträger. Ein M6RD  ein M-Modell mit 6 Gängen, Licht und Gepäckträger. (Gepäckträger heisst immer auch, dass Schutzbleche verbaut sind.)
  
'''Bis 2005''' war die Namensgebung etwas einfacher gehalten - es gab ja nur eine Lenkerversion: T (Touring) war die Version mit Schutzblechen, Licht und Gepäckträger, L (Lightweight) die Version nur mit Schutzblechen, LD die Variante mit Schutzblechen und Licht, aber ohne Gepäcktäger. Vor 2000 gab es irgendwann auch noch einen S-Lenker, der mit dem heutigen S-Modell aber nichts gemein hat. Ein T5 ist also ein Touringmodell mit Fünfgangnabe.
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'''Bis 2005''' war die Namensgebung etwas einfacher gehalten - es gab ja nur eine Lenkerversion: T (Touring) war die Version mit Schutzblechen, Licht und Gepäckträger, L (Lightweight) die Version nur mit Schutzblechen, LD die Variante mit Schutzblechen und Licht, aber ohne Gepäcktäger. Ein T5 ist also ein Touringmodell mit Fünfgangnabe.  Vor 2000 gab es irgendwann kurz einen Lenker, der als S-Lenker bezeichnet wurde, das war aber keine Modellbezeichnung und mit dem heutigen S-Modell hat das nichts gemein.
  
Abweichend gab es von 2000 bis 2008 auch ein '''C-Modell''' ("Companion") als billige Einstiegsvariante. Das hat ab Werk immer den M-Lenker, einen Gang oder drei Gänge, weder Licht noch Schutzbleche noch Gepäckträger, ist immer rot und hat teilweise fühlbar schlechtere Komponenten verbaut als die zeitgenössischen normalen Modelle (z.B. Stahlkurbeln statt Alu). Der einzige Grund dieses Modell neu zu kaufen war der Preis, für den Gebrauchtkäufer ist es heute also eher unattraktiv.
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Ergänzend gab es von 2000 bis 2008 auch ein '''C-Modell''' ("Companion") als billige Einstiegsvariante. Das hat ab Werk immer den M-Lenker, einen Gang oder drei Gänge, weder Licht noch Schutzbleche noch Gepäckträger, ist immer rot und hat teilweise fühlbar schlechtere Komponenten verbaut als die zeitgenössischen normalen Modelle (z.B. Stahlkurbeln statt Alu). Der einzige Grund dieses Modell neu zu kaufen war der Preis, für den Gebrauchtkäufer ist es heute also eher unattraktiv.
  
 
Bei der '''Beleuchtung''' gibt es verschiedene Varianten: Bei älteren Modellen wurde am Gepäckträger ein Seitenläuferdynamo verbaut. Diese Beleuchtung ist nicht mehr zeitgemäss und der Dynamo war auch nicht gerade überragend zuverlässig. Seit ca. 2005 ist alternativ der hervorragende (und teure) Schmitt Nabendynamo SON im Angebot, der gelegentlich auch nachgerüstet wurde. Als günstigere Alternative wurde 2010 der Seitenläuferdynamo durch einen Nabendynamo von Shimano ersetzt (übrigens das einzige Bauteil von Shimano und auch das einzige japanische Bauteil, das ab Werk am Brompton lieferbar ist. Wie gesagt: das Brompton ist ein klassisches britisches Produkt.). Dieser kann leistungsmässig, gewichtsmässig und vom Rollwiderstand her nicht ganz mit der SON-Lösung mithalten, ob das in der Praxis spürbar ist darüber streiten sich die Gelehrten. Deutlich besser als der Seitenläufer ist er definitiv, der SON hat neben den besseren Leistungswerten den Charme eines präzise gefertigten Ingenieursprodukts und passt allein deshalb schon sehr gut zum Charakter des Brompton. Seit 2005 gibt es ausserdem ein neues Batterieleuchtenset mittelprächtiger Qualität.
 
Bei der '''Beleuchtung''' gibt es verschiedene Varianten: Bei älteren Modellen wurde am Gepäckträger ein Seitenläuferdynamo verbaut. Diese Beleuchtung ist nicht mehr zeitgemäss und der Dynamo war auch nicht gerade überragend zuverlässig. Seit ca. 2005 ist alternativ der hervorragende (und teure) Schmitt Nabendynamo SON im Angebot, der gelegentlich auch nachgerüstet wurde. Als günstigere Alternative wurde 2010 der Seitenläuferdynamo durch einen Nabendynamo von Shimano ersetzt (übrigens das einzige Bauteil von Shimano und auch das einzige japanische Bauteil, das ab Werk am Brompton lieferbar ist. Wie gesagt: das Brompton ist ein klassisches britisches Produkt.). Dieser kann leistungsmässig, gewichtsmässig und vom Rollwiderstand her nicht ganz mit der SON-Lösung mithalten, ob das in der Praxis spürbar ist darüber streiten sich die Gelehrten. Deutlich besser als der Seitenläufer ist er definitiv, der SON hat neben den besseren Leistungswerten den Charme eines präzise gefertigten Ingenieursprodukts und passt allein deshalb schon sehr gut zum Charakter des Brompton. Seit 2005 gibt es ausserdem ein neues Batterieleuchtenset mittelprächtiger Qualität.
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In Deutschland sind auf dem Gebrauchtmarkt fast ausschliesslich Räder ab Mitte der 90er Jahre vertreten, ältere Modelle tauchen kaum auf. Es werden aktuell (2014) sehr viele Modelle, die rund um das Jahr 2000 gebaut wurden (1997 bis ca. 2003) angeboten, häufig in hervorragendem, kaum benutzten Zustand. Gefühlt sind Räder aus diesem Zeitraum aktuell häufiger im Angebot als neuere Modelle, die zudem oft deutlichere Spuren regelmässiger Nutzung zeigen. Warum das so ist kann man nur spekulieren: Früher waren Bromptons in Deutschland in erster Linie bei Seglern und Wohnmobilfahrern als kompakte Beiboote beliebt, auch Hobbyflieger entdeckten das Brompton für sich - passt es doch perfekt als Bodenmobil in diverse Cessnamodelle. Alle diese Benutzergruppen haben etwas gemeinsam: Der verfügbare Platz ist beschränkt, durch das teure Hobby fiel der Preis des Bromptons nicht übermässig ins Gewicht und das Rad wurde als "Beiboot" nur ab und an verwendet und nicht im harten Alltagsbetrieb verschliessen.
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In Deutschland sind auf dem Gebrauchtmarkt fast ausschliesslich Räder ab Mitte der 90er Jahre vertreten, ältere Modelle tauchen kaum auf. Wurden bei der Erstellung dieser Gebrauchtberatung (2014) überwiegend Modelle, die rund um das Jahr 2000 gebaut wurden (1997 bis ca. 2003) angeboten (häufig in hervorragendem, kaum benutzten Zustand)  angeboten und vergleichsweise wenige jüngere so hat sich das in letzter Zeit geändert.  
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Mittlerweile gibt es auch ein gut durchmischtes Angebot jüngerer Räder, vom einjährigen, annähernd ungefahrenen Gebrauchten bis zur vernachlässigten Pendlertretmühle ist alles dabei. Eines bleibt: Die älteren Modelle rund um das Jahr 2000 sind oft in besserem Zustand als die mittelalten zwischen 2005 und 2010.
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Warum das so ist kann man nur spekulieren: Früher waren Bromptons in Deutschland in erster Linie bei Seglern und Wohnmobilfahrern als kompakte Beiboote beliebt, auch Hobbyflieger entdeckten das Brompton für sich - passt es doch perfekt als Bodenmobil in diverse Cessnamodelle. Alle diese Benutzergruppen haben etwas gemeinsam: Der verfügbare Platz ist beschränkt, durch das teure Hobby fiel der Preis des Bromptons nicht übermässig ins Gewicht und das Rad wurde als "Beiboot" nur ab und an verwendet und nicht im harten Alltagsbetrieb verschliessen.
  
 
Pendler (für die das Rad in erster Linie entworfen wurde) und Stadtbewohner entdeckten - im Gegensatz zur Situation in England - den kleinen Flitzer hierzulande erst später in grossem Stil und zum Kultmobil der urbanen Hipster wurde das Brompton erst in den letzten paar Jahren. 1996 war das Brompton T5 vom ADFC zum „Rad des Jahres 1997“ gekürt, das mag zur Bekanntheit in dieser Periode beigetragen haben und die Verkäufe bei obigen Zielgruppen angekurbelt.  
 
Pendler (für die das Rad in erster Linie entworfen wurde) und Stadtbewohner entdeckten - im Gegensatz zur Situation in England - den kleinen Flitzer hierzulande erst später in grossem Stil und zum Kultmobil der urbanen Hipster wurde das Brompton erst in den letzten paar Jahren. 1996 war das Brompton T5 vom ADFC zum „Rad des Jahres 1997“ gekürt, das mag zur Bekanntheit in dieser Periode beigetragen haben und die Verkäufe bei obigen Zielgruppen angekurbelt.  
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'''Das erste Kriterium bei der Bromptonwahl sollte das Grundmodell sein''', bestimmt durch die Lenkerform: '''Klassisches M-Modell''', '''sportliches S-Modell''', '''komfortables H-Modell''', '''flexibles P-Modell'''. Ein Umbau ist möglich, erfordert aber ausser dem Lenker auch jeweils eine andere Lenksäule und andere Brems- und Schaltungszüge, so dass ein solcher Umbau typischerweise deutlich über 200 Euro reine Materialkosten zur Folge hat. Die unterschiedlichen Lenker wurden übrigens erst 2005 eingeführt, wer ein älteres Modell kauft bekommt immer den klassischen M-Lenker (auch wenn das Modell früher T hiess) - trotzdem keine schlechte Wahl. Wer einen '''Gepäckträger''' möchte sollte bevorzugt ein Modell kaufen, an dem er bereits verbaut ist - die Nachrüstung ist mit 140 Euro Materialkosten nicht ganz billig.  
 
'''Das erste Kriterium bei der Bromptonwahl sollte das Grundmodell sein''', bestimmt durch die Lenkerform: '''Klassisches M-Modell''', '''sportliches S-Modell''', '''komfortables H-Modell''', '''flexibles P-Modell'''. Ein Umbau ist möglich, erfordert aber ausser dem Lenker auch jeweils eine andere Lenksäule und andere Brems- und Schaltungszüge, so dass ein solcher Umbau typischerweise deutlich über 200 Euro reine Materialkosten zur Folge hat. Die unterschiedlichen Lenker wurden übrigens erst 2005 eingeführt, wer ein älteres Modell kauft bekommt immer den klassischen M-Lenker (auch wenn das Modell früher T hiess) - trotzdem keine schlechte Wahl. Wer einen '''Gepäckträger''' möchte sollte bevorzugt ein Modell kaufen, an dem er bereits verbaut ist - die Nachrüstung ist mit 140 Euro Materialkosten nicht ganz billig.  
  
'''''Anmerkung zum Gepäckträger:''' Dass er praktisch ist steht ausser Frage. Sicherlich auch (etwas eingeschränkt) zum Transport von Dingen, aber beim Rollen des gefalteten Rades hat er klare Vorteile. Viele Bromptonfahrer empfinden ihn aber als ästhetische Zumutung und rollen lieber unkomfortabel. Wer schön sein will muss leiden... Zum Gepäcktransport im Alltag ist die bromptonspezifische Lösung mit Frontträgerblock oberhalb der Gabel und passenden Taschen erheblich besser geeignet und für Viele eines der Killerfeatures des Brompton - absolut empfehlenswert.
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'''''Anmerkung zum Gepäckträger:''' Dass er praktisch ist steht ausser Frage. Sicherlich auch (etwas eingeschränkt) zum Transport von Dingen, aber beim Rollen des gefalteten Rades hat er klare Vorteile. Viele Bromptonfahrer empfinden ihn aber als ästhetische Zumutung und rollen lieber unkomfortabel. Wer schön sein will muss leiden... Zum Gepäcktransport im Alltag ist die bromptonspezifische Lösung mit Frontträgerblock oberhalb der Gabel und passenden Taschen erheblich besser geeignet und für Viele eines der Killerfeatures des Brompton - absolut empfehlenswert. Der Gepäckträger hat dennoch praktische Vorteile: Bei geschickter Beladung lassen sich - bedingt durch die niedrige Ausgangshöhe -bei Bedarf erstaunlich grosse Gegenstände darauf transportieren.
 
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'''Das zweite Entscheidungskriterium nach dem Grundmodell ist die Schaltung'''. Ab Werk gibt bzw. gab es Singlespeed, 2-Gang-Kettenschaltung (seit Mitte 2005), Dreigangnabe, Fünfgangnabe (bis 2000/2001) oder Sechs-Gang (seit April 2002, eine bromptonspezifische Kombination aus 3-Gang-Nabe und 2-Gang Kettenschaltung), zwischen 2001 und 2008 zusätzlich optional ein Schlumpf-Getriebe im Tretlager.  
 
'''Das zweite Entscheidungskriterium nach dem Grundmodell ist die Schaltung'''. Ab Werk gibt bzw. gab es Singlespeed, 2-Gang-Kettenschaltung (seit Mitte 2005), Dreigangnabe, Fünfgangnabe (bis 2000/2001) oder Sechs-Gang (seit April 2002, eine bromptonspezifische Kombination aus 3-Gang-Nabe und 2-Gang Kettenschaltung), zwischen 2001 und 2008 zusätzlich optional ein Schlumpf-Getriebe im Tretlager.  
  
Die Nabenschaltungen kamen bis Ende 2000 / Anfang 2001 von Sturmey Archer, von 2001 bis 2004 von Sachs/SRAM (die gute alte Torpedo), danach kam, wie schon vor 2001, die Dreigangschaltung von Sturmey-Archer (jetzt unter der Regie von Sunrace), während die Sechsgangversion bis einschliesslich Januar 2009 weiterhin mit Sachs/SRAM-Naben arbeitete. Die Sechsgang-Version hat seit 2009 eine geänderte Nabe, die Brompton Wide Range - sehr empfehlenswert - die ebenfalls von S/A kommt. Dieses muntere Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel hat seine Ursache in der Insolvenz von Sturmey-Archer im September 2000. Anfang 2001 waren die letzten Vorräte aufgebraucht und ein neuer Lieferant musste her. Da es von Sachs keine passende Fünfgangnabe gab wurde eilends der bromptoneigene Umwerfer entwickelt, der nach Erscheinen im April 2002 nicht nur für neue Räder sondern auch als Nachrüstkit für Räder mit Sachs-Dreigang-Schaltung angeboten wurde. Um den Kunden auch in dieser Zwischenzeit ein grösseres Übersetzungsspektrum anbieten zu können waren die Räder gegen heftigen Aufpreis mit einem 2-Gang Tretlagergetriebe von Schlumpf (SpeedDrive oder MountainDrive) lieferbar, das zumindest beim deutschen Importeur bis einschliesslich 2008 im Programm blieb und unabhängig von der Schaltung im Hinterrad verbaut werden konnte (die hinten verbaute Ganganzahl wird mit dem Getriebe formal verdoppelt) - hier sind also viele Kombinationen denkbar. Neben dem heftigen Preisaufschlag bringt die Schlumpferei auch rund 1 kg Gewicht an Bord - beides Gründe warum diese Lösung nicht sehr häufig bei gebrauchten Rädern auftaucht. Technisch ist sie völlig problemlos und hat sogar einige Vorteile.
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Die Nabenschaltungen kamen bis Ende 2000 / Anfang 2001 von Sturmey Archer, von 2001 bis 2004 von Sachs/SRAM (die gute alte Torpedo), danach kam, wie schon vor 2001, die Dreigangschaltung von Sturmey-Archer (jetzt unter der Regie von Sunrace), während die Sechsgangversion bis einschliesslich Januar 2009 weiterhin mit Sachs/SRAM-Naben arbeitete. Die Sechsgang-Version hat seit 2009 eine geänderte Nabe, die Brompton Wide Range - sehr empfehlenswert - die ebenfalls von S/A kommt. Dieses muntere Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel hat seine Ursache in der Insolvenz von Sturmey-Archer im September 2000. Anfang 2001 waren die letzten Vorräte aufgebraucht und ein neuer Lieferant musste her. Da es von Sachs keine passende Fünfgangnabe gab wurde eilends der bromptoneigene Umwerfer entwickelt, der nach Erscheinen im April 2002 nicht nur für neue Räder sondern auch als Nachrüstkit für Räder mit Sachs-Dreigang-Schaltung angeboten wurde. Um den Kunden auch in dieser Zwischenzeit ein grösseres Übersetzungsspektrum anbieten zu können waren die Räder gegen heftigen Aufpreis mit einem 2-Gang Tretlagergetriebe von Schlumpf (SpeedDrive oder MountainDrive) lieferbar, das zumindest beim deutschen Importeur bis einschliesslich 2008 im Programm blieb und unabhängig von der Schaltung im Hinterrad verbaut werden konnte (die hinten verbaute Ganganzahl wird mit dem Getriebe formal verdoppelt) - hier sind also viele Kombinationen denkbar. Neben dem heftigen Preisaufschlag bringt die Schlumpferei auch modellabhängig zwischen ca. 400g und 750g Mehrgewicht an Bord - beides Gründe warum diese Lösung nicht sehr häufig bei gebrauchten Rädern auftaucht. Technisch ist sie völlig problemlos und hat sogar einige Vorteile.
  
 
Besonders empfehlenswert sind bei neueren Rädern die BWR (ab 2009) oder die 2-Gang (ab 2005), bei älteren Rädern die S/A 5-Gang-Sprinter (ca. 1994 - 2000). Auch die anderen Schaltungen tun jedoch ihren Dienst, zudem lässt sich die Schaltung problemlos tauschen und z.B. auch moderne 8-Gang-Naben von Shimano oder S/A verbauen (und mit gehörigem Aufwand auch Alfine-11 oder Rohloff). Wenn also sonst alles passt ausstattungshalber und der Preis stimmt kann auch ein Rad mit unattraktiver Schaltung ein sehr guter Kauf sein. Dennoch ist ein Schaltungswechsel finanziell ein heftiger Schlag ins Kontor - mit das Teuerste, was man abseits eines Umbaus auf Titanteile machen kann. Bedauerlich, weil die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Schaltungsvarianten beim Neurad sehr gering sind und auch beim Gebrauchtrad keinen wirklich grossen Unterschied ausmachen, wenn überhaupt. Wer also mit einer der werksmässig offerierten Schaltungen hinreichend bedient ist sollte versuchen direkt ein passendes Modell erwerben - leider sind ausgerechnet die empfehlenswertesten Schaltungen bei den neueren Rädern diejenigen, die am seltensten gebraucht angeboten werden... Wer hingegen ohnehin vor hat auf eine Nachrüstlösung zu setzen kann diesen Aspekt vernachlässigen.  
 
Besonders empfehlenswert sind bei neueren Rädern die BWR (ab 2009) oder die 2-Gang (ab 2005), bei älteren Rädern die S/A 5-Gang-Sprinter (ca. 1994 - 2000). Auch die anderen Schaltungen tun jedoch ihren Dienst, zudem lässt sich die Schaltung problemlos tauschen und z.B. auch moderne 8-Gang-Naben von Shimano oder S/A verbauen (und mit gehörigem Aufwand auch Alfine-11 oder Rohloff). Wenn also sonst alles passt ausstattungshalber und der Preis stimmt kann auch ein Rad mit unattraktiver Schaltung ein sehr guter Kauf sein. Dennoch ist ein Schaltungswechsel finanziell ein heftiger Schlag ins Kontor - mit das Teuerste, was man abseits eines Umbaus auf Titanteile machen kann. Bedauerlich, weil die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Schaltungsvarianten beim Neurad sehr gering sind und auch beim Gebrauchtrad keinen wirklich grossen Unterschied ausmachen, wenn überhaupt. Wer also mit einer der werksmässig offerierten Schaltungen hinreichend bedient ist sollte versuchen direkt ein passendes Modell erwerben - leider sind ausgerechnet die empfehlenswertesten Schaltungen bei den neueren Rädern diejenigen, die am seltensten gebraucht angeboten werden... Wer hingegen ohnehin vor hat auf eine Nachrüstlösung zu setzen kann diesen Aspekt vernachlässigen.  
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Die Preise für neue Räder unterscheiden sich zumeist nur geringfügig - die meisten Händler orientieren sich bei Rädern und Zubehör an den unverbindlichen Preisempfehlungen des Importeurs, wie sie im Konfigurator unter http://www.brompton.de zu finden sind. Einzelne Händler unterbieten diese Preise modellabhängig regelmässig um ca. 100 - 150 Euro, etwas günstiger lässt sich ausserdem häufig in den Wintermonaten einkaufen. Im Frühjahr wiederum kann man mit etwas Glück ein vergünstigtes Vorjahresmodell bekommen. Die saisonalen Nachlässe sind nicht üppig - kein Vergleich mit den Rabattschlachen bei grossen Rädern - so um die 10% sind vermutlich drin im Mittel ohne grosses Verhandeln. Vor Ort beim Händler kann man im Zweifel einen Hauspreis bekommen, insbesondere wenn man noch Zubehör kauft. Leben und leben lassen heisst die Devise - auf Teufel komm raus immer noch ein bisschen billiger zu wollen macht am Ende weder Händler noch Kunden Spass.
 
Die Preise für neue Räder unterscheiden sich zumeist nur geringfügig - die meisten Händler orientieren sich bei Rädern und Zubehör an den unverbindlichen Preisempfehlungen des Importeurs, wie sie im Konfigurator unter http://www.brompton.de zu finden sind. Einzelne Händler unterbieten diese Preise modellabhängig regelmässig um ca. 100 - 150 Euro, etwas günstiger lässt sich ausserdem häufig in den Wintermonaten einkaufen. Im Frühjahr wiederum kann man mit etwas Glück ein vergünstigtes Vorjahresmodell bekommen. Die saisonalen Nachlässe sind nicht üppig - kein Vergleich mit den Rabattschlachen bei grossen Rädern - so um die 10% sind vermutlich drin im Mittel ohne grosses Verhandeln. Vor Ort beim Händler kann man im Zweifel einen Hauspreis bekommen, insbesondere wenn man noch Zubehör kauft. Leben und leben lassen heisst die Devise - auf Teufel komm raus immer noch ein bisschen billiger zu wollen macht am Ende weder Händler noch Kunden Spass.
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Um den Jahreswechsel tauschen viele Händler ihre Vorführräder gegen neue Modelle und veräussern sie meist mit deutlichem Preisabschlag - oft kann man so günstig zu einem aktuellen, kaum gefahrenen Rad kommen. Temporär grösser wird der Preisabschlag für Lagerware oft, wenn das Brompton im aktuellen Modelljahr grössere und optisch auffällige Neuerungen erfahren hat - das ist grob alle vier bis fünf Jahre der Fall (2000, 2005, 2009/2010, 2013, 2017) und recht schnell wieder erledigt.
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Gelegentlich (inzwischen selten) findet man bei manchen Händlern bereits einige Jahre alte neue Räder, die nicht verkauft wurden. Das kann daran liegen, dass der Händler vor Jahren Brompton mal ins Sortiment genommen aber keinen Kundenkreis für Bromptons hat (und dann vermutlich auch nicht viel Kompetenz in diesem Bereich) oder das Rad hat eine unbeliebte Farbe oder Ausstattung - manchmal auch beides zugleich. Wer sich damit und mit etwas veralteter Ausstattung arrangieren kann kann meist mit sehr deutlichen Preisabschlägen rechnen - das Rad wurde ja sehr viel billiger als zum heutigen Preis eingekauft (und auch der ehemalige Listenverkaufspreis war sehr viel niedriger als heute), das Rad ist bereits teilweise abgeschrieben und das arme Brommi ist bei diesem Händler erwiesenermassen ein "Ladenhüter", der Kapital bindet und kostbare Verkaufsfläche wegnimmt. Mit Glück ergibt sich so eine günstige Gelegenheit...
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Oft sind es gerade die teuren Topmodelle mit Titan und manchmal SON, die so ein Schicksal ereilt: Vielen waren sie früher viel zu teuer "für so ein kleines Rad" und daher schwer verkäuflich, besonders wenn es in Deutschland wenig gefragte Varianten wie z.B. mit P-Lenker oder Zweigangschaltung waren. Aus heutiger Perspektive ist der Preis dann ziemlich sicher ein Schnäppchen und so hat manch beglückter Bromptonaut z.B. ein leicht angestaubtes S2Lx zum Discounttarif gefunden. Die Regel ist so etwas längst nicht mehr (deswegen sollte man nicht drauf spekulieren), vorkommen tut es noch ab und an.
  
 
Mit diesem Wissen über die Neupreise sollte man in Welt der gebrauchten Räder einsteigen - gerade bei aktuellen oder fast ungefahrenen Modellen zu hohen Preisen sehr nahe dem Listenneupreis sollte man sich überlegen ob der Neukauf bei einem günstigen Händler eine Alternative zum Gebrauchtkauf sein kann: Man muss nicht lange suchen, bekommt die Ausstattung und Farbe, die man wirklich haben will und hat die volle Gewährleistung und auch die Lieferung ist kein Problem. Bei begrenztem Budget ist das freilich keine Alternative und so schauen wir doch mal, was es am Gebrauchtmarkt so gibt...
 
Mit diesem Wissen über die Neupreise sollte man in Welt der gebrauchten Räder einsteigen - gerade bei aktuellen oder fast ungefahrenen Modellen zu hohen Preisen sehr nahe dem Listenneupreis sollte man sich überlegen ob der Neukauf bei einem günstigen Händler eine Alternative zum Gebrauchtkauf sein kann: Man muss nicht lange suchen, bekommt die Ausstattung und Farbe, die man wirklich haben will und hat die volle Gewährleistung und auch die Lieferung ist kein Problem. Bei begrenztem Budget ist das freilich keine Alternative und so schauen wir doch mal, was es am Gebrauchtmarkt so gibt...
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'''''Die Räder lassen sich grob altersmässig gruppieren:'''''
 
'''''Die Räder lassen sich grob altersmässig gruppieren:'''''
  
Es gibt eine offizielle Generationengruppierung bei Bromptons: MK 1, Mk 2 (ab 1987), MK 3 (ab 2000), Mk4 (ab 2004) - die vernachlässigen wir hier mal grosszügig weitgehend, da wir uns ja vorwiegend auf den Nutzwert fokussieren wollen und weniger Bromptonhistorie betreiben. Die industrielle Fertigung im kleinen Stil begann mit dem MK2. Sehr frühe Mk2-Räder und Räder der MK1-Generation sind Liebhaberstücke mit einigen Besonderheiten. Sie tauchen sehr selten am Markt auf und sind nicht in dieser Kaufberatung berücksichtigt. Im Folgenden also eine subjektive, pragmatische Gruppierung:
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Es gibt eine offizielle Generationengruppierung bei Bromptons: MK 1, Mk 2 (ab 1987), MK 3 (ab 2000), Mk4 (ab 2004) - die vernachlässigen wir hier mal grosszügig weitgehend, da wir uns ja vorwiegend auf den Nutzwert fokussieren wollen und weniger Bromptonhistorie betreiben. Die industrielle Fertigung im kleinen Stil begann mit dem MK2. Sehr frühe Mk2-Räder und Räder der MK1-Generation sind Liebhaberstücke mit einigen Besonderheiten. Sie tauchen sehr selten am Markt auf und sind nicht in dieser Kaufberatung berücksichtigt. Im Folgenden also eine subjektive, pragmatische Gruppierung. Wer es genauer wissen will findet eine Aufstellung der Änderungen nach Baujahr gegliedert hier: http://wiki.bromptonauten.de/index.php?title=Modell%C3%A4nderungen
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- '''Räder ab Modelljahr 2017:''' Für das Modelljahr 2017 hatte Brompton mal wieder eine grössere Überarbeitung in Petto: Die Schalthebel (die viele Fahrer bis dato ästhetisch fragwürdig fanden) wanderten unter den Lenker und sind jetzt als indexierte Klickschalter im Stil von Shimano Rapid-Fire ausgeführt - optisch wie praktisch im Wesentlichen Geschmackssache. Die Lenker von H- und M-Modell wurden etwas niedriger, die Vorbauten im Gegenzug höher, so dass die Höhe insgesamt identisch blieb. Neben einer etwas moderneren Optik ist die Folge dieser Änderung ein steiferes Lenkverhalten und mehr breite im Griffbereich, so dass nun Platz für neue, breitere Lenkergriffe (die jetzt geschraubt statt geklebt sind) und die schon erwähnten geänderten Schalthebel ist. Die Klingel wanderte nach rechts (ist aber leiser als zuvor) und der Gepäckträger hat nun Vertiefungen für die Spanngummis, so dass sie beim Schieben in gefaltetem Zustand nicht mehr so leicht an Unebenheiten am Boden hängenbleiben. Der angejahrte Akkuscheinwerfer von Hermanns wurde durch einen Cateye Volt erstetzt, der per USB aufladbar ist, etwas teurer ist (und in Deutschland keine StVo-Zulassung hat), er wird nun an der Gabelkrone anstatt am Lenker befestigt und stört dadurch nicht mehr beim Falten. Den Brompton-Sattel gibt es nun auch auch in breiter.
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Der Aufpreis für Sonderfarben entfiel 2017, auch können nun ohne den bisher fälligen Mehrpreis Hauptrahmen und Gabel/Vorbau/Hinterbau in unterschiedlichen Farben kombiniert werden. Auf dem Gebrauchtmarkt wird sich das wohl in Form von bunteren Bromptons bemerkbar machen.
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Wie immer sind alle Änderungen an älteren Rädern nachrüstbar, jedoch ist dafür erheblicher finanzieller Einsatz nötig (zumindest was Lenker, Vorbauten und Schalthebel angeht). Nötig ist das nicht - wie meist bei Brompton handelt es sich bei den Neuerungen nicht um eine Revolution sondern um eine Evolution. Wer Wert auf die neuen Schalthebel und die neuen Vorbauten legt sollte sinnvollerweise direkt ein Rad ab 2017 kaufen (im Handel ab Spätherbst 2016, beginnend mit der Black Edition). 2017er Black Edition Räder haben optional einen schwarzen Nabendynamo und einen schwarzen Gepäckträger. Ab davon hat Brompton wie schon 2016 auch 2017 einige Sondermodelle auf den Markt gebracht, die im Wesentlichen eine spezielle Optik aufweisen und teilweise spezielle Fronttaschen (Details dazu in der Modellgeschichte).
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'''''''Nachrüsten:''''' ''empfehlenswert:'' Ergon Handgriffe ([http://www.ergon-bike.com/de/de/product/gp1-biokork 3rd Party]), sonst nichts.
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'''''grösster Nachteil der Generation:''''' die klassische Optik des M-Modells ist nach 30 Jahren Geschichte - manche sehen das aber eher als Vor- als als Nachteil...
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- '''neue oder neuwertige Räder ab 2013:''' Diese haben bereits alle wesentlichen aktuellen Ausstattungsmerkmale. Erwähnenswert sind ab 2013 unter anderem neue, deutlich verbesserte Bremsgriffe, ein geschraubtes Kettenblatt mit leichteren Kurbeln sowie neue, stabilere Hohlkammerfelgen. Gebraucht macht sich bei diesen Rädern unterschiedliche Ausstattung am stärksten bemerkbar - die Besitzer haben den Anschaffungspreis wohl noch gut in Erinnerung. Importeur Voss verkauft hin und wieder Vorführ- und Messeräder, typischerweise mit rund 10% Abschlag auf den Listenpreis. Auch einige Händler tauschen zum Jahreswechsel ihre Vorführräder. Privatangebote sind etwas günstiger - ca. 15 - 25%  unter als dem aktuelle Listenneupreis sind realistisch, mit Glück auch mal bis zu 30%. Teurere Modelle werden meist nicht nur absolut sondern auch prozentual etwas mehr als billigere verlieren - stehen sie doch in direkter Konkurrenz zu etwas schlichter ausgestatteten Neurädern. Die 1000 Euro-Marke ist eine magische Schwelle für das Interesse von Kaufinteressenten. Nicht jedes Rad wird sich daran annähern, mindestens 200 Euro Unterschied zum Neupreis sollten aber auch bei neuwertigen Rädern immer drin sein. Je höher der Nachlass desto schneller ist das Rad verkauft, das wissen auch die meisten Verkäufer. Vom Zustand her sind die Räder meist sehr gut oder nahezu neuwertig. Ein guter Kauf.
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- '''neue oder neuwertige Räder ab 2013:''' Diese haben bereits alle wesentlichen aktuellen Ausstattungsmerkmale. Erwähnenswert sind ab 2013 unter anderem neue, deutlich verbesserte Bremsgriffe, ein geschraubtes Kettenblatt mit leichteren Kurbeln sowie neue, stabilere Hohlkammerfelgen. Ab 2016 gibt es neue, grössere Röllchen am Hinterbau, ansonsten nichts von Bedeutung. Gebraucht macht sich bei diesen Rädern unterschiedliche Ausstattung am stärksten bemerkbar - die Besitzer haben den Anschaffungspreis wohl noch gut in Erinnerung. Importeur Voss verkauft hin und wieder Vorführ- und Messeräder, typischerweise mit rund 10% Abschlag auf den Listenpreis. Auch einige Händler tauschen zum Jahreswechsel ihre Vorführräder. Privatangebote sind etwas günstiger - ca. 15 - 25%  unter als dem aktuelle Listenneupreis sind realistisch, mit Glück auch mal bis zu 30%. Teurere Modelle werden meist nicht nur absolut sondern auch prozentual etwas mehr als billigere verlieren - stehen sie doch in direkter Konkurrenz zu etwas schlichter ausgestatteten Neurädern. Die 1000 Euro-Marke ist eine magische Schwelle für das Interesse von Kaufinteressenten. Nicht jedes Rad wird sich daran annähern, mindestens 200 Euro Unterschied zum Neupreis sollten aber auch bei neuwertigen Rädern immer drin sein und vereinzelt sind inzwischen (Sommer 2017) Räder ab Modelljahr 2013 auch mal bereits deutlich unterhalb der 1000 Euro Marke im Angebot. Je höher der Nachlass desto schneller ist das Rad verkauft, das wissen auch die meisten Verkäufer. Vom Zustand her sind die Räder meist sehr gut oder nahezu neuwertig. Im direkten Vergleich mit älteren Rädern fallen zudem viele kleinteilige Verbesserungen auf, die Stück für Stück eingeflossen sind von der Mechanik des Faltpedals bis zu höherwertigen Schraubenköpfen. Ein guter Kauf.
  
  
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- '''die Generation ab 2008/2009 - 2012:''' Hier sind die wichtigsten sicherheitsrelevanten Neuerungen verbaut (Bremsen!), der 2007 als Zubehör vorgestellte Haken zum Halten des Hinterbaus ist ab Anfang 2008 Serie und ab 2009 ausserdem der neue Sattel und die BWR bei der 6-Gang-Schaltung. Der neue Sattel ist optisch ansprechend und vom Sitzen um Welten besser als das Vormodell - HighEnd ist er nach wie vor nicht und ein Tausch gegen einen für den eigenen Hintern passenden Sattel ist zumindest bei Vielfahrern nach wie vor üblich - beliebt ist der klassische Kernledersattel Brooks B17, den Brompton gegen Aufpreis schon seit vielen Jahren in Herren- oder Damenversion zum Neurad anbietet (und der sich, wie jeder andere Sattel auch, nachrüsten lässt). Mit dem neuen Sattel wird auch der hochwertige Sattelkloben "Brompton Pentaclip" mitgeliefert anstelle der vorherigen proprietären Lösung - das macht die Nachrüstung von individuellen Sätteln billiger als bei älteren Bromptons. So um die 800 Euro sollte man einplanen '''für ein Rad in sehr gutem Zustand'''. Sehr viel günstiger wird es selten, bei neueren oder gut ausgestatteten Modellen (z.B. mit BWR und oder SON) darf es auch mehr sein (aber eher nicht deutlich vierstellig), auch wenn gerne mal um und sehr deutlich über 1000 Euro gefordert werden. Je neuer das Brompton, je besser der Zustand und je umfangreicher die Ausstattung desto höher der Preis. Der Zustand bei dieser Generation divergiert: Es gibt kaum gefahrene Wohnmobilräder oder wenig genutzte Geschenke, aber genauso täglich bei Wind und Wetter gefahrene Pendlerräder mit deutlichen Nutzungsspuren und relativ hohen Kilometerleistungen. Entsprechend sollten sich die Unterschiede im Zustand im Preis widerspiegeln.  
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- '''die Generation ab 2008/2009 - 2012:''' Hier sind die wichtigsten sicherheitsrelevanten Neuerungen verbaut (Bremsen!), der 2007 als Zubehör vorgestellte Haken zum Halten des Hinterbaus ist ab Anfang 2008 Serie und ab 2009 ausserdem der neue Sattel und die BWR bei der 6-Gang-Schaltung. Der neue Sattel ist optisch ansprechend und vom Sitzen um Welten besser als das Vormodell - HighEnd ist er nach wie vor nicht und ein Tausch gegen einen für den eigenen Hintern passenden Sattel ist zumindest bei Vielfahrern nach wie vor üblich - beliebt ist der klassische Kernledersattel Brooks B17, den Brompton gegen Aufpreis schon seit vielen Jahren in Herren- oder Damenversion zum Neurad anbietet (und der sich, wie jeder andere Sattel auch, nachrüsten lässt). Mit dem neuen Sattel wird auch der hochwertige Sattelkloben "Brompton Pentaclip" mitgeliefert anstelle der vorherigen proprietären Lösung - das macht die Nachrüstung von individuellen Sätteln billiger als bei älteren Bromptons. Die Aussenhüllen der Brems- und Schaltzüge sind nun durchgängig hochwertige Ware von Jagwire (zuvor nur beim S-Modell) - das verbessert die Bremswirkung.
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So um die 800 Euro sollte man einplanen '''für ein Rad in sehr gutem Zustand'''. Sehr viel günstiger wird es selten, bei neueren oder gut ausgestatteten Modellen (z.B. mit BWR und oder SON) darf es auch mehr sein (aber eher nicht deutlich vierstellig), auch wenn gerne mal um und sehr deutlich über 1000 Euro gefordert werden. Je neuer das Brompton, je besser der Zustand und je umfangreicher und hochwertiger die Ausstattung desto höher der Preis. Der Zustand bei dieser Generation divergiert: Es gibt kaum gefahrene Wohnmobilräder oder wenig genutzte Geschenke, aber genauso täglich bei Wind und Wetter gefahrene Pendlerräder mit deutlichen Nutzungsspuren und relativ hohen Kilometerleistungen. Entsprechend sollten sich die Unterschiede im Zustand im Preis widerspiegeln.  
  
  
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- '''die Generation zwischen 2004 und 2007:''' 2004 wurde die Generation Mk4 eingeführt und damit der aktuelle Hauptrahmen. Ab dieser Generation sind  auch die beiden Teile des Hauptrahmens problemlos als Ersatzteile erhältlich (auch wenn man das wohl nur nach einem Unfall brauchen dürfte). Es gibt sehr attraktive Modelle (z.B. sehr frühe 2-Gang-Titan-Bromptons) und auch optisch sind hübsche Duotonlackierungen mit Silber als Kontrastfarbe häufig (da in diesem Zeitraum aufpreisfrei erhältlich). Technisch sind diese Modelle aber schon deutlich weiter vom aktuellen Stand entfernt, wenn nicht nachgerüstet wurde: Baujahrsabhängig kann man  die hintere Bremse gegen ein aktuelleres Exemplar tauschen (die vordere ist in den Jahren nach 2000 schon das verbesserte Dualpivot-Exemplar, hinten kam das ca. Mitte 2007). Die Reifen sind oft noch keine pannensicheren Hochdruckexemplare, die werksseitige 6-Gang-Schaltung ist deutlich unattraktiver als die späterer Modelle, die Beleuchtung ist zumeist per Seitenläuferdynamo und insgesamt veraltet, die Pedale sind teilweise noch die alten Plastikmodelle, der Sattel, wenn original, ein Folterinstrument. Bei einem Rad dieser Altersklasse kann man zudem davon ausgehen, dass man die Innen- und Aussenzüge wechseln sollte (die Aussenzüge sind beim Brompton durch das Falten stark beansprucht und insbesondere die nach hinten führenden brechen an den Knickstellen irgendwann). Bei vielgefahrenen Rädern kann zudem das Schwingenlager nach Liebe verlangen und die Felgen nach baldigem Austausch. Es besteht also potentiell ein fühlbarer Wartungs- und Nachrüstaufwand - das spiegelt sich allerdings nicht in den geforderten Gebrauchtpreisen wider: Die liegen regelmässig zwischen 800 und gut 1000 Euro - in meinen Augen deutlich zu viel und wenn überhaupt nur für Räder in sehr gutem Wartungszustand, mit halbwegs geringer Laufleistung und einigen bereits erfolgten Nachrüstungen ansatzweise vertretbar. 800 sollten (natürlich wie immer mit Ausnahme des Titanmodells) das alleroberste Limit sein für ein wirklich sehr gutes Modell, ein normal gebrauchtes wäre wohl eher zwischen 500 und 700 Euro zu verorten, abhängig von Ausstattung und Zustand. Zur Erinnerung: Erst seit 2005 gibt es die verschiedenen Lenkerformen, davor ausschliesslich den M-Lenker. In dieser Altersklasse sind relativ viel gefahrene Räder mit mehr oder weniger deutlichen Nutzungsspuren eher die Regel als die Ausnahme, es gibt aber auch durchaus sehr gepflegte Exemplare - nur eben seltener als in den anderen Kategorien.
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- '''die Generation zwischen 2004 und 2007:''' 2004 wurde die Generation Mk4 eingeführt und damit der aktuelle Hauptrahmen. Ab dieser Generation sind  auch die beiden Teile des Hauptrahmens problemlos als Ersatzteile erhältlich (auch wenn man das wohl nur nach einem Unfall brauchen dürfte). Es gibt sehr attraktive Modelle (z.B. sehr frühe 2-Gang-Titan-Bromptons) und auch optisch sind hübsche Duotonlackierungen mit Silber als Kontrastfarbe häufig (da in diesem Zeitraum aufpreisfrei erhältlich). Technisch sind diese Modelle aber schon deutlich weiter vom aktuellen Stand entfernt, wenn nicht nachgerüstet wurde: Baujahrsabhängig kann man  die hintere Bremse gegen ein aktuelleres Exemplar tauschen (die vordere ist in den Jahren nach 2000 schon das verbesserte Dualpivot-Exemplar, hinten kam das ca. Mitte 2007), objektiv nötig ist das jedoch nicht. Die Reifen sind oft noch keine pannensicheren Hochdruckexemplare, die werksseitige 6-Gang-Schaltung ist deutlich unattraktiver als die späterer Modelle, die Beleuchtung ist zumeist per Seitenläuferdynamo und insgesamt veraltet, die Pedale rechts sind ab Werk noch die alten Plastikmodelle, der Sattel, wenn original, ästehtisch altbacken und nach Meinung vieler eher ein Folterinstrument. Bei einem Rad dieser Altersklasse kann man zudem davon ausgehen, dass man oft die Innen- und Aussenzüge wechseln sollte (die Aussenzüge sind beim Brompton durch das Falten stark beansprucht und insbesondere die nach hinten führenden brechen an den Knickstellen rund um's Tretlager irgendwann). Bei vielgefahrenen Rädern kann zudem das Schwingenlager nach Liebe verlangen und die Felgen nach baldigem Austausch. Es besteht also potentiell ein fühlbarer Wartungs- und Nachrüstaufwand - das spiegelt sich allerdings nicht in den geforderten Gebrauchtpreisen wider: Die liegen regelmässig zwischen 800 und gut 1000 Euro - in meinen Augen deutlich zu viel und wenn überhaupt nur für Räder in sehr gutem Wartungszustand, mit halbwegs geringer Laufleistung und einigen bereits erfolgten Nachrüstungen ansatzweise vertretbar. 800 sollten (natürlich wie immer mit Ausnahme des Titanmodells) das alleroberste Limit sein für ein wirklich sehr gutes Modell, ein normal gebrauchtes wäre wohl eher zwischen 500 und 700 Euro zu verorten, abhängig von Ausstattung und Zustand. Zur Erinnerung: Erst seit 2005 gibt es die verschiedenen Lenkerformen, davor ausschliesslich den M-Lenker. In dieser Altersklasse sind relativ viel gefahrene Räder mit mehr oder weniger deutlichen Nutzungsspuren eher die Regel als die Ausnahme, es gibt aber auch durchaus sehr gepflegte Exemplare - nur eben seltener als in den anderen Kategorien.
  
  
'''''''Nachrüsten:''''' ''empfehlenswert:'' Doppelpivotbremse hinten (ca. 50 Euro), bei älteren Rädern pannensichere Hochdruckbereifung (ca. 40 Euro/Rad), ansonsten wie die moderneren Generationen ''lohnend, optional:'' Hinterbauclip (ca. 43 Euro), moderne Jagwirezüge, moderne Beleuchtung, teilweise moderne Pedale, ansonsten wie die moderneren Generationen
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'''''''Nachrüsten:''''' ''empfehlenswert:'' bei älteren Rädern pannensichere Hochdruckbereifung (ca. 40 Euro/Rad), ansonsten wie die moderneren Generationen ''lohnend, optional:'' Hinterbauclip (ca. 43 Euro), moderne Jagwirezüge, moderne Beleuchtung, teilweise moderne Pedale, Doppelpivotbremse hinten (ca. 50 Euro), ansonsten wie die moderneren Generationen
  
 
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' mit Ausnahme der 2-Gang-Variante (ab 2005) keine wirklich gute Schaltung/Übersetzung verfügbar (zumindest nach Meinung vieler Bromptonfahrer). Kann man überleben und ist überdies Geschmackssache.
 
'''''grösster Nachteil der Generation:''''' mit Ausnahme der 2-Gang-Variante (ab 2005) keine wirklich gute Schaltung/Übersetzung verfügbar (zumindest nach Meinung vieler Bromptonfahrer). Kann man überleben und ist überdies Geschmackssache.
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- '''Das Mk3 - April 2000 bis April 2004:''' Zwischen dem Mk3-Modell und Bromptons der nachfolgenden Generation Mk4 besteht ein sehr markanter Unterschied: Mit dem Mk4 führte Brompton im Mai 2004  ein neues, verbessertes Faltscharnier am Hauptrahmen ein und damit einhergehend einen minimal längeren Radstand. Auswirkungen auf das Fahrverhalten hat das nicht, es ist jedoch eine der wenigen Verbesserungen am Brompton, die sich nicht nachrüsten lassen (zumindest nicht ohne Rahmentausch). Der neue Rahmen ist etwas stabiler, beim Alten kam es in seltenen Fällen zu Brüchen im Bereich der vorderen Hälfte des Hauptrahmens. Entweder am Faltgelenk am vorderen Teil des Hauptrahmens oder am Übergangs vom Rahmenrohr zum Steuerrohr. Diese Brüche laufen dank des Stahlrahmens in der Regel langsam und sturzfrei ab. Problem dabei: Das betroffene Rahmenvorderteil gibt es nicht mehr neu - wenn ein solcher Schaden auftritt wird also ein kompletter neuer Hauptrahmen benötigt (teuer). Ob diese Schäden im Alter verstärkt auftreten und wie häufig sie überhaupt vorkommen ist unklar, bisher finden sich nur wenige neueren Berichte über solche Schäden, das aber mit einer gewissen Regelmässigkeit. Es liegt nahe hier einen Ermüdungbruch zu vermuten, der in Zusammenhang mit der Belastung des Rades durch Gewicht, Laufleistung oder Fahrverhalten stehen könnte, genaueres weiss man jedoch nicht. Nur zur Klarstellung: Das neue Scharnier (und damit der neue Rahmen) hatte seine Ursache in einer neuen Maschine zum halbautomatisierten Einbau der Scharniere in die Rahmenteile, nicht in Problemen mit dem alten Rahmen. Dass das Problem der Rahmenbrüche danach offenkundig beseitigt war ist lediglich ein angenehmer Nebeneffekt.
 
- '''Das Mk3 - April 2000 bis April 2004:''' Zwischen dem Mk3-Modell und Bromptons der nachfolgenden Generation Mk4 besteht ein sehr markanter Unterschied: Mit dem Mk4 führte Brompton im Mai 2004  ein neues, verbessertes Faltscharnier am Hauptrahmen ein und damit einhergehend einen minimal längeren Radstand. Auswirkungen auf das Fahrverhalten hat das nicht, es ist jedoch eine der wenigen Verbesserungen am Brompton, die sich nicht nachrüsten lassen (zumindest nicht ohne Rahmentausch). Der neue Rahmen ist etwas stabiler, beim Alten kam es in seltenen Fällen zu Brüchen im Bereich der vorderen Hälfte des Hauptrahmens. Entweder am Faltgelenk am vorderen Teil des Hauptrahmens oder am Übergangs vom Rahmenrohr zum Steuerrohr. Diese Brüche laufen dank des Stahlrahmens in der Regel langsam und sturzfrei ab. Problem dabei: Das betroffene Rahmenvorderteil gibt es nicht mehr neu - wenn ein solcher Schaden auftritt wird also ein kompletter neuer Hauptrahmen benötigt (teuer). Ob diese Schäden im Alter verstärkt auftreten und wie häufig sie überhaupt vorkommen ist unklar, bisher finden sich nur wenige neueren Berichte über solche Schäden, das aber mit einer gewissen Regelmässigkeit. Es liegt nahe hier einen Ermüdungbruch zu vermuten, der in Zusammenhang mit der Belastung des Rades durch Gewicht, Laufleistung oder Fahrverhalten stehen könnte, genaueres weiss man jedoch nicht. Nur zur Klarstellung: Das neue Scharnier (und damit der neue Rahmen) hatte seine Ursache in einer neuen Maschine zum halbautomatisierten Einbau der Scharniere in die Rahmenteile, nicht in Problemen mit dem alten Rahmen. Dass das Problem der Rahmenbrüche danach offenkundig beseitigt war ist lediglich ein angenehmer Nebeneffekt.
  
Das neue Hauptscharnier ist gemufft, das alte auf Stoss geschweisst, im direkten Vergleich lassen sich beide Varianten gut unterscheiden und damit die Generationen eindeutig voneinander abgrenzen. Das Scharnier an der Lenksäule wurde bereits vor dem am Hauptrahmen auf die neue Herstellungsmethode umgestellt - hier sind auch beim altern Scharnier keine Probleme bekannt.
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Das neue Hauptscharnier ist gemufft, das alte auf Stoss gelötet, im direkten Vergleich lassen sich beide Varianten gut unterscheiden und damit die Generationen eindeutig voneinander abgrenzen. Das Scharnier an der Lenksäule wurde bereits vor dem am Hauptrahmen auf die neue Herstellungsmethode umgestellt - hier sind auch beim altern Scharnier keine Probleme bekannt.
  
 
Das Mk3 war dennoch eine umfangreiche Weiterentwicklung des Brompton - nicht umsonst wurde erstmals seit Beginn der teilindustriellen Produktion offiziell eine neue Generationennummer vergeben. Wichtigste Neuerung waren die Bremsen: Ab dem Mk3 wurde vorne die Doppelpivotbremse von Alhonga verbaut, die in gleicher technischer Ausführung mit leicht anderer Optik bis heute zum Einsatz kommen. Hinten findet sich in dieser Generation eine gegenüber der vorigen Generation deutlich verbesserte Single-Pivot-Bremse. Damit hatte das Brompton erstmals Bremsen, die ihrer Aufgabe in vertretbarem Ausmass nachkamen. Für den Gebrauchtkäufer ist das gut - er spart sich gegenüber älteren Modellen erhebliche Modernisierungskosten. Mit den Bremsen einher gingen neue, verbesserte Bremsgriffe. Erkennbar sind sie daran, dass sich jetzt Schrauben zur Feineinstellung der Züge an den Griffen befinden.  
 
Das Mk3 war dennoch eine umfangreiche Weiterentwicklung des Brompton - nicht umsonst wurde erstmals seit Beginn der teilindustriellen Produktion offiziell eine neue Generationennummer vergeben. Wichtigste Neuerung waren die Bremsen: Ab dem Mk3 wurde vorne die Doppelpivotbremse von Alhonga verbaut, die in gleicher technischer Ausführung mit leicht anderer Optik bis heute zum Einsatz kommen. Hinten findet sich in dieser Generation eine gegenüber der vorigen Generation deutlich verbesserte Single-Pivot-Bremse. Damit hatte das Brompton erstmals Bremsen, die ihrer Aufgabe in vertretbarem Ausmass nachkamen. Für den Gebrauchtkäufer ist das gut - er spart sich gegenüber älteren Modellen erhebliche Modernisierungskosten. Mit den Bremsen einher gingen neue, verbesserte Bremsgriffe. Erkennbar sind sie daran, dass sich jetzt Schrauben zur Feineinstellung der Züge an den Griffen befinden.  
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Erstmals wurde beim Mk3 Batteriebeleuchtung als Option angeboten - vorne ein Scheinwerfer von Cateye, hinten ein Rücklicht von Basta. Aus heutiger Sicht irrelevant, insbesondere die Frontlampe wird man tauschen wollen: Sie stört beim Falten und mit heutigen Beleuchtungen kann sie nicht mithalten. Wie bei allen anderen älteren Bromptons ist die alternativ oft werksseitig verbaute Dynamolichtanlage kein Quell der Freude sondern ein Fall für den Austausch. Geändert wurde auch die Luftpumpe samt Halterung: Seit dem Mk3 ist die heute noch übliche Hochdruckpumpe von Zefal Teil des Lieferumfangs, die neue Pumpe passt nicht in die Halterung des Mk2 und umgekehrt.  
 
Erstmals wurde beim Mk3 Batteriebeleuchtung als Option angeboten - vorne ein Scheinwerfer von Cateye, hinten ein Rücklicht von Basta. Aus heutiger Sicht irrelevant, insbesondere die Frontlampe wird man tauschen wollen: Sie stört beim Falten und mit heutigen Beleuchtungen kann sie nicht mithalten. Wie bei allen anderen älteren Bromptons ist die alternativ oft werksseitig verbaute Dynamolichtanlage kein Quell der Freude sondern ein Fall für den Austausch. Geändert wurde auch die Luftpumpe samt Halterung: Seit dem Mk3 ist die heute noch übliche Hochdruckpumpe von Zefal Teil des Lieferumfangs, die neue Pumpe passt nicht in die Halterung des Mk2 und umgekehrt.  
  
Recht kurz nach Einführung des MK3 tat sich ein neues Drama auf: Sturmey-Archer, der Haus- und Hoflieferant für die Schaltung des Brompton, meldete im Spätsommer 2000 Insolvenz an. Die Fünfgangschaltung des Topmodells, das S/A Modell Sprinter, ging als erstes aus. Ab Anfang 2001 gab es daher neue Bromptons nur noch mit Dreigangschaltung. Auch hier gingen wenig später die Vorräte zur Neige, so dass ab Frühjahr 2001 die Dreigangschaltung von Sachs (SRAM) kam und nicht mehr von Sturmey-Archer. Ein Jahr später, ab Frühjahr 2002 führte Brompton die Sachgang-Halfstepschaltung ein als Kombination der Torpedo-Dreigangnabe mit einer Zweigang-Kettenschaltung. Für Räder ab Bj. 2001 wurde ein Nachrüstkit angeboten. An ältere Räder passt es nicht - das notwendige Anlötteil für den Umwerfer am Hinterbau fehlt. Als kurzfristiger Ausweg aus dem Schaltungsdilemma bis zur Einführung der Halfstepschaltung erwies sich der Schweizer Florian Schlumpf: Er hatte ein Tretlagergetriebe mit zwei Gängen entwickelt, das ab 2001 bei Brompton und den Importeuren ab Werk und zur Nachrüstung erhältlich war, so dass einsolchermassen erstarktes Brompton dann sechs Gänge aufweist. Die beiden Varianten Speed-Drive und Mountain Drive waren und sind technisch völlig problemlos und robust - allerdings waren sie sehr teuer und brachten erhebliches Mehrgewicht an Bord. An gebrauchten Rädern findet man diese Ausstattung daher relativ selten. Gelegentlich wurden diese Getriebe auch mit der Halfstep-Schaltung kombiniert (auch an neueren Rädern) und so mit insgesamt 12 Gängen nicht nur Übersetzungsumfänge erreicht, die sich auch heute noch nicht verstecken müssen sondern auch fein gestufte Gangsprünge.
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Recht kurz nach Einführung des MK3 tat sich ein neues Drama auf: Sturmey-Archer, der Haus- und Hoflieferant für die Schaltung des Brompton, meldete im Spätsommer 2000 Insolvenz an. Die Fünfgangschaltung des Topmodells, das S/A Modell Sprinter, ging als erstes aus. Ab Anfang 2001 gab es daher neue Bromptons nur noch mit Dreigangschaltung. Auch hier gingen wenig später die Vorräte zur Neige, so dass ab Frühjahr 2001 die Dreigangschaltung von Sachs (SRAM) kam und nicht mehr von Sturmey-Archer. Ein Jahr später, ab Frühjahr 2002 führte Brompton die Sachgang-Halfstepschaltung ein als Kombination der Torpedo-Dreigangnabe mit einer Zweigang-Kettenschaltung. Für Räder ab Bj. 2001 wurde ein Nachrüstkit angeboten. An ältere Räder passt es nicht - das notwendige Anlötteil für den Umwerfer am Hinterbau fehlt. Als kurzfristiger Ausweg aus dem Schaltungsdilemma bis zur Einführung der Halfstepschaltung erwies sich der Schweizer Florian Schlumpf: Er hatte ein Tretlagergetriebe mit zwei Gängen entwickelt, das ab 2001 bei Brompton und den Importeuren ab Werk und zur Nachrüstung erhältlich war, so dass ein solchermassen erstarktes Brompton dann sechs Gänge aufweist. Die beiden Varianten Speed-Drive und Mountain Drive waren und sind technisch völlig problemlos und robust - allerdings waren sie sehr teuer und brachten erhebliches Mehrgewicht an Bord. An gebrauchten Rädern findet man diese Ausstattung daher relativ selten. Gelegentlich wurden diese Getriebe auch mit der Halfstep-Schaltung kombiniert (auch an neueren Rädern) und so mit insgesamt 12 Gängen nicht nur Übersetzungsumfänge erreicht, die sich auch heute noch nicht verstecken müssen sondern auch fein gestufte Gangsprünge.
  
 
Gebrauchte MK3 Modelle sind meist ziemlich komplett ausgestattet mit Licht und Gepäckträger, gelegentlich gibt es noch weiteres Zubehör wie Hüllen oder Taschen für den Trägerblock. Die angebotenen Räder sind oft nahezu neuwertig und kaum gefahren, haben sogar noch die originale Bereifung - die typischen Beiboote. Gängig sind aber auch stark benutzte Bromptons, von altersgerechten Nutzungsspuren bis zur durchgerockten Tretmühle mit exzessivem Wartungsstau ist alles zu haben.
 
Gebrauchte MK3 Modelle sind meist ziemlich komplett ausgestattet mit Licht und Gepäckträger, gelegentlich gibt es noch weiteres Zubehör wie Hüllen oder Taschen für den Trägerblock. Die angebotenen Räder sind oft nahezu neuwertig und kaum gefahren, haben sogar noch die originale Bereifung - die typischen Beiboote. Gängig sind aber auch stark benutzte Bromptons, von altersgerechten Nutzungsspuren bis zur durchgerockten Tretmühle mit exzessivem Wartungsstau ist alles zu haben.
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Insgesamt ist die Menge der angebotenen Räder der Mk3 Generation aufgrund der recht kurzen Bauzeit überschaubar, Räder der älteren Mk2 Generation findet man häufiger, ebenso neuere der Mk4 Generation. Für den Gebrauchtkäufer sind die Mk3 Räder durchaus attraktiv: Aufgrund der moderneren Bremsen ist der Investitionsbedarf für Nachrüstteile deutlich geringer als bei älteren Rädern (bis ca. 150 Euro Ersparnis) und auch sonst ist die Ausstattung umfangreicher und hochwertiger. Ein gewisses Risiko birgt der kurze Rahmen: Wenn er bricht wird es teuer, ob er je brechen wird weiss man nicht. Dass das Brompton-Toolkit, das es seit 2012 gibt, nicht in den alten Rahmen passt wird hingegen die wenigsten Interessenten stören.
 
Insgesamt ist die Menge der angebotenen Räder der Mk3 Generation aufgrund der recht kurzen Bauzeit überschaubar, Räder der älteren Mk2 Generation findet man häufiger, ebenso neuere der Mk4 Generation. Für den Gebrauchtkäufer sind die Mk3 Räder durchaus attraktiv: Aufgrund der moderneren Bremsen ist der Investitionsbedarf für Nachrüstteile deutlich geringer als bei älteren Rädern (bis ca. 150 Euro Ersparnis) und auch sonst ist die Ausstattung umfangreicher und hochwertiger. Ein gewisses Risiko birgt der kurze Rahmen: Wenn er bricht wird es teuer, ob er je brechen wird weiss man nicht. Dass das Brompton-Toolkit, das es seit 2012 gibt, nicht in den alten Rahmen passt wird hingegen die wenigsten Interessenten stören.
  
Das begehrenswerteste MK3 Modell dürfte das T5 sein: Hier treffen die einfach zu bedienende Fünfgang-Nabenschaltung und die modereren Ausstattungsmerkmale des Mk3 in einem Modell zusammen, zudem wurde bei Mk3 Sprintermodellen  ein Kettenblatt mit 44 Zähnen verbaut (anstelle des  bisherigen mit 50  Zähnen) und so war die bei allen Bromptons bis heute notorisch zu hohe Übersetzung bei diesem Modell bereits in der Standardausstattung ab Werk praxisgerecht. Besonders für Liebhaber der Sprinterschaltung ist ein Mk3 also eine recht attraktive Wahl. Allerdings wurde es in dieser Kombination weniger als ein Jahr gebaut - ein Gebrauchtes wäre also eher ein Zufallsfund und nichts, worauf man warten sollte.
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Das begehrenswerteste MK3 Modell dürfte das T5 sein: Hier treffen die einfach zu bedienende Fünfgang-Nabenschaltung und die moderenen Ausstattungsmerkmale des Mk3 in einem Modell zusammen, zudem wurde bei Mk3 Sprintermodellen  ein Kettenblatt mit 44 Zähnen verbaut (anstelle des  bisherigen mit 50  Zähnen) und so war die bei allen Bromptons bis heute notorisch zu hohe Übersetzung bei diesem Modell bereits in der Standardausstattung ab Werk praxisgerecht. Besonders für Liebhaber der Sprinterschaltung ist ein Mk3 also eine recht attraktive Wahl. Allerdings wurde es in dieser Kombination weniger als ein Jahr gebaut - ein Gebrauchtes wäre also eher ein Zufallsfund und nichts, worauf man warten sollte.
  
 
Auch die Farbpalette wurde beim Mk3 erweitert: Neben Schwarz und Rot war jetzt auch Grün eine Standardfarbe, der Aufpreis für die verfügbaren Sonderfarben Gelb, Elfenbein und Blau wurde  ebenso wie für Silber gesenkt und als neue Farbe kam Aquamarinblau dazu.
 
Auch die Farbpalette wurde beim Mk3 erweitert: Neben Schwarz und Rot war jetzt auch Grün eine Standardfarbe, der Aufpreis für die verfügbaren Sonderfarben Gelb, Elfenbein und Blau wurde  ebenso wie für Silber gesenkt und als neue Farbe kam Aquamarinblau dazu.
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- '''Das reifere Mk2 - ca. 1994 bis März 2000:''' Auch wenn insbesondere späte Mk2-Modelle den jüngeren Rädern der Mk3-Generation sehr ähnlich sehen: Die Unterschiede sind beträchtlich und das hat Auswirkungen auf den Nutzwert und die nötigen Nachrüstungen. Ein überwiegend trauriges Kapitel sind in dieser Bromptongeneration die Bremsen: Bis 1994 wurden  (unbeschrirftete) Seitenzugbremsen von Sachs eingebaut, danach Seitenzugbremsen von "Saccon" vom Typ "City 2", dieser Name ist in die Bremsen eingeprägt. Beide Bremstypen haben eher Alibifunktion und sollten dringend gegen moderenere Exemplare getauscht werden.  
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- '''Das reifere Mk2 - ca. 1994 bis März 2000:''' Auch wenn insbesondere späte Mk2-Modelle den jüngeren Rädern der Mk3-Generation sehr ähnlich sehen: Die Unterschiede sind beträchtlich und das hat Auswirkungen auf den Nutzwert und die nötigen Nachrüstungen. Ein überwiegend trauriges Kapitel sind in dieser Bromptongeneration die Bremsen: Bis 1994 wurden  (unbeschirftete) Seitenzugbremsen von Sachs eingebaut, danach Seitenzugbremsen von "Saccon" vom Typ "City 2", dieser Name ist in die Bremsen eingeprägt. Beide Bremstypen haben eher Alibifunktion und sollten dringend gegen modernere Exemplare getauscht werden. Das britische Magazin A2B bescheinigte dem Brompton C3, das mit weitgehend identischen Bremsen ausgestattet ist: '''truly scary braking performance, even in ideal conditions''' - das gilt ebenso für alle Räder der Mk2-Generation und damit dürfte klar sein, dass hier Handlungsbedarf besteht.
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Die Pumpenhalterung am Hinterbau passt nur für die alte Luftpumpe (mit Schlauch),  den Spritzschutz am Hinterrad gibt es noch nicht und das Faltpedal links war ein kostenpflichtiges Extra, es ist daher nicht an allen Rädern vorhanden.
 
Die Pumpenhalterung am Hinterbau passt nur für die alte Luftpumpe (mit Schlauch),  den Spritzschutz am Hinterrad gibt es noch nicht und das Faltpedal links war ein kostenpflichtiges Extra, es ist daher nicht an allen Rädern vorhanden.
  
 
Schaltungsmässig ist zumeist die 5-Gang-Sprinter von S/A verbaut, die 1994 im Brompton debütierte. Jedoch taucht auch die Dreigangversion von S/A häufig am Markt auf. Nutzte Brompton die ersten Jahre ab Produktionsbeginn um die Produktion zu verbessern und gröbere Konstruktionsmängel zu beseitigen folgte in der Phase ab 1994 eine ständige kleinteilige Verbesserung des Rades - die Reifephase. Bei vielen Teilen wurden im Laufe dieser Jahre die Zulieferer gewechselt (besonders auffällig beim Dynamo), teilweise mehrfach, oder die Konstruktion im Detail verändert. Viele kleine Änderungen über die Zeit lassen sich nur im Vergleich mit neueren Rädern im Detail nachvollziehen.
 
Schaltungsmässig ist zumeist die 5-Gang-Sprinter von S/A verbaut, die 1994 im Brompton debütierte. Jedoch taucht auch die Dreigangversion von S/A häufig am Markt auf. Nutzte Brompton die ersten Jahre ab Produktionsbeginn um die Produktion zu verbessern und gröbere Konstruktionsmängel zu beseitigen folgte in der Phase ab 1994 eine ständige kleinteilige Verbesserung des Rades - die Reifephase. Bei vielen Teilen wurden im Laufe dieser Jahre die Zulieferer gewechselt (besonders auffällig beim Dynamo), teilweise mehrfach, oder die Konstruktion im Detail verändert. Viele kleine Änderungen über die Zeit lassen sich nur im Vergleich mit neueren Rädern im Detail nachvollziehen.
  
Wichtig: Bei Rädern zwischen 1995 und Herbst 1999 ist ab Werk ein '''Lenker verbaut der bruchgefährdet ist. Falls dieser noch nicht getauscht wurde sollte das unbedingt umgehend nachgeholt werden.''' Details dazu hier: http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Rueckruf/Brompton.handlebar.02.html. Der neue Lenker kam aus Deutschland von Humpert, der alte wurde von Neobike zugeliefert. Als Alternative zum Lenkertausch wurde damals kostenfrei von Brompton die "Crossbar" angeboten, eine Plastikstrebe, die die beiden Lenkerhälften verbindet und so die Belastung mindern soll.  
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Wichtig: Bei Rädern zwischen 1995 und Herbst 1999 ist ab Werk ein '''Lenker verbaut der bruchgefährdet ist. Falls dieser noch nicht getauscht wurde sollte das unbedingt umgehend nachgeholt werden.''' Details dazu hier: http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Rueckruf/Brompton.handlebar.02.html. Der neue Lenker kam aus Deutschland von Humpert, der alte wurde von Neobike aus Asien zugeliefert. Als Alternative zum Lenkertausch wurde damals kostenfrei von Brompton die "Crossbar" angeboten, eine Plastikstrebe, die die beiden Lenkerhälften verbindet und so die Belastung mindern soll.  
 
Aber auch beim neuen Lenker sollte man altersbedingt über einen Austausch nachdenken (zumindest bei vielgefahrenen Rädern) - der Lenker ist aus Aluminium und das bricht ohne Ankündigung. Bei dem Alter der Räder sind Ermüdungsbrüche am Lenker nicht auszuschliessen, der vorbeugende Austausch ist daher eine ebenso gute Idee wie der Tausch der veralteten Seitenzugbremsen.
 
Aber auch beim neuen Lenker sollte man altersbedingt über einen Austausch nachdenken (zumindest bei vielgefahrenen Rädern) - der Lenker ist aus Aluminium und das bricht ohne Ankündigung. Bei dem Alter der Räder sind Ermüdungsbrüche am Lenker nicht auszuschliessen, der vorbeugende Austausch ist daher eine ebenso gute Idee wie der Tausch der veralteten Seitenzugbremsen.
  
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Eine Sonderrolle auf dem Gebrauchtmarkt spielt das '''Titanmodell''': Es wird seit 2005 angeboten und kostet einen heftigen Aufpreis (aktuell deutlich über 700 Euro) gegenüber dem „Normalen“, zudem ist es nur in homöopathischen Dosen lieferbar. Bei diesem Modell sind Gabel und Hinterbau, sowie einige andere Teile aus Titan, wodurch man baujahrabhängig ca. 720g - knapp 1 Kg Gewicht gegenüber dem Stahlmodell einspart. Die Titanvarianten sind von allen Modellen lieferbar, teilweise haben sie abweichende Standardfarben. In den ersten Jahren von 2005 bis 2009 waren das Flamingo Pink, Kiwi Green und Tempest Blue. Diese Farben waren nur beim Titanmodell erhältlich und dort aufpreisfrei. Andere Farben waren jedoch bestellbar. Die Anzahl der Titan- und Leichtbauteile hat sich über die Jahre verändert (und koninuierlich abgenommen): Waren neben Gabel und Hinterbau zunächst noch die Sattelstütze, die Schutzblechstreben und die Schraube am Faltpedal aus Titan und zudem ein leichter Sattel von Fizik (fi`zi:k Vitesse High Performance Cromoly) verbaut, ein Steuersatz aus Aluminium statt aus Stahl sowie ab 2009 noch ein Vorderrad mit einer hochwertigeren, leichteren Nabe sind davon heute ausser den Rahmenteilen nur noch die Schutzblechstreben und der Steuersatz übrig geblieben, manchmal auch noch das Leichtvorderrad (offenbar abhängig von der Liefersituation) - der Rest ist identisch zum Stahlmodell. 2010 wurde die Titansattelstütze für zwei Jahre durch eine aus Aluminium ersetzt - hier gab es jedoch Probleme mit der Oberflächenbeschichtung, so dass wenig später auch das Titanmodell mit der Stahlsattelstütze der Standardmodelle ausgeliefert wurde. Die hochwertige X-Light-Nabe im Vorderrad erfuhr kurz nach Einführung einen Rückruf, weil die ursprüngliche radiale Einspeichung sich als instabil erwies. Die Distributeure erhielten eine Liste mit den Seriennummern der betroffenen Räder und sollten die Kunden kontaktieren, so dass der Austausch eigentlich abgeschlossen sein sollte.
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Eine Sonderrolle auf dem Gebrauchtmarkt spielt das '''Titanmodell''': Es wird seit 2005 angeboten und kostet einen heftigen Aufpreis (2015: 945 Euro) gegenüber dem „Normalen“, zudem ist es nur in homöopathischen Dosen lieferbar. Bei diesem Modell sind Gabel und Hinterbau, sowie einige andere Teile aus Titan, wodurch man baujahrabhängig ca. 720g - knapp 1 Kg Gewicht gegenüber dem Stahlmodell einspart. Die Titanvarianten sind von allen Modellen lieferbar, teilweise haben sie abweichende Standardfarben. In den ersten Jahren von 2005 bis 2009 waren das Flamingo Pink, Kiwi Green und Tempest Blue. Diese Farben waren nur beim Titanmodell erhältlich und dort aufpreisfrei. Andere Farben waren jedoch bestellbar. Die Anzahl der Titan- und Leichtbauteile hat sich über die Jahre verändert (und koninuierlich abgenommen): Waren neben Gabel und Hinterbau zunächst noch die Sattelstütze, die Schutzblechstreben und die Schraube am Faltpedal aus Titan und zudem ein leichter Sattel von Fizik (fi`zi:k Vitesse High Performance Cromoly) verbaut, ein Steuersatz aus Aluminium statt aus Stahl sowie ab 2009 noch ein Vorderrad mit einer hochwertigeren, leichteren Nabe sind davon heute ausser den Rahmenteilen nur noch die Schutzblechstreben und der Steuersatz übrig geblieben, manchmal auch noch das Leichtvorderrad (offenbar abhängig von der Liefersituation) - der Rest ist identisch zum Stahlmodell. 2010 wurde die Titansattelstütze für zwei Jahre durch eine aus Aluminium ersetzt - hier gab es jedoch Probleme mit der Oberflächenbeschichtung, so dass wenig später auch das Titanmodell mit der Stahlsattelstütze der Standardmodelle ausgeliefert wurde. Die hochwertige X-Light-Nabe im Vorderrad erfuhr kurz nach Einführung einen Rückruf, weil die ursprüngliche radiale Einspeichung sich als instabil erwies. Die Distributeure erhielten eine Liste mit den Seriennummern der betroffenen Räder und sollten die Kunden kontaktieren, so dass der Austausch eigentlich abgeschlossen sein sollte.
  
 
'''Gewichtsschwankungen'''
 
'''Gewichtsschwankungen'''
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'''2013:''' Ultraleichtvorderrad nicht mehr immer verbaut
 
'''2013:''' Ultraleichtvorderrad nicht mehr immer verbaut
  
''2015:''' Ultraleichtvorderrad gar nicht mehr verbaut
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''2015:''' Ultraleichtvorderrad gar nicht mehr verbaut, dafür oft Standardvorderrad mit leichteren DD-Speichen
  
 
Anlässlich der Einführung der Alusattelstützen 2010 schrieb Brompton: "''Superlight bikes will no longer feature titanium seat pillars, which have proved increasingly expensive and difficult to source on a reliable basis. Superlight bikes will instead be supplied with anodized, scratch-resistant aluminium seat pillars, offering weight savings but on a cost-effective and reliable basis; they will also feature indelible markings to aid with setting the saddle height. The cost-savings will enable us to fund further improvements to the Superlight offering.''" Leider ist in dieser Hinsicht nichts passiert und auch die Kratzfestigkeit der Aluminumstütze hat sich als Irrglaube erwiesen...
 
Anlässlich der Einführung der Alusattelstützen 2010 schrieb Brompton: "''Superlight bikes will no longer feature titanium seat pillars, which have proved increasingly expensive and difficult to source on a reliable basis. Superlight bikes will instead be supplied with anodized, scratch-resistant aluminium seat pillars, offering weight savings but on a cost-effective and reliable basis; they will also feature indelible markings to aid with setting the saddle height. The cost-savings will enable us to fund further improvements to the Superlight offering.''" Leider ist in dieser Hinsicht nichts passiert und auch die Kratzfestigkeit der Aluminumstütze hat sich als Irrglaube erwiesen...
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Titanmodelle tauchen sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt auf, einen Preis kann man dafür daher nicht pauschal festlegen - in jedem Fall liegt er in der Regel sehr deutlich über dem der Stahlmodelle. Ältere Modelle sind wegen des höheren Titananteils sogar beliebter als Neuere - bei ihnen ist schliesslich auch die Sattelstütze aus Titan und die gibt es bei Brompton nicht mehr für Geld und gute Worte. Die Titan-Sattelstütze allein erzielte in der Vergangenheit regelmässig Gebrauchtpreise von weit über 200 Euro bis hin zu (sehr selten) über 400 Euro (bei einem Neupreis bei Nachrüstung 2009 von 156 Euro) - eines der wenigen Teile für die ein Liebhaberbonus gezahlt wird. Aus diesem Grunde wird sie auch gerne getrennt vom Rad verkauft und dieses mit der aktuellen Stahlsattelstütze „abgerüstet“. So furchtbar begehrenswert ist die Titanstütze in der Praxis gar nicht: Sie neigt früher zum Durchrutschen als ihr Stahlpendant, es sind Berichte über Brüche bekannt, sie zeigt im Alter deutliche optische Gebrauchsspuren und wer unbedingt eine möchte wird inzwischen auf dem Drittanbietermarkt (wo es ausserdem auch leichte Modelle aus Aluminium gibt) gleich bei mehreren Anbietern fündig. Das Aufkommen der alternativen Sattelstützen hat dazu beitgetragen, dass die Gebrauchtpreise für Titanstützen fühlbar gesunken sind. Einzig für die Telekopsattelstütze aus Titan gibt es keine Alternative von Drittanbietern. Ausser dem gebrauchten Brompton-Original bleibt nur die Brompton-Alternative aus Stahl oder die (teure) individuelle Anfertigung einer Stütze. Natürlich kann man theoretisch auch ein Stahl-Brompton nachträglich mit den entsprechenden Werks-Teilen auf Titan umbauen - die Teile sind allerdings sehr teuer und sehr schwer lieferbar, so dass sich das nicht lohnt.
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Titanmodelle tauchen sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt auf, einen Preis kann man dafür daher nicht pauschal festlegen - in jedem Fall liegt er in der Regel sehr deutlich über dem der Stahlmodelle. Ältere Modelle sind wegen des höheren Titananteils sogar beliebter als Neuere - bei ihnen ist schliesslich auch die Sattelstütze aus Titan und die gibt es bei Brompton nicht mehr für Geld und gute Worte. Die Titan-Sattelstütze allein erzielte in der Vergangenheit regelmässig Gebrauchtpreise von weit über 200 Euro bis hin zu (sehr selten) über 400 Euro (bei einem Neupreis bei Nachrüstung 2009 von 156 Euro) - eines der wenigen Teile für die ein Liebhaberbonus gezahlt wird. Aus diesem Grunde wird sie auch gerne getrennt vom Rad verkauft und dieses mit der aktuellen Stahlsattelstütze „abgerüstet“. So furchtbar begehrenswert ist die Titanstütze in der Praxis gar nicht: Sie neigt früher zum Durchrutschen als ihr Stahlpendant, es sind Berichte über Brüche bekannt, sie zeigt im Alter deutliche optische Gebrauchsspuren und wer unbedingt eine möchte wird inzwischen auf dem Drittanbietermarkt (wo es ausserdem auch leichte Modelle aus Aluminium gibt) gleich bei mehreren Anbietern fündig. Das Aufkommen der alternativen Sattelstützen hat dazu beitgetragen, dass die Gebrauchtpreise für Titanstützen fühlbar gesunken sind. Einzig für die Telekopsattelstütze aus Titan gibt es keine Alternative von Drittanbietern. Ausser dem gebrauchten Brompton-Original bleibt nur die Brompton-Alternative aus Stahl oder die (teure) individuelle Anfertigung einer Stütze. Natürlich kann man theoretisch auch ein Stahl-Brompton nachträglich mit den entsprechenden Werks-Teilen auf Titan umbauen - die Teile sind allerdings sehr teuer und sehr schwer lieferbar und auch Gebrauchtteile erzielen exorbitante Preise, so dass sich das nicht lohnt.
  
  
 
'''Das Companion-Modell (C-Modell)'''
 
'''Das Companion-Modell (C-Modell)'''
  
Das Brompton Companion, kurz C-Modell genannt, war als günstiges Einstiegsmodell positioniert. In England taucht es als schaltungsloses Modell bereits in den Preislisten 1996 und 1997 auf, aus Mangel an Produktionskapazität wurde es jedoch nie gebaut. Nach Deutschland schaffte es das Modell erst im Jahr 2000 und ausschliesslich als Dreigangversion "C3". Der Rahmen des Companion unterscheidet sich nicht von dem anderer Bromptons gleichen Alters, die (ab Werk nicht veränderbare) Ausstattung dafür um so mehr: Es ist immer rot, hat immer einen M-Lenker, keine Schutzbleche und keine Beleuchtung, in Deutschland immer eine Dreigangschaltung und ausserdem erheblich schlechtere Komponenten als die teureren Modelle. Gerüchteweise sollen übrig gebliebene Teile von Mk2-Modellen zum Einsatz gekommen sein, inwieweit das stimmt ist unklar. Zumindest für die Bremsgriffe ist die Aussage nachvollziehbar: Es hatte bis zuletzt die Saccon City-Griffe, die beim "normalen" Brompton nur bis Erschienen des Mk3 im Jahr 2000 verbaut wurden. In jedem Fall ist der Kurbelsatz aus Stahl (statt aus Alu), die Bremsen (schlechtere) Saccon 630 (anstelle der Alonga-Modelle der besseren Bromptons), die Reifen bis zum Bauende 2007 die uralten Raleigh Record. Die Lenkergriffe blieben bis zum Ende aus Hartplastik und so weiter und so fort. Auch wenn viele sich angesichts der hohen Einstiegspreise für neue Bromptons eine Neuauflage des C-Modells wünschen - als Gebrauchtrad ist es ziemlich unattraktiv, zumal es im Normalfall nicht billiger angeboten wird als seine besser ausgestatteten Brüder. Geeignet ist wohl am es für Schönwetterfahrer mit überschaubaren Ansprüchen oder als Ausgangsbasis für einen radikalen Umbau. im Serientrimm wären möglicherweise Segler eine Zielgruppe, bei der die Nachteile weniger stark ins Gewicht fallen - alle anderen werden in Deutschland mindestens Schutzbleche nachrüsten wollen.
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Das Brompton Companion, kurz C-Modell genannt, war als günstiges Einstiegsmodell positioniert. In England taucht es als schaltungsloses Modell bereits in den Preislisten 1996 und 1997 auf, aus Mangel an Produktionskapazität wurde es jedoch nie gebaut. Nach Deutschland schaffte es das Modell erst im Jahr 2000 und ausschliesslich als Dreigangversion "C3". Der Rahmen des Companion unterscheidet sich nicht von dem anderer Bromptons gleichen Alters, die (ab Werk nicht veränderbare) Ausstattung dafür um so mehr: Es ist immer rot, hat immer einen M-Lenker, keine Schutzbleche und keine Beleuchtung, in Deutschland immer eine Dreigangschaltung und ausserdem erheblich schlechtere Komponenten als die teureren Modelle. Gerüchteweise sollen übrig gebliebene Teile von Mk2-Modellen zum Einsatz gekommen sein, inwieweit das stimmt ist unklar. Zumindest für die Bremsgriffe ist die Aussage nachvollziehbar: Es hatte bis zuletzt die Saccon City-Griffe, die beim "normalen" Brompton nur bis Erschienen des Mk3 im Jahr 2000 verbaut wurden. In jedem Fall ist der Kurbelsatz aus Stahl (statt aus Alu), die Bremsen (deutlich schlechtere) Saccon 630 (anstelle der Alonga-Modelle der besseren Bromptons), die Reifen bis zum Bauende 2007 die uralten Raleigh Record. Die Lenkergriffe blieben bis zum Ende aus Hartplastik und so weiter und so fort. Auch wenn viele sich angesichts der hohen Einstiegspreise für neue Bromptons eine Neuauflage des C-Modells wünschen - als Gebrauchtrad ist es ziemlich unattraktiv, zumal es im Normalfall nicht billiger angeboten wird als seine besser ausgestatteten Brüder. Geeignet ist es wohl am ehesten für Schönwetterfahrer mit überschaubaren Ansprüchen oder als Ausgangsbasis für einen radikalen Umbau - vorausgesetzt es ist wirklich billig. im Serientrimm wären möglicherweise Segler eine Zielgruppe, bei der die Nachteile weniger stark ins Gewicht fallen - alle anderen werden in Deutschland mindestens Schutzbleche nachrüsten wollen.
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In einem zeitgenössischen Vergleichstest der AtoB heisst es:
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''"A word of caution – we wouldn’t recommend buying a C3 with the intention of upgrading it to L6 spec when funds allow, because the cost would be prohibitive. (...) [ It is ] fitted with horrible side-pull callipers that should have become extinct several decades ago, but seem to have survived in this base-model Lost World.This, together with nondescript levers and long cables of dubious quality, results in some truly scary braking performance, even in ideal conditions.''
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''Worst of all is the Brompton – mainly because the callipers and levers are so flexible that a crash stop results in the levers meeting the handlebars long before an acceptable brake force has been applied."''
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(Quelle: http://www.atob.org.uk/folding-bikes/budget-commuters/)
  
 
2007 tauchte das C3 zum letzten mal in der deutschen Preisliste auf, damals kostete es 680 Euro Listenpreis, ein M3L, das günstigste Standardmodell der Hauptlinie, hingegen 899.- Euro. Ausser besseren Komponenten an sehr vielen Stellen hatte es dem C3 nur die Schutzbleche voraus - und die am C3 nachzurüsten kostete damals 61 Euro als Komplettsatz. Das zeigt um wie viel schlechter die die Komponenten des C3 waren: erheblich. Sogar das Faltpedal links fehlte ihm im Serientrimm.
 
2007 tauchte das C3 zum letzten mal in der deutschen Preisliste auf, damals kostete es 680 Euro Listenpreis, ein M3L, das günstigste Standardmodell der Hauptlinie, hingegen 899.- Euro. Ausser besseren Komponenten an sehr vielen Stellen hatte es dem C3 nur die Schutzbleche voraus - und die am C3 nachzurüsten kostete damals 61 Euro als Komplettsatz. Das zeigt um wie viel schlechter die die Komponenten des C3 waren: erheblich. Sogar das Faltpedal links fehlte ihm im Serientrimm.
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Im Oktober 2014 beteiligte sich Brompton mit einer "Pop-up-Factory" beim London-Design-Festival. Kunden konnten sich hier ihre Räder individuell konfigurieren und sie wurden vor Ort direkt gebaut. Dafür stand neben den Standardfarben eine kleine Anzahl Sonderfarben wie zur Verfügung (mattgold, lichtgrau, hellviolett, metallicbraun, ein Sonderblauton, zwei Sondergrüntöne), ausserdem konnten die Räder aus bis zu fünf verschiedenen Farben zusammengestellt werden anstelle der üblichen maximal zwei bei Serienmodellen. Die entstandenen Farbkombinationen sind - vornehm gesagt - grossteils stark gewöhnungsbedürftig. Insgesamt wurden 125 Räder gebaut, 25 für Kunden vor Ort und 100, die weltweit in den verschiedenen Brompton-Junction-Läden verkauft wurden. Alle Räder erhielten eine Plakette, an der sie zu erkennen sind. (http://blog.brompton.com/2014/10/23/pop-factory-london-design-festival-2/).
 
Im Oktober 2014 beteiligte sich Brompton mit einer "Pop-up-Factory" beim London-Design-Festival. Kunden konnten sich hier ihre Räder individuell konfigurieren und sie wurden vor Ort direkt gebaut. Dafür stand neben den Standardfarben eine kleine Anzahl Sonderfarben wie zur Verfügung (mattgold, lichtgrau, hellviolett, metallicbraun, ein Sonderblauton, zwei Sondergrüntöne), ausserdem konnten die Räder aus bis zu fünf verschiedenen Farben zusammengestellt werden anstelle der üblichen maximal zwei bei Serienmodellen. Die entstandenen Farbkombinationen sind - vornehm gesagt - grossteils stark gewöhnungsbedürftig. Insgesamt wurden 125 Räder gebaut, 25 für Kunden vor Ort und 100, die weltweit in den verschiedenen Brompton-Junction-Läden verkauft wurden. Alle Räder erhielten eine Plakette, an der sie zu erkennen sind. (http://blog.brompton.com/2014/10/23/pop-factory-london-design-festival-2/).
 
Ab März 2015 gab es das Sondermodell Black Edition in einer Auflage von 5000 Exemplaren (Details siehe hier: http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,22639).
 
Ab März 2015 gab es das Sondermodell Black Edition in einer Auflage von 5000 Exemplaren (Details siehe hier: http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,22639).
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Für 2016 wurde die Black-Edition wegen des grossen Erfolges neu aufgelegt, diesmal zusätzlich mit schwarzen Naben und Felgen; zur Produktionsmenge ist nichts bekannt. Ausserdem gab es ein Sondermodell mit vernickeltem Hauptrahmen in Chromoptik (als Stahl- oder Titanmodell, angeblich 1500 Stück, lieferbar ab April 2016, Aufpreis zum Standardmodell mehrere 100 Euro) sowie die limitierte Sonderfarbe "Starlight Black" (Produktionsmenge unbekannt, ab Januar 2016, Aufpreis analog RawLaquer).
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2016 und 2017 brachte Brompton eine wahre Flut an Sondermodellen auf den Markt, u.a. 150 Jahre Brooks, BWC-Edition, Cambridge-Satchel-Edition, etc.. Details dazu in der Modellhistorie.
 
    
 
    
 
Gelegentlich werden auch einzelne Räder in Sonderfarben und / oder Sonderausstattung Firmen als Gewinne bei Wettbewerben und Preisausschreiben ausgelobt, z.B. hier http://www.theguardian.com/lifeandstyle/competition/2013/aug/21/win-limited-edition-brompton-bike-competition oder - deutlich extremer u.a. mit 24 Karat Vergoldung und einem angeblichen Wert von 12500 Pfund  aufgemotztes Einzelstück hier https://www.eta.co.uk/2009/09/04/a-24ct-gold-brompton-the-ultimate-folder/
 
Gelegentlich werden auch einzelne Räder in Sonderfarben und / oder Sonderausstattung Firmen als Gewinne bei Wettbewerben und Preisausschreiben ausgelobt, z.B. hier http://www.theguardian.com/lifeandstyle/competition/2013/aug/21/win-limited-edition-brompton-bike-competition oder - deutlich extremer u.a. mit 24 Karat Vergoldung und einem angeblichen Wert von 12500 Pfund  aufgemotztes Einzelstück hier https://www.eta.co.uk/2009/09/04/a-24ct-gold-brompton-the-ultimate-folder/
(weitere Informationen hier http://road.cc/content/news/6853-win-gold-bicycle-worth-%C2%A312500-cycle-show-2009).
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(weitere Informationen hier http://road.cc/content/news/6853-win-gold-bicycle-worth-%C2%A312500-cycle-show-2009). Auch der Dämmaterialhersteller Rockwool odererte in den späten 90er Jahren eine Sonderserie - diese Bromtons mit rotem Hauptrahmen und Rockwool-aufkleber werden gelegentlich gebraucht angeboten.
  
Vereinzelt gelangen auch ehemalige offzielle Vorführräder in den Verkauf, die dann anstelle des Normalen Bromptonlogos am Hauptrahmen einen (meist orangen, manchmal roten) Aufkleber mit der Aufschrift "Demonstrator" haben.
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Vereinzelt gelangen auch ehemalige offzielle Vorführräder in den Verkauf, die dann anstelle des Normalen Bromptonlogos am Hauptrahmen einen farbabhängig (meist orangen, manchmal roten, weissen oder blauen) Aufkleber mit der Aufschrift "Demonstrator" haben.
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'''Spezialumbauten''' gibt es einige, auch sie tauchen nur sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt auf. Am gängigsten ist der Umbau auf eine 8-Gang-Nabenschaltung, in Deutschland zumeist eine Shimano Nexus von Juliane Neuss (http://www.junik-hpv.de/html/brompton_tuning.htm). Am anderen Ende der Skala bewegen sich die Radikalumbauten von Steven Parry - von Scheibenbremsen über gefederten Vorbau bis Rohloffschaltung ist da alles verbaut was gut und teuer ist und dazu noch einige Speziallösungen vom Trinkflaschenhalter bis zu angepassten Gepäckträgern. Sehr begehrenswert, gebraucht so gut wie nie zu haben, in Deutschland schon gar nicht.  
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'''Spezialumbauten''' gibt es einige, auch sie tauchen nur sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt auf. Am gängigsten ist der Umbau auf eine 8-Gang-Nabenschaltung, in Deutschland zumeist eine Shimano Nexus von Juliane Neuss (http://www.junik-hpv.de/html/brompton_tuning.htm). Am anderen Ende der Skala bewegen sich die Radikalumbauten von Steven Parry - von Scheibenbremsen über gefederten Vorbau bis Rohloffschaltung ist da alles verbaut was gut und teuer ist und dazu noch einige Speziallösungen vom Trinkflaschenhalter bis zu angepassten Gepäckträgern. Sehr begehrenswert, gebraucht so gut wie nie zu haben, in Deutschland schon gar nicht. Auf ebay.co.uk taucht typischerweise einmal jährlich eines auf, in der Regel Modelle, die mindestens zehn Jahre alt sind und mit Rohloffschaltung und weiteren Modifikationen versehen. Der Verkaufspreis liegt in der Regel zwischen 1600.- und 2000.- Euro. Steve-Parry Bromptons tragen am Rahmen das "SP"-Logo anstelle des Brompton-Aufklebers, so sind sie leicht auszumachen.
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Weitere drastische Umbauten kommen eigentlich nicht vor - mangels Anlötsockeln (die kaum jemand nachrüsten lässt) spielen Hydraulik- oder Scheibenbremsen keine Rolle und auch sonst hat das Brompton eine so hohe Komplexität dass es nur wenige Leute gibt, die weitergehende Umbauten vornehmen. Um ehrlich zu sein funktioniert das Brommi auch einfach so gut dass es schlicht keinen Grund dafür gibt…  
 
Weitere drastische Umbauten kommen eigentlich nicht vor - mangels Anlötsockeln (die kaum jemand nachrüsten lässt) spielen Hydraulik- oder Scheibenbremsen keine Rolle und auch sonst hat das Brompton eine so hohe Komplexität dass es nur wenige Leute gibt, die weitergehende Umbauten vornehmen. Um ehrlich zu sein funktioniert das Brommi auch einfach so gut dass es schlicht keinen Grund dafür gibt…  
  
  
  
'''Brompton-Pedelecs''', also ein Brompton mit elektronischer Unterstützung der Fortbewegung, gibt es bisher ab Werk nicht. Brompton hatte 2011 die Verfügbarkeit eines solchen Modells, des eBrompton, ab Anfang 2012 mit Deutschland als einem Testmarkt angekündigt, den öffentlichen Launch des Projektes aber nach diversen Verzögerungen und heftigen Rückschlägen im September 2012 gecancelt und auf unbestimmte Zeit verschoben - das Ergebnis ihrer Versuche und die verfügbaren Lösungen waren ihnen nicht gut genug für eine Serienproduktion und es gab zudem Probleme mit einem Zulieferer. Seither herrscht von Brompton Schweigen zu dem Thema.
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'''Brompton-Pedelecs''', also ein Brompton mit elektronischer Unterstützung der Fortbewegung, gibt es bisher ab Werk nicht. Brompton hatte 2011 die Verfügbarkeit eines solchen Modells, des eBrompton, ab Anfang 2012 mit Deutschland als einem Testmarkt angekündigt, den öffentlichen Launch des Projektes aber nach diversen Verzögerungen und heftigen Rückschlägen im September 2012 gecancelt und auf unbestimmte Zeit verschoben - das Ergebnis ihrer Versuche und die verfügbaren Lösungen waren ihnen nicht gut genug für eine Serienproduktion und es gab zudem Probleme mit einem Zulieferer. Seither herrschte von Brompton Schweigen zu dem Thema bis Sommer 2015.
  
 
''"Our aim has always been, and remains, the creation of an electric folding bicycle without the compromises found on many other products currently on the market, especially in the folding bike sector. The eBrompton is to fold, ride and be carried as freely as any other Brompton, while offering all the advantages of electric-assistance. There are still no satisfactory solutions available on the market to ‘electrify’ the Brompton. Therefore, we must again find partners to collaborate on a product that doesn’t yet exist.''  
 
''"Our aim has always been, and remains, the creation of an electric folding bicycle without the compromises found on many other products currently on the market, especially in the folding bike sector. The eBrompton is to fold, ride and be carried as freely as any other Brompton, while offering all the advantages of electric-assistance. There are still no satisfactory solutions available on the market to ‘electrify’ the Brompton. Therefore, we must again find partners to collaborate on a product that doesn’t yet exist.''  
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Umrüstsätze, die aus jedem Brompton ein Pedelec machen, gibt es von mehreren Anbietern. Die Aufrüstung besteht in der Regel aus einem Motor in der Vorderradnabe, einer Batterie, die man in der Fronttasche platzieren kann, einer kleinen Steuereinheit, für die man ein Plätzchen finden muss, und einer Bedieneinheit für den Lenker. Die Aufrüstung ist nicht sehr aufwändig, allerdings muss oft die Gabel geringfügig aufgeweitet werden. Gebrauchte aufgerüstete Räder tauchen gelegentlich mal am Markt auf und bewegen sich zumeist in einer Preisrange von 1400 - 1800 Euro. Fertige Aufrüstkits beginnen ab gut 800 Euro. Die Besitzer solche aufgerüsteter Bromptons äussern sich  zufrieden, grösster Nachteil einer solchen Lösung ist die deutliche Gewichtszunahme - das Tragen des Bromptons wird mühseliger. Die Reichweite wird im Wesentlichen durch die Kapazität der eingesetzten Batterie bestimmt - Platz ist am Brompton genug, mit der Kapazität der Batterie steigt jedoch auch der Preis erheblich.
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Im August 2015 wurde in zahlreichen Presseberichen kolportiert, dass Brompton an einer neuen eBrompton-Lösung arbeitete, die möglicherweise in 2016 auf den Markt kommen könnte. Details sind nicht bekannt, aus den Berichten lässt sich jedoch vermuten, dass es hierbei um eine Kondensatororlösung zur kurzfristigen Unterstützung gehen könnte und nicht um eine Variante bisher gängiger Pedeleclösungen.
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Passiert ist bislang nichts dergleichen, der angegebene Einführungstermin liegt nun im Sommer 2017; ausser, dass es sich um einen Vorderradmotor handelt und beim eModell Rahmen und Gabel gerüchteweise verstärkt sind ist nichts weiter bekannt.
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Umrüstsätze, die aus jedem Brompton ein Pedelec machen, gibt es von mehreren Anbietern, teilweise schon seit vielen Jahren. Bereits um das Jahr 2000 rüstete Ben Cooper mit seiner Firma Kinetics in Glasgow als einer der ersten (oder vielleicht sogar als erster) Bromptons um. Zunächst mit Motoren von Zap mit Reibrollenantrieb und 180W Leistung (nicht immer eine befriedigende Lösung), etwas später auch mit Heinzmann-Nabenmotoren (wie sie in Deutschland z.B. bei Postfahrrädern genutzt wurden) -  Umrüstpreis seinerzeit ca. 1600.- Pfund, das entsprach damals knapp 3000 Euro. Ein Heinzmann-Brompton wog damals 10 kg mehr als eines ohne, 4 kg davon allein der Motor. Die Batterie fand auf dem Gepäckträger Platz. Seitdem hat sich technisch und preislich viel getan, das Umrüstprinzip ist bei den meisten Umbauten jedoch gleich geblieben: Die Aufrüstung besteht in der Regel aus einem Motor in der Vorderradnabe, die Batterie ist deutlich leichter geworden und geschrumpft, so dass man sie heute in der Fronttasche platzieren kann. Ausserdem gibt es eine kleine Steuereinheit, für die man ein Plätzchen finden muss, und eine Bedieneinheit für den Lenker. Die Aufrüstung ist nicht sehr aufwändig, allerdings muss oft die Gabel geringfügig aufgeweitet werden. Gebrauchte aufgerüstete Räder tauchen gelegentlich mal am Markt auf und bewegen sich zumeist in einer Preisrange von 1400 - 1800 Euro. Fertige Aufrüstkits beginnen ab gut 800 Euro. Die Besitzer solche aufgerüsteter Bromptons äussern sich  zufrieden, grösster Nachteil einer solchen Lösung ist die deutliche Gewichtszunahme - das Tragen des Bromptons wird mühseliger. Die Reichweite wird im Wesentlichen durch die Kapazität der eingesetzten Batterie bestimmt - Platz ist am Brompton genug, mit der Kapazität der Batterie steigen jedoch auch Preis und Gewicht erheblich.
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Typischerweise sollte man für ein elektrifiziertes Bromton zwischen 2kg (Reibrollenantrieb mit kleinem Akku) und gut 5kg (Vorderradmotor mit grösserem Akku) Gewichtszunahme einplanen. Die Reichweite der elektrischen Unterstützung liegt akkuabhängig grob zwischen 20 km und 70 km.
  
  
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Die thailändische Firma Neobike stellte '''Klone''' von Bromptons mit Aluminiumrahmen her, resultierend aus einem Lizenzvertrag mit Brompton in den 90er Jahren um den asiatischen Markt zu bedienen. Der Lizenzvertrag lief von 1992 - 2002 als Joint Venture zwischen Brompton und der Firma Euro-Tai, in dieser Zeit stellte Neobike Räder unter dem Namen Brompton her mit Unterstützung durch und Konstruktionszeichungen und Werkzeugen von Brompton. Brompton erhielt pro Rad eine Lizenzgebühr. Die Räder unterschieden sich in einigen Details von ihren britischen Geschwistern (Details siehe hier: http://mirabeau.sakura.ne.jp/brompton/brompton_21.html) und sie entsprachen - wie sich herausstellte - auch nach mehreren Jahren nicht dem Qualitätsanspruch von Brompton. Die oben erwähnten bruchgefährdeten Lenker einer Serie von Mk2 Bromptons etwa wurden von Neobike zugeliefert.
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Die thailändische Firma Neobike stellte '''Klone''' von Bromptons als Lizenzbauten her, resultierend aus einem Joint-Venture von Brompton mit der Firma Euro-Tai und Vertrag mit Brompton in den 90er Jahren um den ostasiatischen Markt zu bedienen. Der Lizenzvertrag lief von 1992 - 2002 In dieser Zeit stellte Neobike, eigens 1992 für das Projekt gegründet, Räder unter dem Namen Brompton her mit Unterstützung durch und nach Konstruktionszeichungen und mit Werkzeugen von Brompton. Brompton erhielt pro Rad eine Lizenzgebühr. Die Räder unterschieden sich in einigen Details von ihren britischen Geschwistern (Details siehe hier: http://mirabeau.sakura.ne.jp/brompton/brompton_21.html), hatten teilweise schelchtere Komponenten und sie entsprachen - wie sich herausstellte - bis zum Ende des Lizenzvertrages nicht dem Qualitätsanspruch von Brompton.
  
Brompton beendete die Lizensierung 2002, anstatt jedoch wie vereinbart die Werkzeuge zurückzugeben baute Neobike die Räder unter eigenem Label weiter. Zu diesem Zeitpunkt waren mehrere Manager von Neobike wegen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen von Dahon zu teilweise mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Unmittelbar nach dem Auslaufen der Lizenzvereinbarung verkaufte Euro Thai seine Firmenanteile an einen ihrer Zulieferer, die Firma YTE Manufacturing. Neobike zeigte auf der Eurobike 2003 ihre Bromptonklone und suchte nach Händlern dafür in Europa. In den Niederlanden wurden diese Räder z.B. unter Namen wie "Scoop One" und "Astra Flex V3" verkauft, bis Brompton das 2006 gerichtlich unterbunden hat. Neobike verkaufte Das Klongeschäft an die Firma Grace Gallant Enterprises. Diese baut die Räder bis heute unter dem Markennamen Flamingobikes. In der Folge gelangten zwischen 2004 und 2010 diese Klone in geringem Umfang  unter verschiedenen Namen (z.B Merc oder Nishiki Oxford) auch auf den europäischen Markt (hauptsächlich England, die Niederlande, Belgien und Spanien). Auf dem deutschen Markt spielen diese Räder keine Rolle, in England gibt es mit gewisser Regelmässigkeit Angebote gebrauchter Räder. Die Klone von Neobike und im Anschluss Flamingobikes sind deutlich billiger als "echte" Bromptons und nach allem was man liest weit weniger hochwertig und zudem auf kleinere Fahrer designt was Lenker- und Sattelhöhe angeht. Die Klone basieren auf dem alten Bromptonrahmen und haben eine deutliche abweichende Ausstattung - neuere Modelle z.B. Cantileverbremsen und Kettenschaltung.  
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Brompton-Chef Will Butler-Adams dazu:
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''"''[The Taiwanese-made bikes] ''were just crap. They outsourced various frame parts. Then the person they outsourced it to outsourced it to someone else and there was no coherent understanding of what they were trying to achieve. The thing was a disaster area - it didn’t fold properly, it didn’t sit properly, it was just shambolic and it was carrying our brand.''
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(Quelle: http://www.theengineer.co.uk/in-depth/interviews/brompton-managing-director-will-butler-adams/1007592.article )
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Die oben erwähnten bruchgefährdeten Lenker einer Serie von Mk2 Bromptons etwa wurden von Neobike zugeliefert. In Japan wurden Nachbau und Original zeitweise parallel angeboten. In einem Bericht über die Tokyo Cycle Show 2001 (kurz vor Beendigung der legalen Lizenzfertigung) heisst es:
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''In Japan, two types Bromptons are available. U.K. made Brompton is 147,000 yen. Brompton made in Taiwan is 86,500 yen. Both have 3-speeds internal gear hub.'' (Quelle: http://onohiroki.cycling.jp/bike-cycleshow2001.html)
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Einige Erfahrungsberichte zu den asiatischen Bromptons gibt es hier: http://www.boox.net/topics/bicycles/external/stein.dommel.be/brompton/sections/Treads.html#Taiwan
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Brompton beendete die Lizensierung 2002, anstatt jedoch wie vereinbart die Werkzeuge zurückzugeben baute Neobike die Räder unter eigenem Label weiter, neben diversen weiteren Modellen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehrere Manager von Neobike wegen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen von Dahon zu teilweise mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Unmittelbar nach dem Auslaufen der Lizenzvereinbarung verkaufte Euro Thai seine Firmenanteile an Neobike an einen ihrer Zulieferer, die Firma YTE Manufacturing, die zuvor schon die Rahmen hergestellt hatten.  
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Neobike zeigte in der Folge auf der Eurobike 2003 ihre Bromptonklone und suchte nach Händlern dafür in Europa. In den Niederlanden wurden diese Räder z.B. unter Namen wie "Scoop One" und "Astra Flex V3" verkauft, bis Brompton das 2006 gerichtlich unterbunden hat. Neobike hatte das Klongeschäft schon zuvor zügig an die Firma Grace Gallant Enterprises verkauft. Diese baut die Räder bis heute unter dem Markennamen Flamingobikes. In der Folge gelangten zwischen 2004 und 2010 diese Klone in geringem Umfang  unter verschiedenen Namen (z.B Merc oder Nishiki Oxford) auch auf den europäischen Markt (hauptsächlich England, die Niederlande, Belgien und Spanien). Auf dem deutschen Markt spielen diese Räder keine Rolle, in England gibt es mit gewisser Regelmässigkeit Angebote gebrauchter Räder. Die Klone von Neobike und im Anschluss Flamingobikes sind deutlich billiger als "echte" Bromptons und nach allem was man liest weit weniger hochwertig und zudem auf kleinere Fahrer designt was Lenker- und Sattelhöhe angeht. Die Klone basieren auf dem alten Bromptonrahmen vor 2004, teilweise noch mit der alten Gabel, die im Original bereits 1992 geändert wurde. Die Rahmen sind im Gegensatz zum Original aus Aluminium (aber trotzdem schwerer) und haben eine deutliche abweichende Ausstattung - neuere Modelle z.B. Cantileverbremsen und Kettenschaltung.  
  
 
Flamingobike hat mit dem FL-BP01-7 (das bedeutet Flamingo Best Persuader 01 mit sieben Gängen) auch heute noch ein Modell im Programm, das eindeutig Bromptongene in sich trägt (http://www.flamingobike.com/products/products_show.php?pid=55&cid=3). Auf dem deutschen Markt ist es offiziell nicht erhältlich, über die Qualität ist kaum etwas bekannt. Erhältlich ist es in Asien auch unter anderen Namen, z.B. Providence BP01. Bemängelt wird u.a. Flex in der Lenksäule, ein hohes Gewicht und eine zu kurze Sattelstütze (http://www.pinoymtbiker.org/forum/showthread.php?t=62254), verkauft wurde es auch als Flamingo London NX7 - eine kurze Vorstellung findet sich z.B. hier: http://handsonbike.blogspot.de/2012/01/flamingo-london-nx7-first-impressions.html. Interessant für Bromptonfahrer war bei Neobike in erster Linie das Taschenprogramm: Kompatibel mit dem Brompton-Trägerblock, deutlich billiger als Original und teilweise Lösungen, die es bei Brompton nicht gab (siehe z.B. hier http://www.nordicgroup.us/bromptai.htm). Was damals eine Randerscheinung war ist heute im Wesentlichen ein Fussnote in der Bromptonhistorie ohne Praxisrelevanz. Annähernd identisch zum Flamingonachbau des Brompton ist das MIT-Cycle, ebenfalls aus Taiwan (http://www.mitcycle.com/en/products/?method=detail&aid=18?) und es ist durchaus wahrscheinlich, dass es noch einige Klonkrieger mehr gibt.
 
Flamingobike hat mit dem FL-BP01-7 (das bedeutet Flamingo Best Persuader 01 mit sieben Gängen) auch heute noch ein Modell im Programm, das eindeutig Bromptongene in sich trägt (http://www.flamingobike.com/products/products_show.php?pid=55&cid=3). Auf dem deutschen Markt ist es offiziell nicht erhältlich, über die Qualität ist kaum etwas bekannt. Erhältlich ist es in Asien auch unter anderen Namen, z.B. Providence BP01. Bemängelt wird u.a. Flex in der Lenksäule, ein hohes Gewicht und eine zu kurze Sattelstütze (http://www.pinoymtbiker.org/forum/showthread.php?t=62254), verkauft wurde es auch als Flamingo London NX7 - eine kurze Vorstellung findet sich z.B. hier: http://handsonbike.blogspot.de/2012/01/flamingo-london-nx7-first-impressions.html. Interessant für Bromptonfahrer war bei Neobike in erster Linie das Taschenprogramm: Kompatibel mit dem Brompton-Trägerblock, deutlich billiger als Original und teilweise Lösungen, die es bei Brompton nicht gab (siehe z.B. hier http://www.nordicgroup.us/bromptai.htm). Was damals eine Randerscheinung war ist heute im Wesentlichen ein Fussnote in der Bromptonhistorie ohne Praxisrelevanz. Annähernd identisch zum Flamingonachbau des Brompton ist das MIT-Cycle, ebenfalls aus Taiwan (http://www.mitcycle.com/en/products/?method=detail&aid=18?) und es ist durchaus wahrscheinlich, dass es noch einige Klonkrieger mehr gibt.
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(Bezogen auf '''Stahlmodelle mittlerer Ausstattung''' - also mit Schaltung, mit Schutzblechen oder Gepäckträger und teilweise Beleuchtung - in ordentlichem bis sehr gutem Erhaltungszustand ohne teure Extras oder Nachrüstungen und ohne grössere technische Mängel.)
 
(Bezogen auf '''Stahlmodelle mittlerer Ausstattung''' - also mit Schaltung, mit Schutzblechen oder Gepäckträger und teilweise Beleuchtung - in ordentlichem bis sehr gutem Erhaltungszustand ohne teure Extras oder Nachrüstungen und ohne grössere technische Mängel.)
 
Die Preise verstehen sich explizit '''nicht als Richtpreise''' oder Ähnliches und sie sind auch nicht aufwändig statistisch ermittelt sondern das Ergebnis der laufenden Marktbeobachtung auf verschiedenen Plattformen in Deutschland in den Jahren 2014 und 2015.
 
Die Preise verstehen sich explizit '''nicht als Richtpreise''' oder Ähnliches und sie sind auch nicht aufwändig statistisch ermittelt sondern das Ergebnis der laufenden Marktbeobachtung auf verschiedenen Plattformen in Deutschland in den Jahren 2014 und 2015.
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'''Mk1 ab 1980 - 1984'''
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Preisniveau: ca. 400 - 6000 Euro
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Angemessen: Liebhaber- und Sammlerpreise
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Upgradekosten: nicht sinnvoll
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'''Mk2 ab 1987 - 1993'''
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Preisniveau: ca. 400 - 1200 Euro
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Angemessen: ca. 350 - 400 Euro, jedoch eher als Liebhaberstücke geeignet
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Upgradekosten: ca. 250 - 800 Euro
  
  
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Preisniveau: ca. 700 - 1200 Euro
 
Preisniveau: ca. 700 - 1200 Euro
  
Angemessen: ca. 700 - 1100 Euro
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Angemessen: ca. 700 - 950 Euro
  
 
Upgradekosten: ca. 0 - 250 Euro
 
Upgradekosten: ca. 0 - 250 Euro
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'''Mk4 ab 2013 -'''
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'''Mk4 ab 2013 -2016'''
  
Preisniveau: 950 - 1500 Euro
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Preisniveau: 750 - 1500 Euro
  
 
Angemessen: 900 - 1300 Euro
 
Angemessen: 900 - 1300 Euro
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'''Mk4 ab 2017 -'''
  
'''Exemplarische Neupreise 2015 zum Vergleich (Strassenpreise und UVP)'''
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Preisniveau: 1100 - 1700 Euro (bisher kein nennenswertes Angebot)
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Angemessen: 1100 - 1700 Euro
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Upgradekosten: 0 Euro
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'''Exemplarische Neupreise Anfang 2015 zum Vergleich (Strassenpreise und UVP)'''
  
 
1150.- - 1250.- M3L ohne weitere Extras
 
1150.- - 1250.- M3L ohne weitere Extras
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1500.- - 1600.- M6RD ohne weitere Extras
 
1500.- - 1600.- M6RD ohne weitere Extras
  
 
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Die deutschen Listenpreise werden in der Regel zum Jahresanfang angepasst und machmal erneut gegen Jahresmitte - in den letzten Jahren jeweils deutlich nach oben.
  
 
Je neuer das Brompton ist desto eindeutiger entstehen die Preisunterschiede durch unterschiedliche Ausstattungen und Jahrgänge sowie den Pflegezustand. Bei älteren Bromptons machen zunehmend weder Ausstattung noch Jahrgang einen relevanten Unterschied beim Preis und der Zustand nur einen sehr geringen, wenn überhaupt. Hier werden für vergleichbare Räder drastisch unterschiedliche Preise gefordert und bezahlt.
 
Je neuer das Brompton ist desto eindeutiger entstehen die Preisunterschiede durch unterschiedliche Ausstattungen und Jahrgänge sowie den Pflegezustand. Bei älteren Bromptons machen zunehmend weder Ausstattung noch Jahrgang einen relevanten Unterschied beim Preis und der Zustand nur einen sehr geringen, wenn überhaupt. Hier werden für vergleichbare Räder drastisch unterschiedliche Preise gefordert und bezahlt.
  
Die '''''Upgradekosten''''' spiegeln das unvermeidbar Notwendige (unteres Ende) bis Ausrüstung auf sinnvollen, annäherend aktuellen Serienstandard ohne Luxus (oberes Ende) wider, jeweils mit Neuteilen, aber nicht immer mit Originalteilen.
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Die '''''Upgradekosten''''' spiegeln das unvermeidbar Notwendige (unteres Ende) bis Ausrüstung auf sinnvollen, annähernd aktuellen Serienstandard ohne Luxus (oberes Ende) wider, jeweils mit Neuteilen, aber nicht immer mit Originalteilen.
  
 
Das '''''Preisniveau''''' spiegelt die Forderungen der Anbieter wider, im Einzelfall wird speziell bei älteren Modellen vor 2004 noch mehr gefordert, aber eher nicht bezahlt. Die sehr hohen Preise für alte Räder vor 2004 werden meist nur bei ebay erreicht (dort aber regelmässig), bei Kleinanzeigen ist hier meist bei rund 700 Euro Schluss (wie man an der Verweildauer der Anzeigen auf den Plattformen erkennen kann) und auch bei neueren Rädern lässt ab 1000 Euro das Interesse merklich nach. Inwieweit bei Kleinanzeigen verhandelt wird und am Ende weniger gezahlt als gefordert (und wie viel) lässt sich nur vermuten, aber nicht zuverlässig ermitteln - man kann aber mindestens ab dem mittleren Preissegment wohl davon ausgehen. In jedem Fall dürften Preise von sehr deutlich unter 500 Euro auch für ein altes Brompton mittlerweile die Ausnahme sein, sie kommen aber gelegentlich vor.  
 
Das '''''Preisniveau''''' spiegelt die Forderungen der Anbieter wider, im Einzelfall wird speziell bei älteren Modellen vor 2004 noch mehr gefordert, aber eher nicht bezahlt. Die sehr hohen Preise für alte Räder vor 2004 werden meist nur bei ebay erreicht (dort aber regelmässig), bei Kleinanzeigen ist hier meist bei rund 700 Euro Schluss (wie man an der Verweildauer der Anzeigen auf den Plattformen erkennen kann) und auch bei neueren Rädern lässt ab 1000 Euro das Interesse merklich nach. Inwieweit bei Kleinanzeigen verhandelt wird und am Ende weniger gezahlt als gefordert (und wie viel) lässt sich nur vermuten, aber nicht zuverlässig ermitteln - man kann aber mindestens ab dem mittleren Preissegment wohl davon ausgehen. In jedem Fall dürften Preise von sehr deutlich unter 500 Euro auch für ein altes Brompton mittlerweile die Ausnahme sein, sie kommen aber gelegentlich vor.  
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'''Preisermittlung'''
 
'''Preisermittlung'''
  
Erste Regel: Der damalige Kaufpreis ist egal! Viele alte Bromptons werden heute zu Preisen angeboten die sehr nahe am oder teilweise sogar über dem damaligen Neupreis liegen. Das mag man als Verhandlungsargument nutzen - es ist aber eigentlich egal: Bromptons sind teurer geworden (besonders drastisch in den letzten Jahren um 2010) und zu den Preisen von vor 15 oder 20 Jahren kann man heute keine Neuen mehr kaufen. Das L3 als damaliges Basismodell kostete 2002 schon 833.- Euro. Das entsprechende Nachfolgemodell, ein schlichtes M3L kostete 2006 873.- Euro, 2007 und 2008 899.- Euro Listenpreis. 2009 sank der Preis gar auf 839.- Euro (dem gefallenen britischen Pfund sei dank), kletterte jedoch bis 2011 auf 979 Euro, stand 2013 bereits bei 1179.- Euro und 2015 steht das selbe Modell für 1225 Euro im Laden. Die aktuelle Beliebtheitssteigerung der Bromptons tut ein Übriges um die Gebrauchtpreise anzuheizen.
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Erste Regel: Der damalige Kaufpreis ist egal! Viele alte Bromptons werden heute zu Preisen angeboten die sehr nahe am oder teilweise sogar über dem damaligen Neupreis liegen. Das mag man als Verhandlungsargument nutzen - es ist aber eigentlich egal: Bromptons sind teurer geworden (besonders drastisch in den letzten Jahren seit 2010) und zu den Preisen von vor 15 oder 20 Jahren kann man heute keine Neuen mehr kaufen. Das L3 als damaliges Basismodell kostete 2002 schon 833.- Euro. Das entsprechende Nachfolgemodell, ein schlichtes M3L kostete 2006 873.- Euro, 2007 und 2008 899.- Euro Listenpreis. 2009 sank der Preis gar auf 839.- Euro (dem gefallenen britischen Pfund sei dank), kletterte jedoch bis 2011 auf 979 Euro, stand 2013 bereits bei 1179.- Euro und 2015 steht das selbe Modell für 1225 Euro im Laden. Da sich die Gebrauchtpreise eher vom aktuellen als vom ehemaligen Neupreis ableiten sind sie im Verhältnis zu letzterem sehr hoch - und steigen konstant weiter. Die aktuelle Beliebtheitssteigerung der Bromptons tut ein Übriges um die Gebrauchtpreise anzuheizen. Allgemeine Faustregeln zur Preisermittlung wie sie z.B. Stiftung Warentest oder der ADFC verlautbaren greifen daher beim Bromton nicht. So etwas ''"Dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) zufolge verliert ein normales Rad beim Neukauf direkt 20 Prozent an Wert. Die Stiftung Warentest geht davon aus, dass ein Fahrrad nach zwei Jahren nur noch die Hälfte des Neupreises wert ist, nach weiteren zwei Jahren halbiert sich der Preis erneut." (Quelle: http://www.sueddeutsche.de/auto/ratgeber-worauf-sie-beim-kauf-eines-gebrauchtes-fahrrads-achten-sollten-1.3006573-2)
 
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''wird bei einem Bromptonverkäufer eher auf taube Ohren stossen - was nicht heisst, dass jede Vorstellung eines Verkäufers gerechtfertigt wäre.
  
 
Wenn der Verkäufer einen ehemaligen Neupreis des Rades angibt sollte man den nicht ungeprüft für bare Münze nehmen - häufig hat der mit der Realität nichts zu tun. Teilweise werden aktuelle Neupreise genommen (gerne von ganz anderen Modellen), aus DM werden Euro im Umrechnungskurs 1:1, die Erinnerung des Verkäufers trügt oder es wird gleich frei erfunden, um einen höheren Verkaufspreis zu rechtfertigen…
 
Wenn der Verkäufer einen ehemaligen Neupreis des Rades angibt sollte man den nicht ungeprüft für bare Münze nehmen - häufig hat der mit der Realität nichts zu tun. Teilweise werden aktuelle Neupreise genommen (gerne von ganz anderen Modellen), aus DM werden Euro im Umrechnungskurs 1:1, die Erinnerung des Verkäufers trügt oder es wird gleich frei erfunden, um einen höheren Verkaufspreis zu rechtfertigen…
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In jüngerer Zeit tauchen in Verkaufsanzeigen gelegentlich genau solche Hinweise auf den aktuellen Preis eines vergleichbaren Modells laut Konfigurator auf (vielleicht lesen ja auch manche Verkäufer diese Kaufberatung). Auch hier lohnt eine Überprüfung - meist ist dieser Preis deutlich zu hoch angegeben, Grössenordnungen von 200 - 400 Euro Differenz sind eher die Regel als die Ausnahme. Ein Besuch des Bromton-Konfigurators gehört also zum Pflichtprogramm eines Gebrauchtkäufers.
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In jüngerer Zeit tauchen in Verkaufsanzeigen gelegentlich genau solche Hinweise auf den aktuellen Preis eines vergleichbaren Modells laut Konfigurator auf (vielleicht lesen ja auch manche Verkäufer diese Kaufberatung). Auch hier lohnt eine Überprüfung - meist ist dieser Preis deutlich zu hoch angegeben, Grössenordnungen von 200 - 400 Euro Differenz sind eher die Regel als die Ausnahme. Ein Besuch des Brompton-Konfigurators gehört also zum Pflichtprogramm eines Gebrauchtkäufers.
 
   
 
   
  
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Auch wenn für die Angebotspreise das Zubehör keine grosse Rolle spielt: Aus Käufersicht sieht das anders aus. Der '''Trägerblock''' für die Fronttaschen etwa ist ein unscheinbares Stück schwarzes Plastik und schnell und problemlos nachgerüstet - er kostet aber aktuell 37 Euro. Die grösseren Laufrollen zum Transport des gefalteten Rades ('''Eazy-Wheels''') kosten für die Gepäckträgerlose Version 32 Euro und für die Version mit Gepäckträger 46 Euro. Beides sind sinnvolle Features, die man wahrscheinlich sowieso früher oder später anbauen wird. Bei zusammen rund 80 Euro Neupreis ist entspricht das aber rund 10% vom Preis eines gebrauchten Rades - wenn die Sachen also bereits verbaut sind hat man unauffällig günstig eingekauft ohne grosses Verhandeln - einen Mehrpreis auf dem Gebrauchtmarkt erzielt der Verkäufer nämlich eher nicht für solche Features.
 
Auch wenn für die Angebotspreise das Zubehör keine grosse Rolle spielt: Aus Käufersicht sieht das anders aus. Der '''Trägerblock''' für die Fronttaschen etwa ist ein unscheinbares Stück schwarzes Plastik und schnell und problemlos nachgerüstet - er kostet aber aktuell 37 Euro. Die grösseren Laufrollen zum Transport des gefalteten Rades ('''Eazy-Wheels''') kosten für die Gepäckträgerlose Version 32 Euro und für die Version mit Gepäckträger 46 Euro. Beides sind sinnvolle Features, die man wahrscheinlich sowieso früher oder später anbauen wird. Bei zusammen rund 80 Euro Neupreis ist entspricht das aber rund 10% vom Preis eines gebrauchten Rades - wenn die Sachen also bereits verbaut sind hat man unauffällig günstig eingekauft ohne grosses Verhandeln - einen Mehrpreis auf dem Gebrauchtmarkt erzielt der Verkäufer nämlich eher nicht für solche Features.
  
'''Gepäcktaschen und Schutzhüllen''' sind preislich schwierig zu bewerten. Die Taschen für den Frontträgerblock bieten einen echten Mehrwert und sind auch nicht billig, allerdings werden zumeist nur die alten T-Modelle im Kombipaket mit Taschen verkauft - entweder mit der alten Aktentasche (bis ca. 2005) oder mit dem Einkaufkorb. Diese Taschengeneration (häufig mit rotem Kantenschutzband und bei sehr alten Modellen mit Ganzmetallrahmen zur Befestigung am Trägerblock) ist nicht mehr neu erhältlich, optisch nicht so ansprechend (und meistens auch ein wenig ausgeblichen). Nützlich sind sie, viel Geld (wenn überhaupt) würde ich nicht dafür bezahlen. Mit neueren Rädern wird gelegentlich mal die C-Bag angeboten und dafür kaum ein Mehrpreis verlangt oder erzeilt - das lohnt sich: Wie bei allen Brompton-Taschen ist der Neupreis mit gut 150 Euro nicht ganz billig.  
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'''Gepäcktaschen und Schutzhüllen''' sind preislich schwierig zu bewerten. Die Taschen für den Frontträgerblock bieten einen echten praktischen Mehrwert und sind neu auch alles andere als billig, allerdings werden zumeist nur die alten T-Modelle im Kombipaket mit Taschen verkauft - entweder mit der alten Aktentasche (bis ca. 2005) oder mit dem Einkaufkorb. Diese Taschengeneration (häufig mit rotem Kantenschutzband und bei sehr alten Modellen mit Ganzmetallrahmen zur Befestigung am Trägerblock) ist nicht mehr neu erhältlich, optisch nicht so ansprechend (und meistens auch ein wenig ausgeblichen). Nützlich sind sie, viel Geld (wenn überhaupt) würde ich nicht dafür bezahlen. Mit neueren Rädern wird gelegentlich mal die C-Bag angeboten und dafür kaum ein Mehrpreis verlangt oder erzielt - das lohnt sich: Wie bei allen Brompton-Taschen ist der Neupreis mit inzwischen knapp 200 Euro inclusive Taschenrahmen nicht ganz billig.  
 
Die '''Schutzhüllen''' und Taschen für's gefaltete Rad sind neu ebenfalls nicht geschenkt - meist sind sie annähernd neuwertig und das aus gutem Grund: In Deutschland braucht man sie quasi nicht (Ausnahme: In Fernbussen wird gelegentlich eine Abdeckung verlangt und natürlich kann eine Hülle ab und an Diskussionen ersparen. Selber habe ich sie in mittlerweile acht Jahren Brompton noch nie vermisst). Wer also nicht plant im Ausland das Brompton im ÖPNV mitzunehmen kann sich das Geld in aller Regel sparen. Ein Aufpreis in Kombination mit einem gebrauchten Rad dürfte also eher sehr gering ausfallen wenn überhaupt einer bezahlt werden muss.
 
Die '''Schutzhüllen''' und Taschen für's gefaltete Rad sind neu ebenfalls nicht geschenkt - meist sind sie annähernd neuwertig und das aus gutem Grund: In Deutschland braucht man sie quasi nicht (Ausnahme: In Fernbussen wird gelegentlich eine Abdeckung verlangt und natürlich kann eine Hülle ab und an Diskussionen ersparen. Selber habe ich sie in mittlerweile acht Jahren Brompton noch nie vermisst). Wer also nicht plant im Ausland das Brompton im ÖPNV mitzunehmen kann sich das Geld in aller Regel sparen. Ein Aufpreis in Kombination mit einem gebrauchten Rad dürfte also eher sehr gering ausfallen wenn überhaupt einer bezahlt werden muss.
  
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'''Rost''' ist unproblematisch, sehr alten Modellen haben ein Loch in der unteren Querstrebe des Hinterbaus - als Folge rostete gelegentlich mal eine Strebe am Hinterbau durch (neuer Hinterbau erforderlich). Das ist aber selten und ausserdem Geschichte bei neueren Modellen. Ansonsten ist offen sichtbarer Rost beim Brompton auch bei älteren Modellen die absolute Ausnahme und lässt entweder auf Wintereinsatz auf salzigen Strassen, feuchte Lagerung über einen längeren Zeitraum oder jahrelange extreme Vernachlässigung des Rades schliessen. Selbst vielgefahrene und wenig gepflegte Daily Driver zeigen normalerweise nur vereinzelt an Schraubenköpfen oder mechanisch beschädigten Metallteilen leichte, oberflächliche Rostansätze - Speichen, Schutzblechstreben oder Naben sind nicht betroffen. Entsprechend sollte man von einem Rad mit deutlichem Rost Abstand nehmen - der optische Zustand wird immer beeinträchtigt sein und nahezu jedes andere Brompton auf dem Markt ist besser. Ein solches Rad würde ich (wenn überhaupt) nur mit extremem Preisabschlag kaufen - aber eigentlich gar nicht. Insbesondere bei täglich genutzten Pendlerrädern ist Rost in den Rahmenrohren normal (und unproblematisch). Da die Rohre des Brompton innen nicht besonders behandelt sind schlägt sich insbesondere in der kalten Jahreszeit Kondenswasser innen an den Rohren nieder beim Wechsel von der Kälte in die warme Wohnung - das führt zu Rost. Gut sichtbar z.B. von unten im Sattelrohr bei ausgezogener Stütze. Die Materialstärken des Rahmens sind jedoch so hoch, dass das technisch kein Problem ist und offen sichtbar ist er auch nicht.
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'''Rost''' ist unproblematisch, sehr alten Modellen haben ein Loch in der unteren Querstrebe des Hinterbaus - als Folge rostete gelegentlich mal eine Strebe am Hinterbau durch (neuer Hinterbau erforderlich). Das ist aber selten und ausserdem Geschichte bei neueren Modellen, seit 2008 ist auch das Loch verschwunden. Ansonsten ist offen sichtbarer Rost beim Brompton auch bei älteren Modellen die absolute Ausnahme und lässt entweder auf Wintereinsatz auf salzigen Strassen, feuchte Lagerung über einen längeren Zeitraum oder jahrelange extreme Vernachlässigung des Rades schliessen. Selbst vielgefahrene und wenig gepflegte Daily Driver zeigen normalerweise nur vereinzelt an Schraubenköpfen oder mechanisch beschädigten Metallteilen leichte, oberflächliche Rostansätze - Speichen, Schutzblechstreben oder Naben sind nicht betroffen. Entsprechend sollte man von einem Rad mit deutlichem Rost Abstand nehmen - der optische Zustand wird immer beeinträchtigt sein und nahezu jedes andere Brompton auf dem Markt ist besser. Ein solches Rad würde ich (wenn überhaupt) nur mit extremem Preisabschlag kaufen - aber eigentlich gar nicht. Insbesondere bei täglich genutzten Pendlerrädern ist Rost in den Rahmenrohren normal (und unproblematisch). Da die Rohre des Brompton innen nicht besonders behandelt sind schlägt sich insbesondere in der kalten Jahreszeit Kondenswasser innen an den Rohren nieder beim Wechsel von der Kälte in die warme Wohnung - das führt zu Rost. Gut sichtbar z.B. von unten im Sattelrohr bei ausgezogener Stütze. Die Materialstärken des Rahmens sind jedoch so hoch, dass das technisch kein Problem ist und offen sichtbar ist er auch nicht.
  
  
Eine Schwachstelle des Brompton sind die kleinen Flügelchen, die die Rollen zum Transport des gefalteten Rades tragen. Sie verbiegen gern oder brechen gar ab bei grober Behandlung. Verbogene kann man vorsichtig wieder zurückbiegen (ist ja ein Stahlrahmen) - bis sie dann irgendwann doch abbrechen. Man kann den in so einem Fall den Hinterbau tauschen (Ersatzteilkosten 2014  ca. 160 Pfund) oder löten oder Reparaturbleche von Drittanbietern verwenden. Beim Titanbrompton ist das Wiederanlöten eines abgebrochenen Flügelchens nicht so einfach - da ein Ersatzhinterbau sehr teuer ist und noch dazu schwer erhältlich hat dieser Fehler beim Titanmodell eine drastische Wertminderung des Rades zur Folge. Ein neuer Titanhinterbau kostet 2014 460 britische Pfund - und das Teil ist nicht lieferbar (http://brilliantbikes.co.uk/brompton-frame-parts/449-brompton-titanium-rear-frame-5053099034406.html). Damit bleibt in so einem Fall nur Gang zum holländischen Spezialisten (http://www.eerdermetaal.nl/brompton.html) oder das Downgrade auf einen Stahlhinterbau. Ein neuer Hinterbau aus Stahl kostet im Herbst 2014 rund 190 Euro, dazu kommen neue Schwingenlager für knapp 30 Euro und ab ca. 50 Euro Arbeitslohn für den Tausch.
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Eine Schwachstelle des Brompton sind die kleinen Flügelchen am Hinterbau, die die Rollen zum Transport des gefalteten Rades tragen. Sie verbiegen gern oder brechen gar ab bei grober Behandlung. Verbogene kann man vorsichtig wieder zurückbiegen (ist ja ein Stahlrahmen) - bis sie dann irgendwann doch abbrechen. Man kann den in so einem Fall den Hinterbau tauschen (Ersatzteilkosten 2014  ca. 160 Pfund) oder löten oder Reparaturbleche von Drittanbietern verwenden. Beim Titanbrompton ist das Wiederanlöten eines abgebrochenen Flügelchens nicht so einfach - da ein Ersatzhinterbau sehr teuer ist und noch dazu schwer erhältlich hat dieser Fehler beim Titanmodell eine drastische Wertminderung des Rades zur Folge. Ein neuer Titanhinterbau kostet 2014 460 britische Pfund - und das Teil ist nicht lieferbar (http://brilliantbikes.co.uk/brompton-frame-parts/449-brompton-titanium-rear-frame-5053099034406.html). Damit bleibt in so einem Fall nur Gang zum holländischen Spezialisten (http://www.eerdermetaal.nl/brompton.html) oder das Downgrade auf einen Stahlhinterbau. Ein neuer Hinterbau aus Stahl kostet im Herbst 2014 rund 190 Euro, dazu kommen neue Schwingenlager für knapp 30 Euro und ab ca. 50 Euro Arbeitslohn für den Tausch.
  
 
Beim alten Rahmen (vor Modelljahr 2004) kam es in sehr seltenen Fällen zum Rahmenbruch im Bereich der vorderen Rahmenhälfte. Sollte Dein Brompton ein solch trauriges Schicksal ereilen ist das das Worst-Case-Szenario - das neue Rahmenteil passt nicht, das alte ist nicht mehr erhältlich, ein komplett neuer Hautprahmen muss her. Der Rahmen mit dem verstärkten gemufften Faltgelenk ab 2004 ist in dieser Hinsicht unproblematisch.
 
Beim alten Rahmen (vor Modelljahr 2004) kam es in sehr seltenen Fällen zum Rahmenbruch im Bereich der vorderen Rahmenhälfte. Sollte Dein Brompton ein solch trauriges Schicksal ereilen ist das das Worst-Case-Szenario - das neue Rahmenteil passt nicht, das alte ist nicht mehr erhältlich, ein komplett neuer Hautprahmen muss her. Der Rahmen mit dem verstärkten gemufften Faltgelenk ab 2004 ist in dieser Hinsicht unproblematisch.
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Bei '''Nabenschaltungen''' neigt im hohen Alter der darin befindliche Schmierstoff zum Verharzen und die darin befindlichen Sperrklinken durch zähes Fett zusammen mit Abrieb zum Verkleben - mangelhafte Funktion ist die Folge. Zerlegen, reinigen und neu Fetten schafft Abhilfe. Das kostet im Wesentlichen die Arbeitszeit. Der Mangel betrifft aktuell in erster Linie Räder mit der 5-Gang-Sprinternabe (aber bei weitem nicht alle) und verstärkt diejenigen, die kaum gefahren wurden.
 
Bei '''Nabenschaltungen''' neigt im hohen Alter der darin befindliche Schmierstoff zum Verharzen und die darin befindlichen Sperrklinken durch zähes Fett zusammen mit Abrieb zum Verkleben - mangelhafte Funktion ist die Folge. Zerlegen, reinigen und neu Fetten schafft Abhilfe. Das kostet im Wesentlichen die Arbeitszeit. Der Mangel betrifft aktuell in erster Linie Räder mit der 5-Gang-Sprinternabe (aber bei weitem nicht alle) und verstärkt diejenigen, die kaum gefahren wurden.
  
Die Pedale sind ein chronischer Verschleissartikel und zumindest das Faltpedal links ist schmerzhaft teuer - dafür hält es normalerweise erheblich länger als sein nicht-faltbarer Gegenpart, das Vielfahrer regelmässis ersetzen müssen (bis sie irgendwann zu einem Drittanbieterpedal greifen). Was eigentlich schade ist, denn das rechte Brompton-Alupedal ist eines der leichtesten am Markt und mit gut 10 Euro auch noch bezahlbar. Nur halten müsste es halt etwas länger...
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Die Pedale sind ein chronischer Verschleissartikel und zumindest das Faltpedal links ist schmerzhaft teuer - dafür hält es normalerweise erheblich länger als sein nicht-faltbarer Gegenpart, das Vielfahrer regelmässig ersetzen müssen (bis sie irgendwann genervt zu einem Drittanbieterpedal greifen). Was eigentlich schade ist, denn das rechte Brompton-Alupedal ist eines der leichtesten am Markt und mit gut 10 Euro auch noch bezahlbar. Nur halten müsste es halt etwas länger...
  
 
Die das bromptontypische Defektrisiko betrifft also in erster Linie Schwingenlager und Felgen - beides erst bei hohen bis sehr hohen Laufleistungen und beides kein finanzieller Untergang. Der Rest ist normale Wartung und Verschleiss wie bei anderen Rädern auch. Die meisten Bromptonauten, auch die, die das Rad täglich nutzen, fahren jahrelang ohne jemals was anderes zu machen als die Kette zu ölen und ab und zu die Reifen aufzupumpen.
 
Die das bromptontypische Defektrisiko betrifft also in erster Linie Schwingenlager und Felgen - beides erst bei hohen bis sehr hohen Laufleistungen und beides kein finanzieller Untergang. Der Rest ist normale Wartung und Verschleiss wie bei anderen Rädern auch. Die meisten Bromptonauten, auch die, die das Rad täglich nutzen, fahren jahrelang ohne jemals was anderes zu machen als die Kette zu ölen und ab und zu die Reifen aufzupumpen.
  
Brompton emfiehlt wie die meisten anderen Hersteller auch Aluteile regelmässig zu tauschen. Das betrifft in erster Linie den Lenker (ca. 40 Euro) und die Scharnierklemmen (ca. 15 Euro/Stück). Im Handbuch erwähnt Bromton auch den Kurbelsatz. Das empfohlene Wechselintervall für diese Bauteile liegt bei allen 5000 (britischen) Meilen. In der Realität werden diese Teile kaum jemals gewechselt worden sein. Ob man es nach einem Gebrauchtkauf nachholt muss jeder selbst entscheiden. Ein Versagen eines dieser Teile hat mit ziemlicher Sicherheit einen hässlichen Sturz zur Folge - es ist also durchaus überlegenswert.
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Brompton empfiehlt wie die meisten anderen Hersteller auch Aluteile regelmässig zu tauschen. Das betrifft in erster Linie den Lenker (ca. 40 Euro) und die Scharnierklemmen (ca. 15 Euro/Stück). Im Handbuch erwähnt Brompton auch den Kurbelsatz. Das empfohlene Wechselintervall für diese Bauteile liegt bei allen 5000 (britischen) Meilen. In der Realität werden diese Teile kaum jemals gewechselt worden sein. Ob man es nach einem Gebrauchtkauf nachholt muss jeder selbst entscheiden. Ein Versagen eines dieser Teile hat mit ziemlicher Sicherheit einen hässlichen Sturz zur Folge - es ist also durchaus überlegenswert.
  
 
Ein weiterer Wackelkandidat sind die Scharnierstifte, von denen es zwei gibt: Einen am Hauptrahmen und einen am Vorbau. Wenn die Scharniergelenke Spiel haben ist ein Austausch angesagt - die meisten Bromptonauten werden dafür eine Werkstatt aufsuchen.
 
Ein weiterer Wackelkandidat sind die Scharnierstifte, von denen es zwei gibt: Einen am Hauptrahmen und einen am Vorbau. Wenn die Scharniergelenke Spiel haben ist ein Austausch angesagt - die meisten Bromptonauten werden dafür eine Werkstatt aufsuchen.
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Wenn wir für die Reparaturrisiken mal 100 Euro einkalkulieren und alles aufsummieren und einen realistischen Mittelwert bilden für Reparaturen und Aufrüstungen (nicht bei jedem Rad fällt ja gleich alles an) stellen wir fest, dass wir bei einem alten Rad recht problemlos 400-500 Euro investieren könnten bei einiger schrauberischer Eigenleistung. Dann ist aber immer noch nicht der Ausstattungsstandard oder die Optik eines neuen Rades erreicht, noch haben wir Garantie o.ä.. Die konkreten Aufrüstkosten eines alten Bromptons anhand eines Fallbeispiels finden sich im Kapitel "Kosten für die Nachrüstung von Teilen". Wenn wir also für ein T5 mit Sprinter und Gepäckträger aus 2000 800 Euro bezahlen, dann noch mal 400 Euro investieren kommen wir auf insgesamt 1200 Euro. Ein neues Brompton mit 6-Gang BWR und Gepäckträger kommt auf ca. 1500 Euro, ein junges Gebrauchtes mit aktueller Ausstattung und ggf. Restgarantie bekommt man für 1000 - 1200 Euro, ein Mittelaltes mit minimalem Nachrüstbedarf für unter 1000 Euro. '''Das macht klar, warum ein sehr altes Brompton finanziell nur dann lohnt, wenn man es deutlich billiger bekommt als die meisten Anbieter fordern, eines in gutem Zustand erwischt, selbst schrauben kann und die Nachrüstung moderneren Teile auf die notwendigsten Komponenten beschränkt.''' Und ein bisschen Glück ist auch immer dabei, ein Rad ohne hohe Folgekosten zu erwischen - wie immer beim Kauf von gebrauchten Dingen. ''(Wobei man die Kirche auch im Dorf lassen muss: Die kompletten Kosten für ein Brompton sind typischerweise deutlich niedriger als der Wertverlust, den ein neues Auto beim Verlassen des Autohändlerhofes erleidet und wer sich jedes Jahr ein neues Smartphone oder Tablet kauft könnte von dem Wertverlust ziemlich schnell ein bis mehrere neue Bromptons kaufen...)''.
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Wenn wir für die Reparaturrisiken mal 100 Euro einkalkulieren und alles aufsummieren und einen realistischen Mittelwert bilden für Reparaturen und Aufrüstungen (nicht bei jedem Rad fällt ja gleich alles an) stellen wir fest, dass wir bei einem alten Rad recht problemlos 400-500 Euro investieren könnten bei einiger schrauberischer Eigenleistung. Dann ist aber immer noch nicht der Ausstattungsstandard oder die Optik eines neuen Rades erreicht, noch haben wir Garantie o.ä.. Die konkreten Aufrüstkosten eines alten Bromptons anhand eines Fallbeispiels finden sich im Kapitel "Kosten für die Nachrüstung von Teilen". Wenn wir also für ein T5 mit Sprinter und Gepäckträger aus 2000 800 Euro bezahlen, dann noch mal 400 Euro investieren kommen wir auf insgesamt 1200 Euro. Ein neues Brompton mit 6-Gang BWR und Gepäckträger kommt auf ca. 1500 Euro, ein junges Gebrauchtes mit aktueller Ausstattung und ggf. Restgarantie bekommt man für 1000 - 1200 Euro, ein Mittelaltes mit minimalem Nachrüstbedarf für unter 1000 Euro. '''Das macht klar, warum ein sehr altes Brompton finanziell nur dann lohnt, wenn man es deutlich billiger bekommt als die meisten Anbieter fordern, eines in gutem Zustand erwischt, selbst schrauben kann und die Nachrüstung moderneren Teile auf die notwendigsten Komponenten beschränkt.''' Und ein bisschen Glück ist auch immer dabei, ein Rad ohne hohe Folgekosten zu erwischen - wie immer beim Kauf von gebrauchten Dingen. ''(Wobei man die Kirche auch im Dorf lassen muss: Die kompletten Kosten für ein Brompton sind typischerweise deutlich niedriger als der Wertverlust, den ein neues Auto beim Verlassen des Autohändlerhofes erleidet und wer sich jedes Jahr ein neues Smartphone oder Tablet kauft könnte von dem Wertverlust ziemlich schnell ein bis mehrere neue Bromptons finanzieren...)''.
  
  
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Wer selber schraubt und grössere Mengen an Teilen oder Zubehör benötigt sollte eine Bestellung in England in Betracht ziehen. Die Händler dort sind gut sortiert, die Preise sind - abhängig vom Pfundkurs - teilweise erheblich niedriger als hier und wenn die Bestellung mehr als ein paar Schrauben umfasst lohnen sich oft auch die etwas höheren Versandkosten. Exemplarisch seien hier zum Reinschauen http://www.sjscycles.co.uk/brompton-shopbrompton_pg1/ und http://brilliantbikes.co.uk/35-brompton-spare-parts erwähnt, die beide einen grossen Webshop haben, in der Regel ziemlich günstig sind und problemlos nach Deutschland versenden (keine ganzen Bromptons!).  Es gibt aber zahlreiche weitere Händler auf der Insel, die auf dem gleichen Niveau sind - ein Besuch im Forum, die Brompton-uk-Webseite oder google helfen dabei sie zu finden. Alternativ sind auch in anderen europäischen Ländern die Preise für Originalzubehör teilweise niedriger als in Deutschland, namentlich in Benelux und teilweise in Spanien oder Frankreich - hier zahlt man in Euro und entgeht dem Wechselkursrisiko. In jedem Fall sollte man es sich überlegen, den deutschen Importeur zu unterstützen: Sein (vorbildliches) Engagement sichert die Versorgung mit Bromptons und Teilen in Deutschland , er ist für Service und Kulanz berühmt (weshalb Brompton hier sehr viel besser dasteht als die meisten anderen Faltradmarken) und bei vielen Teilen sind die Preisunterschiede gering.  
 
Wer selber schraubt und grössere Mengen an Teilen oder Zubehör benötigt sollte eine Bestellung in England in Betracht ziehen. Die Händler dort sind gut sortiert, die Preise sind - abhängig vom Pfundkurs - teilweise erheblich niedriger als hier und wenn die Bestellung mehr als ein paar Schrauben umfasst lohnen sich oft auch die etwas höheren Versandkosten. Exemplarisch seien hier zum Reinschauen http://www.sjscycles.co.uk/brompton-shopbrompton_pg1/ und http://brilliantbikes.co.uk/35-brompton-spare-parts erwähnt, die beide einen grossen Webshop haben, in der Regel ziemlich günstig sind und problemlos nach Deutschland versenden (keine ganzen Bromptons!).  Es gibt aber zahlreiche weitere Händler auf der Insel, die auf dem gleichen Niveau sind - ein Besuch im Forum, die Brompton-uk-Webseite oder google helfen dabei sie zu finden. Alternativ sind auch in anderen europäischen Ländern die Preise für Originalzubehör teilweise niedriger als in Deutschland, namentlich in Benelux und teilweise in Spanien oder Frankreich - hier zahlt man in Euro und entgeht dem Wechselkursrisiko. In jedem Fall sollte man es sich überlegen, den deutschen Importeur zu unterstützen: Sein (vorbildliches) Engagement sichert die Versorgung mit Bromptons und Teilen in Deutschland , er ist für Service und Kulanz berühmt (weshalb Brompton hier sehr viel besser dasteht als die meisten anderen Faltradmarken) und bei vielen Teilen sind die Preisunterschiede gering.  
  
Es lohnt sich in der Regel Originalersatzteile zu verbauen - viele Teile am Brompton sind in irgendeiner Form speziell (in Zeitungsberichten heisst es regelmässig 70% der Teile seien bromptonspezifisch und nur dort verbaut) und mit Originalteilen kann man sicher sein dass sie passen. Bei Zügen, Sätteln, Bremsklötzen, Lenkergriffen etc. kann man problemlos auf normale Standardware zurückgreifen, ebenso gibt es zahlreiche Anbieter, die Spezialteile für's Brompton herstellen. Meist fällt das aber schon unter Tuning und sprengt daher bei weitem den Rahmen einer Kaufberatung... Die Preise für originale Ersatzteile sind nicht immer billig (und manchmal sogar hart an der Grenze zur Unverschämtheit), da man aber selten welche braucht wiegt die Verfügbarkeit viel höher.
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Es lohnt sich in der Regel Originalersatzteile zu verbauen - viele Teile am Brompton sind in irgendeiner Form speziell (in Zeitungsberichten heisst es regelmässig 70% der Teile seien bromptonspezifisch und nur dort verbaut) und mit Originalteilen kann man sicher sein dass sie passen. Bei Zügen, Sätteln, Bremsklötzen, Lenkergriffen etc. kann man problemlos auf normale Standardware zurückgreifen, ebenso gibt es zahlreiche Anbieter, die Spezialteile für's Brompton herstellen. Meist fällt das aber schon unter Tuning und sprengt daher bei weitem den Rahmen einer Kaufberatung... Ein grober 3rd-party-Anbieterüberblick findet sich hier: http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,24966 
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Die Preise für originale Ersatzteile sind nicht immer billig (und manchmal sogar hart an der Grenze zur Unverschämtheit), da man aber selten welche braucht wiegt die Verfügbarkeit viel höher.
  
 
Weil die Frage nach wie vor gelegentlich aufkommt: Auch wenn in England nicht in Euro bezahlt wird ist es doch Teil des europäischen Wirtschaftsraumes - es fällt also kein Zoll an und auch keine sonstigen Gebühren abseits des Portos. Beim Import von Teilen aus Asien oder den USA sieht die Sache anders aus: Hier muss Zoll bezahlt werden und ausserdem Einfuhrumsatzsteuer (entspricht von der Höhe her der Mehrwertsteuer). Die Versandkosten werden dabei mit in die Basissumme einberechnet - in der Summe kann also ein solcher Import deutlich teurer werden als es zunächst den Anschein hat. Zusätzlich muss man sich häufig zum Zollamt begeben um die Ware auszulösen  (oder alternativ dem Transportdienstleister teilweise fühlbare Summen für die Verzollung bezahlen). Ein Import aus fernen Ländern lohnt daher meist nur bei Teilen, die hierzulande nicht zu bekommen sind.
 
Weil die Frage nach wie vor gelegentlich aufkommt: Auch wenn in England nicht in Euro bezahlt wird ist es doch Teil des europäischen Wirtschaftsraumes - es fällt also kein Zoll an und auch keine sonstigen Gebühren abseits des Portos. Beim Import von Teilen aus Asien oder den USA sieht die Sache anders aus: Hier muss Zoll bezahlt werden und ausserdem Einfuhrumsatzsteuer (entspricht von der Höhe her der Mehrwertsteuer). Die Versandkosten werden dabei mit in die Basissumme einberechnet - in der Summe kann also ein solcher Import deutlich teurer werden als es zunächst den Anschein hat. Zusätzlich muss man sich häufig zum Zollamt begeben um die Ware auszulösen  (oder alternativ dem Transportdienstleister teilweise fühlbare Summen für die Verzollung bezahlen). Ein Import aus fernen Ländern lohnt daher meist nur bei Teilen, die hierzulande nicht zu bekommen sind.
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== Kosten für Nachrüstung von Teilen ==
 
== Kosten für Nachrüstung von Teilen ==
  
Im Folgenden ein kurzer Überlick über die ungefähren Materialkosten 2014 bei Beschaffung in Deutschland für die gängigsten Teile für Auf- und Nachrüstungen mit Werksteilen. Für Nichtselbstschrauber kommen die Werkstattkosten noch hinzu. Beschaffung in England kann teilweise fühlbar günstiger sein (wie immer abhängig vom Kurs des britischen Pfundes). Vorteilhaft bei den Teilekits von Brompton ist, dass sie komplett sind - jede benötigte Schraube und jede Beilagscheibe wird mitgeliefert. Ausserdem liegt eine (oftmals englischsprachige) Anleitung bei, die das Verbauen Schritt für Schritt im Detail beschreibt. Das ist sehr hilfreich, da nicht immer alle Arbeitsschritte offensichtlich sind - so wird die Nachrüstung von Teilen auf für weniger erfahrene Bromptonauten problemlos möglich.
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Im Folgenden ein kurzer Überblick über die ungefähren Materialkosten 2014 bei Beschaffung in Deutschland für die gängigsten Teile für Auf- und Nachrüstungen mit Werksteilen. Für Nichtselbstschrauber kommen die Werkstattkosten noch hinzu. Beschaffung in England kann teilweise fühlbar günstiger sein (wie immer abhängig vom Kurs des britischen Pfundes). Vorteilhaft bei den Teilekits von Brompton ist, dass sie komplett sind - jede benötigte Schraube und jede Beilagscheibe wird mitgeliefert. Ausserdem liegt eine (oftmals englischsprachige) Anleitung bei, die das Verbauen Schritt für Schritt im Detail beschreibt. Das ist sehr hilfreich, da nicht immer alle Arbeitsschritte offensichtlich sind - so wird die Nachrüstung von Teilen auf für weniger erfahrene Bromptonauten problemlos möglich.
  
  
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- '''Bremsgriffe''' (Serie 2005 - 2013): Stück ca. 10 Euro (das Modell ab 2013 ist deutlich empfehlenswerter)
 
- '''Bremsgriffe''' (Serie 2005 - 2013): Stück ca. 10 Euro (das Modell ab 2013 ist deutlich empfehlenswerter)
  
- '''Bremszüge''' (Innen- und Aussenzüge original Brompton): jeweils knapp 15 Euro, Länge passend spezifisch je Lenkertyp, (alternative Züge sind günstiger)
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- '''Bremszüge''' (Innen- und Aussenzüge original Brompton): je Zug knapp 15 Euro, Länge passend spezifisch je Lenkertyp, (alternative Züge sind günstiger)
  
- '''Bremsbeläge''' (nur Gummi ohne Halter): ca. 10 Euro /Bremse, Fibrax, passend für die Dual-Pivot-Bremsen (Alternative: KoolStop salmon, ähnlicher Preis)
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- '''Bremsbeläge''' (nur Gummi ohne Halter): ca. 10 Euro /Bremse, Fibrax, passend für die Dual-Pivot-Bremsen (Alternative: KoolStop salmon oder Swissstop für Dura Ace, ähnlicher Preis)
  
 
- '''Bremsbeläge''' (mit Halter): ca. 15 Euro /Bremse, Fibrax, passend für die Dual-Pivot-Bremsen  
 
- '''Bremsbeläge''' (mit Halter): ca. 15 Euro /Bremse, Fibrax, passend für die Dual-Pivot-Bremsen  
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- '''Pentaclip''' zur Verwendung eines "normalen" Sattels (Serie ab Ende 2008): ca. 40 Euro (alternativ für einstellige Eurobeträge ein klassischer Sattelkloben aus Stahl - lange nicht so hochwertig und schwerer)
 
- '''Pentaclip''' zur Verwendung eines "normalen" Sattels (Serie ab Ende 2008): ca. 40 Euro (alternativ für einstellige Eurobeträge ein klassischer Sattelkloben aus Stahl - lange nicht so hochwertig und schwerer)
  
- '''SON-Nabendynamo''': Eingespeichtes Vorderrad mit dem SON XS (alte oder neue Bauform) 250 Euro
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- '''SON-Nabendynamo''': Eingespeichtes Vorderrad mit dem SON XS (alte oder neue Bauform) 250 Euro (bei Bezug über Brompton nur alte Bauform: 360 Euro)
  
 
- '''hochwertiges Vorder- und Rücklicht''': nach Geschmack, ca. 60 - 160 Euro incl. Befestigungsmaterial und Verkabelung (ohne Dynamo)
 
- '''hochwertiges Vorder- und Rücklicht''': nach Geschmack, ca. 60 - 160 Euro incl. Befestigungsmaterial und Verkabelung (ohne Dynamo)
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Gar nicht mal so billig - und man sollte im Kopf haben, dass das aufzurüstende Rad neuwertig war und dass Juliane das Ausgangsrad erheblich günstiger gekauft hat als von den meisten Anbietern gefordert wird (genau zum Maximalpreis der Preisempfehlungen für die Altersklasse hier in der Kaufberatung).  
 
Gar nicht mal so billig - und man sollte im Kopf haben, dass das aufzurüstende Rad neuwertig war und dass Juliane das Ausgangsrad erheblich günstiger gekauft hat als von den meisten Anbietern gefordert wird (genau zum Maximalpreis der Preisempfehlungen für die Altersklasse hier in der Kaufberatung).  
  
Ein vergleichbares aktuelles Modell wäre ein M6RD, das hat 2015 einen Listenneupreis von 1582.- Euro. Hat dann aber den längeren Rahmen, den neuen Kurbelsatz mit auswechselbarem Kettenblatt, Platz für  das Tool-Kit im Rahmen, die aktuelle Zefal Pumpe samt Halterung dafür (ab Werk ab ca. Mitte 2000), den neuen Faltpedal-Bolzen und eine leichtere Kette - und fünf Jahre Garantie auf den Rahmen sowie zwei Jahre auf alles andere. Das "neue Alte" hat dafür die 5-Gang-Sprinternabe, die manche Leute lieber mögen als die aktuelle 6-Gang BWR.
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Ein vergleichbares aktuelles Modell wäre ein M6RD, das hat 2015 einen Listenneupreis von 1582.- Euro. Hat dann aber den längeren Rahmen, den neuen Kurbelsatz mit auswechselbarem Kettenblatt, Platz für  das Tool-Kit im Rahmen, die aktuelle Zefal Pumpe samt Halterung dafür (ab Werk ab ca. Mitte 2000), den neuen Faltpedal-Bolzen und eine leichtere Kette - und fünf Jahre Garantie auf den Rahmen sowie zwei Jahre auf alles andere. Das "neue Alte" hat dafür die 5-Gang-Sprinternabe, die manche Leute lieber mögen als die aktuelle 6-Gang BWR (manche auch andersrum).
 
In jedem Fall würde man wahrscheinlich zusätzlich zur obigen Liste noch einen Trägerblock, Easywheels und Ergon-Griffe nachrüsten wollen für zusammen rund 100.- Euro - das fiele allerdings auch bei einem neuen Rad an.
 
In jedem Fall würde man wahrscheinlich zusätzlich zur obigen Liste noch einen Trägerblock, Easywheels und Ergon-Griffe nachrüsten wollen für zusammen rund 100.- Euro - das fiele allerdings auch bei einem neuen Rad an.
  
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Im schlimmsten Fall ereilt einen ein Rahmenbruch (beim alten Rahmen vor 2004), dann braucht man auch noch einen neuen Hauptrahmen.  
 
Im schlimmsten Fall ereilt einen ein Rahmenbruch (beim alten Rahmen vor 2004), dann braucht man auch noch einen neuen Hauptrahmen.  
  
(Details zu der Aufrüstungsübung hier: http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,22636). Auch ohne Rahmenbruch wird schnell klar, dass eine solche Aufrüstorgie spätestens dann unattraktiv wird, wenn noch Mängel oder Wartungsstau beim Basisrad dazu kommen, eigentlich aber schon vorher. Dann ist nicht nur ein anderes Gebrauchtrad billiger - man kann dann billiger ein Neues Brompton kaufen, in jedem Fall ist ein jüngeres gebrauchtes Rad der ökonomischerere Weg zum eigenen Brompton. Geld sparen kann nur, wer auf die (mühsame) Beschaffung gebrauchter Aufrüstteile setzt, selber schraubt und die Zeit für Teilebeschaffung und Umbauten unter Hobby verbucht. Und natürlich sollte man für ein solches Vorgehen reichlich Zeit mitbringen - bis passende Teile auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen können teilweise Jahre ins Land gehen.
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(Details zu der Aufrüstungsübung hier: http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,22636). Auch ohne Rahmenbruch wird schnell klar, dass eine solche Aufrüstorgie spätestens dann unattraktiv wird, wenn noch Mängel oder Wartungsstau beim Basisrad dazu kommen, eigentlich aber schon vorher. Dann ist nicht nur ein anderes Gebrauchtrad billiger - man kann dann billiger ein neues Brompton kaufen. In jedem Fall ist ein aber jüngeres gebrauchtes Rad der ökonomischerere Weg zum eigenen Brompton. Geld sparen kann nur, wer auf die (mühsame) Beschaffung gebrauchter Aufrüstteile setzt, selber schraubt und die Zeit für Teilebeschaffung und Umbauten unter Hobby verbucht. Und natürlich sollte man für ein solches Vorgehen reichlich Zeit mitbringen - bis passende Teile auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen können teilweise Jahre ins Land gehen.
  
  
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'''Schwalbe Marathon (erste Generation)''' Ab ca. Ende der 90er erhältlich (evtl. früher). Gutes Verhalten bei Nässe, hoher Rollwiderstand im Vergleich zu anderen Reifen, Pannenschutz durch Kevelareinlage, nicht so pannensicher wie seine Nachfolger. Weiss-rotes Label an der Flanke, Reflektorstreifen. Nicht mehr neu erhältlich. '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 280g, Luftdruck max. 7 Bar '''Prädikat:''' ''nicht (mehr) empfehlenswert''
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'''Schwalbe Marathon XR (erste Generation)''' Ab ca. Ende der 90er erhältlich (evtl. früher). Gutes Verhalten bei Nässe, hoher Rollwiderstand im Vergleich zu anderen Reifen, Pannenschutz durch Kevelareinlage, nicht so pannensicher wie seine Nachfolger. Weiss-rotes Label an der Flanke, Reflektorstreifen. Nicht mehr neu erhältlich. '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 280g, Luftdruck max. 7 Bar '''Prädikat:''' ''nicht (mehr) empfehlenswert''
  
  
'''Schwalbe Marathon (zweite Generation)''' Gegen Aufpreis auch beim Neurad erhältlich. Ziemlich schwer, hoher Rollwiderstand, nicht so pannensicher wie seine Nachfolger. Weiss-Blaues Label an der Flanke, Reflektorstreifen. Nicht mehr neu erhältlich. '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 355g, Luftdruck max. 7 Bar '''Prädikat:''' ''nicht (mehr) empfehlenswert''
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'''Schwalbe Marathon HS 308, HS 368 (zweite - x. Generation)''' Gegen Aufpreis auch beim Neurad erhältlich. Ziemlich schwer, hoher Rollwiderstand, nicht so pannensicher wie seine Nachfolger. Pannenschutz aus Kevelar. Rotes (HS 308), später weiss-blaues Label an der Flanke, Reflektorstreifen. Nicht mehr neu erhältlich. '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 350g, Luftdruck max. 7 Bar '''Prädikat:''' ''empfehlenswert''
  
  
'''Schwalbe Marathon HS 420 (dritte Generation, ab 2011):''' http://www.schwalbe.com/de/tour-reader/marathon.html Ziemlich pannensicher durch Greenguard-Einlage, sehr schwer, grosser Rollwiderstand (noch 3% höher als beim Vorgänger), hohe Laufleistung, mehr Profil als der Brompton-Reifen, gutes Preis-Leistungsverhältnis.  '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 420g, Luftdruck max. 7,5 Bar, empfohlener Luftdruck vorne 4,1 - 5,1 Bar, hinten 5,1 - 5,8 Bar. UVP: 20,90 Euro / Strassenpreis ab 13 Euro. '''Prädikat:''' ''empfehlenswert''
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'''Schwalbe Marathon HS 420 (ab 2011):''' http://www.schwalbe.com/de/tour-reader/marathon.html Ziemlich pannensicher durch Greenguard-Einlage (kein Kevelar mehr), sehr schwer, grosser Rollwiderstand (noch 3% höher als beim Vorgänger), hohe Laufleistung, mehr Profil als der Brompton-Reifen, gutes Preis-Leistungsverhältnis, "anti-aging-Technologie".  '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 420g, Luftdruck max. 7,5 Bar, empfohlener Luftdruck vorne 4,1 - 5,1 Bar, hinten 5,1 - 5,8 Bar. UVP: 20,90 Euro / Strassenpreis ab 13 Euro. '''Prädikat:''' ''empfehlenswert''
  
  
'''Schwalbe Marathon plus HS 440''': http://www.schwalbe.com/de/tour-reader/marathon-plus.html Ab ca. 2010 erhältlich (evtl. früher) , Hochdruckreifen. 2014 überarbeitet. Die sehr hohe Pannensicherheit erkauft man sich mit sehr hohem Gewicht und Rollwiderstand. Gegen Aufpreis beim Neurad erhältlich. Ist recht beliebt bei Neukäufern, persönlich mag ich ihn nicht. Hohe Laufleistung, mehr Profil als der Brompton-Reifen, dadurch gut für Ganzjahreseinsatz geeignet. Sehr steif und dadurch schwer auf die Felge zu bringen. Weiss-blaues Label an den Seiten, Reflektorring. '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 480g, Luftdruck max. 7,5 Bar. UVP: 36.90 Euro (2014) 39,90 Euro (2015)/Strassenpreis ab ca. 22 Euro.  '''Prädikat:''' ''empfehlenswert''
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'''Schwalbe Marathon plus HS 440''': http://www.schwalbe.com/de/tour-reader/marathon-plus.html Ab ca. 2010 erhältlich (davor als HS 348 mit 475g) , Hochdruckreifen. 2014 überarbeitet. Die sehr hohe Pannensicherheit erkauft man sich mit sehr hohem Gewicht und Rollwiderstand. Gegen Aufpreis beim Neurad erhältlich. Ist recht beliebt bei Neukäufern, persönlich mag ich ihn nicht. Hohe Laufleistung, mehr Profil als der Brompton-Reifen, dadurch gut für Ganzjahreseinsatz geeignet. Sehr steif und dadurch schwer auf die Felge zu bringen. Weiss-blaues Label an den Seiten, Reflektorring. '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 37-349, Gewicht 480g, Luftdruck max. 7,5 Bar. UVP: 36.90 Euro (2014) 39,90 Euro (2015)/Strassenpreis ab ca. 22 Euro.  '''Prädikat:''' ''empfehlenswert''
  
  
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'''Schwalbe Stelvio''' Profilloser schmaler (28mm breiter) "Rennradreifen", Hochdruck, sehr leichtlaufend, nicht pannensicher. Wurde ca. 2009/2010 aus dem Programm genommen und durch den Kojak ersetzt. Sehr leicht aber leider auch sehr empfindlich was Plattfüsse angeht. Früher der Reifen für Gewichtsfetischisten. '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 28-349, Gewicht 200g, Luftdruck max. 8 Bar'''Prädikat:''' ''bedingt empfehlenswert''
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'''Schwalbe Stelvio''' Profilloser schmaler (28mm breiter) "Rennradreifen", Hochdruck, sehr leichtlaufend, nicht pannensicher. Erhältlich seit 2003, wurde ca. 2009/2010 aus dem Programm genommen und durch den Kojak ersetzt. Sehr leicht aber leider auch sehr empfindlich was Plattfüsse angeht. Früher der Reifen für Gewichtsfetischisten. '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 3/8 Zoll / ETRTO 28-349, Gewicht 200g, Luftdruck max. 8 Bar'''Prädikat:''' ''bedingt empfehlenswert''
  
  
'''Brompton Schwalbe Kojak (faltbar)''' Profilloser schmaler (mit 32mm etwas breiter als der Vorgänger) "Rennradreifen", Hochdruck, sehr leichtlaufend, Raceguard Pannenschutzeinlage, seit 2010 gegen Aufpreis als Erstausrüstung erhältlich. Lange nicht so pannensicher wie Marathon Plus und Brompton Kevelar, aber deutlich besser als der Vorgänger und nochmals leichter. Durch den etwas geringeren Durchmesser verringert sich die Entfaltung um ca. 2,5% gegenüber der Standardbereifung. Der Reifen für Performancefreaks, denen kurze Lebensdauer und gelegentliche Plattfüsse nichts ausmachen. Sehr empfindlich bei zu wenig Luftdruck. Umlaufender Reflexstreifen auf den Flanken. Nur über Brompton und Brompton-Händler erhältlich. Kann aufgrund der Faltbarkeit leicht als Ersatzrad mitgeführt werden. UVP 34 Euro '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 1/4 Zoll / ETRTO 32-349, Gewicht 185g, Luftdruck max. 8 Bar, Luftdruckempfehlung vorne 6,2 bis 6,9 Bar, hinten 6,9 - 8,0 Bar. '''Prädikat:''' ''sehr empfehlenswert''
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'''Brompton Schwalbe Kojak (faltbar)''' Profilloser schmaler (mit 32mm etwas breiter als der Vorgänger Stelvio) "Rennradreifen", Hochdruck, sehr leichtlaufend, Raceguard Pannenschutzeinlage, seit 2010 gegen Aufpreis als Erstausrüstung erhältlich. Lange nicht so pannensicher wie Marathon Plus und Brompton Kevelar, aber deutlich besser als der Vorgänger und nochmals leichter. Durch den etwas geringeren Durchmesser verringert sich die Entfaltung um ca. 2,5% gegenüber der Standardbereifung. Der Reifen für Performancefreaks, denen kurze Lebensdauer und gelegentliche Plattfüsse nichts ausmachen. Sehr empfindlich bei zu wenig Luftdruck. Umlaufender Reflexstreifen auf den Flanken. Nur über Brompton und Brompton-Händler erhältlich. Kann aufgrund der Faltbarkeit leicht als Ersatzrad mitgeführt werden. UVP 34 Euro '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 1/4 Zoll / ETRTO 32-349, Gewicht 185g, Luftdruck max. 8 Bar, Luftdruckempfehlung vorne 6,2 bis 6,9 Bar, hinten 6,9 - 8,0 Bar. '''Prädikat:''' ''sehr empfehlenswert''
  
  
'''Schwalbe Kojak (faltbar)''' Identisch zur Brompton-Version, aber ohne seitlichen Reflexstreifen. Im freien Handel erhältlich - theoretisch. Der Reifen ist nicht auf der Schwalbe Webseite gelistet, war aber gelegentlich im Angebot und es gibt auch Berichte über erfolgreiche Käufe (z.B. hier http://faltradforum.de/viewtopic.php?f=69&t=1863&start=10#p19467). Die Gelehrten sind sich uneins, ob die faltbare Version mittlerweile exklusiv für Brompton produziert und über Brompton vertrieben wird und daher ist aktuell unklar, ob diese "freie" Version noch existiert. Es sieht aber aktuell ganz danach aus dass der faltbare Kojak in 349er Grösse inzwischen nur noch über Brompton erhältlich ist mit entsprechendem Preisaufschlag. '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 1/4 Zoll / ETRTO 32-349, Gewicht 185g, Luftdruck max. 8 Bar, Luftdruckempfehlung vorne 6,2 bis 6,9 Bar, hinten 6,9 - 8,0 Bar. '''Prädikat:''' ''sehr empfehlenswert''
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'''Schwalbe Kojak HS 385 (faltbar)''' Identisch zur Brompton-Version, aber ohne seitlichen Reflexstreifen. Im freien Handel nicht mehr erhältlich. Der Reifen ist seit 2012 nicht auf der Schwalbe Webseite und im Katalog gelistet, war aber gelegentlich im Angebot und es gibt auch Berichte über erfolgreiche Käufe (z.B. hier http://faltradforum.de/viewtopic.php?f=69&t=1863&start=10#p19467). Der faltbare Kojak in 349er Grösse ist inzwischen nur noch über Brompton erhältlich - mit entsprechendem Preisaufschlag. '''Technische Daten:''' Grösse: 16 x 1 1/4 Zoll / ETRTO 32-349, Gewicht 175g (2010), Luftdruck max. 8 Bar, Luftdruckempfehlung vorne 6,2 bis 6,9 Bar, hinten 6,9 - 8,0 Bar. UVP: 33,90 € (2010), Strasse deutlich niedriger '''Prädikat:''' ''sehr empfehlenswert''
  
  
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'''Nutrak Siped Street''' Grösse 16 X 1 3/8,  in England im Versand erhältlich bei verschiedenen Händlern. Sehr preiswerte Alternative zum Brompton Kevelar. Auch in einer Version mit Reflexstreifen und Pannenschutzeinlage erhätlich. Weitere technische Daten unbekannt. UVP 13 Pfund (Standard) bzw. 20 Pfund (Pannenschutzversion), Strassenpreis ca. 5 Pfund bzw. 6,50 Pfund. Bezugsquellen: http://www.singletrackbikes.co.uk/m7b0s443p29490/Nutrak_16_X_1_3_8_Siped_Street_Tyre , http://www.singletrackbikes.co.uk/m7b0s443p29491/Nutrak_16_X_1_3_8_Siped_Street_Tyre_With_Reflective_Stripe_And_Puncture_Breaker , http://www.koo-bikes.com/nutrak-folding-bike-type.html amazon.co.uk oder ebay.co.uk
 
'''Nutrak Siped Street''' Grösse 16 X 1 3/8,  in England im Versand erhältlich bei verschiedenen Händlern. Sehr preiswerte Alternative zum Brompton Kevelar. Auch in einer Version mit Reflexstreifen und Pannenschutzeinlage erhätlich. Weitere technische Daten unbekannt. UVP 13 Pfund (Standard) bzw. 20 Pfund (Pannenschutzversion), Strassenpreis ca. 5 Pfund bzw. 6,50 Pfund. Bezugsquellen: http://www.singletrackbikes.co.uk/m7b0s443p29490/Nutrak_16_X_1_3_8_Siped_Street_Tyre , http://www.singletrackbikes.co.uk/m7b0s443p29491/Nutrak_16_X_1_3_8_Siped_Street_Tyre_With_Reflective_Stripe_And_Puncture_Breaker , http://www.koo-bikes.com/nutrak-folding-bike-type.html amazon.co.uk oder ebay.co.uk
  
'''Greenspeed Scorcher Kevlar reflex''', Grösse 40-349, wird meist als zu breit für das Brompton bezeichnet (passt mechanisch nicht in den Hinterbau), vorne soll er problemlos sein. Bei neueren Bromptonmodellen soll er gerüchteweise auch hinten passen, evtl. ohne Schutzbleche. Es gibt Berichte über Einbau in ältere Bromptons nach geringer Modifikation des Hinterbaus. Praxisberichte zu dem Reifen am Brompton sind kaum vorhanden, insgesamt scheint der Reifen am Brompton eher nicht zu überzeugen (siehe hier bei den Bromptonauten: http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,11154,11155#msg-11155). max. 7 Bar, Gewicht 320g, Preis 40,- Euro, erhältlich über Pedalkraft (http://www.pedalkraft.de/bereifung.htm oder aus England hier http://www.wrhpv.com/eushop/tyres/349/index.html)
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'''Greenspeed Scorcher Kevlar reflex''', Grösse 40-349, auch erhätlich in einer non-Kevelar und einer Heavy-Duty-Version in dentischer Dimension. Seit 2006 am Markt. Wird meist als zu breit für das Brompton bezeichnet (zumindest hinten), vorne soll er knapp, aber problemlos passen.  Konfliktpotential beim Einbau hinten besteht baujahrsabhängig mit der Querstrebe des Hinterbaus beim Tretlager, mit den Schutzblechen sowie beim eingfealteten Rad mit dem Tretlager. Bei älteren  Bromptons muss daher zum Einbau die besagte Querstrebe eingedellt werden, bei aktuellen Modellen scheint er nach verschiedenen Berichten problemlos zu passen, sofern in die Ausfallenden ein kleines Distanstück (z.B. ein Stück Leder) eingelegt wird. Das Rollverhalten soll sehr gut sein - einzelne Tests vergeben hier bessere Werte als bei allen anderen Bromtonreifen ( http://kingcycle.blogspot.de/2012/02/rolling-resistance-rig.html ). Über die Glaubwürdigkeit und Praxisrelevanz speziell dieses Tests kann man geteilter Meinung sein, da bei den anderen getesten Reifen die Ergebnisse so gar nicht mit den Praxiserfahrungen übereinstimmen. Der Scorcher ist nicht sehr langlebig (wenige 1000 km), die Berichte über's Fahrverhalten reichen von "bester Reifen überhaupt" bis "lebensgefährlich, speziell bei Nässe und auf dem Vorderrad". Der Reifen ist eigentlich für Trikes gedacht, das erklärt mögliche negative Eigenschaften am Fahrrad. Praxisberichte zu dem Reifen am Brompton sind kaum vorhanden, siehe z. B. hier bei den Bromptonauten: http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,11154,11347#msg-11347 und http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,24576 . max. 7 Bar, Gewicht Non-kevlar 320g, Kevlar belted 340g, Heavy Duty 360g, Preis 40,- Euro, erhältlich über Pedalkraft (http://www.pedalkraft.de/bereifung.htm oder aus England hier http://www.wrhpv.com/eushop/tyres/349/index.html). Herstellerwebseite hier: http://greenspeed.com.au/
  
 
'''Tannus Nymph''', Grösse 16×1.25 bzw. 32-349. Schlauchloser "Vollgummireifen" aus Korea, der in vielen bunten Regenbogenfarben erhältlich ist in den Dimensionen des Schwalbe Marathon (http://www.tannus.com/3_tire/tire3_2.html). Erhältlich in zwei verschiedenen Härtegraden. Erfahrungsberichte sind eher negativ - der BlingBling-Faktor ist genauso hoch wie der Komfort niedrig, der Rollwiderstand hoch und das Fahrverhalten fragwürdig (http://unfoldandcycle.com/2013/08/30/tires-fancy-and-fuss-free-but-ultimately-not-for-me/ , http://thedirtybrompton.blogspot.de/2014/01/tannus-aither-tires.html). Ein deutlich postiverer Testbericht findet sich hier: http://www.cyclingweekly.co.uk/reviews/bike-accessories/tannus-nymph-solid-tyres Angegebenes Gewicht 310g. Weitere technische Daten unbekannt,  Bezugsquelle in Deutschland http://www.trendwizzard.de/home?page=shop.browse&category_id=67, seit 2015 möglcherweise nicht mehr produziert in Bromptongrösse.
 
'''Tannus Nymph''', Grösse 16×1.25 bzw. 32-349. Schlauchloser "Vollgummireifen" aus Korea, der in vielen bunten Regenbogenfarben erhältlich ist in den Dimensionen des Schwalbe Marathon (http://www.tannus.com/3_tire/tire3_2.html). Erhältlich in zwei verschiedenen Härtegraden. Erfahrungsberichte sind eher negativ - der BlingBling-Faktor ist genauso hoch wie der Komfort niedrig, der Rollwiderstand hoch und das Fahrverhalten fragwürdig (http://unfoldandcycle.com/2013/08/30/tires-fancy-and-fuss-free-but-ultimately-not-for-me/ , http://thedirtybrompton.blogspot.de/2014/01/tannus-aither-tires.html). Ein deutlich postiverer Testbericht findet sich hier: http://www.cyclingweekly.co.uk/reviews/bike-accessories/tannus-nymph-solid-tyres Angegebenes Gewicht 310g. Weitere technische Daten unbekannt,  Bezugsquelle in Deutschland http://www.trendwizzard.de/home?page=shop.browse&category_id=67, seit 2015 möglcherweise nicht mehr produziert in Bromptongrösse.
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'''Tannus Thoroki''', Grösse 16x1.50 bzw. 40-349. Breiteres und schwereres Äquivalent zum Tannus Nymph, ebenfalls in zahlreichen Farben und mehreren Belastungsklassen erhältlich. Die Breite von 40mm könnte beim Brompton zumindest hinten problematisch sein. Angegebenes Gewicht: 510g. Herstellerseite: http://www.tannus.com/ Weitere Informationen z.B. hier: http://www.nipnip.co.uk/tannus-thoroki-solid-puncture-proof-all-round-bike-tyre.html Seit 2015 unter dem Namen "City/All Terrain/Mini Velo" auf der Tannus-Webseite gelistet.
 
'''Tannus Thoroki''', Grösse 16x1.50 bzw. 40-349. Breiteres und schwereres Äquivalent zum Tannus Nymph, ebenfalls in zahlreichen Farben und mehreren Belastungsklassen erhältlich. Die Breite von 40mm könnte beim Brompton zumindest hinten problematisch sein. Angegebenes Gewicht: 510g. Herstellerseite: http://www.tannus.com/ Weitere Informationen z.B. hier: http://www.nipnip.co.uk/tannus-thoroki-solid-puncture-proof-all-round-bike-tyre.html Seit 2015 unter dem Namen "City/All Terrain/Mini Velo" auf der Tannus-Webseite gelistet.
  
'''Velotto Fantome Mini''', Grösse 16x1 1/8. sehr schicker koreanischer faltbarer (!) Race-Reifen fürs Brompton mit schwarzer Lauffläche und beigen Flanken. Produktcode 1496, Preis in Korea: ca. 34 Euro. Gewicht: 215 g (mit beigen Flanken), 175g (ganz schwarz). Druck: 85 - 115 PSI. Bezugsquelle: z.B. http://kushop.kr/product/detail.html?product_no=1496&cate_no=1&display_group=2, http://www.bb5.co.kr/front/php/product.php?product_no=1068&main_cate_no=257&display_group=1 (beige), http://www.bb5.co.kr/front/php/product.php?product_no=1067&main_cate_no=257&display_group=1 (schwarz) Bilder: https://farm4.staticflickr.com/3707/9598287619_457c54ff22_h.jpg, http://www.b-spokes.co/products/velotto-fantome-mini-black, http://www.b-spokes.co/products/velotto-fantome-mini-cream-wall Herstellerwebseite: http://velotto.net/
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'''Velotto Fantome Mini''', Grösse 16x1 1/8. sehr schicker koreanischer faltbarer (!) Race-Reifen fürs Brompton mit schwarzer Lauffläche und beigen Flanken. Produktcode 1496, Preis in Korea: ca. 34 Euro. Gewicht: 215 g (mit beigen Flanken), 175g (ganz schwarz). Druck: 85 - 115 PSI. Bezugsquelle: z.B. http://kushop.kr/product/detail.html?product_no=1496&cate_no=1&display_group=2, http://www.bb5.co.kr/front/php/product.php?product_no=1068&main_cate_no=257&display_group=1 (beige), http://www.bb5.co.kr/front/php/product.php?product_no=1067&main_cate_no=257&display_group=1 (schwarz) Bilder: https://farm4.staticflickr.com/3707/9598287619_457c54ff22_h.jpg, http://www.b-spokes.co/products/velotto-fantome-mini-black, http://www.b-spokes.co/products/velotto-fantome-mini-cream-wall  
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In Europa zum Stückpreis (!) von 70€ in Spanien beim Bromptoncenter Madrid: http://brmadrid.com/index.php?id_product=220&controller=product&id_lang=4
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Herstellerwebseite: http://velotto.net/
  
 
'''Panaracer Crosstown''', Grösse 16 x 1 3/8 bzw. 35-349 Stark profilierter Reifen von Panasonic für den Pendlereinsatz, erhältlich seit 2008. 6mm Pannenschutzeinlage, optional mit seitlichem Reflexstreifen. Mit 390g recht schwer, aber immerhin vergleichsweise leichtlaufend. Preis: ca. 30 Euro, diverse Bezugsquellen in England. http://www.zyro.co.uk/products/detail/PA700CRT Herstellerwebseite: http://www.panaracer.com/urban.php
 
'''Panaracer Crosstown''', Grösse 16 x 1 3/8 bzw. 35-349 Stark profilierter Reifen von Panasonic für den Pendlereinsatz, erhältlich seit 2008. 6mm Pannenschutzeinlage, optional mit seitlichem Reflexstreifen. Mit 390g recht schwer, aber immerhin vergleichsweise leichtlaufend. Preis: ca. 30 Euro, diverse Bezugsquellen in England. http://www.zyro.co.uk/products/detail/PA700CRT Herstellerwebseite: http://www.panaracer.com/urban.php
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'''Cheng Shin Tire (CST) Sensamo Firenze''', Grösse 16x1 3/8, 37-349. Gewicht: 357g. Günstiger Reifen mit Pannenschutzeinlage, keine Erfahrungsberichte. Preis ca. 15 Euro. Bezugsquelle z.B. amazon.co.uk (http://www.amazon.co.uk/gp/product/B0058ZU610/). CST ist gerüchteweise auch Hersteller der Bromptonreifen.
 
'''Cheng Shin Tire (CST) Sensamo Firenze''', Grösse 16x1 3/8, 37-349. Gewicht: 357g. Günstiger Reifen mit Pannenschutzeinlage, keine Erfahrungsberichte. Preis ca. 15 Euro. Bezugsquelle z.B. amazon.co.uk (http://www.amazon.co.uk/gp/product/B0058ZU610/). CST ist gerüchteweise auch Hersteller der Bromptonreifen.
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'''Innova Mini Bike IA-2240''', Grösse 16x1 3/8, 37-349. Reifen aus Taiwan, 50-85 PSI. Herstellerseite: http://www.innovatires.com/tire_serch.php?xPA=IA-2240
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'''Schläuche'''
 
'''Schläuche'''
  
Ab Werk kommen Bromtons zumeist mit asiatischen Schläuchen mittelprächtiger Qualität mit Autoventil. Bei neueren meist von Kenda, bei Alten eine andere, eher unbekannte Marke. Diese Schläuche sind erkennbar am Gummi, der über das Ventil gezogen ist im Bereich des Gewindes. Sehr frühe Bromptons haben Schläuche von Michelin oder Raleigh - lang ist's her. Im deutschen Handel bekommt man in der 349er Grösse in der Regel fast ausschliesslich Schläuche von Schwalbe, obwohl auch andere Hersteller die Grösse im Programm haben. Erhältlich sind hier die drei Ventilarten Autoventil (Schrader), Sclaverandventil (französisches Ventil) und Dunlop ("Blitzventil"). Die Schläuche sind deutlich hochwertiger als die Werksausstattung. Angegeben sind alle Schläuche bei Schwalbe mit 85g Gewicht - Nachwiegen zeigt, dass Richtung 100g realistischer sind. Die drei Schläuche haben folgende Bezeichnungen und Artikelnummern bei Schwalbe:
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Ab Werk kommen Bromptons zumeist mit asiatischen Schläuchen mittelprächtiger Qualität mit Autoventil. Bei neueren meist von Kenda, bei Alten eine andere, eher unbekannte Marke. Diese Schläuche sind erkennbar am Gummi, der über das Ventil gezogen ist im Bereich des Gewindes. Sehr frühe Bromptons haben Schläuche von Michelin oder Raleigh - lang ist's her. Im deutschen Handel bekommt man in der 349er Grösse in der Regel fast ausschliesslich Schläuche von Schwalbe, obwohl auch andere Hersteller die Grösse im Programm haben. Erhältlich sind hier die drei Ventilarten Autoventil (Schrader), Sclaverandventil (französisches Ventil, Presta) und Dunlop ("Blitzventil"). Die Schläuche sind deutlich hochwertiger als die Werksausstattung. Angegeben sind alle Schläuche bei Schwalbe mit 85g Gewicht - Nachwiegen zeigt, dass Richtung 100g realistischer sind. Die drei Schläuche haben folgende Bezeichnungen und Artikelnummern bei Schwalbe:
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AV4 ('''A'''utoventil) Artikelnummer: 10410310
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DV4 ('''D'''unlop) Artikelnummer: 1041031
  
AV4 ('''A'''utoventil) Artikelnummer: 10410310
 
DV4 ('''D'''unlop) Artikelnummer: 10410311
 
 
SV4 ('''S'''calverand) Artikelnummer: 10410313  
 
SV4 ('''S'''calverand) Artikelnummer: 10410313  
  
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Darüber hinaus gibt es (insbesondere ausserhalb Deutschlands) Schläuche in 349er Grösse von zahlreichen unbekannteren Marken - vermutlich ist ein Grossteil nur gelabelt von der jeweiligen Marke und kommt aus wenigen Quellen. Einige sind für Kinderräder, bei anderen weiss man es nicht so genau - preislich sind sie überwiegend sehr günstig. Im Pannenfall muss man eh nehmen was man kriegt... Relevantes Kriterum bei der Schlauchwahl ist neben der Ventilart und dem Preis die Pannensicherheit und wie gut der Schlauch die Luft hält (und für manche auch das Gewicht - bis zu 40g Unterschied pro Schlauch sind gar nicht mal so wenig bei rotierenden Massen). Insgesamt dürften die bekannten Markenschläuche etwas besser performen als die NoNames, aber es kann natürlich Ausnahmen geben. Einige Bromptonauten ziehen Schläuche mit Sclaverand-Ventil vor, da sie ihrer Meinung nach besser die Luft halten und sich besser aufpumpen lassen - Geschmackssache.
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Darüber hinaus gibt es (insbesondere ausserhalb Deutschlands) Schläuche in 349er Grösse von zahlreichen unbekannteren Marken - vermutlich ist ein Grossteil nur gelabelt von der jeweiligen Marke und kommt aus wenigen asiatischen Quellen. Einige sind für Kinderräder, bei anderen weiss man es nicht so genau - preislich sind sie überwiegend sehr günstig. Im Pannenfall muss man eh nehmen was man kriegt... Relevantes Kriterium bei der Schlauchwahl ist neben der Ventilart und dem Preis die Pannensicherheit und wie gut der Schlauch die Luft hält (und für manche auch das Gewicht - bis zu 40g Unterschied pro Schlauch sind gar nicht mal so wenig bei rotierenden Massen). Insgesamt dürften die bekannten Markenschläuche etwas besser performen als die NoNames, aber es kann natürlich Ausnahmen geben. Einige Bromptonauten ziehen Schläuche mit Sclaverand-Ventil vor, da sie ihrer Meinung nach besser die Luft halten und sich besser aufpumpen lassen - Geschmackssache.
  
  
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Wer Anhänger des "God of Speed" ist oder einfach die Optik mag wählt den Kojak, bevorzugt in der leichteren faltbaren Version. Die Drahtreifenversion ist ein wirtschaflicher Kompromiss, aber kein schlechter.
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Wer Anhänger des "God of Speed" ist oder einfach die Optik mag wählt den Kojak, gerne in der erheblich teureren, leichteren faltbaren Version (falls Geld nicht wichtig ist). Die Drahtreifenversion ist ein wirtschaftlicher Kompromiss, aber kein schlechter, beide Versionen fahren sich sehr angenehm und überraschend komfortabel, ihr bevorzugtes Revier ist Asfalt.
  
 
   
 
   
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Für Alltagfahrerer bietet sich daher eher der normale Marathon an, der insgesamt einen brauchbaren Kompromiss bietet. Alternativen dazu für Experimentierfreudige wären der Panaracer Crosstown oder der Nutrak Siped mit Kevelar - beide lassen sich unproblematisch aus England beschaffen.
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Für pragmatische Alltagfahrerer ohne Höchstgeschwindigkeitsambitionen bietet sich daher eher der normale Marathon an, der insgesamt einen brauchbaren Kompromiss bietet. Ungeschlagener Kompromiss hinsichtlich Preis, Lebensdauer und Pannensicherheit. Aufgrund von Gewicht und Rollwiderstand allerdings eher ungeeignet für eilige Bromptonauten - aber immer noch deutlich besser als der Marathon Plus. Auch für Radreisen für viele der Reifen der Wahl aufgrund der Pannensicherheit. Alternativen dazu für Experimentierfreudige wären der Panaracer Crosstown oder der Nutrak Siped mit Kevelar - beide lassen sich unproblematisch aus England beschaffen.
 
   
 
   
  
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'''Die Brompton-Taschen im Überblick'''
 
'''Die Brompton-Taschen im Überblick'''
  
- '''Einkaufstasche''': Die einfachste und billigste Tasche. Ein schwarzer, oben offener Einkaufsbeutel aus Nylon, optional stabilisiert durch einen Alu-Innenrahmen (empfehlenswert). Fassungsvermögen 20l, sehr praktisch. Das gefaltete Brompton lässt sich mit aufgesetzter Tasche wie ein Einkaufswagen im Supermarkt verwenden. Im Lauf der Jahre leichte, für die Praxis irrelevante Material- und Designänderungen, ältere Modelle teilweise mit roter Nahteinfassung. Grundprinzip identisch bei allen Versionen. Fassungsvermögen 24l.
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- '''Einkaufstasche''': Die einfachste und billigste Tasche. Ein schwarzer, oben offener Einkaufskorb aus Nylon, optional stabilisiert durch einen Alu-Innenrahmen (empfehlenswert). Fassungsvermögen unterschiedliche Angaben: 20-24l, sehr praktisch. Das gefaltete Brompton lässt sich mit aufgesetzter Tasche wie ein Einkaufswagen im Supermarkt verwenden. Im Lauf der Jahre leichte, für die Praxis irrelevante Material- und Designänderungen. Seit vielen Jahren komplett schwarz, sehr alte Modelle schwarz oder (selten) blau, jeweils mit roter Nahteinfassung. Grundprinzip identisch bei allen Versionen.  
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- '''Einkaufstasche''', Modell ab 2016: Im Prinzip wie zuvor, leichte Designanpassung, breiter weisser Reflektorstreifen vorne und jetzt mit seitlichen, verstellbaren Riemen zur Grössenanpassung. Nach wie vor eine sehr empfehlenswerte Tasche und vermutlich die universell einsetzbare, da darin auch normale Rucksäcke etc. transportiert werden können. Herstellerangaben: Kapazität: 24 Liter, Größe (mm): 420 (B) × 300 (H) × 280 (T), Gewicht: 760 g, 119 €  (2017)
  
 
- '''Cloth-Pannier''' (Aktentasche) (erhältlich bis 2009): Mittelgrosse Tasche mit Reissverschlussdeckel und zwei aufgesetzten Taschen hinten. Gewinnt bestimmt keinen Designpreis, ist aber durchaus praktisch. Nicht wasserdicht. Gelegentlich im Angebot mit älteren Bromptons. Meist schwarz, ältere Versionen mit roter Nahtumrandung, selten auch mal in dunkelblau erhältlich. Frühe Versionen aus Baumwolle, später aus Nylon. [https://3.bp.blogspot.com/-P6QvzOBysms/T9XRL-7ATjI/AAAAAAAAAuw/KXeq4hmBelE/s1600/imagesCAL8RA1L.jpg Bild] [http://www.uwereimann.de/brompton/images/geptasch.jpg Bild]
 
- '''Cloth-Pannier''' (Aktentasche) (erhältlich bis 2009): Mittelgrosse Tasche mit Reissverschlussdeckel und zwei aufgesetzten Taschen hinten. Gewinnt bestimmt keinen Designpreis, ist aber durchaus praktisch. Nicht wasserdicht. Gelegentlich im Angebot mit älteren Bromptons. Meist schwarz, ältere Versionen mit roter Nahtumrandung, selten auch mal in dunkelblau erhältlich. Frühe Versionen aus Baumwolle, später aus Nylon. [https://3.bp.blogspot.com/-P6QvzOBysms/T9XRL-7ATjI/AAAAAAAAAuw/KXeq4hmBelE/s1600/imagesCAL8RA1L.jpg Bild] [http://www.uwereimann.de/brompton/images/geptasch.jpg Bild]
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- '''Touring-Bag''' (bis ca. 2009): Grosse Tasche mit Rollverschluss oben, schwarzes Nylon aussen und innen. Hinten zwei aufgesetzte Tasche mit Rollverschluss, rundum ein Gepäcknetz. Sehr grosses Fassungsvermögen (30l, bis ca. 35l bei Overfill). Nicht wasserdicht, Regenschutz erhältlich. 110 Euro.
 
- '''Touring-Bag''' (bis ca. 2009): Grosse Tasche mit Rollverschluss oben, schwarzes Nylon aussen und innen. Hinten zwei aufgesetzte Tasche mit Rollverschluss, rundum ein Gepäcknetz. Sehr grosses Fassungsvermögen (30l, bis ca. 35l bei Overfill). Nicht wasserdicht, Regenschutz erhältlich. 110 Euro.
  
- '''T-Bag''': Nachfolger der Touringbag, sehr ähnlich. Unterschiede: Innen mit gelbem Nylon gefüttert zwecks besserem Überblick. Eine aufgesetzte Taschen mit wasserdichtem Reissverschluss auf der Rückseite links sowie ein Flaschenhalter rechts, neongelbe Regenhülle mitgeliefert. Fassungsvermögen 31l ohne Overfill, 150 euro.
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- '''T-Bag''' (2009-2015): Nachfolger der Touringbag, sehr ähnlich. Unterschiede: Innen mit gelbem Nylon gefüttert zwecks besserem Überblick. Eine aufgesetzte Taschen mit wasserdichtem Reissverschluss auf der Rückseite links sowie ein Flaschenhalter rechts, neongelbe Regenhülle mitgeliefert. Fassungsvermögen 31l ohne Overfill, 150 euro.
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- '''T-Bag''' (ab 2016): leichte Designänderungen, optisch etwas gefälliger, ansonsten weitgehend identisch zum Vormodell. Anstelle der umlaufenden Netztasche aussen jetzt identische Taschen aus Stretchmaterial. Herstellerangaben: Kapazität: 28 Liter, Größe (mm): 420 (B) × 300 (H) × 270 (T), Gewicht: 1.200 g, 169 €  (2017)
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- '''S-Bag''' (erste Version, erhältlich ca. 2005 bis 2008.): relativ kompakte (ca. 20l) Nylon-Tasche im Kurierstil, speziell designt für das S-Modell (kann aber natürlich an allen Modellen genutzt werden). Schwarz-grau, Reissverschluss tasche im Deckel, zwei Taschen mit Deckelverschluss auf der Rückseite, zwei weitere kleinere seitlich. Innen schwarz. Stifthalterung sowie zwei kleine Einschubtaschen vor dem Hauptfach. Abtrennung mit (ungepolstertem) Laptopfach innen. Ca. 140 Euro.
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- '''S-Bag''' (zweite Version, 2009-2015): relativ kompakte (ca. 20l) Nylon-Tasche im Kurierstil, speziell designt für das S-Modell (kann aber natürlich an allen Modellen genutzt werden). Per Klettverschluss wechselbare Deckel in verschiedenen Designs und Farben (weitere von Drittanbietern erhätlich), Tasche schwarz, gelbes Innenfutter für bessere Auffindbarkeit des Inhalts, Abtrennung für Notebook innen. Taschen auf der Rückseite jetzt mit wasserdichten Reissverschlüssen statt Deckel, seitlich links Netztasche, seitlich rechts eine kleine Stifttasche mit Reissverschluss. Ideale Tasche für den Alltagseinsatz für Büroarbeiter.  Je nach Modell/Deckeldesign ab 160 Euro.
  
- '''S-Bag''' (erste Version): relativ kompakte (ca. 20l) Nylon-Tasche im Kurierstil, speziell designt für das S-Modell (kann aber natürlich an allen Modellen genutzt werden). Schwarz-grau, Reissverschluss tasche im Deckel, zwei Taschen mit Deckelverschluss auf der Rückseite, zwei weitere kleinere seitlich. Innen schwarz. Stifthalterung sowie zwei kleine Einschubtaschen vor dem Hauptfach. Abtrennung mit (ungepolstertem) Laptopfach innen. Ca. 140 Euro. Erhältlich ca. 2005 bis 2008.
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- '''S-Bag''' (dritte Version, ab 2016): Wie Vormodell, aber anderes Nylonmaterial. Das Taschenmaterial wirkt deutlich weicher und weniger steif. Erhältlich in schwarz, ausserdem mit blauem oder limegrünen Deckel. Herstellerangaben: Kapazität: 20 Liter. Größe (mm): 420 (B) × 260 (H) × 170 (T), Gewicht: 1.200 g, 169 €  (2017)
  
- '''S-Bag''' (zweite Version): relativ kompakte (ca. 20l) Nylon-Tasche im Kurierstil, speziell designt für das S-Modell (kann aber natürlich an allen Modellen genutzt werden). 2009 erschienen. Per Klettverschluss wechselbare Deckel in verschiedenen Designs und Farben (weitere von Drittanbietern erhätlich), Tasche schwarz, gelbes Innenfutter für bessere Auffindbarkeit des Inhalts, Abtrennung für Notebook innen. Taschen auf der Rückseite jetzt mit wasserdichten Reissverschlüssen statt Deckel, seitlich links Netztasche, seitlich rechts eine kleine Stifttasche mit Reissverschluss. Ideale Tasche für den Alltagseinsatz für Büroarbeiter.  Je nach Modell/Deckeldesign ab 160 Euro.
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- '''C-Bag''' (ab ca. 2006 - 2015): Grosser Bruder der S-Bag und Nachfolger der Aktentasche. Ebenfalls im Kurierstil, Fassungsvermögen ca. 25l. Regenhülle mitgeliefert. Grauer Deckel, schwarze Tasche, gelbes Futter, Nylon.
  
- '''C-Bag''' (ab ca. 2006): Grosser Bruder der S-Bag und Nachfolger der Aktentasche. Ebenfalls im Kurierstil, Fassungsvermögen ca. 25l. Regenhülle mitgeliefert. Grauer Deckel, schwarze Tasche, gelbes Futter, Nylon.
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- '''C-Bag''' (ab 2016): Nachfolger der originalen C-Bag. Weitgehend identisch zum Vormodell, aber Materialänderung zu weicherem Nylon wie bei der S-Bag (dritte Version). Für den Einsatz als Pendlertasche etwas zu gross, da ist die SBag für die meisten Leute passender. Man kann mit der C-Bag durchaus ein Wochenende verreisen mit kleinem Gepäck. Herstellerangaben: Kapazität: 25 Liter, Größe (mm): 420 (B) × 300 (H) × 170 (T), Gewicht: 1.400 g, 169 €  (2017)
  
 
- '''A-Bag (Lederaktentasche)''' (ca. 2011 - 2013): Sehr elegante Tasche aus dunkelbraunem, dickem Leder im Stil einer klassischen Aktentasche, mit über 400 Euro Neupreis exorbitant teuer. Kratzempfindlich. ([http://3.bp.blogspot.com/-4nQUL9IQDyQ/T9XRT7QKrQI/AAAAAAAAAu4/wjNLwbv8jBw/s1600/a-bag-business-attire1-300x426.jpg Bild])
 
- '''A-Bag (Lederaktentasche)''' (ca. 2011 - 2013): Sehr elegante Tasche aus dunkelbraunem, dickem Leder im Stil einer klassischen Aktentasche, mit über 400 Euro Neupreis exorbitant teuer. Kratzempfindlich. ([http://3.bp.blogspot.com/-4nQUL9IQDyQ/T9XRT7QKrQI/AAAAAAAAAu4/wjNLwbv8jBw/s1600/a-bag-business-attire1-300x426.jpg Bild])
  
- '''Game-Bag''' (ab 2014): Tasche aus gewachster Baumwolle und Leder in klassisch britischem Stil, hergestellt von John Chapman Limited. Wahlweise khaki, blau oder gelb, sehr teuer  (310 Euro), Fassungsvermögen 17l. Deutlicher Preisaufschlag gegenüber dem Original ohne Bromptonanschluss. Gedacht als Nachfolger der A-Bag. Die Khakifarbene ist aus einem leicht andere (etwas gröberen) Material als die beiden anderen Farben und laut Henning Voss auch ohne Rwegenhülle etwas widerstandsfähiger gegen Regen.
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- '''Game-Bag''' (ab 2014): Tasche aus gewachster Baumwolle und Leder in klassisch britischem Stil, hergestellt von John Chapman Limited. Wahlweise khaki, blau (mit rotem Trageriemen) oder gelb, zeitweise auch in pink erhältlich, sehr teuer  (310 Euro), Fassungsvermögen 17l. Deutlicher Preisaufschlag gegenüber dem Original ohne Bromptonanschluss. Gedacht als Nachfolger der A-Bag. Die Khakifarbene ist aus einem leicht andere (etwas gröberen) Material als die beiden anderen Farben und laut Henning Voss auch ohne Regenhülle etwas widerstandsfähiger gegen Regen. Seit 2016 nur noch in den Farben "Harris Tweed" (grau) und "Scottish Waxed Cotton" (Olive) erhältlich. Herstellerangaben: Kapazität: 19 Liter, Größe (mm): 420 (B) × 280 (H) × 160 (T), Gewicht: 2.300g. Preis: 385€ (2017)
  
- '''O-Bag''': Ortlieb-Tasche aus LKW-Plane mit Trägerblockhalter. 20l Fassungsvermögen,  In verschiedenen Farben erhältlich, mit 270 Euro sehr teuer, vollständig wasserdicht.
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- '''O-Bag''': Ortlieb-Tasche aus LKW-Plane mit Trägerblockhalter. 20l Fassungsvermögen,  In verschiedenen Farben erhältlich (schwarz, weiss, blau, orange, bis 2016 auch gelb und grün), mit 270 Euro sehr teuer, vollständig wasserdicht. Herstellerangaben: Kapazität: 20 Liter, Größe (mm): 500 (B) × 300 (H) × 150 (T), Gewicht: 1.760 g. Preis 275 € (2017)
  
- '''Mini O-Bag''': Ebenfalls von Ortlieb, die Bromptonversion einer Ortlieb-Lenkertasche, erhätlich in diversen Farben. Ca. 7l Fassungsvermögen. Die Mini O-Bag ist de Facto eine Ortlieb Ultimate 6 Classic Lenkertasche mit Anschluss für den Brompton Trägerblock. Ortlieb Zubehör des Nicht-Brompton-Äquivalents passt (z.B. der Fotoeinsatz http://www.ortlieb.de/_prod.php?lang=&produkt=ultimate_camerainsert&parent=ultimate6_classic) Der Bromptonpreisaufschlag ist hier besonders offensichtlich: Die Ortlieb Classic hat eine UVP von 79 Euro, die Mini-O-Bag eine von 150 Euro.
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- '''Mini O-Bag''' (erste Version, bis 2015): Ebenfalls von Ortlieb, die Bromptonversion einer Ortlieb-Lenkertasche, erhältich in diversen Farben. Ca. 7l Fassungsvermögen. Die Mini O-Bag ist de Facto eine Ortlieb Ultimate 6 Classic Lenkertasche mit Anschluss für den Brompton Trägerblock. Ortlieb Zubehör des Nicht-Brompton-Äquivalents passt (z.B. der Fotoeinsatz http://www.ortlieb.de/_prod.php?lang=&produkt=ultimate_camerainsert&parent=ultimate6_classic) Der Bromptonpreisaufschlag ist hier besonders offensichtlich: Die Ortlieb Classic hat eine UVP von 79 Euro, die Mini-O-Bag eine von 150 Euro.
  
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- '''Mini O-Bag''' (zweite Version, ab 2016): Leichte Materialänderung sowie geänderte Farben, sonst identisch zum Vormodell. Ausser in glänzender LKW-Plane nun auch in eine schwarzen matten Version aus strukturierter Plane (reflective Black) erhältlich, ausserdem in gelb/schwarz und berrycrush/schwarz. Die übrigen Farben sind entfallen. Herstellerangaben: Kapazität: 7 Liter, Größe (mm): 280 (B) × 270 (H) × 180 (T), Gewicht: 950 g. Preis: 132€ bzw. 169€ für reflective Black. (2017)
  
Einen Überlick mit Bildern und Preisen über das aktuelle Brompton-Taschen Programm findet man hier: http://brompton.de/brompton-zubehoer.html Die Brompton-Taschen wurden früher von Carradice in England hergestellt, später von radical-design in den Niederlanden (mittlerweile teilweise mit Fertigung in Asien). Mindestens die T-Bag in alter Bauform gab es auch von einem Hersteller namens Porica - im Moment ist unklar ob das offizielle Brompton-Taschen sind und wann sie hergestellt wurden (evtl. sind diese Taschen für die Brompton-Lizenzbauten von Neobike hergestellt worden). In den letzten Jahren neu erschienen Modelle kommen von weiteren Lieferanten (Ortlieb, John Chapman,...). Die Taschen sind durch die Bank relativ teuer, aber ihr Geld wert. In Deutschland ist der Preis besonders schmerzhaft, es lohnt sich einen Preisvergleich mit englischen Händlern zu machen - gerade wenn man die Anschaffung mehrerer Taschen und eines Trägerblocks oder einzelner Rahmen plant kann sich eine Bestellung jenseits des Kanals finanziell sehr lohnen.
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- '''Tote-Bag''' (ab 2016): modische kleine Schultertasche im Hochformat, optisch eher eine Damenhandtasche. Erhlätlich in schwarz, pastell-rosa und pastell-türkis. Herstellerangaben: Kapazität: 9 Liter, Größe (mm): 280 (B) × 300 (H) × 110 (T). Preis: 85€ (schwarz) bzw. 112€ (rosa und türkis). (2017).
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- '''Rolltop-Bag''' (ab 2016): Kleine Tasche ca. in A4-quer-Format mit Rollverschluss oben. Erhältlich in schwarzem Nylon mit neongelbem Verschluss-Riemen und dunkel-khaki Baumwollgewebe mit braunem Lederverschlussriemen. Herstellerangaben: Kapazität: 9 Liter, Größe (mm): 300 (B) × 280 (H) × 110 (T). Preis:  115€ (schwarz). 142€ (khaki) (2017.
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- '''Shoulder-Bag''' (ab 2016): Kleine Baumwolltasche, Format und Grösse identisch zur Rolltop-Bag, aber mit Klappdeckel. Erhältlich in schwarze oder pastellgelb. Herstellerangaben: Kapazität: 9 Liter, Größe (mm): 300 (B) × 280 (H) × 110 (T). Preis: 128€ (2017)
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Einen Überblick mit Bildern und Preisen über das aktuelle Brompton-Taschen Programm findet man hier: http://www.brompton.de/taschen.html Die Brompton-Taschen wurden früher von Carradice in England hergestellt, später von radical-design in den Niederlanden (mittlerweile teilweise mit Fertigung in Asien). Mindestens die T-Bag in alter Bauform gab es auch von einem Hersteller namens Porica - im Moment ist unklar ob das offizielle Brompton-Taschen sind und wann sie hergestellt wurden (evtl. sind diese Taschen für die Brompton-Lizenzbauten von Neobike hergestellt worden). In den letzten Jahren neu erschienen Modelle kommen von weiteren Lieferanten (Ortlieb, John Chapman,...). Die Taschen sind durch die Bank relativ teuer, aber ihr Geld wert. In Deutschland ist der Preis besonders schmerzhaft, es lohnt sich einen Preisvergleich mit englischen Händlern zu machen - gerade wenn man die Anschaffung mehrerer Taschen und eines Trägerblocks oder einzelner Rahmen plant kann sich eine Bestellung jenseits des Kanals finanziell sehr lohnen.
  
 
Durch die Beliebtheit des Brompton sind inzwischen einige Drittanbieter in den Markt für Fronttaschen eingestiegen und es werden laufend mehr. Wer sich also für keine der Brompton-Taschen erwärmen kann wird vielleicht hier fündig. Bei manchen Taschen muss man den Rahmen extra kaufen. Ein kurzer Marktüberblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
 
Durch die Beliebtheit des Brompton sind inzwischen einige Drittanbieter in den Markt für Fronttaschen eingestiegen und es werden laufend mehr. Wer sich also für keine der Brompton-Taschen erwärmen kann wird vielleicht hier fündig. Bei manchen Taschen muss man den Rahmen extra kaufen. Ein kurzer Marktüberblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
  
- '''Carradice Stockport City-Folder''': http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&under=range&url=stockport-city-folder
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- '''Barbour Brompton Tarras Bag''': (seit Sommer 2017): olive-grün. Outer: 100% waxed cotton outer with waxed leather trim, Inner: 65% polyester, 35% cotton, Embroidered Barbour logo to outer front flap, Brompton woven label to outer side, Embroidered dual-branded patch to inner flap, W 38cm x H 31cm x L 9.5cm, Sponge-clean only 155 Pfund. https://www.brompton.com/brompton-gbr/uk-store/clothing/barbour/barbour-brompton-tarras-bag-in-olive-green/c-24/c-275/p-1913
  
- '''Carradice Dry Folder''': http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&product_id=65
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- '''Carradice Stockport City-Folder''': Tasche aus dem für Carradice typischen Baumwollstoff, ca. 18l  Inhalt, passend für das S-Model, 130 Pfund, http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&under=range&url=stockport-city-folder
  
- '''Carradice City-Folder M''': http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&product_id=17
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- '''Carradice Harris-Tweed Stockport Folder''': Variante des Stockport aus grauem Tweed, teurer als die klassische Variante, ca. 18l Inhalt, 150 Pfund http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&under=type&product_id=179
  
- '''Carradice Harris-Tweed City-Folder''': http://www.calhouncycle.com/shopcast/carradice-harris-tweed-city-folder-for-brompton/
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- '''Carradice Dry Folder''': Tasche aus Kunststoff, etwas kleineres Pendand zur O-Bag. http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&product_id=65
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- '''Carradice City-Folder M''': Mit ca. 26l etwas grösser als die C-Bag in deutlich traditioneller Optik und aus Baumwolle, schwarz oder olivgrün, 95 Pfund. http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&product_id=17
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- '''Carradice Harris-Tweed City-Folder M''': Variante des City-Folder-M aus grauem Tweed, teurer als die klassische Variante, 150 Pfund. http://www.calhouncycle.com/shopcast/carradice-harris-tweed-city-folder-for-brompton/
  
 
- '''Carradice Bike Bureau for Brompton''' : 33 x 40 x 13,5 cm, 25l, Vermutlich nicht mehr erhältlich bei Carradice, aber noch hier: http://www.spacycles.co.uk/products.php?plid=m2b0s155p1194 aktuellen nicht-Brompton-Modell bei Carradice: http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&under=range&product_id=64
 
- '''Carradice Bike Bureau for Brompton''' : 33 x 40 x 13,5 cm, 25l, Vermutlich nicht mehr erhältlich bei Carradice, aber noch hier: http://www.spacycles.co.uk/products.php?plid=m2b0s155p1194 aktuellen nicht-Brompton-Modell bei Carradice: http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&under=range&product_id=64
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-  '''Carradice Limited Editions All Leather Folder''': Ledertasche in braun oder schwarz, 16 Liter, 42cm wide x 28cm high x 15.5cm deep, 270 Pfund, http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&under=range&product_id=189
  
 
- '''Flyingvelo''': http://flyingvelo.co.kr/front/php/category.php?cate_no=24
 
- '''Flyingvelo''': http://flyingvelo.co.kr/front/php/category.php?cate_no=24
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- '''Vincita B203B Office bag City''': http://www.vincita.co.th/collections/bags-for-folding-bike/products/b203b-b203d-office-bag-city
 
- '''Vincita B203B Office bag City''': http://www.vincita.co.th/collections/bags-for-folding-bike/products/b203b-b203d-office-bag-city
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- '''Basho Folding Front Bag''': Farbenfrohe Stoff-Fronttasche aus Protugal, zwei Grundgrössenvarianten unterschiedlicher Höhe, jeweils variabel 14- 28l bzw. 17-28l: http://www.bashocyclingclub.com/folded-front-bag
  
 
- '''radicaldesign Multi-Layer Frontvag''': Nur in Benelux angeboten, riesige Fronttasche mit ca. 40l Inhalt, inclusive zwei grossen aufgesetzten Taschen auf der Rückseite, vermutlich nicht mehr erhältlich, nicht mehr bei radicaldesign gelistet. Ähnlich der T-Bag, aber grösser und ohne umlaufende Netztasche In Läden in Benelux gelegentlich noch vorrätig, ca. 210 Euro. Bezug z.B. hier: http://www.vlerickfietsen.be/brompton/opties/bagagetransport_voor/index.html
 
- '''radicaldesign Multi-Layer Frontvag''': Nur in Benelux angeboten, riesige Fronttasche mit ca. 40l Inhalt, inclusive zwei grossen aufgesetzten Taschen auf der Rückseite, vermutlich nicht mehr erhältlich, nicht mehr bei radicaldesign gelistet. Ähnlich der T-Bag, aber grösser und ohne umlaufende Netztasche In Läden in Benelux gelegentlich noch vorrätig, ca. 210 Euro. Bezug z.B. hier: http://www.vlerickfietsen.be/brompton/opties/bagagetransport_voor/index.html
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- '''Haberland Lederaktentasche''': http://www.faltradxxs.de/1741-Brompton/1745-Brompton-Zubehoer/1746-Brompton-Gepaecktaschen/1000385-Haberland-Leder-Aktentasche-fuer-Brompton-A-Bag.html
 
- '''Haberland Lederaktentasche''': http://www.faltradxxs.de/1741-Brompton/1745-Brompton-Zubehoer/1746-Brompton-Gepaecktaschen/1000385-Haberland-Leder-Aktentasche-fuer-Brompton-A-Bag.html
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- '''Kasperi Front Bag''': hochwertige lederne Fronttasche im Aktentaschenstil in schwarz oder braun aus Finnland. Wie auch die anderen Ledertaschen sehr teuer: http://kasperi.net/special-bags/brompton/
  
 
- '''Weidenkorb:''' David Hembrow ist Bromptonaut und Korbmacher. Er stellt klassische Körbe her, die sich am Brompton befestigen lassen und sehr gut zum klassischen Look passen: http://www.hembrow.eu/brompton.html
 
- '''Weidenkorb:''' David Hembrow ist Bromptonaut und Korbmacher. Er stellt klassische Körbe her, die sich am Brompton befestigen lassen und sehr gut zum klassischen Look passen: http://www.hembrow.eu/brompton.html
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- '''Theravada Rucksack''': Ein hochwertiger Rucksack aus 1680 D Nylon für den Brompton-Trägerblock mit einem Fassungsvolumen von 25 Litern und Platz für ein 17" Notebook. Er baut sehr hoch - ein Einsatz am S-Modell ist ausgeschlossen und auch bei den anderen Modellen wird von Einschränkungen beim Lenkwinkel berichtet. Der Rucksack wurde ca. ab 2013 vom Französischen Kleinserien-Hersteller angeboten und hat nie grössere Bekanntheit erreicht. Im August 2014 wurde der Vertrieb mangels Nachfrage eingestellt. Die ehemaligen Webseiten (www.theravadamove.com) sind noch über http://www.archive.org abrufbar, allerdings ohne Bilder. Ehemaliger Neupreis zwischen 100.- und 150.- Euro.
 
- '''Theravada Rucksack''': Ein hochwertiger Rucksack aus 1680 D Nylon für den Brompton-Trägerblock mit einem Fassungsvolumen von 25 Litern und Platz für ein 17" Notebook. Er baut sehr hoch - ein Einsatz am S-Modell ist ausgeschlossen und auch bei den anderen Modellen wird von Einschränkungen beim Lenkwinkel berichtet. Der Rucksack wurde ca. ab 2013 vom Französischen Kleinserien-Hersteller angeboten und hat nie grössere Bekanntheit erreicht. Im August 2014 wurde der Vertrieb mangels Nachfrage eingestellt. Die ehemaligen Webseiten (www.theravadamove.com) sind noch über http://www.archive.org abrufbar, allerdings ohne Bilder. Ehemaliger Neupreis zwischen 100.- und 150.- Euro.
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- '''Lumabag / Gobag Urban Traveller Brom''': Erhältlich seit 2017. Rucksack für den Trägerblock aus Wachscotton mit Rolldeckel, hergestellt in Bremen. Diverse Farben, 230€ (2017). Höhe: 34-59 cm; Breite: 34cm; Tiefe: 17cm; iGewicht ohne Rahmen: 1320 Gramm (Gewicht mit Rahmen: 1550 Gramm). https://www.gobag.de/bike-bags/folding-bike/
  
 
Darüber hinaus werden unregelmässig auf ebay von Herstellern oder Händlern aus Asien und der Türkei Taschen für den Trägerblock angeboten - manchmal handelt es sich um billigere oder veränderte Nachbauten der Originaltaschen, manchmal aber auch um eigene Kreationen. In der Regel ist der Import nicht attraktiv. Beispiele:
 
Darüber hinaus werden unregelmässig auf ebay von Herstellern oder Händlern aus Asien und der Türkei Taschen für den Trägerblock angeboten - manchmal handelt es sich um billigere oder veränderte Nachbauten der Originaltaschen, manchmal aber auch um eigene Kreationen. In der Regel ist der Import nicht attraktiv. Beispiele:
  
- '''[http://www.ebay.com/itm/BROMPTON-Carrier-bag-Carrier-Block-bag-adapter-Made-in-korea-/221626643947 kleine Fronttasche aus Südkorea]''': Umhängetasche aus Nylon mit Uninonjack auf der Vorderseite geschätzt 8l Fassungvolumen. Mit 149$ (free shipping) alles andere als günstig.
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- '''[http://www.ebay.com/itm/BROMPTON-Carrier-bag-Carrier-Block-bag-adapter-Made-in-korea-/221626643947 kleine Fronttasche aus Südkorea]''': Umhängetasche aus Nylon mit Unionjack auf der Vorderseite geschätzt 8l Fassungsvolumen. Mit 149$ (free shipping) alles andere als günstig.
  
 
- '''[http://www.ebay.com/itm/Brompton-Folding-Basket-without-C-Bag-Frame-Made-in-Korea-/221629643301 Einkaufskorbnachbau]:''' Vom gleichen Anbieter aus Südkorea ein Nachbau der Brompton-Einkaufskorbs mit zusätzlichen Taschen auf der Rückseite und in verschiedenen Farben. 80$ - und damit ungefähr in der Preisrange des Originals
 
- '''[http://www.ebay.com/itm/Brompton-Folding-Basket-without-C-Bag-Frame-Made-in-Korea-/221629643301 Einkaufskorbnachbau]:''' Vom gleichen Anbieter aus Südkorea ein Nachbau der Brompton-Einkaufskorbs mit zusätzlichen Taschen auf der Rückseite und in verschiedenen Farben. 80$ - und damit ungefähr in der Preisrange des Originals
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Der Brompton Trägerblock darf offiziell mit 10 kg  belastet werden, in der Praxis stellen auch höhere Belastungen kein Problem dar. Das Fahrverhalten wird durch das Gepäck erstaunlicherweise nicht negativ beeinflusst. Prinzipiell passen alle Taschen an alle Brompton-Modelle, allerdings baut der Lenker des S-Modells deutlich niedriger als die anderen Varianten, so dass hier aus dem bromtoneigenen Sortiment von Brompton nur die S-Bag, die Mini-O-Bag und die Game-Bag freigegeben sind. Die anderen Brompton-Taschen können am S-Modell mit den Brems- und Schaltzügen kollidieren, so dass die Lenkbarkeit eingeschränkt wird - es gibt aber Tricks um dem zu begegnen (http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,16640,page=1), so dass in der Praxis mit geringen Einschränkungen alle Taschen an allen Modellen nutzbar gemacht werden können.
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Der Brompton Trägerblock darf offiziell mit 10 kg  belastet werden, in der Praxis stellen auch höhere Belastungen kein Problem dar. Das Fahrverhalten wird durch das Gepäck erstaunlicherweise nicht negativ beeinflusst. Prinzipiell passen alle Taschen an alle Brompton-Modelle, allerdings baut der Lenker des S-Modells deutlich niedriger als die anderen Varianten, so dass hier aus dem bromptoneigenen Sortiment von Brompton nur die S-Bag, die Mini-O-Bag und die Game-Bag freigegeben sind. Die anderen Brompton-Taschen können am S-Modell mit den Brems- und Schaltzügen kollidieren, so dass die Lenkbarkeit eingeschränkt wird - es gibt aber Tricks um dem zu begegnen (http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,16640,page=1), so dass in der Praxis mit geringen Einschränkungen alle Taschen an allen Modellen nutzbar gemacht werden können.
  
Die meisten Taschen benutzen zur Befestigung am Trägerblock einen Rahmen, der in die Taschen eingesteckt wird. Die Taschen sind beim Kauf mit und ohne Rahmen erhältlich und die Rahmen auch einzeln. Einen einzelnen Rahmens ohne Tasche kann man auch als rudimentären Frontgepäckträger verwenden oder ihn umbauen zur Nutzung der eigenen Lieblingstasche am Brompton. Insgesamt gibt es vier verschiedene Rahmenvarianten:
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Die meisten Taschen benutzen zur Befestigung am Trägerblock einen Rahmen, der in die Taschen eingesteckt wird. Die Taschen sind beim Kauf mit und ohne Rahmen erhältlich und die Rahmen auch einzeln. Einen einzelnen Rahmens ohne Tasche kann man auch als rudimentären Frontgepäckträger verwenden oder ihn umbauen zur Nutzung der eigenen Lieblingstasche am Brompton. Auch eine der verbreiteten Ortlieb-Seitentaschen lässt sich so am Trägerblock nutzen: http://www.instructables.com/id/Brompton-pannier-adapter/ .
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Insgesamt gibt es vier verschiedene Rahmenvarianten:
  
 
'''Rahmenvarianten'''
 
'''Rahmenvarianten'''
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- '''Brompton (alt)''': Ganzmetallrahmen, wurde bis ca. 2002 angeboten in Kombination mit den Taschen. Stabil, aber einige hundert Gramm schwerer als die aktuellen Varianten. [http://www.uwereimann.de/brompton/images/gephalt.jpg Bild]
 
- '''Brompton (alt)''': Ganzmetallrahmen, wurde bis ca. 2002 angeboten in Kombination mit den Taschen. Stabil, aber einige hundert Gramm schwerer als die aktuellen Varianten. [http://www.uwereimann.de/brompton/images/gephalt.jpg Bild]
  
- '''Bromton standard''': Plastikhalter und -Griff mit vernieteten Alustreben. Passt an alle Brompton-Taschen ausser der S-Bag, der Game-Bag und den Ortlieb-Taschen
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- '''Brompton standard''': Plastikhalter und -Griff mit vernieteten Alustreben. Passt an alle Brompton-Taschen ausser der S-Bag, der Game-Bag und den Ortlieb-Taschen
  
- '''Brompton-S-Type''': Gleiche Bauart, aber niedriger als der Standardrahmen. Designt für die S-Bag, lässt sich aber auch mit den anderen Taschen einsetzen und lindert das Problem dieser Taschen beim EInsatz am S-Modell erheblich.
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- '''Brompton-S-Type''': Gleiche Bauart, aber niedriger als der Standardrahmen. Designt für die S-Bag, lässt sich aber auch mit den anderen Taschen einsetzen und lindert das Problem dieser Taschen beim Einsatz am S-Modell erheblich.
  
 
- '''Brompton Carrier-Frame for Game-Bag''': Gleiche Bauart, aber ohne Griff oben
 
- '''Brompton Carrier-Frame for Game-Bag''': Gleiche Bauart, aber ohne Griff oben
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Wer mehrere Taschen kauft könnte auf die Idee kommen Geld zu sparen, nur einen Rahmen zu kaufen und den zwischen den Taschen zu wechseln. In der Theorie geht das, in der Praxis siegt die Faulheit: Ein eigener Rahmen für jede Tasche ist kein Luxus.
 
Wer mehrere Taschen kauft könnte auf die Idee kommen Geld zu sparen, nur einen Rahmen zu kaufen und den zwischen den Taschen zu wechseln. In der Theorie geht das, in der Praxis siegt die Faulheit: Ein eigener Rahmen für jede Tasche ist kein Luxus.
  
Um grössere Taschen wie z.B. die T-Bag am Brompton mit S-Lenker nutzen zu können dann man anstelle des normalgrossen Taschenrahmens den kleineren für die S-Bag verwenden - Rahmen und Taschen sind auch getrennt erhältlich. Der Rahmen der S-Bag baut niedriger, dadurch sinkt die Kollisionsgefahr zwischen dem Griff am Taschenrahmen mit den Brems- und Schaltzügen des Brompton. Brompton selbst rät von der Verwendung der grösseren Taschen am S-Typ ab und im Serientrimm besteht in der Tat ein eingeschränkter Lenkwinkel - mit dem alternativen Rahmen wird das Problem deutich gelindert. Dennoch: Try at you own risk...
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Um grössere Taschen wie z.B. die T-Bag am Brompton mit S-Lenker nutzen zu können dann man anstelle des normalgrossen Taschenrahmens den kleineren für die S-Bag verwenden - Rahmen und Taschen sind auch getrennt erhältlich. Der Rahmen der S-Bag baut niedriger, dadurch sinkt die Kollisionsgefahr zwischen dem Griff am Taschenrahmen mit den Brems- und Schaltzügen des Brompton. Mögliche Lösungsvarianten werden z.B. in [http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,16640,page=1 diesem Thread] bei den Bromptonauten diskutiert, ein pragmatischer Vorschlag zur Rahmenmodifikation findet sich hier: http://aussieonabrompton.com/2014/12/21/bag-frame-flexibility/ . Brompton selbst rät von der Verwendung der grösseren Taschen am S-Typ ab und im Serientrimm besteht in der Tat ein eingeschränkter Lenkwinkel - mit dem alternativen Rahmen wird das Problem deutlich gelindert. Dennoch: Try at you own risk...
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Wer etwas Wissen im Metallbau hat kann sich einen Taschenadapter auch selbst herstellen zur Verwendung an beliebigen Taschen ( http://aussieonabrompton.com/2013/05/08/front-luggage-options/ ); wer das nicht hat kann z.B. auf diese Weise erfolgreich sein: http://mirabeau.sakura.ne.jp/brompton/brompton_25.html Auch auf ebay finden sich gelegentlich alternative Taschenadapter (z.B. - nicht ganz preiswert, aber vielleicht als Anregung für eigene Bastelideen geeignet: http://www.ebay.fr/itm/Brompton-bicycle-bilk-bag-adapter-connector-DIY-parts-accessories-free-ship-/191588532944.
  
Wer etwas Wissen im Metallbau hat kann sich einen Taschenadapter auch selbst herstellen zur Verwendung an beliebigen Taschen ( http://aussieonabrompton.com/2013/05/08/front-luggage-options/ ); wer das nicht hat kann z.B. auf diese Weise erfolgreich sein: http://mirabeau.sakura.ne.jp/brompton/brompton_25.html
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Wer mehr Gepäckvolumen benötigt kann ergänzend stilecht z.B. auf die Carradice Camper Long Flap mit 24 Litern Fassungsvermögen zur Befestigung am Sattel zurückgreifen (http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&under=range&product_id=35). Carradice hat eine ganze Reihe ähnlicher Taschen im Angebot, auch ein Quick-Release-System dafür ist im Angebot. An der Sattelstütze lässt sich ebenfalls ein Klick-Fix-Adapter montieren und damit der Zugang zu einer grossen Taschenwelt, hier gibt es z.B. auch Rucksäcke oder Gepäckträger: http://www.klickfix.de/index.php?mod=12).  Je nach Modell und Montagepunkt kann dadurch aber das Einfahren der Sattelstütze eingeschränkt werden. Eine Alternative kann das System von in-sy darstellen: http://www.in-sy.de/ . Ein "Geheimtipp" für die Nutzung am Gepäckträger ist die XLC Traveller BAS 35 in der Variante 13-23 Liter  (http://www.xlc-parts.com/produkte_detail_de,1109,24075,detail.html) - passt nach Berichten im Forum perfekt ans Brommi und kostet unter 40 Euro (http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,15656).
  
Wer mehr Gepäckvolumen benötigt kann ergänzend stilecht z.B. auf die Carradice Camper Long Flap mit 24 Litern Fassungsvermögen zur Befestigung am Sattel zurückgreifen (http://www.carradice.co.uk/index.php?page_id=product&under=range&product_id=35). Ein "Geheimtipp" für die Nutzung am Gepäckträger ist die XLC Traveller BAS 35 in der Variante 13-23 Liter  (http://www.xlc-parts.com/produkte_detail_de,1109,24075,detail.html) - passt nach Berichten im Forum perfekt ans Brommi und kostet unter 40 Euro (http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,15656).  
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Ein unscheinbares, aber praktisches Zubehörteil ist das "Standup for Brompton". Eine kleine Holzplattform die mittig auf's Hauptrahmenrohr geschraubt wird und von der Kindertmitnahme auf kurzen Strecken bis zum Bierkastentransport eine breites Potpourri an Einsatzmöglichkeiten bietet.
  
 
Wer mit dem Brommi auf sehr grosse Tour gehen möchte den interessiert vielleicht das Vorgehen von Laura und Ross von Pathlesspedaled: Sie nutzen die T-Bag in Kombination mit einem Rucksack auf dem Gepäckträger: http://pathlesspedaled.com/2011/07/video-backpacks-on-bromptons/ und http://youtu.be/vey4jzmu3x4. Diese Art zu packen wurde mittlerweile von einigen Weitreisenden adaptiert, teilweise mit geringen Abweichungen, und hat sich offenbar bewährt bei erweiterten Gepäckansprüchen. Vorteil dabei ist, dass sich Rad und Gepäck in einem Rutsch tragen lassen: Rucksack auf den Rücken, Frontgepäcktasche in die eine Hand, (gefaltetes) Rad in die andere - insbesondere bei der Nutzung von Zügen und Ein- /Umsteigesituationen ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
 
Wer mit dem Brommi auf sehr grosse Tour gehen möchte den interessiert vielleicht das Vorgehen von Laura und Ross von Pathlesspedaled: Sie nutzen die T-Bag in Kombination mit einem Rucksack auf dem Gepäckträger: http://pathlesspedaled.com/2011/07/video-backpacks-on-bromptons/ und http://youtu.be/vey4jzmu3x4. Diese Art zu packen wurde mittlerweile von einigen Weitreisenden adaptiert, teilweise mit geringen Abweichungen, und hat sich offenbar bewährt bei erweiterten Gepäckansprüchen. Vorteil dabei ist, dass sich Rad und Gepäck in einem Rutsch tragen lassen: Rucksack auf den Rücken, Frontgepäcktasche in die eine Hand, (gefaltetes) Rad in die andere - insbesondere bei der Nutzung von Zügen und Ein- /Umsteigesituationen ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
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Technisch gesehen ist beim Brompton der Platz im Hinterbau beschränkt, genauer gesagt die Einbaubreite. Die Naben des Brompton sind schmaler als bei normalen grossen Rädern - eine klassische Kettenschaltung an der Hinterachse fände also nur unter Mühen Platz. Es gibt Umbauten, die gehen aber typischerweise mit heftigen Modifikationen des Hinterbaus einher. Zudem ist der Abstand der Achse des Bromptons zum Boden durch die kleinen Räder eingeschränkt, ein Umwerfer am Hinterrad also längenmässig eingeschränkt. Da das Brompton aufgrund des Faltprinzips mit einschwenken des Hinterbaus einen automatischen Kettenspanner benötigt um die Kettenlänge auszugleichen beim Falten entsteht ein zusätzliches Problem bei Einbau einer Kettenschaltung: Bei einer Kettenschaltung sind die hinteren RItzel unterschiedlich gross, dadurch entstehen die unterschiedlichen Übersetzungen. Für die unterschiedlichen Ritzelumfänge wird eine unterschiedliche Kettenlänge benötigt - andernfalls würde die Kette auf den kleinen Ritzeln durchhängen. Diesen Längenunterschied gleicht der hintere Umwerfer aus - er ist gleichzeitig ein Kettenspanner. Beim Brompton muss aber nun zusätzlich die Kettenspannung beim Falten ausgeglichen werden - der hintere Umwerfer müsste einen deutlich grösseren Längenunterschied handeln können als bei einem Nichtfaltrad. Dazu müsste er länger sein (etwa wie bei einem Mountain-Bike. Da kommt dann wieder der geringe Bodenabstand ins Spiel.... Kurz: Eine Nabenschaltung ist um vieles einfacher zu verbauen beim Brompton. Als es entworfen wurde in den späten 70er Jahren war das für diese Fahrradkategorie auch State of the Art und Briten sind bekanntlich ein klein wenig konservativ...
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Technisch gesehen ist beim Brompton der Platz im Hinterbau beschränkt, genauer gesagt die Einbaubreite. Die Naben des Brompton sind mit vorne 74mm und hinten 112mm Breite deutlich schmaler als bei normalen grossen Rädern (die haben vorne 100mm und hinten meist 135mm) - eine klassische Kettenschaltung an der Hinterachse fände also nur unter Mühen Platz. Es gibt Umbauten, die gehen aber typischerweise mit heftigen Modifikationen des Hinterbaus einher. Zudem ist der Abstand der Achse des Bromptons zum Boden durch die kleinen Räder deutlich geringer als bei grossen Rädern, ein Umwerfer am Hinterrad also längenmässig eingeschränkt. Da das Brompton aufgrund des Faltprinzips mit einschwenken des Hinterbaus einen automatischen Kettenspanner benötigt um die Kettenlänge auszugleichen beim Falten entsteht ein zusätzliches Problem bei Einbau einer Kettenschaltung: Bei einer Kettenschaltung sind die hinteren RItzel unterschiedlich gross, dadurch entstehen die unterschiedlichen Übersetzungen. Für die unterschiedlichen Ritzelumfänge wird eine unterschiedliche Kettenlänge benötigt - andernfalls würde die Kette auf den kleinen Ritzeln durchhängen. Diesen Längenunterschied gleicht der hintere Umwerfer aus - er ist gleichzeitig ein Kettenspanner. Beim Brompton muss aber nun zusätzlich die Kettenspannung beim Falten ausgeglichen werden - der hintere Umwerfer müsste einen deutlich grösseren Längenunterschied handeln können als bei einem Nichtfaltrad. Dazu müsste er länger sein (etwa wie bei einem Mountain-Bike. Da kommt dann wieder der geringe Bodenabstand ins Spiel.... Kurz: Eine Nabenschaltung ist um vieles einfacher zu verbauen beim Brompton. Als es entworfen wurde in den späten 70er Jahren war das für diese Fahrradkategorie auch State of the Art und Briten sind bekanntlich ein klein wenig konservativ...
  
  
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Eine Dreigangnabe bietet nur ein eingeschränktes Übersetzungsspektrum. In der Ebene mag das ausreichen, am Berg verhungert man aber schnell. Die Sprünge zwischen den einzelnen Gängen dürfen auch nicht zu gross sein (dazu weiter unten mehr) und so erwies sich die 5-Gang-Sprinter Nabe von Sturmey Archer 1993 als segensreiche Erfindung. Als Sturmey Archer 1999/2000 insolvent ging gab es diese Schaltungen nicht mehr und Brompton hatte ein Problem, als die Läger leer waren - konnte man doch das bisherige High-End-Brompton nicht mehr anbieten.
 
Eine Dreigangnabe bietet nur ein eingeschränktes Übersetzungsspektrum. In der Ebene mag das ausreichen, am Berg verhungert man aber schnell. Die Sprünge zwischen den einzelnen Gängen dürfen auch nicht zu gross sein (dazu weiter unten mehr) und so erwies sich die 5-Gang-Sprinter Nabe von Sturmey Archer 1993 als segensreiche Erfindung. Als Sturmey Archer 1999/2000 insolvent ging gab es diese Schaltungen nicht mehr und Brompton hatte ein Problem, als die Läger leer waren - konnte man doch das bisherige High-End-Brompton nicht mehr anbieten.
  
Als Ausweg kombinierte man eine Sachs-Dreigangnabe mit einer 2-fach Kettenschaltung, die Brompton selbst entworfen hatte. Dieses Schaltungsprinzip nennt sich "Half-Step" und wurde auch früher schon verbaut, unter anderem von Sachs selbst in den 80ern als Nachrüstlösung angeboten für normale Räder. Da nur 2 Ritzel hinten zum Einsatz kommen reicht die Breite des Brompton-Hinterbaus aus, da der Grössenunterschied der beiden Ritzel nur wenige Zähne beträgt umgeht man die oben beschriebenen Probleme mit der nötigen Länge des Umwerfers. Problem pragmatisch gelöst.  
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Als Ausweg kombinierte man eine Sachs-Dreigangnabe mit einer 2-fach Kettenschaltung, die Brompton selbst entworfen hatte. Dieses Schaltungsprinzip nennt sich "Half-Step" und wurde auch früher schon verbaut, unter anderem von Sachs selbst in den 80ern als Nachrüstlösung angeboten für normale Räder. Da nur 2 Ritzel hinten zum Einsatz kommen reicht die Breite des Brompton-Hinterbaus aus, da der Grössenunterschied der beiden Ritzel nur wenige Zähne beträgt umgeht man die oben beschriebenen Probleme mit der nötigen Länge des Umwerfers. Problem pragmatisch gelöst.  
 
Allerdings hat das seinen Preis: Zunächst mal muss sich der Bromptonaut daran gewöhnen die Gänge mit zwei Schalthebeln abwechselnd mit der linken und der rechten Hand zu schalten. Das ist etwas seltsam und verwirrend, funktioniert nach kurzer Eingewöhnung für die meisten Leute aber ganz gut.  
 
Allerdings hat das seinen Preis: Zunächst mal muss sich der Bromptonaut daran gewöhnen die Gänge mit zwei Schalthebeln abwechselnd mit der linken und der rechten Hand zu schalten. Das ist etwas seltsam und verwirrend, funktioniert nach kurzer Eingewöhnung für die meisten Leute aber ganz gut.  
 
Schwerwiegender ist, dass die Übersetzungsbandbreite der Dreigangschaltung durch die Halfsteplösung nur geringfügig erweitert wird - kein Wunder, ist die Nabe doch gar nicht dafür konstruiert worden. Die Lösung bietet also eine etwas höhere Gangspreizung und eine feinere Abstufung als eine reine Dreigangnabe, wirklich befriedigend ist das aber nicht. Weil das letzten Endes Geschmackssache ist gibt es auch durchaus Bromptonauten die die enge Stufung dieser Schaltung sehr schätzen und sie zu ihrer Lieblingsschaltung deklarieren, die Mehrheit sieht das aber anders.  
 
Schwerwiegender ist, dass die Übersetzungsbandbreite der Dreigangschaltung durch die Halfsteplösung nur geringfügig erweitert wird - kein Wunder, ist die Nabe doch gar nicht dafür konstruiert worden. Die Lösung bietet also eine etwas höhere Gangspreizung und eine feinere Abstufung als eine reine Dreigangnabe, wirklich befriedigend ist das aber nicht. Weil das letzten Endes Geschmackssache ist gibt es auch durchaus Bromptonauten die die enge Stufung dieser Schaltung sehr schätzen und sie zu ihrer Lieblingsschaltung deklarieren, die Mehrheit sieht das aber anders.  
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Beim Gewicht gelten bei Falträdern (mal wieder) andere Gesetze als bei "grossen" Rädern. Während diese selten den Erdboden verlassen, ein Mehrgewicht sich also "nur" in erhöhtem Kraftaufwand beim Treten bemerkbar macht, werden Falträder mit schöner Regelmässigkeit getragen. In die Wohnung, in den Zug, ins Büro etc. etc.. Ein Kilo Mehrgewicht macht da einen gewaltigen Unterschied, auch wenn man das instinktiv gar nicht meinen sollte.
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Beim Gewicht gelten bei Falträdern (mal wieder) andere Gesetze als bei "grossen" Rädern. Während diese selten den Erdboden verlassen, ein Mehrgewicht sich also "nur" in erhöhtem Kraftaufwand beim Treten bemerkbar macht, werden Falträder mit schöner Regelmässigkeit getragen. In die Wohnung, in den Zug, ins Büro etc. etc.. Ein Kilo Mehrgewicht macht da einen gewaltigen Unterschied, auch wenn man das instinktiv gar nicht meinen sollte. Diesen Aspekt sollte man übrigens auch bei der Frage ob  Gepäckträger oder nicht bedenken - auch dafür fallen etwas über 700g an.
  
 
Ein sehr einfacher Weg um Gewicht am Brompton zu sparen ist übrigens die Zwei-Gang-Schaltung - sie wiegt lediglich 190g. Gegenüber der BWR spart man also 750g, gegenüber der 3-Gang Schaltung 560g. Auch wenn man es nicht meinen sollte: Zwei Gänge reichen in der Ebene vollkommen aus, einer zum Anfahren und für leichte Steigungen, einer für die Geschwindigkeit, wenn man einmal ins Rollen gekommen ist. Die 3-Gang Schaltung bietet demgegenüber keinen grossen Mehrwert. In Deutschland sind 2-Gang-Bromptons am Gebrauchtmarkt allerdings kaum vertreten, in England dagegen sehr gängig.
 
Ein sehr einfacher Weg um Gewicht am Brompton zu sparen ist übrigens die Zwei-Gang-Schaltung - sie wiegt lediglich 190g. Gegenüber der BWR spart man also 750g, gegenüber der 3-Gang Schaltung 560g. Auch wenn man es nicht meinen sollte: Zwei Gänge reichen in der Ebene vollkommen aus, einer zum Anfahren und für leichte Steigungen, einer für die Geschwindigkeit, wenn man einmal ins Rollen gekommen ist. Die 3-Gang Schaltung bietet demgegenüber keinen grossen Mehrwert. In Deutschland sind 2-Gang-Bromptons am Gebrauchtmarkt allerdings kaum vertreten, in England dagegen sehr gängig.
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Die Shimano Nexus und Alfine liegen von der Spreizung her bei etwas über 300%, also ungefähr vergleichbar zur BWR, die Sprünge sind etwas ungleichmässig, aber durchaus praxistauglich. Die S/A bietet mit 325% etwas mehr Spreizung und hat zwischen erstem und zweitem sowie zwischen 7. und 8. Gang jeweils einen 30% Sprung, wohingegen die übrigen Gänge gleichmässig mit rund 15% gestuft sind.  
 
Die Shimano Nexus und Alfine liegen von der Spreizung her bei etwas über 300%, also ungefähr vergleichbar zur BWR, die Sprünge sind etwas ungleichmässig, aber durchaus praxistauglich. Die S/A bietet mit 325% etwas mehr Spreizung und hat zwischen erstem und zweitem sowie zwischen 7. und 8. Gang jeweils einen 30% Sprung, wohingegen die übrigen Gänge gleichmässig mit rund 15% gestuft sind.  
Die Kosten für die 8-Gang Umbauten liegen typischerweise bei über 400 Euro reichen je nach Modell und Anbieter bis ca. 700 Euro, das ist also eine gehörige Investition. Ausserdem erhöht sich das  Gewicht des Rades um ca. 1 kg.  Wer sich mit der Halfstepschaltung nicht anfreunden kann findet diesen Weg vielleicht trotzdem gut.
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Die Kosten für die 8-Gang Umbauten liegen als Kit typischerweise bei über 400 Euro und reichen je nach Modell und Anbieter bis ca. 700 Euro, das ist also eine gehörige Investition. Ausserdem erhöht sich das  Gewicht des Rades um ca. 1 kg.  Wer sich mit der Halfstepschaltung nicht anfreunden kann findet diesen Weg vielleicht trotzdem gut.
  
 
Billiger ist der Umbau auf den Nachfolger der Sturmey-Archer Sprinternabe, die SRF-5. Die Teile muss man sich selbst zusammenstellen, z.B. bei SJS-Cycles, der Umbau ist im Bromptonautenforum beschrieben. In Deutschland bekommt man die Schaltung am ehesten über die Radspannerei in Berlin (http://www.rad-spannerei.de). Kostenmässig kommt man bei diesem Umbau je nach Eigenleistung mit ca. gut 200 Euro davon. Die SRF-5 hat mit 256% übrigens eine etwas weitere Spreizung als ihr Vorfahre Sprinter mit 225%.
 
Billiger ist der Umbau auf den Nachfolger der Sturmey-Archer Sprinternabe, die SRF-5. Die Teile muss man sich selbst zusammenstellen, z.B. bei SJS-Cycles, der Umbau ist im Bromptonautenforum beschrieben. In Deutschland bekommt man die Schaltung am ehesten über die Radspannerei in Berlin (http://www.rad-spannerei.de). Kostenmässig kommt man bei diesem Umbau je nach Eigenleistung mit ca. gut 200 Euro davon. Die SRF-5 hat mit 256% übrigens eine etwas weitere Spreizung als ihr Vorfahre Sprinter mit 225%.
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Gelegentlich findet man Umbauten auf Kettenschaltung mit 5-9 Ritzeln hinten. Das sind sämtlich sehr aufwändige Bastelorgien, die mit einer heftigen Modifikation des Hinterbaus einhergehen. Für den Bromptonnovizen definitiv nicht zu empfehlen.  
 
Gelegentlich findet man Umbauten auf Kettenschaltung mit 5-9 Ritzeln hinten. Das sind sämtlich sehr aufwändige Bastelorgien, die mit einer heftigen Modifikation des Hinterbaus einhergehen. Für den Bromptonnovizen definitiv nicht zu empfehlen.  
  
Früher war der Einbau eines Tretlagergetriebes von Schlumpf recht beliebt um die Übersetzungsbandbreite zu erhöhen. Die Lösung ist sehr robust, erfordert ein geändertes Tretlager und geänderte Kurbeln, ist mit deutlich über 500 Euro nicht billig - und bringt ca. 1 kg Speck auf die Rippen des Brompton. Seit der BWR macht diesen Umbau wohl kaum noch einer. Mit dem Schlumpf Speed Drive kann man aber auch der klassischen Dreigang-Nabe eine sehr anständige Spreizung in praxistauglicher Abstufung beibringen und mit dem MountainDrive das Brommi bergtauglich machen. Experimenteirfreudige kombinieren die Schlumpfschaltung mit der Halfstepschaltung und erreichen so rechnerisch 12 Gänge (oder gar 20, wenn sie erst die Sprinter mit einer Halfstepschaltung kombinieren und das Resultat dann mit einem Schlumpf-Getriebe). Brauchen tut man das sicher nicht und die dann drei zu kombinierenden Schaltelemente sind zweifellos noch verwirrender als es die Halfstepschaltung für sich schon ist.
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Früher war der Einbau eines Tretlagergetriebes von Schlumpf (http://www.schlumpf.ch/hp/schlumpf/faq.getriebe.dt.htm) recht beliebt um die Übersetzungsbandbreite zu erhöhen. Die Lösung ist sehr robust, erfordert ein geändertes Tretlager und geänderte Kurbeln, ist mit deutlich über 500 Euro nicht billig - und bringt zudem ca. 400 - 750 Gramm Speck auf die Rippen des Brompton (http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,24409). Seit der BWR macht diesen Umbau wohl kaum noch einer. Mit dem Schlumpf Speed Drive kann man aber auch der klassischen Dreigang-Nabe eine sehr anständige Spreizung in praxistauglicher Abstufung beibringen und mit dem MountainDrive das Brommi bergtauglich machen. Experimenteirfreudige kombinieren die Schlumpfschaltung mit der Halfstepschaltung und erreichen so rechnerisch 12 Gänge (oder gar 20, wenn sie erst die Sprinter mit einer Halfstepschaltung kombinieren und das Resultat dann mit einem Schlumpf-Getriebe). Brauchen tut man das sicher nicht und die dann drei zu kombinierenden Schaltelemente sind zweifellos noch verwirrender als es die Halfstepschaltung für sich schon ist.
  
 
Deutlich billiger ist es, anstelle eines Schlumpfgetriebes vorne zwei Kettenblätter zu verbauen, wie man es etwa von Rennrädern kennt. Diese Lösung hat jedoch zwei Nachteile: Zum einen wird man die Zahl der Gänge zwar formal verdoppeln, jedoch einige Überschneidungen bei den Gängen haben. Die Übersetzungsbandbreite wächst also nicht so sehr, wie man sich wünschen würde. Zum Zweiten lassen sich handelsübliche vordere Umwerfer nicht am Brompton montieren. Zur Lösung dieses Problems gab es Umwerfersockel von zwei japanischen Anbietern - diese werden jedoch nicht mehr hergestellt (http://www.loro.co.jp/item/parts_etc/brompton-parts/post_6.html und http://www.ikd21.co.jp/ikd/items/i170.html). Im Ergebnis muss die Kette also von Hand von einem Kettenblatt auf's nächste gelegt werden. Runterschalten auf vom Grossen auf's kleine Kettenblatt geht dabei mit etwas Übung mit der Hacke halbwegs brauchbar, hochschalten tatsächlich nur per Hand. Damit ist diese Lösung eigentlich nur geeignet um für sehr bergige Gegenden eine niedrigere Übersetzung vorzuhalten und weniger für den Alltagsbetrieb.
 
Deutlich billiger ist es, anstelle eines Schlumpfgetriebes vorne zwei Kettenblätter zu verbauen, wie man es etwa von Rennrädern kennt. Diese Lösung hat jedoch zwei Nachteile: Zum einen wird man die Zahl der Gänge zwar formal verdoppeln, jedoch einige Überschneidungen bei den Gängen haben. Die Übersetzungsbandbreite wächst also nicht so sehr, wie man sich wünschen würde. Zum Zweiten lassen sich handelsübliche vordere Umwerfer nicht am Brompton montieren. Zur Lösung dieses Problems gab es Umwerfersockel von zwei japanischen Anbietern - diese werden jedoch nicht mehr hergestellt (http://www.loro.co.jp/item/parts_etc/brompton-parts/post_6.html und http://www.ikd21.co.jp/ikd/items/i170.html). Im Ergebnis muss die Kette also von Hand von einem Kettenblatt auf's nächste gelegt werden. Runterschalten auf vom Grossen auf's kleine Kettenblatt geht dabei mit etwas Übung mit der Hacke halbwegs brauchbar, hochschalten tatsächlich nur per Hand. Damit ist diese Lösung eigentlich nur geeignet um für sehr bergige Gegenden eine niedrigere Übersetzung vorzuhalten und weniger für den Alltagsbetrieb.
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Die Schaltungen sind ab Werk eigentlich alle zu lang übersetzt. Es empfiehlt sich durchgängig bei allen Schaltungsvarianten die verkürzte Übersetzung zu wählen, die Brompton bei Neukauf anbietet. Bei den Modellen ab 2013 mit dem geschraubten Kettenblatt ist der Wechsel auch nachträglich schnell und billig gemacht, bei älteren Modellen muss gleich die ganze Tretkurbel gewchselt werden. Nicht lebensnotwendig, aber empfehlenswert.
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Die Schaltungen sind ab Werk eigentlich alle zu lang übersetzt. Es empfiehlt sich durchgängig bei allen Schaltungsvarianten die verkürzte Übersetzung zu wählen, die Brompton bei Neukauf anbietet. Einzig bei der Zweigang-Kettenschaltung ist für viele bereits die Standardübersetzung passend. Ein wenig hängt das bei allen Schaltungen auch vom Einsatzgebiet und der eigenen Trittfequenz ab: Langsamtreter in der Ebene kommen möglicherweise mit der Serienübersetzung aus, Schnelltreter oder Bewohner bergiger Regionen wollen wahrscheinlich verkürzen. Ab Werk wird das durch unterschiedlich grosse Kettenblätter realisiert - es gibt 54, 50 und 44 Zähne. Bei den Modellen ab 2013 mit dem geschraubten Kettenblatt ist dieser Wechsel auch nachträglich schnell und billig gemacht, bei älteren Modellen muss gleich die ganze Tretkurbel gewechselt werden. Nicht lebensnotwendig, aber empfehlenswert. Als preiswertere Alternative bietet sich zumindest bei den Dreigangmodellen an, anstelle des Kettenblatts das hintere Ritzel gegen eines mit einem Zahn mehr zu tauschen - das ist deutlich billiger. Bei den Zwei- und Sechsgangmodellen ist das schwieriger: Werksseitig bietet Brompton Ritzelgrössen zwischen 12 Zähnen und 16 Zähnen an (grössere Ritzel können in Konflikt mit dem Hinterbau geraten) und das 16er ist sowohl bei der Zweigang als auch bei der Sechsgang-BWR bereits serienmässig verbaut. Kleiner als 12 Zähne passt nicht, 17er und teilweise 18er sind (mit deutlicher Modifikation der Ritzel) vereinzelt verbaut worden in der Vergangenheit.  
  
  
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In der Summe heisst das, die längere Übersetzung ist bei gleicher Trittfrequenz schneller, braucht aber bei identischer Geschwindigkeit (im selben Gang) mehr Kraft und ist nicht so bergtauglich. Dafür kannst Du theoretisch schneller fahren (weil Du über eine bestimmte individuelle Triffrequenz einfach nicht hinauskommst und dann nicht weiter beschleunigen kannst). Für die kürzere Übersetzung gilt das gleiche umgekehrt: Bergtauglicher, geringere theoretische Maximalgeschwindigkeit. Theoretisch sind die Geschwindigkeiten deswegen weil das Brompton von Haus aus recht lang übersetzt ist und diese Geschwindigkeiten bei der Standardübersetzung in der Praxis eher nicht gefahren/erreicht werden. Daher wird generell die kürzere Übersetzung empfohlen, dadurch gewinnt man Bergtauglichkeit und verliert nach oben nicht wirklich was.
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In der Summe heisst das, die längere Übersetzung ist bei gleicher Trittfrequenz schneller, braucht aber bei identischer Geschwindigkeit (im selben Gang) mehr Kraft je Kurbeldrehung und ist nicht so bergtauglich. Dafür kannst Du theoretisch schneller fahren (weil Du über eine bestimmte individuelle Triffrequenz einfach nicht hinauskommst und dann nicht weiter beschleunigen kannst). Für die kürzere Übersetzung gilt das gleiche umgekehrt: Bergtauglicher, geringere theoretische Maximalgeschwindigkeit. Theoretisch sind die Geschwindigkeiten deswegen weil das Brompton von Haus aus recht lang übersetzt ist und diese Geschwindigkeiten bei der Standardübersetzung in der Praxis eher nicht gefahren/erreicht werden. Daher wird generell die kürzere Übersetzung empfohlen, dadurch gewinnt man Bergtauglichkeit und verliert nach oben nicht wirklich was.
  
  
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12% (3,34 - 5,94m) oder 18% (3,10 - 5,52m) leichter oder 8% (4,10 - 7,29m) schneller
 
12% (3,34 - 5,94m) oder 18% (3,10 - 5,52m) leichter oder 8% (4,10 - 7,29m) schneller
  
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Übliche Trittfrequenzen liegen zwischen 60 und 100 - trainierte Rennradler fühlen sich oft auch bei 120 noch wohl. Ein Stück weit ist das individuelles Empfinden, jedoch sind etwas höhere Frequenzen kräfte- und gelenkschonender als niedrige und daher zu bevorzugen. 70 - 75 Umdrehungen sind dabei bereits ein gesunder Wert, der mit etwas Übung für die meisten Leute problemlos und angenehm dauerhaft fahrbar ist.
  
Mit den verschiedenen Schaltungs-, Ritzel- und Kettenblattkombinationen kann man z.B. auf dem [http://xldev.co.uk/bgc.html Brompton Gear Calculator] rumspielen und herausfinden, was bei den verschiedenen Varianten jeweils an Entfaltung und Geschwindigkeit rauskommt in den einzelnen Gängen.
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Mit den verschiedenen Schaltungs-, Ritzel- und Kettenblattkombinationen kann man z.B. auf dem [http://xldev.co.uk/bgc.html Brompton Gear Calculator] rumspielen und herausfinden, was bei den verschiedenen Varianten jeweils an Entfaltung und Geschwindigkeit rauskommt in den einzelnen Gängen. In der Praxis zeigt sich, dass man mit dem Brommi meist zwischen 20 und knapp 30 km/h unterwegs ist - viel schneller fährt kaum einer damit dauerhaft in der Ebene, entsprechendhohe Entfaltungen  sind daher tendenziell für die meisten Leute entbehrlich.
  
Erfahrungsgemäss lohnt es sich eher, kurze Berggänge vorzuhalten als (zu) lange hohe Gänge. Als Faustregel: Eine Entfaltung von knapp 7 Metern als längstem Gang ist am Brompton für die meisten Leute mehr als ausreichend, 6,50 Meter ist für viele Leute gerade noch regelmässig fahrbar, so um die 6 Meter meist genug.
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Erfahrungsgemäss lohnt es sich eher, kurze Berggänge vorzuhalten als (zu) lange hohe Gänge: Schieben am Berg macht keinen Spass und wirklich hohe Übersetzungen wird man am Brompton kaum nutzen. Als Faustregel: Eine Entfaltung von knapp 7 Metern als längstem Gang ist am Brompton für die meisten Leute mehr als ausreichend, 6,50 Meter ist für viele Leute gerade noch regelmässig fahrbar, so um die 6 Meter meist genug. Letzteres bietet z.B. die 2-Gang in Werksausstattung, wohingegen die Werksübersetzung bei der Sechsgang bis knapp 8 Meter reicht - für ein Rad wie das Brompton eindeutig zu viel.
  
  
Die '''Spreizung''' gibt an, welche Bandbreite an Übersetzung Dir zur Verfügung steht, sprich wie weit auseinander die Extreme Deiner Fahrstrecke sein können (z.B. steil bergauf vs. deftig bergab mit Treten). Die '''Gangabstände''' geben Dir die Sprünge zwischen den Abstufungen dazwischen an, die Dir Deine Schaltung ermöglicht. Gleichmässige Abstände in % sind gut, grosse Unterschiede zwischen den Sprüngen eher weniger. Je kleiner die Gangsprünge insgesamt sind (und desto mehr Gänge Du hast) desto gleichmässiger kannst Du unabhängig vom landschaftlichen Geläuf vor Dich hin treten. Gangsprünge von um die 15% werden von den meisten Leuten als optimal empfunden, deutlich über 20% zunehmend als unangenehm. Das ist auch der Grund, warum manche Bromptonauten die alte Sechsgang-Schaltung mit der Sachsnabe lieber mögen als die moderne aktuelle BWR: Zwar ist die Gesamtspreizung bei der BWR deutlich höher, der Preis dafür sind aber die Gangsprünge: Sie sind mit 23%  und 27% schon deutlich ausserhalb des Komfortbereichts - hier ist die ältere Schaltung angenehmer. Der Ganze Krempel dient dazu, in einem möglichst unterschiedlichen Gelände eine möglichst konstante '''Trittfrequenz''' fahren zu können - das deswegen weil eine hohe und konstante Trittfrequenz kräfte- und knieschonender ist als eine (zu) niedrige (die viele Leute gewohnheitsmässig fahren). Hinzu kommt, dass das Brompton nicht gerade das ideale Rad für den Wiegetritt bergauf ist (der eh nur eine Notlösung darstellt) aufgrund der langen Hebelkräfte am Lenker, eine leichtere Übersetzung also sehr hilfreich ist. Bergab fährt man mit dem Brompton aufgrund der kleinen Räder auch nicht wahnsinnig schnell - nicht zuletzt weil die Felgenbremsen bei den kleinen Reifen enorme Temperaturen produzieren können die wiederum zu platzenden Schläuchen führen können. Will man nicht haben, nicht am Stilfser Joch und auch sonst nicht.   
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Die '''Spreizung''' gibt an, welche Bandbreite an Übersetzung Dir zur Verfügung steht, sprich wie weit auseinander die Extreme Deiner Fahrstrecke sein können (z.B. steil bergauf vs. deftig bergab mit Treten). Die '''Gangabstände''' geben Dir die Sprünge zwischen den Abstufungen dazwischen an, die Dir Deine Schaltung ermöglicht. Gleichmässige Abstände in % sind gut, grosse Unterschiede zwischen den Sprüngen eher weniger. Je kleiner die Gangsprünge insgesamt sind (und desto mehr Gänge Du hast) desto gleichmässiger kannst Du unabhängig vom landschaftlichen Geläuf vor Dich hin treten. Gangsprünge von um die 15% werden von den meisten Leuten als optimal empfunden, deutlich über 20% zunehmend als unangenehm. Das ist auch der Grund, warum manche Bromptonauten die alte Sechsgang-Schaltung mit der Sachsnabe lieber mögen als die moderne aktuelle BWR: Zwar ist die Gesamtspreizung bei der BWR deutlich höher, der Preis dafür sind aber grössere Gangsprünge: Sie sind mit 23%  und 27% schon deutlich ausserhalb des Komfortbereichts - hier ist die ältere Schaltung angenehmer. Der Ganze Krempel dient dazu, in einem möglichst unterschiedlichen Gelände eine möglichst konstante '''Trittfrequenz''' fahren zu können - das deswegen weil eine hohe und konstante Trittfrequenz kräfte- und knieschonender ist als eine (zu) niedrige (die viele Leute gewohnheitsmässig fahren). Hinzu kommt, dass das Brompton nicht gerade das ideale Rad für den Wiegetritt bergauf ist (der eh nur eine Notlösung darstellt) aufgrund der langen Hebelkräfte am Lenker, eine leichtere Übersetzung also sehr hilfreich ist. Bergab fährt man mit dem Brompton aufgrund der kleinen Räder auch nicht wahnsinnig schnell - nicht zuletzt weil die Felgenbremsen bei den kleinen Reifen enorme Temperaturen produzieren können die wiederum zu platzenden Schläuchen führen können. Will man nicht haben, nicht am Stilfser Joch und auch sonst nicht.   
  
In Gegenden, die regelmässig mehr Erhebungen zu bieten haben als die Deichkrone an der Nordsee wünscht man sich bevorzugt eine kürzeste Entfaltung deutlich unterhalb von drei Metern. Je Steiler das Geläuf ist desto kürzer darf es sein, weniger als zwei Meter ist im Normalfall nicht nötig ohne Kindersitze, Anhänger, Alpenüberquerungen mit Gepäck oder auf Mountain-Bike-Pfaden.
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In Gegenden, die regelmässig mehr Erhebungen zu bieten haben als die Deichkrone an der Nordsee wünscht man sich bevorzugt eine kürzeste Entfaltung deutlich unterhalb von drei Metern. Je steiler das Geläuf ist desto kürzer darf es sein, weniger als zwei Meter ist im Normalfall nicht nötig ohne Kindersitze, Anhänger, Alpenüberquerungen mit Gepäck oder auf Mountain-Bike-Pfaden.
  
 
Spreizung und Anzahl der Gänge sind also ebenso wie die Wahl der Übersetzung deutlich vom geplanten Einsatzgebiet abhängig. Je nach Wahl der Übersetzung ist man entweder bergtauglicher oder schneller - es gilt also den optimalen Kompromiss zu finden. Mit der 6-Gang mit verkürzter Übersetzung bist Du ziemlich universell aufgestellt. Die Zweigang lässt einen "Berggang" vermissen, ist also eher nix für die Alpen (noch nicht mal unbedingt für Mittelgebirge), dafür profitierst Du vom geringeren Gewicht, beim Fahren und vor allem beim Tragen. Beim Zweigang musst Du ausserdem (wie teilweise auch beim Dreigang) damit leben, dass die Trittfrequenz eben nicht immer konstant ist sondern im Gegentum variabel weil die Zahl der Gänge limitiert ist und die Sprünge zwischen den einzelnen Gängen recht gross. Wenn Du eh nur in der Ebene die 300 Meter zum Bäcker fährst ohne Gegenwind ist das alles weitgehend egal. Je weiter und durch je ungleichmässigere Landschaft Du zu fahren gedenkst desto wichtiger wird das Rumgerätsel um die Ritzel.
 
Spreizung und Anzahl der Gänge sind also ebenso wie die Wahl der Übersetzung deutlich vom geplanten Einsatzgebiet abhängig. Je nach Wahl der Übersetzung ist man entweder bergtauglicher oder schneller - es gilt also den optimalen Kompromiss zu finden. Mit der 6-Gang mit verkürzter Übersetzung bist Du ziemlich universell aufgestellt. Die Zweigang lässt einen "Berggang" vermissen, ist also eher nix für die Alpen (noch nicht mal unbedingt für Mittelgebirge), dafür profitierst Du vom geringeren Gewicht, beim Fahren und vor allem beim Tragen. Beim Zweigang musst Du ausserdem (wie teilweise auch beim Dreigang) damit leben, dass die Trittfrequenz eben nicht immer konstant ist sondern im Gegentum variabel weil die Zahl der Gänge limitiert ist und die Sprünge zwischen den einzelnen Gängen recht gross. Wenn Du eh nur in der Ebene die 300 Meter zum Bäcker fährst ohne Gegenwind ist das alles weitgehend egal. Je weiter und durch je ungleichmässigere Landschaft Du zu fahren gedenkst desto wichtiger wird das Rumgerätsel um die Ritzel.
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Jemand, der das Brompton ganzjährig als Alltagsrad einsetzt auf dem Land oder im Grossstadtdschungel und hin und wieder auch einen Ausflug macht kommt leicht auf 15 Kilometer täglich (mehr ist durchaus gängig) und damit auf 15*365, das sind dann pro Jahr schon 5.500 km. Entsprechend früher fällt dann auch die Wartung an. Nach 10 Jahren stehen wir entsprechend bei '''55.000 km'''.
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Jemand ohne Auto und Zweitrad, der das Brompton ganzjährig als Alltagsrad einsetzt auf dem Land oder im Grossstadtdschungel und hin und wieder auch einen Ausflug macht kommt vielleicht auf 15 Kilometer täglich (mehr ist durchaus gängig) und damit auf 15*365, das sind dann pro Jahr schon 5.500 km. Entsprechend früher fällt dann auch die Wartung an. Nach 10 Jahren stehen wir entsprechend bei '''55.000 km'''.
  
  
Ein Wohnmobilist, der das Rad nur im Urlaub auf und um den Campingplatz nutzt kommt vielleicht nur auf 200 km im Jahr und wenn das Rad dann vor dem Verkauf noch einige Jahre im Keller stand hat das Brompton vielleicht insgesamt nur bummelige '''1000 km''' gelaufen, obwohl es 15 Jahre alt ist. Wenn aber der Keller fatalerweise feucht war kann jedoch der Rost in den Lagern zugeschlagen haben und ob die Nabenschaltung nach 10 Jahren Standzeit nicht völlig verharzt ist wäre zu klären.
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Ein Wohnmobilist, der das Rad nur im Urlaub auf und um den Campingplatz nutzt kommt vielleicht nur auf 100 km im Jahr und wenn das Rad dann vor dem Verkauf noch einige Jahre im Keller stand hat das Brompton vielleicht insgesamt nur bummelige '''1000 km''' oder weniger gelaufen, obwohl es 15 Jahre alt ist. Wenn aber der Keller fatalerweise feucht war kann jedoch der Rost in den Lagern zugeschlagen haben und ob die Nabenschaltung nach 10 Jahren Standzeit nicht völlig verharzt ist wäre zu klären.
  
  
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Insgesamt hilft einem bei ebay weder das Wissen über Bromptons noch über die Verkäufertypen dabei ein besonderes Schnäppchen zu machen - durch das grosse Potential an Bietern findet sich immer einer, der noch einen Euro drauflegt wenn die Grenze eines vernünftigen Preises erreicht ist. Und dann noch einer und noch einer... Weil viele Käufer offensichtlich Bromptons weder alters- noch typenmässig unterscheiden können, ja noch nicht mal den Zustand erkennen, kommen die sehr ähnlichen Auktionsergebnisse für höchst unterschiedliche Räder zustande - die Bieter orientieren sich scheinbar schlicht am Ergebnis vergangener Auktionen für "ein Brompton". Verstecktes Hochbieten durch den Verkäufer selbst via Zweitaccount oder durch einen Bekannten lässt sich schwer eindeutig nachweisen, bei einer grösseren Anzahl der beobachteten Aktionen gab es jedoch Indizien, die den Verdacht nahelegen (besonders bei den älteren Rädern, die zu sehr hohen Preisen verkauft wurden). Unter diesen Umständen ein brauchbares Angebot aus der Masse rauszufiltern und das betreffende Rad dann auch noch zu einem halbwegs vernünftigen Preis zu ersteigern ist ein sehr mühsames, zeitaufwändiges und manchmal frustrierendes Unterfangen. So richtig Spass macht das nicht und eigentlich kann man sich den Versuch sparen - die Erfolgsquoten sind zu gering, das Risiko zu hoch. Und über das Thema "geklaute Räder" haben wir bisher noch gar nicht gesprochen...
 
Insgesamt hilft einem bei ebay weder das Wissen über Bromptons noch über die Verkäufertypen dabei ein besonderes Schnäppchen zu machen - durch das grosse Potential an Bietern findet sich immer einer, der noch einen Euro drauflegt wenn die Grenze eines vernünftigen Preises erreicht ist. Und dann noch einer und noch einer... Weil viele Käufer offensichtlich Bromptons weder alters- noch typenmässig unterscheiden können, ja noch nicht mal den Zustand erkennen, kommen die sehr ähnlichen Auktionsergebnisse für höchst unterschiedliche Räder zustande - die Bieter orientieren sich scheinbar schlicht am Ergebnis vergangener Auktionen für "ein Brompton". Verstecktes Hochbieten durch den Verkäufer selbst via Zweitaccount oder durch einen Bekannten lässt sich schwer eindeutig nachweisen, bei einer grösseren Anzahl der beobachteten Aktionen gab es jedoch Indizien, die den Verdacht nahelegen (besonders bei den älteren Rädern, die zu sehr hohen Preisen verkauft wurden). Unter diesen Umständen ein brauchbares Angebot aus der Masse rauszufiltern und das betreffende Rad dann auch noch zu einem halbwegs vernünftigen Preis zu ersteigern ist ein sehr mühsames, zeitaufwändiges und manchmal frustrierendes Unterfangen. So richtig Spass macht das nicht und eigentlich kann man sich den Versuch sparen - die Erfolgsquoten sind zu gering, das Risiko zu hoch. Und über das Thema "geklaute Räder" haben wir bisher noch gar nicht gesprochen...
  
Die im Vergleich zu anderen Kanälen sehr hohen Preise illustriert die Geschichte eines gut erhaltenes Brompton aus ca. 1996, das Anfang Mai 2015 zunächst über ebay-Kleinanzeigen verkauft wurde. Dort war es mit 520 Euro Verhandlungsbasis angeboten (und sehr schnell verkauft) - ein üblicher Preis, wenn auch aus Käufersicht am obersten Rand des Vernünftigen für die Altersklasse. Zwei Tage später fand sich dasselbe Rad auf ebay.de wieder, von einem anderen Verkäufer und mit einem Sofortkaufpreis von 899.- Euro - für dasselbe Rad, ohne dass irgendwas daran gemacht wurde. Das wiederum ist im Rahmen der (völlig überhitzten) Auktionsergebnisse für vergleichbare Räder im Frühjahr 2015. Nicht auf ebay zu kaufen kann einem Käufer in diesem Fall also knapp 400 Euro sparen und damit fast 50% des Kaufpreises...
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Die im Vergleich zu anderen Kanälen sehr hohen Preise illustriert die Geschichte eines gut erhaltenes Brompton aus ca. 1996, das Anfang Mai 2015 zunächst über ebay-Kleinanzeigen verkauft wurde. Dort war es mit 520 Euro Verhandlungsbasis angeboten (und sehr schnell verkauft) - ein üblicher Preis, wenn auch aus Käufersicht am obersten Rand des Vernünftigen für die Altersklasse. Zwei Tage später fand sich dasselbe Rad auf ebay.de wieder, von einem anderen Verkäufer und mit einem Sofortkaufpreis von 899.- Euro - für dasselbe Rad, ohne dass irgendwas daran gemacht wurde. Das wiederum ist im Rahmen der (völlig überhitzten) Auktionsergebnisse für vergleichbare Räder im Frühjahr 2015. Wenig später war es verkauft. Nicht auf ebay zu kaufen kann einem Käufer in diesem Fall also knapp 400 Euro sparen und damit fast 50% des Kaufpreises...
  
  
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a) Das Scharnier ist etwa 4 cm dick mit einer kastenförmigen Ausbeulung (Muffe), also breiter als die Scharnierklemme -> neuer Rahmen, ab ca. Mitte 2004
 
a) Das Scharnier ist etwa 4 cm dick mit einer kastenförmigen Ausbeulung (Muffe), also breiter als die Scharnierklemme -> neuer Rahmen, ab ca. Mitte 2004
  
b) Das Scharnier ist auf Stoss geschweisst und nur so dick wie die Scharnierklemme -> alter Rahmen, bis Bj. 2004
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b) Das Scharnier ist auf Stoss gelötet und nur so dick wie die Scharnierklemme -> alter Rahmen, bis Bj. 2004
  
  
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- '''der Preis:''' Wenn der geforderte Preis drastisch niedriger ist als auf der betreffenden Plattform üblich hat man entweder das Schnäppchen des Jahrhunders gefunden oder es stimmt etwas nicht. Meistens zweiteres. Ein niedriger Preis zieht viele Leute an und weckt die Gier im Käufer, so dass Bedenken leichter über Bord geworfen werden. Das wissen auch die Betrüger. Allerdings ist das so plump und auffällig, dass sich viele Gangster inzwischen andere Wege suchen und unauffälliger agieren.
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- '''der Preis:''' Wenn der geforderte Preis drastisch niedriger ist als auf der betreffenden Plattform üblich hat man entweder das Schnäppchen des Jahrhunderts gefunden oder es stimmt etwas nicht. Meistens Zweiteres. Ein niedriger Preis zieht viele Leute an und weckt die Gier im Käufer, so dass Bedenken leichter über Bord geworfen werden. Das wissen auch die Betrüger. Allerdings ist das so plump und auffällig, dass sich viele Gangster inzwischen andere Wege suchen und unauffälliger agieren.
  
  
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Wenn man misstrauisch ist kann man mit Hilfe der Google Bildersuche überprüfen, ob die Bilder aus der Anzeige irgendwo im Internet auftauchen. Wenn das der Fall ist (selten) ist spätestens wenn das in einem Forum oder auf einer Webseite im fernen Ausland ist der Fall klar. Allerdings findet auch die Google-Bildersuche bei weitem nicht Alles.
 
Wenn man misstrauisch ist kann man mit Hilfe der Google Bildersuche überprüfen, ob die Bilder aus der Anzeige irgendwo im Internet auftauchen. Wenn das der Fall ist (selten) ist spätestens wenn das in einem Forum oder auf einer Webseite im fernen Ausland ist der Fall klar. Allerdings findet auch die Google-Bildersuche bei weitem nicht Alles.
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Auch Kleinigkeiten können nützlich sein: Ist das Rad in einem Innenraum fotografiert können Details des Raumes manchmal entscheidende Hinweise geben - z.B. Steckdosen, die nicht zum angeblichen Standort in Deutschland passen.
  
  
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- '''Die Beschreibung:''' Wenn die Beschreibung offensichtlich nicht zum Rad auf dem Bild passt ist das ein klarer Indikator. Auch ein Text, der verdächtig nach dem Ergebnis einer Übersetzung mit Hilfe des Google-Translators aussieht, sollte sehr misstrauisch machen. Ebenso einer, der Rechtschreib- und Grammatikfehler in epischem Ausmass enthält. Viele (aber nicht alle) der Betrugsanzeigen sind ausländischen Ursprungs - selbst wenn der Urheber deutsch kann sind die Kenntnisse doch oft eingeschränkt. Jedoch werden gelegentlich auch Anzeigentexte gehijackt - der Text stammt also von einer anderen, seriösen Anzeige, die z.B. schon ein oder mehrere Jahre zuvor veröffentlicht wurde, vielleicht auf einer ganz anderen Plattform.
 
- '''Die Beschreibung:''' Wenn die Beschreibung offensichtlich nicht zum Rad auf dem Bild passt ist das ein klarer Indikator. Auch ein Text, der verdächtig nach dem Ergebnis einer Übersetzung mit Hilfe des Google-Translators aussieht, sollte sehr misstrauisch machen. Ebenso einer, der Rechtschreib- und Grammatikfehler in epischem Ausmass enthält. Viele (aber nicht alle) der Betrugsanzeigen sind ausländischen Ursprungs - selbst wenn der Urheber deutsch kann sind die Kenntnisse doch oft eingeschränkt. Jedoch werden gelegentlich auch Anzeigentexte gehijackt - der Text stammt also von einer anderen, seriösen Anzeige, die z.B. schon ein oder mehrere Jahre zuvor veröffentlicht wurde, vielleicht auf einer ganz anderen Plattform.
Hier werden die seriösen Verkäufer, die wenig über ihr Rad wissen und daher falsche Informationen geben zum Problem: Zwischen betrügerischen Anzeigen und solchen, wo lediglich der Anbieter keine Ahnung vom Bromton hat, zu unterscheiden ist nicht immer leicht.
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Hier werden die seriösen Verkäufer, die wenig über ihr Rad wissen und daher falsche Informationen geben zum Problem: Zwischen betrügerischen Anzeigen und solchen, wo lediglich der Anbieter keine Ahnung vom Brompton hat, zu unterscheiden ist nicht immer leicht.
  
  
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- '''Die Telefonnummer:''' Eine angegebene Telefonnummer ist sehr positiv. Erst mal zur schnellen Kontaktaufnahme, aber auch als ein Indikator für Seriösität. Auch hier gilt: Das alleine reicht nicht. Es gibt Prepaid-Handys ohne Rückverfolgungsmöglichkeit und auch eine Festnetznummer ist im Zeitalter von IP-Telefonie schnell eingerichtet. Für die Betrüger bedeutet das aber Mehraufwand - eine Telefonnummer ist also in jedem Falle positiv. Man sollte sie dann bei Interesse auch anrufen - gelegentlich werden "irgeneine" Telefonnummer angegeben und ein Anruf zeigt schnell, dass deren Inhaber nichts von einer Verkaufsanzeige weiss.... Im umgekehrten Fall möchte nicht jeder stunden- oder tagelang von allen möglichen Leuten angerufen werden, nur weil er oder sie ein Fahrrad verkaufen will. Eine fehlende Telefonnummer ist also kein auch alleiniges Ausschlusskriterium.
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- '''Die Telefonnummer:''' Eine angegebene Telefonnummer ist sehr positiv. Erst mal zur schnellen Kontaktaufnahme, aber auch als ein Indikator für Seriösität. Auch hier gilt: Das alleine reicht nicht. Es gibt Prepaid-Handys ohne Rückverfolgungsmöglichkeit und auch eine Festnetznummer ist im Zeitalter von IP-Telefonie schnell eingerichtet. Für die Betrüger bedeutet das aber Mehraufwand - eine Telefonnummer ist also in jedem Falle positiv. Man sollte sie dann bei Interesse auch anrufen - gelegentlich wird "irgendeine" Telefonnummer angegeben und ein Anruf zeigt schnell, dass deren Inhaber nichts von einer Verkaufsanzeige weiss.... Im umgekehrten Fall möchte nicht jeder stunden- oder tagelang von allen möglichen Leuten angerufen werden, nur weil er oder sie ein Fahrrad verkaufen will. Eine fehlende Telefonnummer ist also auch kein alleiniges Ausschlusskriterium. Ob eine angegenene Festnetztelefonnummer zum angeblichen Standort eines Rades passt zeigt eine schnelle Google-Recherche - erstaunlicherweise ergeben sich hier bei verdächtigen Angeboten manchmal sehr offensichtliche Differenzen...
  
  
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Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Je nach Misstrauensgrad sollte man sich überlegen, welche seiner persönlichen Daten man in der ersten Anfrage exponiert - schliesslich hat man keine Ahnung, wer da am anderen Ende des Internet sitzt. Von sehr netten Kontakten bis zu anschliessendem Stalking ist alles möglich. Höflich sollte man immer sein - bei allem Verständnis für Misstrauen will ein seriöser Anbieter lieber nett behandelt werden anstatt wie ein potentieller Verbrecher - und ein Grossteil der Anbieter ist seriös. Wenn die Anfrage auf ein Angebot dann damit beantwortet wird, dass der Anbieter leider mittlerweile ins Ausland verzogen sei, aber gerne nach Deutschland verschickt - vergessen. Das ist immer Betrug. Wenn der Standort des Artikels auf einmal in Warschau ist anstatt in Köln - vergessen. Die Anzahl der phantastischen Geschichten ist gross, stimmen tut davon erfahrungsgemäss nichts.
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Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Je nach Misstrauensgrad sollte man sich überlegen, welche seiner persönlichen Daten man in der ersten Anfrage exponiert - schliesslich hat man keine Ahnung, wer da am anderen Ende des Internet sitzt. Von sehr netten Kontakten bis zu anschliessendem Stalking ist alles möglich. Höflich sollte man immer sein - bei allem Verständnis für Misstrauen will ein seriöser Anbieter lieber nett behandelt werden anstatt wie ein potentieller Verbrecher - und ein Grossteil der Angebote ist seriös. Wenn die Anfrage auf ein Angebot dann damit beantwortet wird, dass der Anbieter leider mittlerweile ins Ausland verzogen sei, aber gerne nach Deutschland verschickt - vergessen. Das ist immer Betrug. Wenn der Standort des Artikels auf einmal in Warschau ist anstatt in Köln - vergessen. Die Anzahl der phantastischen Geschichten ist gross, stimmen tut davon erfahrungsgemäss nichts.
  
 
Aus Neugier habe ich auf einige offensichtliche Fakeanzeigen reagiert um zu sehen, wie es dann weitergeht - hier sind drei Antworten der "Anbieter" im Original:
 
Aus Neugier habe ich auf einige offensichtliche Fakeanzeigen reagiert um zu sehen, wie es dann weitergeht - hier sind drei Antworten der "Anbieter" im Original:
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'''''(sehr deutlich zu billiges Titanbrompton irgendwo auf dem Land, Frage nach Besichtigung und Rahmennummer)'''''
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'''''(sehr deutlich zu billiges Titanbrompton irgendwo auf dem Land, Frage nach Besichtigungstermin und Rahmennummer)'''''
  
 
''Hallo,''
 
''Hallo,''
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Natürlich ist das auch Arbeit für den Verkäufer und wenn es sich um ein günstiges Angebot handelt ist vielleicht ein anderer Käufer schneller, der nicht so misstrauisch ist - vielleicht ist der aber auch nur schneller betrogen. Es ist eine individuelle Entscheidung, welches Risiko man einzugehen bereit ist. Erheblich schneller geht ein Telefongespräch - hier kann man viele Details abklären ohne tagelangen Mailverkehr und oft entpuppt sich eine karge Internetannonce als extrem netter Kontakt oder umgekehrt, eine auf den ersten Blick tolle als jemand, mit dem man gewiss keine Geschäfte machen möchte. Nach einem Telefongespräch sollte man kurz die wesentlichen Gesichtspunkte zusammenfassen und per Mail oder die Nachrichtenfunktion der jeweiligen Plattform bestätigen - so lassen sich Missverständnisse vermeiden und man hat zumindest einen Anscheinsbeweis für die Vereinbarungen, wenn hinterher mit dem Rad nicht alles so sein sollte wie erhofft und versprochen.  
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Natürlich ist das auch Arbeit für den Verkäufer und wenn es sich um ein günstiges Angebot handelt ist vielleicht ein anderer Käufer schneller, der nicht so misstrauisch ist - vielleicht ist der aber auch nur schneller betrogen. Es ist eine individuelle Entscheidung, welches Risiko man einzugehen bereit ist. Erheblich schneller geht ein Telefongespräch - hier kann man viele Details abklären ohne tagelangen Mailverkehr und oft entpuppt sich eine karge Internetannonce als extrem netter Kontakt oder umgekehrt, eine auf den ersten Blick Tolle als jemand, mit dem man gewiss keine Geschäfte machen möchte. Nach einem Telefongespräch sollte man kurz die wesentlichen Gesichtspunkte zusammenfassen und per Mail oder die Nachrichtenfunktion der jeweiligen Plattform bestätigen - so lassen sich Missverständnisse vermeiden und man hat zumindest einen Anscheinsbeweis für die Vereinbarungen, wenn hinterher mit dem Rad nicht alles so sein sollte wie erhofft und versprochen.  
  
  
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Wie gross das Risiko ist betrogen zu werden, lässt sich schwer einschätzen. Es kommt vor - ein Beispiel findet sich z.B. im Forum des Moulton-Owners-Club: http://www.moultonbuzz.com/community/groups/open-discussion-group/forum/topic/moulton-speed-craigslist-scam/  
 
Wie gross das Risiko ist betrogen zu werden, lässt sich schwer einschätzen. Es kommt vor - ein Beispiel findet sich z.B. im Forum des Moulton-Owners-Club: http://www.moultonbuzz.com/community/groups/open-discussion-group/forum/topic/moulton-speed-craigslist-scam/  
Die Anzeigenplattformen geben selbst Sicherheitshinweise (z.B: hier http://www.quoka.de/infoframe/safetyinstruction.html) und sind sehr daran interessiert, betrügerische Anzeigen zu identifizieren und zu löschen - kümmern tun sich alle, einige sind da jedoch engagierter als andere. Da Internet-Kleinanzeigen vielfach wiederverwertet werden und der Kleinanzeigenmarkt so manchmal eine Art potjemkisches Dorf ist finden sich betrügerische Anzeigen teilweise noch Monate, nachdem das Original gelöscht wurde, bei langsam arbeitenden Drittverwertern wie z.B. focus online, die Anzeigen aus vielen Quellen aggregieren um ihr Google-Ranking zu verbessern.
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Die Anzeigenplattformen geben selbst Sicherheitshinweise (z.B: hier http://www.quoka.de/infoframe/safetyinstruction.html) und sind sehr daran interessiert, betrügerische Anzeigen zu identifizieren und zu löschen - kümmern tun sich alle, einige sind da jedoch engagierter als andere. Da Internet-Kleinanzeigen vielfach wiederverwertet werden und der Kleinanzeigenmarkt so manchmal eine Art potjemkisches Dorf ist finden sich betrügerische Anzeigen teilweise noch Monate, nachdem das Original gelöscht wurde, bei langsam arbeitenden Drittverwertern wie z.B. focus online, die Anzeigen aus vielen Quellen aggregieren um ihr Google-Ranking zu verbessern.
  
Bei einigen Kleinanzeigenportalen wird bei Betrugsverdacht aktiv gelöscht und es gibt teilweise Fraud-Teams, die sich hauptveruflich um Betrugsverhinderung kümmern. Andere verlassen sich ganz auf Meldungen der Benutzer und einige reagieren nicht mal darauf. Wer ein bisschen über die Portale schaut kommt nicht umhin, da sehr schnell deutliche qualitative Unterschiede zwischen den Plattformen zu entdecken.
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Bei einigen Kleinanzeigenportalen wird bei Betrugsverdacht aktiv gelöscht und es gibt teilweise Fraud-Teams, die sich hauptberuflich um Betrugsverhinderung kümmern. Andere verlassen sich ganz auf Meldungen der Benutzer und einige reagieren nicht mal darauf. Wer ein bisschen über die Portale schaut kommt nicht umhin, da sehr schnell deutliche qualitative Unterschiede zwischen den Plattformen zu entdecken. Bei den generischen Kleinanzeigenportalen fällt ebay-Kleinanzeigen positiv auf: Zwar gibt es ab und an auch hier betrügerische Anzeigen, aber das ist bislang wirklich selten und sie werden sehr schnell gelöscht. Das Gegenteil ist leider bei Quoka der Fall: Zwar gibt es durchaus ein Angebot, seriöse Anzeigen für gebrauchte Bromptons sind hier aber offensichtlich die Ausnahme. Die Anzeigen sind soweit erkennbar fast ausnahmslos betrügerisch und bleiben zudem noch monatelang auf der Plattform. Portale wie Kaladyo oder DHD sind bei deutlich geringerem Angebot etwas besser, tendieren aber qualitativ eher in Richtung Quoka als in in Richtung ebay Kleinanzeigen. Wir reden hier wohl gemerkt über Fraud-Anzeigen, nicht über die Qualität der angebotenen Räder.
  
 
Internetkriminalität nimmt insgesamt zu und so auch die Frequenz betrügerischer Anzeigen. Und selbst wenn man beim Bromptonkauf noch rechtzeitig die Handbremse zieht: Mit einer gestohlenen Identität kann ein Bösewicht noch ganz andere Sachen machen und so dem Käufer oder Verkäufer lange Zeit erheblichen Verdruss bereiten...
 
Internetkriminalität nimmt insgesamt zu und so auch die Frequenz betrügerischer Anzeigen. Und selbst wenn man beim Bromptonkauf noch rechtzeitig die Handbremse zieht: Mit einer gestohlenen Identität kann ein Bösewicht noch ganz andere Sachen machen und so dem Käufer oder Verkäufer lange Zeit erheblichen Verdruss bereiten...
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Mit einer gesunden Portion Misstrauen an Internetanzeigen ran zu gehen ist also empfehlenswert, paraniod braucht man deswegen aber auch nicht gleich zu werden - der weit überwiegende Teil der Angebote ist seriös. Wenn man sich an die alte Weisheit hält: "if it's too good to be true it's probably not true" ist schon viel gewonnen.
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Mit einer gesunden Portion Misstrauen an Internetanzeigen ran zu gehen ist also empfehlenswert, paraniod braucht man deswegen aber auch nicht gleich zu werden - der weit überwiegende Teil der Angebote ist seriös. Wenn man sich an die alte Weisheit hält: "if it's too good to be true it's probably not true" ist schon viel gewonnen und wenn man ein schlechtes Gefühl hat sollte man die Finger davon lassen. Das nächste interessante Angebot kommt bestimmt.
 
   
 
   
  
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Neuräder sind in England etwas günstiger als hierzulande, allerdings dürfen britische Händler seit einigen Jahren keine neuen Räder mehr nach Deutschland verschicken. Wer dort ein neues Rad erwerben will muss das vor Ort tun. Im Zeitalter von Fernbussen und Billigfliegern ist das durchaus eine Variante, speziell wenn man den Radkauf mit einem (Kurz-)urlaub verbinden kann. Ob die Preisersparnis bei einem Neurad es wert ist auf Garantie und Kulanz beim deutschen Importeur zu verzichten sollte man sich gut überlegen - wechselkursabhängig kann es sein, dass man bei einem günstigen Händler in Deutschland nicht unbedingt mehr Geld anlegen muss als beim Kauf in England, der Aufwand ist geringer, Reise- und Transportkosten entfallen und man hat die volle Garantie beim deutschen Importeur. Anders sieht das sicherlich bei Sonderangeboten für Bestandsräder zum Saisonende aus (die allerdings aktuell deutlich seltener geworden sind als noch vor einigen Jahren): Hier gibt es gelegentlich echte Schnäppchen. Aktuelle englische Listenpreise bekommt man im Brompton-Konfigurator (http://bikebuilder.brompton.com/) angezeigt, wenn man oben das Land auf United Kingdom und die Währung auf britische Pfund stellt.
 
Neuräder sind in England etwas günstiger als hierzulande, allerdings dürfen britische Händler seit einigen Jahren keine neuen Räder mehr nach Deutschland verschicken. Wer dort ein neues Rad erwerben will muss das vor Ort tun. Im Zeitalter von Fernbussen und Billigfliegern ist das durchaus eine Variante, speziell wenn man den Radkauf mit einem (Kurz-)urlaub verbinden kann. Ob die Preisersparnis bei einem Neurad es wert ist auf Garantie und Kulanz beim deutschen Importeur zu verzichten sollte man sich gut überlegen - wechselkursabhängig kann es sein, dass man bei einem günstigen Händler in Deutschland nicht unbedingt mehr Geld anlegen muss als beim Kauf in England, der Aufwand ist geringer, Reise- und Transportkosten entfallen und man hat die volle Garantie beim deutschen Importeur. Anders sieht das sicherlich bei Sonderangeboten für Bestandsräder zum Saisonende aus (die allerdings aktuell deutlich seltener geworden sind als noch vor einigen Jahren): Hier gibt es gelegentlich echte Schnäppchen. Aktuelle englische Listenpreise bekommt man im Brompton-Konfigurator (http://bikebuilder.brompton.com/) angezeigt, wenn man oben das Land auf United Kingdom und die Währung auf britische Pfund stellt.
  
Was für den Neumarkt gilt gilt verstärkt für den Gebrauchtmarkt: Das Preisniveau ist für die meisten Modelle deutlich niedriger als in Deutschland, die Preise abhängig vom Pfundkurs teilweise sehr attraktiv (auch wenn die Briten mittlerweile ebenfalls über hohe Preise für gebrauchte Bromptons klagen). Zudem ist auch das Angebot, speziell an gebrauchten Rädern der Altersklasse ab 2004 grösser als in Deutschland; Bromptons werden dort - wenn man nach den Anzeigentexten geht - eher als "normale" Räder wahrgenommen denn als Exoten wie hierzulande. Häufig sind die Räder intensiver genutzt worden mit entsprechenden Gebrauchsspuren. Nur die wenigsten Privatanbieter bieten den Versand des Rades an - Selbstabholung ist fast immer obligatorisch, maximal Versand innerhalb UK. Wenn Versand nach Deutschland angeboten wird sind die geforderten Kosten dafür zumeist sehr hoch - eine Grössenordnung von 100 britischen Pfund und weit darüber für den Versand nach Deutschland ist nicht aussergewöhnlich. Ein Ausweg kann darin bestehen, als Käufer auf eigene Rechnung einen Kurierdienst zu beauftragen, der das Rad beim Verkäufer abholt - dadurch kann man die Kosten erheblich drücken und ausserdem oft auch Räder erwerben, deren Verkäufer eigentlich nur Selbstabholung vorsehen. Dass man das vorher mit dem Verkäufer abklären sollte sollte selbstverständlich sein - er muss im Normalfall das Rad für den Transport auch verpacken. Eine Vorstellung von den Kosten kann man z.B. bei Interparcel bekommen (http://www.interparcel.com/) oder alternativ hier http://www.parcel2go.com/ oder hier http://www.parcelsplease.co.uk/.
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Was für den Neumarkt gilt gilt verstärkt für den Gebrauchtmarkt: Das Preisniveau ist für die meisten Modelle deutlich niedriger als in Deutschland, die Preise abhängig vom Pfundkurs teilweise sehr attraktiv (auch wenn die Briten mittlerweile ebenfalls über hohe Preise für gebrauchte Bromptons klagen). Zudem ist auch das Angebot, speziell an gebrauchten Rädern der Altersklasse ab 2004 grösser als in Deutschland; Bromptons werden dort - wenn man nach den Anzeigentexten geht - eher als "normale" Räder wahrgenommen denn als Exoten wie hierzulande. Häufig sind die Räder intensiver genutzt worden mit entsprechenden Gebrauchsspuren. Nur die wenigsten Privatanbieter bieten den Versand des Rades an - Selbstabholung ist fast immer obligatorisch, maximal Versand innerhalb UK. Wenn Versand nach Deutschland angeboten wird sind die geforderten Kosten dafür zumeist sehr hoch - eine Grössenordnung von 100 britischen Pfund und weit darüber für den Versand nach Deutschland ist nicht aussergewöhnlich. Ein Ausweg kann darin bestehen, als Käufer auf eigene Rechnung einen Kurierdienst zu beauftragen, der das Rad beim Verkäufer abholt - dadurch kann man die Kosten erheblich drücken und ausserdem oft auch Räder erwerben, deren Verkäufer eigentlich nur Selbstabholung vorsehen. Dass man das vorher mit dem Verkäufer abklären sollte sollte selbstverständlich sein - er muss im Normalfall das Rad für den Transport auch verpacken. Eine Vorstellung von den Kosten kann man z.B. bei Interparcel bekommen (http://www.interparcel.com/) oder alternativ z.B. hier http://www.parcel2go.com/ , hier http://www.parcelsplease.co.uk/ , hier https://www.senditnow.com/ oder hier http://www.parcelforce.com/.
  
 
Für den Kauf im Ausland ohne Besichtigung gilt natürlich verschärft was oben zu ebay-Käufen und Fernkäufen im allgemeinen geschrieben wurde - es ist gegenüber einem Kauf mit Besichtigung ein deutlich höheres Risiko. Eine Reklamation im Problemfall wird sich als schwierig erweisen. Insbesondere beim Kauf von privat sollte man daher neben einer möglichst akribischen Zustandsbewertung nicht nur sicherstellen, dass es das fragliche Rad überhaupt gibt sondern auch exotische und betrugsanfällige Zahlungswege wie Western Union etc. vermeiden. Ausserdem sollte man unbedingt prüfen, ob das Rad als gestohlen gemeldet ist - ebay und die diversen Kleinanzeigenportale [http://forum.ctc.org.uk/viewtopic.php?f=36&t=73406 bergen ein gewisses Risiko dafür] und Fahrraddiebstahl ist ein grosses Problem, speziell in London (http://www.standard.co.uk/news/bike-thefts-soar-by-75-as-crime-gangs-move-in-6740625.html). Wenn einem die Anzeige nicht ganz astrein vorkommt sollte man besser weitersuchen. Brompton bietet auf der englischen Webseite nicht nur die Möglichkeit das eigene Rad zu registrieren sondern auch Serien- und Rahmennummern zu überprüfen (http://brompton.com/environment-society/stolen-bikes). Diese Daten basieren auf den bei Brompton von ihren Eigentümern registrierten Rädern. Eine etwas umfangreichere Datenbank mit gestohlenen Rädern, die auch auf die Daten der Metropolitan Police zugreift, findet sich  unter https://www.bikeregister.com/. Falls der Vorbesitzer das Rad bei Brompton registriert hat sollte er nach dem Verkauf dort in seinem Account das Rad auch auf den Status "verkauft" setzen. Ein Kaufvertrag sollte selbstverständlich sein, auch wenn er möglicherweise nicht allzuviel hilft im Problemfall. Auch wer ein Rad persönlich abholt oder in Augenschein nehmen möchte sollte vorsichtig sein. In der Vergangenheit sind Kaufinteressenten, die auf Anzeigen bei gumtree reagiert haben ausgeraubt worden, so dass es sogar eine Polizeiwarnung dazu gab. Der Telegraph schreibt: ''"Police have warned issued a warning to website shoppers after a man was stabbed in the heart having been lured into a trap on Gumtree, the classifieds website."'' (http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/crime/6092513/Gumtree-stabbing-police-warn-website-shoppers.html) Auch wenn man nicht wie im beschriebenen Fall gleich niedergestochen wird - ausgeraubt werden anstelle ein gebrauchtes Brompton zu bekommen mag sicherlich niemand gerne.
 
Für den Kauf im Ausland ohne Besichtigung gilt natürlich verschärft was oben zu ebay-Käufen und Fernkäufen im allgemeinen geschrieben wurde - es ist gegenüber einem Kauf mit Besichtigung ein deutlich höheres Risiko. Eine Reklamation im Problemfall wird sich als schwierig erweisen. Insbesondere beim Kauf von privat sollte man daher neben einer möglichst akribischen Zustandsbewertung nicht nur sicherstellen, dass es das fragliche Rad überhaupt gibt sondern auch exotische und betrugsanfällige Zahlungswege wie Western Union etc. vermeiden. Ausserdem sollte man unbedingt prüfen, ob das Rad als gestohlen gemeldet ist - ebay und die diversen Kleinanzeigenportale [http://forum.ctc.org.uk/viewtopic.php?f=36&t=73406 bergen ein gewisses Risiko dafür] und Fahrraddiebstahl ist ein grosses Problem, speziell in London (http://www.standard.co.uk/news/bike-thefts-soar-by-75-as-crime-gangs-move-in-6740625.html). Wenn einem die Anzeige nicht ganz astrein vorkommt sollte man besser weitersuchen. Brompton bietet auf der englischen Webseite nicht nur die Möglichkeit das eigene Rad zu registrieren sondern auch Serien- und Rahmennummern zu überprüfen (http://brompton.com/environment-society/stolen-bikes). Diese Daten basieren auf den bei Brompton von ihren Eigentümern registrierten Rädern. Eine etwas umfangreichere Datenbank mit gestohlenen Rädern, die auch auf die Daten der Metropolitan Police zugreift, findet sich  unter https://www.bikeregister.com/. Falls der Vorbesitzer das Rad bei Brompton registriert hat sollte er nach dem Verkauf dort in seinem Account das Rad auch auf den Status "verkauft" setzen. Ein Kaufvertrag sollte selbstverständlich sein, auch wenn er möglicherweise nicht allzuviel hilft im Problemfall. Auch wer ein Rad persönlich abholt oder in Augenschein nehmen möchte sollte vorsichtig sein. In der Vergangenheit sind Kaufinteressenten, die auf Anzeigen bei gumtree reagiert haben ausgeraubt worden, so dass es sogar eine Polizeiwarnung dazu gab. Der Telegraph schreibt: ''"Police have warned issued a warning to website shoppers after a man was stabbed in the heart having been lured into a trap on Gumtree, the classifieds website."'' (http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/crime/6092513/Gumtree-stabbing-police-warn-website-shoppers.html) Auch wenn man nicht wie im beschriebenen Fall gleich niedergestochen wird - ausgeraubt werden anstelle ein gebrauchtes Brompton zu bekommen mag sicherlich niemand gerne.
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''"For many, this is the prettiest Brompton, and with its Kevlar brake cables and high-tensile-alloy handlebar, it is the lightest. The grips, at about 935mm from the ground, are appreciably lower than on the M type, and 50mm further forward, giving a sporty riding position which complements the positive feel of these bikes."''  
 
''"For many, this is the prettiest Brompton, and with its Kevlar brake cables and high-tensile-alloy handlebar, it is the lightest. The grips, at about 935mm from the ground, are appreciably lower than on the M type, and 50mm further forward, giving a sporty riding position which complements the positive feel of these bikes."''  
  
Viel Falscher geht es kaum - nichts davon stimmt. Den Brompton-Auskenner kann das nicht allzu sehr irritieren, jedoch sind auch die Zustandsbewertungen ähnlich unzuverlässig: Typischerweise liegen sie in den Kategorien mechanisch und optisch bei mindestens 8 von 10 möglichen Punkten. Bei näherer Betrachtung der Artikelbilder kommen daran mit schöner Regelmässigkeit doch deutliche Zweifel auf angesichts mit Klebeband geflickter Sättel und Ähnlichem. Da auch die Preisvorstellungen im Webshop für recht angejahrte Räder oft sehr nah an den aktuellen Neupreisen liegen ist das ein eher weniger interessanter Anbieter. Dass die Auktionen in der Regel mit kostenlosem internationalen Versand eingestellt werden, in der Auktionsbeschreibung aber steht ''"WE OFFER LOW-PRICED WORLDWIDE SHIPPING EMAIL FOR A QUOTE!"'' passt dann ebenso ins Bild wie die wenig ausführlichen Zustandsbeschreibungen und die Tatsache, dass gelegentlich mehrere parallele Auktionen mit Fotos des gleichen Rades laufen. Das Fotos und Beschreibung nach gleiche P6RD von 2011 wurde z.B. von welovebromptons allein zwischen Mitte März und Ende April 2015 ganze sieben mal erfolgreich versteigert auf ebay.co.uk - mit Auktionsergebnissen zwischen anständigen 730 und absurden 1320 Pfund. Ganz normal scheint das nicht. Die Verkäuferbewertung bei ebay für welovebromtons fällt dann auch entsprechend mau aus: 90,9% positiv (Stand April 2015) spricht eine deutliche Sprache. Im Einzelnen stehten dort Dinge wie:
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Viel Falscher geht es kaum - nichts davon stimmt. Den Brompton-Auskenner kann das nicht allzu sehr irritieren, jedoch sind auch die Zustandsbewertungen ähnlich unzuverlässig: Typischerweise liegen sie in den Kategorien mechanisch und optisch bei mindestens 8 von 10 möglichen Punkten. Bei näherer Betrachtung der Artikelbilder kommen daran mit schöner Regelmässigkeit doch deutliche Zweifel auf angesichts mit Klebeband geflickter Sättel und Ähnlichem. Da auch die Preisvorstellungen im Webshop für recht angejahrte Räder oft sehr nah an den aktuellen Neupreisen liegen ist das ein eher weniger interessanter Anbieter. Dass die Auktionen in der Regel mit kostenlosem internationalen Versand eingestellt werden, in der Auktionsbeschreibung aber steht ''"WE OFFER LOW-PRICED WORLDWIDE SHIPPING EMAIL FOR A QUOTE!"'' passt dann ebenso ins Bild wie die wenig ausführlichen Zustandsbeschreibungen und die Tatsache, dass gelegentlich mehrere parallele Auktionen mit Fotos des gleichen Rades laufen. Das Fotos und Beschreibung nach gleiche P6RD von 2011 wurde z.B. von welovebromptons allein zwischen Mitte März und Ende April 2015 ganze sieben mal erfolgreich versteigert auf ebay.co.uk - mit Auktionsergebnissen zwischen anständigen 730 und absurden 1320 Pfund. Ganz normal scheint das nicht. Die Verkäuferbewertung bei ebay für welovebromptons fällt dann auch entsprechend mau aus: 90,9% positiv (Stand April 2015) spricht eine deutliche Sprache. Im Einzelnen stehten dort Dinge wie:
  
 
''- Bidded sucessfully but asked to cancel the bid''
 
''- Bidded sucessfully but asked to cancel the bid''
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https://www.anibis.ch/de/advertlist.aspx?fts=brompton&sf=ftw&so=d
 
https://www.anibis.ch/de/advertlist.aspx?fts=brompton&sf=ftw&so=d
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https://www.olx.ch
  
  

Aktuelle Version vom 4. Juni 2018, 07:14 Uhr

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